Seitlichen Abstand halten ist Ehrensache. Auch in Italien. Die Schlange hinter uns beiden ist zwar nicht mehr zu überblicken, aber das macht nichts.
Überrascht bin ich nur von der Klangvielfalt der Hupen. Ist mir bisher gar nicht so aufgefallen.

Seitlichen Abstand halten ist Ehrensache. Auch in Italien. Die Schlange hinter uns beiden ist zwar nicht mehr zu überblicken, aber das macht nichts.
Überrascht bin ich nur von der Klangvielfalt der Hupen. Ist mir bisher gar nicht so aufgefallen.
Kontrollen in Nordhessen. Von 26 kontrollierten Lkw fiel ein Viertel wegen Kabotageverstöße auf. Kostet erstmal im Schnitt 2 000 Euro Sicherheitsleistung.
Ich behaupte wage mal zu behaupten, dass diese Geldstrafen eh schon eingeplant sind. Warum also eigentlich keine Zeitstrafen? Wie im Eishockey, wer unfair spielt, raus. Nur eben nicht nur einige Minuten, sondern je nach schwere des Vergehens ein viertel, halbes, ganzes Jahr Verbot, in Deutschland Transporte durchzuführen. Das würde weh tun. Aber nicht diese lächerlichen Geldstrafen.
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Thema selbstfahrende Lkw. Dazu gibt es eine neue Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Aber was soll ich mich mit diesen Thema auseinander setzen? Damit werde ich eh nix mehr zu tun haben.
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Iveco liegt mit der Produktion seiner Elektro- und Brennstoffzellen-Lkw im Zeitplan. Vorgestellt werden sollten die Prototypen eigentlich auf der IAA Nutzfahrzeuge im September. Aber die Messe wurde ja abgesagt.
Ich durfte auch mal Iveco fahren. Muss so um 1995 herum gewesen sein. Der ist mir dann bei Sangerhausen unterm Arsch abgefackelt. Keine Ahnung, wieso mir das gerade jetzt einfällt.
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Busunternehmer legten mit einem Protestcorso die Berliner Innenstadt lahm. Sie wollten so auf ihre miserable Lage in der Corona-Krise hinweisen. Mehrere Hundert Busse waren unterwegs.
Jetzt die alles entscheidende Frage: Und wo bleiben die Lkw? Die sollen am 19. Juni folgen. An diesen Tag wollen sich einige Transporteure auf den Weg nach Berlin machen und gegen Dumpingpreise und für ein Kabotageverbot demonstrieren.
Die bisherige Resonanz? Hmm, lese nur ab und an einige Diskussionen auf Facebook mit, habe aber keine Ahnung, was im Hintergrund abgeht. Sind ja noch knapp drei Wochen, wäre aber schön, wenn es mehr als fünfzig Lkw nach Berlin schaffen.
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Übrigens. In Frankreich fordern einige Transportverbände ein zeitliches Aussetzen der Kabotage.
Im Auge hat die Kritik der Verbände als „missbräuchlich bis illegal“ bezeichnete Kabotage-Praktiken von Unternehmen aus Osteuropa und auch aus Spanien, die dabei von ihren niedrigeren Lohnkosten profitierten und damit „unlauteren Wettbewerb“ betrieben. Wenn Brüssel und Paris nichts dagegen unternähmen, müsse man sich auf „wütende“ Reaktionen der „Basis“ im Straßengütertransport gefasst machen, „die sich selten unter Kontrolle halten lassen“.
Verkehrsrundschau, 27. 05. 2020
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2 Kommentare1 KommentarWir brauchen mehr Leute, die etwas tun, und weniger, die etwas koordinieren.
Martin Daum (CEO, Daimler Truck AG)
Auch schon wieder sechs Jahre her, dass ich den V8 bekam. Jetzt ist er schon fast zwei Jahre Geschichte. Unglaublich wie die Zeit vergeht.
Das war übrigens der Lkw, den ich am längsten fahren durfte. Alle anderen die ich neu bekam, habe ich nach drei, dreieinhalb, spätestens vier Jahren wieder abgegeben. Ziemlicher Verschleiß 😉
Heute früh auf der A 3 vor Erlangen der allmorgendliche Baustellenstau. Dachte ich. Aber weit gefehlt, die Baustelle war dieses Mal nicht Schuld am Stillstand.
Sondern neun Störche, die am Straßenrand ein Picknick veranstalteten. Natürlich bremsten viele ab, ist ja auch kein alltägliches Bild.
Ich fand es auch toll, nach fast dreißig Jahren unterwegs erlebt man ja nicht mehr allzuviel spannendes oder neues. Aber die großen weißen Vögel waren mal wieder ein Highlight.
2 KommentareEin Lkw wird mit fast 100 km/h gestoppt. Bei der anschließenden Kontrolle kann der Fahrer, ein Mazedonier, keinen Originalführerschein vorweisen. Macht aber nix, denn die Spedition, ein deutsches Unternehmen, kann einen Ersatzfahrer schicken.
Seine Strafe musste der Mazedonier übrigens nicht vor Ort zahlen. Er hat mit 69 weiteren Personen eine Meldeadresse am Firmensitz der deutschen Spedition.
Dem drohen u.a. zwei Monate Fahrverbot. Passt doch, da kann er die Wohngemeinschaft putzen. Neunundsechzig Männer machen eine Menge Dreck. Gut, kleiner Scherz. Ich wette, in Wirklichkeit hausen die wochenlang in ihrer Kabine, können aber bei einer Kontrolle sagen: „Ich schlafe in Wohnung bei Firma am Wochenende.“
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Die Gewerkschaft Verdi ist gegen eine Lockerung von Lkw-Fahrverboten an regionalen Feiertagen. Tja nun, wie sehr ein Feiertagsfahrverbot an regionalen Feiertagen oder Feiertagen die auf einen Dienstag, Mittwoch, Donnerstag fallen nötig ist, habe ich an Christi Himmelfahrt gemerkt. Eigentlich überhaupt nicht. Statt den Tag auf einem Rast- oder Autohof zu vermuffeln, durfte ich nach Hause fahren und den Nachmittag und Abend in heimischen Gefilden verbringen.
Wer also spricht hier eigentlich für wessen Interessen? Eine Gewerkschaft für 92, 93, 94 Prozent Nichtorganisierter unter den Fahrern? Kann normal nicht funktionieren. Auch weil wie hier Vernunft und vielleicht auch Bereitschaft für einen fairen Kompromiss leider fehlte.
Dann wundern sich einige, dass Lkw-Fahrer sich sofort abdrehen, wenn das Thema „Verdi“ aufkommt und es schwierig ist, Fahrer als neue Mitglieder zu rekrutieren. Auch weil das Gefühl da ist, dass außer Vorschreiben und Einmischen in eigene persönliche Lebensbereiche nix kommt.
Wir Lkw-Fahrer sind doch schließlich Helden des Alltags und systemrelevant. Schreibt auch Verdi. Nur dann behandelt uns auch so.
Das beginnt schon damit, dass Modell Gewerkschaft neuen Realitäten anzupassen. Denn wer nicht kapiert, dass es heutzutage für viele nicht mehr unbedingt nötig ist, sich zu organisieren um seine Ziele zu erreichen, einfach weil Fahrer mobil sind und sich per sozialer Netzwerke vernetzen, sich dort Jobs suchen oder auf Hilfe bei Fragen oder Probleme hoffen, dazu ein Handy reicht, um Firmen an den medialen Pranger zu stellen, darf nicht auf Zuspruch oder neue Mitglieder hoffen.
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Lkw von Plozzer Autotrasporti habe ich in Italien schon öfter gesehen. Klar, wie andere auch. Das dort aber Zustände wie im Mittelalter herrschen, also Leibeigenschaft und so, unglaublich. Und auch hier wieder ein Gedanke, warum tun sich Fahrer so etwas an? Auch in Italien gab es einen Fahrermangel, zumindest vor Corona. Aber wahrscheinlich fanden die dort Angestellten das alles nicht sooo schlimm.
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Automobilhersteller und Maschinenbauer versuchen verstärkt, vertraglich fixierte Frachtpreise über Neuausschreibungen zu drücken. Die Metro AG hat das übrigens auch angekündigt – rückwirkend zum 1. April diesen Jahres.
Metro gibt als Grund die niedrigen Dieselpreise an. Deren Senkung der Frachtpreise sollte also nicht von langer Dauer sein. Denn irgendwann demnächst steigen die Spritpreise wieder. Ob Metro dann auch nachzieht? Ich lache mal laut.
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Soldaten an der Paket-Front
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3..2..1..meins. Die Deutsche Bahn Tochter Schenker stellt ab sofort Ladungen im Auktionsverfahren in die Frachtenbörsen. Nach oben gibt es keine Grenze, nach unten natürlich erst recht nicht.
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In normalen Zeiten suche ich mir vor Festtagen nicht solche öden Plätze aus. Da es aber derzeit wegen „Corona“ kein Fahrverbot an Feiertagen gibt, reicht mir für die paar Stunden der Anblick von Autobahn und Tankstelle, samt dazugehöriger Geräuschkulisse. Darf ja morgen früh ganz easy Richtung Heimat rollen.