Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Schlagwort: Frankfurt

Frankfurt einmal anders erleben

Klar, in Frankfurt bin ich des Öfteren. Meistens allerdings eher auf der Autobahn und nur auf der Durchreise. Und wenn ich doch einmal ein paar Minuten Zeit habe, dann schließe ich die Augen oder trinke an der Raststätte in der Nähe der Stadt einen Kaffee.
Wie man aber so hört, soll Frankfurt noch ganz andere Dinge zu bieten haben. Neben der Skyline gibt es unzählige Restaurants und andere nette Plätze, an denen es sich aushalten lassen soll. Für mich ist das beinahe mal ein Grund, für ein verlängertes Urlaubswochenende in die Stadt zu fahren – und mir dort selber ein Bild zu machen. Der Gelbe Seiten Hotel- & GastronomieGuide bietet dabei umfangreiche Unterstützung – ich habe mal ein wenig geblättert und eine passende Unterkunft gefunden. Nicht ganz in der Trucker-Romantik, aber das Ambiente passt.

Neben Restaurants und Bars findet man in diesem kleinen Büchlein auch noch einen Überblick über das Nachtleben und interessante Events. Und alles was ich darin nicht finden kann, suche ich mir über Google zurecht. Aber so ein verlängertes Wochenende wäre tatsächlich mal etwas, um die Stadt näher kennenzulernen. Vielleicht ließe sich das ja auch anlässlich der Automechanika Frankfurt im September einrichten.

Ohne den Truck unterwegs zu sein, ist zwar immer auch eine Art des Loslassens, muss aber auch einfach mal sein. Vor allem im Urlaub kann man mal auf andere Gedanken kommen – und die Anreise würde ich bereits mit der Bahn bestreiten. Die Strecken, die ich regulär fahre, möchte ich mit dem eigenen Auto nun wirklich nicht abbrettern.
Und überhaupt – wenn schon Urlaub, dann auch richtig. Und von vorne bis hinten. Neben einem guten Hotel zählt für mich da auch die optimale Verpflegung eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Und dazu gehört am Ende des Tages vielleicht auch mal ein eisgekühltes Bierchen. Dazu noch ein kleiner Snack, mehr braucht es doch gar nicht.

Mit dem Buch von Frankfurt Tipp ist man zumindest bestens ausgestattet, um auch als Ortsunkundiger eine nette Location zu finden. Eine gute Bar, ein kleines Café, das ist ganz egal. Hauptsache, die Qualität stimmt und ich kann in Ruhe den Abend verleben.
Gut, das Büchlein bietet darüber hinaus auch noch Rezepte aus der Region und soll zum Nachkochen animieren. Ob ich das allerdings in Erwägung ziehe, bleibt wohl erst einmal abzuwarten. Bis es dazu kommt, werde ich mir eher noch ein richtiges Kochbuch kaufen. Blitzrezepte für Trucker und Fernfahrer vielleicht.

Kommentare geschlossen

Wirrbales

Manche Sachen sind schwer zu beschreiben. Allein deshalb, weil ich sie nicht verstehe. Ich versuche es trotzdem einmal.

Gestern am späten Vormittag, irgendwo im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim. Ein Kunde wartet auf seine Paletten, er hätte diese gerne noch am Samstag. Klar, warum nicht. Ist ja ein gewöhnlicher Werktag und Samstagsarbeit ist für mich mittlerweile ebenso normal.
Aber zurück zum Thema: Die Firma liegt in einer schmalen Strasse. Auf der einen Seite stehen Vorstadtmehrfamilienhäuser im neunziger Jahre Stil, vor denen die Autos der Anwohner geparkt sind. Natürlich auf der Strasse. Für extra Mieterparkplätze fehlte wohl der Platz. Gegenüber wechseln sich Einfamilienhäuser mit kleineren Gewerbeobjekten ab.

Ich kannte weder diesen Betrieb, noch die Strasse. Also hielt ich erst einmal vor dem Tor, um zu erfragen, wo eigentlich entladen wird. Der Chef, knappe siebzig, war selber anwesend: „Wir entladen auf der Strasse“, bekam ich im tiefsten Frankfurter Dialekt zu hören. „Es ist ja nicht viel. Das geht fix!“

Ging es eigentlich auch. Nur eben nicht schnell genug für einen Pkw – Fahrer. Während alle anderen drehten und über eine Parallelstrasse fuhren, regte der sich auf. Anzeigen wollte er mich und die Polizei rufen. Ich beachtete Ihn nicht weiter, zumal der Alte mittlerweile mit Stapler und Hubwagen eingetroffen war.
So fiel es mir auch nicht auf, dass der wohl ebenfalls wendete und verschwand.

Sieben Paletten sollten insgesamt entladen werden. Die sechste beförderte ich gerade nach hinten, da tauchte die Polizei in Gestalt von zwei Beamten tatsächlich auf. Keine Ahnung, wo die so schnell herkamen. War wohl ein ruhiger Vormittag im östlichen Teil von Frankfurt.
Nun begann ein relativ harmloses Gespräch zwischen Firmeninhaber, einem der Uniformierten und mir. Es drehte sich um den Grund und die Dauer meiner Strassenokupation und über die Art und Weise, wie diese erfolgte. Ich hätte vorher die zuständige Polizeidienststelle anrufen sollen, damit diese Vorkehrungen für eine Strassensperrung treffen kann.

Darauf hinzuweisen, dass mir als Ortsfremder weder der Standort, noch die Telefonnummer bekannt sei, verzichtete ich. Ich beließ es bei der Erwähnung, dass man mich für diesen Wunsch auslachen würde. „Das wäre Humbug“, bekam ich als Antwort. Dann waren beide verschwunden.

Nur leider nicht entgültig. Zwei Minuten später hüpfte ich vom Auflieger, schloß die Türen und erspähte Ihren Transporter ungefähr zwanzig Meter vor dem Lkw. Einem Autofahrer der gerade ankam, erzählte ich, dass ich sofort weg fahre. Der war glücklich, soweit kein Problem.
Da hatte ich die Rechnung aber ohne die Polizei gemacht. Kaum im Fahrerhaus, durfte ich Führerschein und Fahrzeugpapiere aushändigen. Während sich der Wortführer die Dokumente anschaute, versuchte der zweite die mittlerweile wild hupende Pkw – Meute hinter mir zu beruhigen. Das gelang aber nicht.

Kaum hatte ich die Ausweise wieder in der Hand und durfte mit Ermahnung, aber ohne Strafe den Weg frei machen, zwängte sich der erste Depp zwischen mir und den parkenden Autos durch. Oder anders ausgedrückt: Er versuchte es. Mit dem rechten Aussenspiegel blieb er an einen der parkenden Pkw hängen und hinterlies unschöne Kratzer. Ein hinter Ihm fahrender machte es nicht besser. Immerhin suchte der sich eine andere Karre aus, die er beschädigte.

Ich stieg wieder aus, fragte den stilleren der beiden Polizisten, ob ich warten soll. Oder eher muß. Seine Antwort war eindeutig und lautete – ich hatte es nicht anders erwartet – ja. Aber umparken durfte ich. Beschädigte Autos gäbe es bereits genug.
Zwei Minuten später war ich wieder am Ort des Geschehens. Die Daten der Verursacher wurden aufgenommen, anschließend meine. Nun wandern die doch noch zur Bußgeldstelle. Toll gemacht, Ihr Frankfurter Würstchen.

Zeit verloren und demnächst vielleicht auch noch Geld. Und das nur, weil einige Autofahrer stur sind. Und blind. Natürlich haben die auch keine Zeit. Angeblich. Schließlich war es Samstagvormittag.
Eines der Autos war mit Werbung eines Pflegedienstes beklebt. Als eigentlich alles erledigt war, begann der eine lautstarke und völlig unnütze und dumme Diskussion mit den beiden Polizisten – nach dem Motto, alle haben Schuld. Nur er nicht. Man hätte Ihn warnen müssen, dass er da nicht ungeschoren durchfahren kann.

Noch Fragen? Keine? Gut! Ich habe nämlich keine Antwort darauf. Aber das habe ich ja bereits im ersten Satz erwähnt…

50 Kommentare