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Monat: November 2020

Schlaue Zitate

Der Verbrennungsmotor ist einfach zu ineffizient, auch und gerade für aufwändig produzierte erneuerbare Kraftstoffe. Die werden eher für den Flug- oder Frachtverkehr gebraucht, in Bereichen, wo Elektrifizierung auch 2050 keine technische Option ist.

Martin Unfried (Dozent am Europäischen Institut für Öffentliche Verwaltung in Maastricht)
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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Na, erinnert sich noch jemand? Mehrere Jahre versuchte das BKA eine Serie von Schüssen auf Autotransporter aufzuklären. Begonnen hat es im Juli 2008. Am Ende wurde ein Lkw-Fahrer überführt, der mehr als 700-mal auf Autotransporter, andere Fahrzeuge und Gebäude geschossen haben soll.

Am Donnerstag wurde wieder ein Lkw-Fahrer beschossen.Tatort war die A 7 bei Fulda. Der Mann wurde schwer verletzt.
Gute Besserung dem Kollegen. Ich hoffe, die Polizei findet den oder die Bekloppten. Irgendwie drehen mittlerweile viele am Rad.
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Mittwoch: In Frankreich waren Raststätten geschlossen. Fahrergewerkschaften drohten mit Streiks.

Freitag: Proteste und die Androhung von Streiks haben in Frankreich Wirkung gezeigt: Seit heute sind 250 Raststätten wieder für die Fernfahrer geöffnet.

Schon irgendwie irre, welchen Einfluss Gewerkschaften haben können.
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Keine Ahnung, wie da jemand den Überblick behalten kann. Aber der Journalist Jan Bergrath zählt mit. Laut ihm war es der 43. Lkw-Fahrer, der dieses Jahr an einem Stauende zerschellt verstorben ist.
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Deutschland: Abgedrängt, ausgebremst, beleidigt, Geschwindigkeitsverstöße >>> 300 Euro Sicherheitsleistung.

Italien: Fehlender Stempel auf einem Frachtbrief >>> 2 000 Euro. Und keine Diskussionen.
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Zur Einführung der fahrleistungsabhängigen Lkw-Maut 2005 auf deutschen Autobahnen wurde hoch und heilig versprochen, dass System nicht zur Überwachung einzusetzen und das die gesammelten Daten ausschließlich für die Mautabrechnung verwendet werden. Jetzt will der Bundesverband Güterkraftverkehr und Logistik (BGL) individuelle Lkw-Mautdaten zu Kontrollzwecken nutzen.

Klar gibt es dafür auch einen Grund. Nämlich die Einhaltung der europäischen Sozial- und Marktvorschriften im Straßengüterverkehr besser kontrollieren zu können. Konkret geht es dem BGL um die Missachtung der Kabotage speziell durch ost- und südosteuropäische Transportunternehmen.

Leute. Befinden wir uns nicht im Zeitalter der Digitalisierung? Sollte es da nicht längst bessere Verfahren geben?
Gibt es. Nennt sich digitaler Frachtbrief. Spart nicht nur Papier, sondern auch Geld. Der niederländische Frachtführerverband TLN nennt sogar Zahlen. 180 Millionen Euro jährlich könnte der Logistiksektor durch den e-CMR einsparen. Das entspricht einer Summe von ungefähr 4 Euro pro Frachtbrief.

Aber nicht nur das, Dieses System beinhaltet heute schon Standorte und Bewegungen. Also Absender und Empfänger, Fahrer, Fahrzeug, Transportunternehmen. All diese Infos sind auch in einem digitalen CMR verpflichtend.
Na, merkt Ihr was? Der digitale Frachtbrief könnte also auch die Kontrolle von Kabotagefahrten und die Ahndung illegaler Kabotage durch das Bundesamt für Güterverkehr erleichtern. Und das ohne die Mautdaten aufzuweichen.
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Noch eine Aufweichung: Während die IHK Niedersachsen noch fordert, dürfen in NRW bis Mitte Januar Lkw auch sonntags fahren.

Was ein Dummfang. Es gibt keinen Mangel an irgendwas. Reichen knapp sechs Tage nicht aus, um Ware zu transportieren? Muss jetzt wieder der Sonntag her? Oder zählt nur die Gier nach noch billigeren Frachtraum? Denn kleine Transporteure profitieren von dieser Ausnahme wohl kaum.
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Vom festgefahrenen Lkw auf dem Feld bei Eisfeld gibt es auch eine Polizeimeldung. Die gute Nachricht. Ein Navi hat dieses mal keine Schuld. Die schlechte? Bei 2, 47 Promille scheint es keinen Unterschied zwischen einem abgeernteten Kartoffelfeld und einer südthüringischen Bundesstraße zu geben. Also besser nicht ausprobieren.
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Florian schickte mir dieses Bild:

lkw auf einem feld festgefahren
Lkw auf Abwegen

Was der Fahrer auf dem Acker wollte, war ihm schleierhaft. Zwischen den Leitplanken nur eine Durchfahrt, damit der Bauer sein Feld befahren kann. Dahinter fünf Meter asphaltierte Fläche, danach unbefestigte Flora. Wie es oft zu sehen ist.

Ob der Fahrer drehen wollte? Auch unwahrscheinlich. Denn jeweils drei,- vierhundert Meter in jede Richtung gibt es einen Kreisverkehr. Wäre also ganz easy gewesen. Eigentlich.

Aber vielleicht ist es manchmal besser, nicht nach dem „warum?“ zu fragen.

Kleines Update. Florian schreibt, da ist nichts asphaltiert. Nicht mal ein kleines Stück, geschweige denn fünf Meter. Hab ich wohl falsch gelesen.

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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Die Grünen wollen, dass Lkw ohne Abbiegeassistent künftig nicht mehr durch geschlossene Ortschaften fahren dürfen.
Ich habe da eine andere Idee. Warum es nicht erstmal mit getrennten Ampelphasen versuchen? Und/oder Absperrgitter an besonders gefährlichen Kreuzungen und Einmündungen, durch die Fußgänger und Radfahrer gezwungen werden, die Straße zehn-, fünfzehn Meter weiter hinten zu überqueren, um damit besser gesehen zu werden?

Wie wäre es mit mehr Platz für Radfahrer? Also breite und vor allem durchgängige Radwege, die mit Barrieren vom Auto- und Lastverkehr geschützt und gut einsehbar sind.

neuer radweg in mühlhausen
Neuer Radfahrstreifen in Mühlhausen

Aber willkommen in Deutschland. Solange nach einem Straßenausbau solche Radwege übrig bleiben, braucht mir niemand mit irgendwelchen Durchfahrtsverboten kommen. Wer so etwas trotzdem fordert, ist doch nicht mehr ganz proper.
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Gute Nachrichten. Auch in Österreich verzögern sich große Bauvorhaben. Wie beim Brenner-Basis-Tunnel, auch liebevoll BBT genannt.
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Neue Einschränkungen auch bei Tank&Rast an der Autobahn. Die üblichen Fernfahrergerichte wie Bock- und Currywurst, Frikadellen und Pizza wird es aber auch weiterhin geben. Ich muss also nicht verhungern.

Aber das tangiert mich nicht. Nutze die eh kaum. Wenn dann die angeschlossenen Sanitairanlagen oder ab und an die Fastfoodtheke. Wenn es die denn gibt. Aber selbst der Nordsee – Stand ist kaum eine Alternative. Da wird der Fisch meist so lange gebraten, bis er fast zerbröselt.
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Die Logistikbranche, ein holder Hort der Fairness. Rumänische und bulgarische Fahrer der Spedition van Steenbergen aus Aarendonk in Belgien kontaktierten Ende 2018 den belgischen Verband BTB-ABVV und erzählten, dass sie Dokumente auf Englisch unterschreiben mussten, in denen sie sich bereit erklärten, ihre Tagegelder zu kürzen.

Bei unseren westlichen Nachbarn wird bei solchen Verdächtigungen nicht lange gefackelt. Gegen Verantwortliche der Firma ermitteln belgische Behörden wegen Sozialdumping und Sozialbetrug. Vier Personen wurden festgenommen, gegen weitere zehn wird ermittelt.

Wie das abläuft? Eigentlich ziemlich simpel: Eine Firma gründet Briefkastenfirmen, die rumänische und bulgarische Fahrer beschäftigen. Im Fall van Steenbergen z.B. Q Trucking Slovensko. Dort bekommen die Fahrer slowakische Arbeitsverträge und werden für 500 Euro brutto pro Monat beschäftigt.
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So passieren schwere Lkw-Unfälle
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Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass in der Lkw-Maut keine Kosten für die Verkehrspolizei einberechnet werden dürfen. Denn diese Kosten fallen unter hoheitliche Befugnisse des Staates und nicht unter Betriebskosten. Genau das ist aber in Deutschland passiert.

Geklagt hatte ein polnischer Spediteur. Er fordert eine Rückzahlung deutscher Autobahnmaut aus den Jahren 2010 und 2011. Aus seiner Sicht verstoßen die Mautsätze gegen die EU-Wegekostenrichtlinie. Wichtigster Streitpunkt waren dabei die Kosten für die Verkehrspolizei. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte den Europäischen Gerichtshof in diesem Musterprozess um Klärung mehrerer Fragen gebeten.

Eigentlich unglaublich, dass wir Richter in Luxemburg brauchen, die so etwas feststellen.
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