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Monat: Februar 2020

Im Matsch aufgewacht

Gestern Abend im Winterwunderland eingepennt und sechs Stunden später vom Wecker im Schneematsch geweckt worden. Irgendwie ein komisches Wetter. Aber die Autobahn war frei. Bei Aschaffenburg lag nicht mal mehr Schnee.

Um Würzburg rum und im Spessart sah das die Nacht wohl anders aus. Da standen die Lkw auf dem Standstreifen und deren Fahrer machten Pause. Tja, blöd wenn wegen Glätte nix geht und die Fahrzeit nicht mehr reicht, um einen Parkplatz zu erreichen.
So. Jetzt erstmal eine Dreiviertelstunde Pause. Vielleicht erkennt ja einer, wo ich gerade stehe.

Kaffee im Matsch

Die nutze ich mal für nen gemütlichen Kaffee und dann geht’s weiter ins Sauerland. Drei Abladestellen warten auf mich. Also alles machbar.

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Ohne Schneebild funktioniert das hier nicht

Jetzt hat sich der Winter doch noch mal raus getraut. So ein Schlingel. Aber alles gut. Hab ja noch Zeit bis nachher gegen drei. Dann will ich erst weiterfahren. So zumindest mein Plan. Und der wird schon funktionieren.

Jetzt geht’s erstmal in die Koje. Mit dem Schnee da draußen werde ich super ruhig schlafen.

Schnee in Franken
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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Drei Lkw-Fahrer düseln gemütlich durch die Schweiz, nichtsahnend das Ihr Ausflug plötzlich jäh gestoppt wird. Denn in Erstfeld ist die Fahrt für jeden Brummilenker erst einmal zu Ende. Da geht es runter von der Autobahn, über einen Kontrollplatz und wenn nix auffälliges auffällt, weiter Richtung Süden.

Falls doch, wird es in der Regel teuer. Diese Sorge hatten wohl auch die drei Kameraden. Aber clever wie die sind, haben sie sofort eine Lösung parat. Rückwärtsgang rein und an der vorhergehenden Ausfahrt drehen, um eine andere Strecke zu suchen.

Einfach wie genial. Wenn nur andere Autofahrer nicht die Polizei gerufen hätten. Ist halt doch etwas ungewöhnlich, wenn auf der Autobahn einem drei Lkw rückwärts entgegenkommen. Die zu erwartende Strafe dürfte deren Monatseinkommen jetzt um ein vielfaches übersteigen.
Autotransporterfahrer sind halt doch die härtesten. Da erblassen selbst Brückenkutscher nachts in den Kasseler Bergen.
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Seit 1992 fahre ich Lkw, seit 1994 international. Es ist erschreckend, wie sich die Situation der Menschen in der Transportbranche entwickelt hat.
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Meine Fresse, es wird immer zu wenig Lkw-Stellflächen geben. Das Thema wird seit zig Jahren verpennt. Ausser politischen Sonntagsreden kommt nicht viel. Was es braucht, ist eine wirkliche Verkehrswende. Verkehrspolitik muss endlich die Schiene stärken.
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An zwei Tagen drei schwere Lkw-Unfälle auf der A7 zwischen Göttingen und Kassel. Jetzt will die Polizei auf diesem Abschnitt verstärkt kontrollieren. Längst überfällig. Hätte schon viel eher passieren müssen. Fragt sich nur, wie lange diese Kontrollfahrten anhalten.
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Apropo Schiene stärken. Auch nicht so einfach. Denn auch da gibt es einen Fachkräftemangel. So sagt der Oberlobbyist Dirk Flege:

Der Fachkräftemangel hat das Potential, den Aufschwung der kunden- und klimafreundlichen Schiene in Deutschland zu gefährden

Dirk Flege, Geschäftsführer des Lobbyistenverbandes Allianz pro Schiene

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Blackout wegen einer Seuche. Coronavirus: Chinas Logistik liegt still.
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Ein Bericht des Bundesrechnungshofes stellt der Zoll-Einheit Finanzkontrolle Schwarzarbeit, die illegale Beschäftigung bekämpfen soll, schlechte Noten aus. Dem Finanzministerium sind die Probleme seit Jahren bekannt.
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Eine der seltenen Polizei-Kontrollen in Deutschland. Mittlerweile sogar eine Radiomeldung wert.
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Noch mehr Mangel an Fachkräften. Denn zu den „Top 10 der am schwierigsten zu besetzenden Stellen 2019“ in Europa gehört laut dem Personaldienstleister Manpower-Group der Berufskraftfahrer.
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Nur noch Gauner unterwegs

Die letzte Nacht am Rand des Parkplatzes eines Supermarktes bei Piacenza verbracht. Wohnhäuser nicht weit weg, alles hell erleuchtet, Hauptstraße gleich nebenan. Also eigentlich ein guter Standplatz. Sollte man meinen.

Wohl auch für Dieseldiebe. Während ich friedlich schlummer, machen die sich an den Tanks des Lkw zu schaffen. Keine zwei Meter von mir entfernt.
Es werden so sechs-, siebenhundert Liter sein, die da rausgepumpt wurden. Kack Mistsäue.

Zumindest haben die mir dieses mal so viel drin gelassen, dass es bis Österreich reicht und ich nicht in Italien nachtanken muss.
Ach ja, die Tankdeckel wurden auch wieder aufgeschraubt. Ordnung muss sein, auch unter Kriminellen. War ja beim letzten Klau ähnlich.

Diesel fehlt

Polizei holen lohnt nicht. Früh um halb fünf eh sinnlos, man wartet ewig, bis die kommen. Die Anzeige, falls überhaupt eine geschrieben wird, läuft sowieso ins leere.
Tja, rufe ich nachher meinen Boss an, erstatte kurz Meldung und das war es. Bis wieder ein paar hundert Liter fehlen oder die Plane zerschnitten wird.

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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Ein 79 Jahre alte Fahrer gerät in eine Polizeikontrolle. Das Ergebnis? 24 Stunden ohne Pause unterwegs.

Wo ist der losgefahren, mit seinen 79 Jahren? In Südfrankreich? Joa, schon klar.
War wohl eher ein Bedienfehler. Oder er ist einige Minuten vor Ende der regulären Pause weiter gefahren. Mit 79 hat man ja nicht mehr so viel Zeit.
Aber am besten ist der letzte Satz: „Es gebe immer wieder Kraftfahrer, die sich im Ruhestand noch etwas hinzuverdienen wollten.
Streicht das „wollten“ und ersetzt es durch „müssen“. Denn mit 79 am Steuer eines Lkw zu sitzen, ist traurig.
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Ein Pkw-Fahrer touchiert einen Lkw, der kommt daraufhin ins schleudern und kippt um. Schon übel. Aber nicht übel genug für die Funke Mediengruppe. Die mache daraus:

Horror-Crash! Lastwagen durchbricht Leitplanke und überschlägt sich ++ Autos mitgerissen ++ Strecke gesperrt

Quelle: Der Westen

Kleiner Tipp: In der Überschrift fehlen noch Panik, Grauen, Entsetzen, Todesangst, Grausen, Abscheu, Angst, Bestürzung. Dann wird ein Artikel erst lesenswert.
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Noch ein schlimmer Unfall. Auf der Autobahn 31 bei Gescher verliert ein Lkw einen Container, in diesen fährt ein weiterer Lkw. Dessen Fahrer überlebt den Aufprall nicht. Bei der Unfallaufnahme stellten die Beamten fest, dass der 42-jährige Lkw-Fahrer, der während der Fahrt den Container verlor, unter Alkoholeinfluss stand und zudem keinen Führerschein hat.

Unglaublich. Kann es sein, dass immer mehr Idioten und kaputte Typen auf den Straßen unterwegs sind?
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Kein Wunder, dass die Zustände auf den deutschen Autobahnen immer schlimmer werden, wenn es offensichtlich keine Alternative gibt, einen Teil des Lkw-Verkehrs zurück auf die Schiene zu bekommen.
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Sabine macht mich ratlos

Hab die Nacht um halb drei meinen Chef angerufen, um Ihm zu sagen, dass da draußen ein Monsterorkan wütet und ich auf keinen Fall losfahren werde.

Er sagte „Maik, Du bist doch sonst so realitätskonform, was ist denn los mit Dir?“ Ich antwortete: „Joa, aber die Bahn hat ihren Betrieb bundesweit eingestellt, landesweit sind Schulen geschlossen und auf Facebook teilen Freunde Artikel, die vor meinem letzten Tag auf Erden warnen.“ Am Telefon hörte ich ein kurzes Schnaufen und dann nix mehr.

Tja, nun sitze ich seit Stunden rum und weiß auch nicht weiter. Und schuld ist diese neue kack immer informative Nachrichtenwelt.

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