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Monat: Februar 2014

Es ist schon irgendwie unglaublich

Die Gegend um Olpe gehört zum Einzugsbereich der Firma, für die ich fahre. Deshalb kenne ich die einigermaßen gut. So war ich auch heute dort in der Umgebung – und ja, es gibt für einen Lkw-Fahrer bessere Landstriche. Einige Dörfer sind schwer zu erreichen, die Straßen oft nicht die breitesten.

Wenn gar nix mehr geht, rufe ich halt in der zu beliefernden Firma an. Da breche ich mir keinen ab. Dann verlasse ich mich auch auf die Wegbeschreibung des dortigen Mitarbeiters. Da kann mein Navi noch so sehr „bitte wenden“ quäken.

Ein Tscheche war aber anderer Meinung. Der vertraute eher dem Navigationsgerät, als auf die telefonischen Angaben des Landmaschinenhändlers, bei dem er einen Klein-Lkw abliefern sollte. Das Ende vom Lied? Der fuhr sich fest, beschädigte weitere geladene Pkw und kam letztlich nur durch den Einsatz von schweren Bergegerät wieder frei. Da fällt mir nichts mehr zu ein.

Die ganze Geschichte kann man hier nachlesen: Lkw-Fahrer von Navi in die Irre geleitet und festgefahren

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17 000 Seiten – Staatsgeheimnis Lkw Maut

Also ich könnte eigentlich nur dazu aufrufen, dass ein Expertengremium zusammen gestellt wird, wo in aller Öffentlichkeit über die Problematik gesprochen wird. Es hat doch niemand was zu verbergen. Ich verstehe es nicht.
Diesen Vertrag kann man doch nicht geheim halten. Vielleicht eine Zeitlang. Aber irgendwann kommt alles an die Oberfläche.

Ernst Uhlmann (Fela Elektronik-Gruppe)

Bei Toll Collect ist etwas passiert, was wir bei vielen solcher Projekte inzwischen erfahren mussten. Nämlich das der Staat sich in diese Geheimverträge als der schwächere Partner hinein manövriert hat, so das die Investoren sich praktisch alles leisten können.
Bei Toll Collect etwa, dass die ihre versprochene vertragliche Leistung nicht erbringen und dafür auch keine Haftung übernehmen.

Werner Rügener (Buchautor)

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Der Osten liegt nicht im Süden

So gut wie jede Woche bin ich auf einer der Nord/Süd-Routen durch die Alpen unterwegs. Selten über die Tauern, häufiger durch die Schweiz (Gotthard oder San Bernardino) und oft über den Brenner. Aber egal welche Strecke ich fahre, es bietet sich immer das gleiche Bild: Lkw mit osteuropäischen Nummern beherrschen mittlerweile das Straßenbild.
Als Deutscher auf einem in Deutschland zugelassenen Lkw bin ich dort in der Minderheit.

Ein Beispiel? Die letzte Nacht verbrachte ich auf einem Rasthof auf der österreichischen Seite der Brennerautobahn, kurz vor Nösslach. Dort habe ich mir mal die Kennzeichen der anderen Lkw angeschaut. Es waren ausnahmslos Tschechen, Slowaken, Rumänen und Polen. Ach ja, ein Ungar stand auch noch dazwischen. Italiener oder Österreicher? Fehlanzeige! Deutsche? Ja, einer. Nämlich ich.

Die naheliegendste Frage ist dabei eigentlich: Was haben die da zu suchen? Der Osten liegt schließlich im Osten und nicht im Norden oder Süden. Klingt primitiv? Vielleicht! Aber die Antwort ist ebenso naheliegend. Gegen die billige Übermacht osteuropäischer Speditionen sind westliche Transporteure meist Chancenlos. Es sei denn, diese bedienen sich und verdienen mit an den Billigfirmen aus dem Osten.
Auch da kann man gleich in Österreich bleiben. Viele Frächter aus dem Alpenstaat haben einen Großteil ihrer Flotte Richtung Osten verlagert. Der Kostendruck ist halt gewaltig und die Tarife sind unter aller Sau.

Das soll aber weder eine Entschuldigung für dieses Gebaren sein, noch eine Lösung. Denn die Leidtragenden sind letztlich die heimischen Fahrer. Viele wurden entlassen oder offene Stellen einfach nicht neu besetzt. In anderen Mittel- oder Westeuropäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden läuft es ähnlich ab.
Genau da ist die Politik gefordert. Eine Angleichung aller Systeme, dazu gleiche Wettbewerbschancen sind nötig. Anders funktioniert es nicht. Ansonsten werden in einigen Jahren einheimische Lkw-Fahrer Geschichte sein.

Vor einigen Monaten unterhielt ich mich an einer Ladestelle mit einem tschechischen Fahrer. Der erzählte mir, dass er sieben Wochen am Stück zwischen Deutschland und England pendelt. Also laden in Deutschland, entladen in England, dort wird der Lkw wieder beladen und dann geht es retour zurück nach Deutschland. Nach diesen sieben Wochen darf er für eine Woche nach Hause. Danach beginnt das ganze Spiel von vorne.
Was der dabei verdient, hat er mir auch genannt. Es waren umgerechnet so um die elfhundert Euro im Monat. Davon muss er neben seiner Familie auch sich selber ernähren. Wie das geht? Ich weis es nicht.

Angestellt war er bei einer tschechischen Spedition, die aber für einen großen deutschen Logistiker unterwegs ist. Das zeigt, wer da die eigentlichen Fäden im Hintergrund zieht. Zum einen große Industriebetriebe, die ihren kompletten Versand an Logistikunternehmen abgeben und zum anderen eben diese Logistiker. Gewinnmaximierung auf Teufel komm raus, heißt auch hier das Zauberwort. Der Leidtragende ist mal wieder der Mann ganz unten.

Auch hier wäre Wettbewerbsgleichheit angesagt. Vor allem im Bereich der Kabotage könnten diese Verfehlungen überprüft werden. Wird es aber nicht. Aus diesem Grund hat der Vorsitzende der Fahrergemeinschaft Actie in de Transport Germany, Udo Skoppek, sich mit einem offenen Brief an das Bundesamt für Güterverkehr (BAG), gewandt. In diesem Schreiben fordert er die Behörden auf, ihrer Kontrollpflicht nachzukommen.
So nennt er als Beispiel die massiven Marktstörungen, die durch das Geschäftsgebaren der ungarischen Spedition Waberer’s hervorgebracht werden. Über den Jahreswechsel standen über einhundert Lkw dieser Firma auf Autohöfen in Süddeutschland. Deren Fahrer wurden Anfang Januar mit Bussen wieder zu ihren Fahrzeugen gebracht. Hierzu müssten die Anreisezeiten der Fahrer im Tachografen nachgetragen werden. Nur wird das gerne mal vergessen.

So zweifelt Udo Skoppek daran, dass dies je kontrolliert wurde. Auch der Umstand, dass viele Fahrzeuge nach Ansicht der Actie dauerhaft in Deutschland liefen, werfe Fragen nach der Einhaltung der geltenden Kabotageregeln auf. Denn gewohnt wird dabei natürlich durchgehend im Fahrerhaus des Lkw – und genau das ist nach Artikel 8 Ziffer 8 der EU-Verordnung 561/2006 nicht zulässig.
Um die Einhaltung dieser Verordnung Druck zu verleihen, wurde eine Petition gestartet. Mit dieser will man eine Änderung der Bußgeldbestimmungen herbeiführen, damit die Behörden hier besser einschreiten können. Wichtig ist, dass damit nicht die Fahrer bestraft werden sollen. Das Bußgeld soll dabei nur dem Unternehmer gelten, da er in der Regel für diese Verstöße verantwortlich ist.

Nur irgendwie scheint das bei vielen deutschen Fahrern nicht anzukommen. Denn in den vergangenen drei Wochen wurde diese Petition gerade einmal 867 mal unterzeichnet. Den Grund dafür kenne ich nicht. Fix Anmelden und seine Stimme abgeben. Das ist eigentlich ganz einfach und tut nicht einmal weh. Und man kann es während einer Werbepause von der heimischen Couch aus machen. Aber lieber phantasiert man hierzulande von Autobahnblockaden, Generalstreiks und ähnlichen Quark. Schade das viele nicht kapieren wollen, dass man auch auf diesem Weg der Politik Druck machen kann.

Onlinepetition

Offener Brief von Udo Skoppek (pdf)
Verordnung (EG) Nr. 561/2006 (pdf)
Actie in de Transport Deutschland
Bundesamt für Güterverkehr

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Wer hätte das gedacht

Vor drei Wochen wurden vom Zentralen Verkehrsdienst Hannover in der Zeit zwischen 10:00 und 14:00 Uhr am dortigen Omnibusbahnhof achtzehn Fernreisebusse kontrolliert. Fünf der Reisebusse waren auf einer internationalen Linie und die restlichen dreizehn als innerdeutsche Fernbusse unterwegs. Dabei wurden sieben von den Beamten beanstandet.

Bei den Kontrollen wurden 35 Verstöße gegen die Vorschriften zur Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten der Omnibusfahrer festgestellt. Fast alle Verstöße, nämlich 34, betrafen den innerdeutschen Fernlinienverkehr.

Laut Polizei ist die Schwere der Verstöße bei fünf der beanstandeten Bussen als sehr bedenklich anzusehen. In vier Fällen wurden Fernreisebusse mehrfach über längere Zeiträume ohne erforderliche Fahrerkarte des Busfahrers bewegt.
In einem Fall muss ein 61-jähriger Busfahrer aus Süddeutschland, der sich von Hamburg auf der Rückfahrt in den Süden befunden hatte, mit einem Strafverfahren wegen Fälschung technischer Aufzeichnungen rechnen. Der Mann steht im Verdacht, nachträglich auf seiner Fahrerkarte eine nachweisliche Lenkzeit als Pause eingetragen zu haben.

Die neuen Fernbusse sind nichts für Gestresste

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Lkw – Fahrer werden: Schwer, aber nicht unmöglich

Es klingt zunächst überraschend. LKW-Fahrer sind gesucht „wie´s Leben“. Kaum ein anderer Beruf wartet mit einer solchen Beschäftigungsgarantie auf, wie der des Brummifahrers. Aber so einfach, wie es klingt, ist es bei weitem nicht mehr. Einfach nur den LKW-Führerschein machen ist nicht mehr ausreichend, um auf einem Laster sein Geld verdienen zu dürfen.

LKW-Fahrer zu werden ist bereits schwer genug. Leider ist die Rechtslage außerdem so, dass alle fünf Jahre der Job zur Disposition steht. Die regelmäßige Gesundheitsprüfung ist verpflichtend. Wird diese nicht bestanden, ist es aus mit der Fahrerei. Man hat als LKW-Fahrer deshalb die Wahl, entweder ein diszipliniertes Gesundheits- und Fitnessprogramm zu leben oder damit zu rechnen, bei der nächsten Prüfung durchzufallen.
So schön die Fahrerei durch ferne Landen für viele auch ist – letztendlich ist LKW-Fahren eine sitzende Tätigkeit, welche gewisse körperliche Belastungen mit sich bringt.

Grundsätzlich stehen dem Interessenten drei Wege in den Beruf offen: Als Neuling ist eine reguläre, dreijährige Ausbildung der übliche Weg, um LKW-Fahrer zu werden. Umschüler können über einen 18-21 monatigen Kurs den Einstieg in den Beruf finden. Schließlich kann man sich mit einer mindestens 5jährigen, einschlägigen Berufspraxis auch direkt zur Facharbeiterprüfung anmelden.
Gerade der letztere Weg ist für die Paketfahrer eine interessante Perspektive. Die geforderten Kenntnisse sind jedoch umfassend: Neben dem Nachweis, einen LKW mit Anhänger sicher führen zu können, sind weitere Kenntnisse im Bereich Technik, Sicherheit und Recht notwendig. Die Reparatur des Lkw mit dem richtgen KFZ-Zubehör und die Kenntnis über alle Autoteile gehören ebenso in den Lernstoff. Das Hilft natürlich auch im Privaten Leben bei der Reparatur des eigenen Pkw weiter, wenn man z.B. gerade einen Online-Shop für Autoteile so wie das Verkaufsportal pkwteile.de durchstöbert und sonst eigentlich keine Ahnung hätte, wo die Teile denn einzusetzen sind.
Dies sich prüfungssicher aneignen zu können ist eine echte Herausforderung an die Lerndisziplin der Interessenten. Als Lohn winkt ein relativ sicherer Job mit einer nicht gerade üppigen Bezahlung. Mit Zusatzqualifikationen wie einer Berechtigung zum Schwer- oder Gefahrguttransport kann sich die Bezahlung jedoch noch steigern.

Für das Lkw-Fahren gelten strenge Regeln. Werden diese überschritten, drohen empfindliche Strafen. Insbesondere das Überschreiten der Lenkzeiten ist für Lkw-Fahrer der häufigste Grund für einen rechtlichen Konflikt.
Daneben können Geschwindigkeitsverstöße ebenso schnell für einen Verlust der Fahrerlaubnis und damit zum Ende der Fahrerkarriere führen. Drittens ist der LKW-Fahrer für die Ladungssicherheit verantwortlich. Dies sollte man sich als Lkw-Fahrer immer bewusst sein: So dringend die Ware auch am Bestimmungsort sein muss, den eigenen Job und die Gesundheit von anderen ist sie niemals wert.

Lkw-Fahren bedeutet vor allem eins: Verantwortung übernehmen. Als Lkw-Fahrer steht man in vielen Dingen in der Pflicht: Einen tonnenschweren Lastwagen sicher über tausende von Kilometern zu bewegen steht dabei nur am Anfang.
Die Überlegenheit des Lkw gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern muss besonders im Bewusstsein des Fahrers verankert sein.

Manche, besonders für Fahrradfahrer oder Fußgänger tödlich verlaufende Unfälle, werden vom Fahrer noch nicht einmal bemerkt. Auch wurde schon beim Rangieren mit dem Anhänger schon so manches parkende Auto zertrümmert, ohne das der Fahrer davon etwas mitbekommen hätte. Umsicht, Vorsicht, vorausschauendes Handeln und das Bewusstsein, mit der eigenen Überlegenheit auch das höchste Verantwortungsgefühl aufbringen zu müssen, stehen bei diesem Beruf an erster Stelle. Zwar ist das wirtschaftliche Handeln für den Betrieb und damit auch für den eigenen Job sehr wichtig. Dies rechtfertigt jedoch niemals, das Leben von anderen aufs Spiel zu setzen.

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Batteriewechsel

Irgendwann haucht jede Batterie ihr Leben aus. Dann heißt es, alten Stromspender raus und neuen rein. Eigentlich ist das eine Arbeit von 15 Minuten. Dachte ich zumindest vorher. Nur hatte ich nach der Viertelstunde nicht mal zwei Schrauben los. Nach drei Lebensjahren waren die so angefault, dass nur noch ein Trennschleifer half.

Auch die restlichen Schrauben zu lösen, war eher Krampf. Letztlich dauerte die ganze Wechselaktion mehr als eine Stunde. Einen Vorteil hat die von Scania entworfene Konstruktion aber: Ich brauche mir keine Sorgen zu machen, dass mir die Batterien je geklaut werden. Jeder Dieb würde schon an der Befestigung verzweifeln.

batteriewechsel

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Kamera zum Nachrüsten

Noch ein kurzer Nachtrag zum Thema „Tod beim Abbiegen„: Continental bietet ein 360-Grad-Kamerasystem zum Nachrüsten an. Dieses nennt sich „ProViu ASL360“ und besteht aus vier Kameras. Diese übertragen ihre hochauflösenden Bilder an eine elektronische Steuereinheit. Durch diese werden die Bilder zu einem Gesamtbild zusammengesetzt und auf einem Display im Cockpit angezeigt.

Klingt erst mal gut, ist aber auch nicht unfehlbar. Zum einen wird dadurch nur die unmittelbare Umgebung des Lkw abgebildet. Plötzlich auftauchende Radfahrer oder Fußgänger bleiben weiterhin unsichtbar. Denn wenn ich abbiege, schaue ich mit Sicherheit nicht auf einen Monitor.
Außerdem ist dieses System nur für Fahrzeuge mit festen Aufbauten geeignet. Damit fallen viele Lkw schon aus dem Raster.

360-Grad-Kamerasystem Continental ProViu ASL360 zum Nachrüsten

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Bernhard hat zu folgendem Video eine Frage:

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Hallo,
ist das Materialermüdung? Ich denke mal ein Fahrer kann doch nichts falsch
machen beim Befestigen das Anhängers…wenn das Ding dran ist ist es dran oder?

Falsch machen, kann man schon einiges. So kann beim Aufsatteln des Aufliegers das Sattelschloss nicht komplett verriegelt sein. Der Fahrer merkt es wegen Unaufmerksamkeit oder Unerfahrenheit nicht und schon liegt das Teil nach einigen Metern auf dem Boden oder im günstigsten Fall noch auf dem Rahmen des Zugfahrzeugs.
Eine fehlende Abfahrtskontrolle ist ein weiterer Grund für das verlieren eines Sattelaufliegers. Mein erster Gang in der Früh geht zur Sattelkupplung. Ein Blick und ein Griff gehört zur morgendlichen Routine. Selbst nach einer kurzen Pause die ich nicht im oder am Lkw verbringe, schaue ich nach, ob die Kupplung noch verriegelt ist.

Der Kollege im Video verliert seinen Sattel bei voller Fahrt. Ob dafür ein Produktionsfehler oder Materialermüdung verantwortlich war, kann ich natürlich nicht sagen. Ich würde aber davon ausgehen, dass dem Fahrer keine Schuld trifft. Denn er hat ja schon einige Kilometer hinter sich.
Bleibt die Frage, ob ein Fahrer einen Königszapfen auf Verschleiß oder Beschädigung überprüfen kann? Ich denke eher nicht. Ein Röntgenblick ist schließlich noch nicht angeboren.

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