In einer Norddeutschen Spedition haben heute morgen Angestellte den Geschäftsführer verprügelt. Als Grund gaben sie an, er klebe zu sehr an seinem Chefsessel.
Der Betriebsrat teilt mit, dass diese Angestellten ihnen eigentlich als höflich, zurückhaltend und nett bekannt waren.
Erst taucht am Anfang der Woche ein Dashcam-Video auf, in dem zu sehen ist, wie sich der Fahrer eines Begleitfahrzeuges und eine Lkw-Fahrerin gegenseitig abschießen und gestern tritt ein Lasterfahrer einem am Boden liegenden Demonstranten in den Bauch.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
War ja richtig was los diese Woche. Aber mal ernsthaft. Manchmal bin ich ja auch ein bissel erzürnt, wenn mir jemand mit seiner Fahrerei auf den Sack geht. Also so, wie es anderen mit mir auch ergeht. Aber die Aktionen in dem Video sind schon heftig. Da sind beide etwas arg angespannt.
Und zu der Trittaktion von gestern? Ich habe Verständnis für Ungeduld. Ja selbst für Wut. Aber Selbstjustiz in Form von Körperverletzung? Nee, geht gar nicht und ist null zu tolerieren.
Ach ja. Morgen ist ja ein großer Streiktag. Deshalb hat Verkehrsminister Wissing die Länder gebeten, von Kontrollen des Lkw-Fahrverbots am heutigen Sonntag abzusehen.
Begründung? Gefährdung der Lieferketten.
Kannste dir nicht ausdenken…
Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen-Anhalt haben angekündigt, dieser Bitte nachzukommen. Wie freundlich.
Wissing selbst schreibt dazu:
Ich habe den Ländern wegen des umfassenden Streiks geraten, an diesem Sonntag keine Kontrollen der Fahrverbote für Lkw durchzuführen. Menschen sollen nicht unter dem Arbeitskampf leiden. Es wird aber massive Auswirkungen auf Verkehr und Logistik geben“
Verkehrsminister Wissing
Menschen sollen nicht unter dem Arbeitskampf leiden? Ich als Lkw-Fahrer zähle für Wissing also nicht als Mensch? Soll ich jetzt auch Sonntags arbeiten, um Gewinne von Unternehmen zu sichern? War irgendwie eine krude Idee.
Die A61 ist verdammt lang und da gibt es ganz viele Kommunen die entlang der A61 liegen. Und da frage ich mich, wieso das Oberzentrum, was ja viel mehr Aufgaben auch für das Umland miterfüllen muss, wie Schaffung von Arbeitsplätzen, Bereitstellung von Schülerplätzen in den Schulen, egal jetzt ob Grundschul-, Real- oder Gymnasialbereich, Thema Krankenhaus und vieles mehr. Dann kann es nicht sein, dass so ein Oberzentrum wie Koblenz jetzt nicht auch noch dazu da sein muss, Lkw-Plätze zu schaffen.
Marion Lipinski–Naumann (Sprecherin für Stadtentwicklung in Koblenz) in einem Podcast der „Rhein-Zeitung“ zum durch die Stadt Koblenz verhinderten Ausbau von Lkw-Parkplätzen an der A61 bei Koblenz
Brenner-Autobahn, Italien. Lkw-Überholverbot auf der gesamten Strecke. Überholt werden dürfen nur überbreite, überlange, überschwere Transporter, an denen ein Blinklicht blinkt. Denn die dürfen nur sechzig fahren. Sollte unter den dort fahrenden eigentlich bekannt sein.
Heute früh ganz vorn ein überlanger „Gruber“, dahinter eine lange Schlange Lkw. Denn wenn der erste hinter dem Schwerlaster nicht überholt, dürfen auch die hinterherfahrenden nicht vorbei ziehen.
Also. Hinter dem „Gruber“ ein polnischer Lkw, “Heinzel“ oder „Hensel“ Spedition. Ich weiß nicht mehr genau, was da dran stand. Der fuhr brav hinterher, machte keine Anstalten, vorbeifahren zu wollen. Dann irgendwann fangen natürlich von weiter hinten andere Fahrer an zu überholen. Nicht jeder hat viel Zeit. Manchen pressiert es halt.
Schließlich war ich hinter dem Polen, habe dann auch beide überholt. Also „Heinzel-Hensel“ und den „Gruber“. In Höhe von dem Polen schau ich kurz rüber, sehe ein kleines schmächtiges Männchen mit mandelförmigen Augen am Steuer sitzen.
Keine Ahnung wo der Fahrer herkam. Vorderasien, Hinterasien, Mittelasien? Der arme Kerl verstand die Welt nicht mehr. Ihm wurde bestimmt gesagt, überhole bloß nicht auf der Brennerautobahn. Denn das kann teuer, teuer, teuer werden. Und Dein Führerschein ist auch weg.
Dann macht er es eben nicht. Auch wenn er hätte überholen dürfen. Nämlich den „Gruber“.
Hach. Das arme Männchen aus Vorder,- Mittel,- Hinterasien. Wird von hinten mit Hupe und Lichthupe malträtiert und weiß nicht mal wieso. Was tut man denen bloß an.
Seit Dezember bietet der XXL-Parkplatz an der A9 bei Vockerode im Landkreis Wittenberg Platz für rund 100 Lkw. Die Fahrerinnen und Fahrer können dort unter anderem duschen, kochen und Wäsche waschen. Allerdings rasten bislang nur wenige auf dem Großparkplatz – vermutlich, weil er zu teuer ist.
Nicht nur vermutlich. Der Platz ist zu teuer. Ich hab mir mal die Preise angesehen, sind ja online abrufbar. Also 35 Euro für eine Tagesruhezeit oder 65 Euro am Wochenende sind ja schon ne Hausnummer. ***
Oh ha. Es gibt noch einen Verein, der die sozialen Bedingungen von uns Lastwagenfahrern verbessern will. Hab ich erst vor kurzen davon erfahren. Die wievielte Gruppierung ist das eigentlich? Ich weiß es nicht. Nur bekomme ich den Eindruck, es gibt bald mehr Vereine wie Kraftfahrer. So langsam verliere ich den Überblick.
Obwohl, die Grundidee hinter „Sozialmaut“ ist ja nicht der schlechteste Einfall. Unternehmer sollen einen zusätzlichen Cent an Mautgebühren pro gefahrenen Mautkilometer zahlen, mit dem soziale Bedingungen von in Deutschland fahrenden Lkw-Fahrern verbessert werden sollen. Ob dieser Cent allerdings so einfach abgezweigt werden kann? Keine Ahnung.
Denn Toll Collect übermittelt ja die erhobenen Mauteinnahmen direkt an den Bund und der setzt die Einnahmen zweckgebunden zur Modernisierung von Straßen und zum Erhalt und Ausbau des Verkehrsnetzes ein. Im Vordergrund steht also die Finanzierung der Infrastruktur. ***
Die Rahmedetalbrücke an der A45 bei Lüdenscheid ist ja seit Dezember 2021 gesperrt. Also jetzt fast 15 Monate. Soll ich Euch mal was verraten? Gleich nach der Sperrung dachte ich noch, uh, die ist ja schon wichtig. Nach zwei, zweieinhalb Jahren steht die neue Brücke.
Aber was ist? Die Schrottbrücke ist noch immer da, wurde nicht mal gesprengt. Tja, Opfer dieser Sperrung gibt es so einige: Da sind die Anwohner an der Umleitungsstrecke, Pendler aus der Region, meine Berufskollegen und auch Pkw- und Busfahrer, die lange Umwege fahren müssen.
Lüdenscheid schweppt über
Zur Beute wurden jetzt auch zwei Raststätten. Die Rastanlagen „Sauerland Ost“ und „Sauerland West“ sind dicht. Und zwar mindestens solange die Sauerlandlinie voll gesperrt ist. Also fünf Jahre? Oder eher noch länger. Denn da hält eben kaum noch jemand. Die paar Leute, die da noch lang fahren, verlieren wegen der Umleitung so viel Zeit, da bleibt keine Muse mehr für nen vier Euro Kaffee.
Aso. 29 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind da auch ihren Job los. Aber wen interessiert schon das Dienstpersonal? Eh nur Stimmvieh, welches man hin und her schieben kann. Ist ohnehin überall Fachkräftemangel. ***
Das Bezirksgericht Baden in der Schweiz bestraft einen jungen Lkw-Fahrer für das Führen eines nicht betriebssicheren Fahrzeugs mit einer kleinen Geldbusse. Er geht in Berufung, bestreitet die Vorwürfe vehement – und muss schliesslich noch mehr zahlen. ***
Heute ein Export-Kennzeichen aus Griechenland. Diese zeigen in grüner Schrift einen Buchstaben, vier Ziffern und die Angabe der Gültigkeit am rechten Rand. Hier eben 12/22. Passt auch, denn fotografiert habe ich das Mitte Dezember in Südtirol.
Überführt aus Griechenland
Griechenland selbst kennt jeder. Es ist ein Staat in Südosteuropa, der Tausende Inseln im Ägäischen und Ionischen Meer umfasst. Aufgrund seiner einflussreichen Rolle in der Antike wird Griechenland oft als Wiege der westlichen Zivilisation bezeichnet. Das Land hat knapp zehneinhalb Millionen Einwohner.
Nachbarländer sind Albanien, Nordmazedonien, Bulgarien und die Türkei. Griechenland ist eine parlamentarische Republik mit präsidialen Elementen. Die Hauptstadt des Landes ist Athen. Weitere bedeutende große Städte sind Thessaloniki, Patras und Piräus.