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Kategorie: Lkw

…dann war da noch dieser Choleriker

Für einen Gartenfachmarkt in einem Kaff in der Nähe von Wels in Oberösterreich hatte ich mehrere Paletten mit Abdeckfolie geladen. Dort angekommen, fiel mir ein großes Schild auf, dass auf den baldigen Umzug der Firma hinwies.

Nach kurzer Suche entdeckte ich eine Angestellte mit tschechischen Dialekt. So richtig begriff Sie nicht, was ich eigentlich wollte und telefonierte mit Ihrem Chef.
Nach einem kurzen Gespräch gab Sie mir den Hörer und ich vernahm eine laute launische Stimme die mir erklärte, dass die Paletten zum Neubau der Firma gefahren werden sollten und eigentlich bereits am letzten Mittwoch angeliefert werden sollten.
Aber da ich schon mal da wäre, würde er jemanden von der Baustelle zum Fachmarkt schicken, der vor mir herfahren sollte.

An der Baustelle angekommen, konnte man den Neubau nur erahnen. Die Zufahrtsstrasse war ein Feldweg, also blieb ich vorsichtshalber auf der Strasse stehen um jemanden von der Baustelle zu fragen, wo die Paletten entladen werden sollten.
Zum aussteigen kam ich aber nicht einmal ansatzweise, denn ein kleiner, älterer, dicklicher Mann kam laut brüllend auf den Lkw zugestürmt: „Was machen Sie denn, Sie können doch nicht auf der Strasse stehenbleiben, fahren Sie gefälligst in den Weg hinein!
Also tat ich, wie mir befohlen wurde.

Weit kam ich aber nicht, denn Baufahrzeuge versperrten den Weg. Nun legte dieser kleine, ältere, dickliche Mann erst richtig los: „Fahren Sie gefälligst an die Seite. Die Ware sollte schon am letzten Mittwoch angeliefert werden, alles läuft Scheisse!
Aha„, dachte ich mir, der Chef persönlich. „Wo soll ich hier an die Seite fahren, etwa aufs Feld oder wie„, antwortete ich.
Nun explodierte er: „So einen depperten Chauffeur habe ich ja noch nie gesehen. Ich werde bei Deiner Firma anrufen. Fahre zurück auf die Strasse. So ein deppertes Arschloch…
Jetzt war er also beim „Du“ angelangt.

Ich lies Ihn weiterbrüllen und setzte rückwärts auf die Hauptstrasse zurück. Nach nicht einmal zehn Minuten kam er wieder laut brüllend angerannt: „Verdammt, jetzt hat die Polizei angerufen, was denn der Lkw auf der Hauptstrasse macht. Du deppertes Arschloch Du, ich schicke Dich gleich wieder zurück…!“
Rufen Sie bei meiner Firma an, die Nummer steht hier an der Seite vom Fahrerhaus„, unterbrach ich Ihn und wunderte mich, wie ich eigentlich so ruhig bleiben konnte.
Alles andere als ruhig war mein Gegenüber: „Das werde ich auch machen, Du depperter. Ich fahre jetzt vor Dir her und Du fährst mir nach„, brüllte er weiter.
Was für eine Logik„, dachte ich mir.

Es ging wieder in diesen Feldweg hinein und immerhin kam ich weiter als beim ersten mal. Plötzlich stoppte er, stieg aus, kam zum Lkw und erklärte mir, was er jetzt vor hat: „Wir fahren jetzt von hinten in die Baustelle rein, dann kommt ein Bagger und zieht die Paletten runter. Der Boden ist fest, da passiert nichts!
Ok., es geht ja auch im ruhigen Ton„, antwortete ich. Er sagte nichts darauf.

Der Rest verlief „den Umständen entsprechend“ normal. Die Zufahrt war wirklich einigermassen ok. und das Entladen ging fix, wenn auch etwas ungewöhnlich.

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Ärgerlich

Bereits gestern bekam ich die Adresse meiner Ladestelle in der Nähe von Perugia in Mittelitalien mit folgenden Hinweis: „Versuche bitte, so früh wie möglich da zu sein!
Genau das tat ich: Um kurz nach halb acht traf ich hier ein.
Jetzt, sieben Stunden später stehe ich noch immer – ohne das ich auch nur eine Palette meiner Ladung „zu Gesicht bekommen“ habe.

Irgendwie ärgerlich…

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Mit hängen und würgen

Zwei mal stand ich vor dieser Unterführung und jedes mal war ich der Meinung, dass es zu eng wird. Also drehte ich wieder und fuhr zurück in das dazugehörige Dorf in der Nähe von Verona.
Beim dritten mal ließ ich mich von einem Dorfbewohner überzeugen: Nun ja, es passte tatsächlich – wenn auch nur mit „hängen und würgen“ 🙂 .

enge Durchfahrt

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24 Stunden

Nach 24 Stunden endlich Ladung – ich kann mittlerweile weder sitzen, noch liegen.

Oder anders ausgedrückt: 24 Stunden können ewig lang werden…

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