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Kategorie: Ärgerliches

Die Last mit den Straßen

Vor einigen Wochen berichtete Ralf über seine Schwierigkeiten, bestimmte Kunden zu erreichen. Nein, nicht geistig oder visuell, sondern geografisch.
Er muß Betriebe anfahren, bei denen es kaum möglich ist, zu wenden oder die Einfahrten wurden so konzipiert, dass ohne mehrmaligen Rangierens ein Passieren des Tores nicht möglich ist.

So gibt es Firmen, die eigentlich keine richtigen Firmen sind. Die stellen in einem Schuppen in der letzten Ecke eines Hinterhofes zwei Maschinen auf und erwarten, dass ich mit einem Lkw die bestellte Ware bis zum halbverfallenen Tor bringe. Dann ist man entsetzt, ohne Hebebühne und Hubwagen zu kommen. Man sei unflexibel, heißt es dann.
Das der „Firmenchef“ anschliesend eine Stunde braucht, um mit einem Stapler, den die Russen 1945 als Kriegsbeute beschlagnahmt haben und 1990 von der Treuhandanstalt für eine symbolische Mark gekauft wurde, drei Paletten abzuladen, wird jedoch von diesem als Normalität angesehen.

Oder man baut Rampen, an denen nicht mal ein 7,5 Tonnen – Lkw vernünftig ansetzen kann. Dauert das rangieren etwas länger, kommen sofort dumme Sprüche. Als Standart gilt folgender: „Jetzt stelle Dich nicht so an. Hier haben schon viel größere Lkw entladen!

enger Feldweg

Besonders nett finde ich auch Aussenlager. Betriebe mieten sich irgendwo eine Halle, die auch schonmal abseits einer normalen Strasse liegen kann. Beliebt sind dabei Bauernhöfe. Wer kann einem Bauern schon verdenken, einige Euro nebenbei zu verdienen – und sei es nur als Mieteinkunft für eine ansonsten leerstehenden Scheune.
Das die Anfahrt zu diesen Gehöften über enge Strassen verläuft, ist der Normalfall. Dort angekommen, kennt man aber immerhin den Rückweg – es sei denn, ein Wenden ist nicht möglich. Also quält man sich weiter über enge Wege – immer mit der Hoffnung, sich nicht festzufahren.

Ende im Gelände

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Keine Zeit

Da ist man eh schon spät dran und dann steht man auch noch im Stau. In drei Stunden ist Annahmeschluß für meinen festgebuchten Platz auf der RoLa* in Freiburg und noch habe ich knapp 120 Kilometer bis dahin – 45 Minuten Pause muß ich auch noch einrechnen.

*RoLa: Rollende Landstraße

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Warum ich an manchen Tagen auf Fragen nach meinem Gemütszustand allergisch reagiere

Wenn jemand in Italien gegen sechs Uhr am Morgen an die Fahrertür hämmert, kann es zweierlei bedeuten: Überfall oder Polizei. Gut, im schlimmsten Fall auch beides.
Logisch denken kann ich bei dieser Art Weckruf nicht. Das krabbeln aus der Koje und den Vorhang ein wenig zurückziehen, geht automatisch. Eine Gefahr für mich sehe ich in diesem Zustand nicht – eher für den, der mich so brutal weckt.

Das erste was ich heute früh sah, war die Ecke eines Aufliegers, die sich bedrohlich nah meinem linken Aussenspiegel näherte. Das öffnen des Fensters und ein Brüller waren eins. Wie bereits beschrieben – reiner Automatismus.
Ich zwängte mich in meine Hose, zog ein T – Shirt über und stieg mit Badeschlappen an den Füßen aus. Nun brauchte ich einen Moment um zu begreifen, was ich sah.

Gestern Abend parkte ich vorschriftsmäßig auf einem Rasthof bei Verona. Gut, nicht ganz – aber immerhin so, ohne einen zu behindern. Wie es aber des Nachts so ist, wird jede noch so freie Fläche von anderen Fahrern genutzt, um ebenfalls Pause zu machen.
Eben diese Fläche fehlte heute früh einem Tschechen, um loszufahren. Wie lange er schon rangierte, konnte ich nur erahnen, denn auf der Rastanlage ging sprichwörtlich nichts mehr.
Wer Italiener kennt, weiss wie ungeduldig dieses Volk ist. Da wird versucht, jede noch so kleine Lücke zu nutzen, um vorwärts zu kommen. Nur gab es diese nicht, da der Tscheche alles dicht machte.

Natürlich hämmerte er in seiner Not an meine Tür. War ja irgendwie klar. Das ich in solchen Fällen auf stur schalte, konnte er ja nicht wissen.
Mittlerweile war eine Polizeistreife eingetroffen. Auch diese beachtete ich nicht, sondern hämmerte nun meinerseits an die Tür des Lkw, dessen Fahrer meiner Meinung nach im Weg stand. Irgendwie lief das bei dem ähnlich wie bei mir ab: Aus der Koje krabbeln, den Vorhang ein wenig zur Seite schieben und völlig tranig die Realität verkennen.

Nun mischte sich einer der Polizisten ein. „Dokumente, Dokumente„, raunzte er mich an. Ich fauchte zurück: „Was willst Du? Nichtmal zwanzig Jahre alt und macht mich früh um sechs schon dumm an. Sowas mag ich überhaupt nicht„!
Während ich zu meinem Lkw ging, folgte er mir, immer wieder „Dokumente, Dokumente“ rufend. Dabei übertönte er selbst das Hupen der immer ungeduldiger werdenden Autofahrer.
Nun mischte sich sein Kamerad ein. Dieser war weit über fünfzig und sah aus wie Räuber Hotzenblotz. Bei dessen Anblick kam mir kurz der Gedanke, ob das nicht doch vielleicht ein Überfall ist und alle unter einer Decke stecken würden. Na ja, es war früh am Morgen. Da zieht man jede Möglichkeit in Betracht.

Wie dem auch sei: Räuber Hotzenblotz wollte, dass ich wegfahre. Meinen Fingerzeig auf den anderen Lkw und meinen digitalen Tachometer ignorierte er. Der Kerl war noch sturer als ich.
Zumindest einen Ausdruck des Tachographen sollte er mir unterschreiben. Immerhin war ich vom regulären Ende meiner Pause noch drei Stunden entfernt. Damit war er einverstanden.
Während es über mir ratterte und der Ausdruck zu Vorschein kam, sah ich den blau – weißen Alfa mit der Policia – Aufschrift an mir vorbeiziehen. „Elende Mistböcke„, dachte ich. „Jetzt verpissen die sich einfach ohne Unterschrift!

Den Rasthof verließ ich kurze Teit später. Aus den Augenwinkeln sah ich noch, wie die Vorhänge des anderen Lkw wieder geschlossen waren.

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Schöner reisen

Ich finde es ja toll, dass die Redakteure von Focus online so nett sind und Ihren Lesern mitteilen, dass ab kommenden Wochenende Pkw auf vielen Autobahnen freie Fahrt haben.

Zusätzliche Lkw-Fahrverbote während der Sommerferien sollen die deutschen Fernstraßen entlasten.
An allen Samstagen der Monate Juli und August sind Autobahnen und stark befahrene Bundesstraßen zwischen 7 Uhr und 20 Uhr für Nutzfahrzeuge über 7,5 Tonnen tabu.

Was ich jedoch nicht verstehe: Warum lässt man am Ende des Artikels irgendeinen Mitarbeiter der Prüforganisation GTÜ zu Wort kommen? Dieser empfiehlt Reisenden, nach Möglichkeit an einem Wochentag zu fahren:

Trotz der Verbote ist auf den Autobahnen an den Wochenenden mit erheblicher Verkehrsbelastung zu rechnen, vor allem an den Samstagen. Die Prüforganisation GTÜ rät daher, nach Möglichkeit an einem Wochentag zu fahren.

Samstag Fahrverbot obwohl Urlaubern geraten wird, Wochentags zu verreisen? Jetzt bin ich ein wenig verwirrt!
Dabei könnte das doch so einfach sein: Montag bis Samstag gilt ein Fahrverbot für Pkw und Sonntags dürfen dafür keine Lkw fahren. Schöne, gerechte Welt. Aber mich fragt ja keiner.

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Die Last mit den menschlichen Bedürfnissen

A 3 Würzburg, Richtung Nürnberg. Trotz des Lkw – Überholverbotes läuft es so schön mit 88 km/h dahin. Eigentlich alles easy, zumindest bis sich die Blase meldet. Dann muß man sich entscheiden – fährt man auf den nächsten Rasthof oder testet man eben diese auf Ihren Belastungszustand.
Nimmt man die erste Möglichkeit, hat man anschließend einen vor sich, der mit Mühe seine achtzig schafft. Fährt man weiter, konzentriert man sich vorwiegend auf den sich im Körper aufbauenden Druck.

Was man auch macht – mit dem entspannten Fahren ist es vorbei. Schon Gülle irgendwie.

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Viel Arbeit, wenig Lohn

Ein Fuhrunternehmen in meinem Heimatort suchte per Stellenanzeige im wöchentlich erscheinenden kostenlosen Anzeigenblatt einen Kraftfahrer im Baustellenverkehr. Nahverkehr, dazu jeden Abend zuhause – das ist doch was. Dieser Meinung war ich zumindest bis zu meinem Anruf in besagter Firma.

Am Telefon meldete sich der Inhaber persönlich. Seine erste Frage war, ob ich denn schon Erfahrung mit Baustellenkippern habe. Ich verneinte, erwähnte aber, dass ich lernfähig bin und meine bisherige Unfallbilanz eigentlich recht positiv aussähe.
Der Mann erwiderte, dass es nicht so einfach wäre, einen Kieslaster zu fahren. Diese würden beim Kippen der Mulde schnell umfallen. Darauf antwortete ich, dass ich spätestens nach dem dritten Lkw, der auf der Seite liegt, den Kniff schon raus hätte. Ein viertes mal würde keiner umfallen.

Nun war er der Meinung, ich würde Ihn veralbern. Also änderte ich das Gespräch und kam auf das finanzielle zu sprechen – was ja auch nicht unwichtig ist. Zumindest für mich.
Der Mann erzählte mir irgendetwas von 1 100 Euro. Brutto versteht sich. Dazu würden 300 Euro Erschwerniszuschlag kommen. Jetzt fragte ich Ihn, ob er mich veralbert.

An diesem Punkt waren wir beide zum ersten Mal einer Meinung – wir passen nicht zusammen! Trotzdem frage ich mich: Wer tut sich so etwas an? 1 100 Brutto? Wieviel Netto ist das? 700, vielleicht 800 Euro?
Ich verstehe nicht, wie man sich so unter Wert verkaufen kann. Aber demnach machen das einige, denn die Fahrzeuge dieser Firma sehe ich momentan jeden Samstag bis spät Abends auf der Strasse.

Leute, die für dieses Geld fahren, machen die Löhne im Fuhrgewerbe endgültig kaputt. Warum soll ein Arbeitgeber mehr zahlen, wenn er Deppen findet, die für solch einen Lohn arbeiten? Das – wie in diesem Fall – bei einem Einstellungsgespräch als erstes auf die Kippgefahr der Lkw hingewiesen wird, wundert mich da nicht mehr. Ich möchte nicht wissen, wie oft ein Laster dieser Firma wieder auf die Räder gestellt werden muß.
Mit qualifizierten Mitarbeitern würde das wahrscheinlich nicht passieren. Aber diese fahren auch nicht für 1 100 Euro. Brutto versteht sich…

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Nullen, die man einfach fotografieren muß

Eine Anzeige, die mir die Anzahl der verfügbaren Parkplätze anzeigt, ist zwar ganz nett. Steht darauf aber eine null, ist es eher deprimierend – vor allem wenn Pkw – Parkflächen in ausreichender Anzahl vorhanden sind, diese aber mit einem Lkw unerreichbar sind.

Anzeige ueber freie Parkplaetze

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Maintenance Downtime? Error bei Strato!

Max ist nicht Max, sondern ein Telefondienstmitarbeiter bei der Hotline von Strato. Max, der nicht Max ist, ist aber der Meinung, dass mit diesem Blog alles in Ordnung ist. Denn schließlich hat Max kommentiert und sein Kommentar ist sichtbar.
Ausserdem ist dieser Blog bei Strato gehostet und alles was bei Strato gehostet ist, ist gut. Dieser Meinung ist zumindest Max.

Meinen Einwand, dass bei Strato nicht immer alles gut ist, ignorierte Max, der eigentlich nicht Max ist, völlig. Alle Kunden würden die Schuld zuerst bei Strato suchen, aber nie bei sich selber. Sagte Max, der eigentlich nicht… Ach, egal.
Ich bin nicht alle und habe natürlich den Fehler zuerst „bei mir“ gesucht. Aber keinen gefunden. Auf Grund der Fehlermeldung kann dieser auch nur an den Servern von Strato liegen.
Aber dieses Thema gab es bereits hier >>>

Ich nannte Max die URL eines Blogs, auf dem der hier auftretende Fehler in der Kommentarfunktion beschrieben wird. Die Antwort von Max: „Diese Seite ist aber nicht bei Strato gehostet„! „Nein„, antwortete ich. „Deshalb funktioniert ja dort auch alles„!
Letztlich konnte Max mir auch nicht weiter helfen. Er versprach mir aber, die Fehlermeldung einem Techniker von Strato weiterzuleiten. Natürlich mit dem Hinweis, dass das etwas länger dauern könnte.

Bleibt mir nur noch, mich bei denjenigen von Euch zu entschuldigen, die hier kommentieren wollen und statt Ihrer Antwort eine Fehlermeldung sehen. Sorry…

PS. Danke an Ralf, der mich ebenfalls darauf aufmerksam gemacht hat.

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