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Kategorie: Parkplatznot

Brummis unerwünscht und die Argumente dafür

Die dicken Brummis parken in einer Reihe. Schwere Containerzüge aus Osteuropa sind dabei, auch ein Autotransporter aus Spanien. Neben den Lkw sammeln sich leere Mineralwasserflaschen, der Mülleimer quillt schon über. Der Neufelder Weg im Spadener Gewerbegebiet ist zum Mini-Rasthof für Trucker aus ganz Europa geworden.

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Kein Platz für mich

Seit zwei oder drei Wochen stellen die Südtiroler auf Ihrer Brennerautobahn Parkverbotsschilder vor jeder Haltebucht auf. Somit sind es keine Haltebuchten mehr, sondern Halteverbotsbuchten. Gut, von mir aus auch Nothaltebuchten. Kommt im Endeffekt das gleiche raus.

Parkverbot in Südtirol

Letzte Woche habe ich dieses Verbot ignoriert. Man kann es ja mal probieren. Nach knapp fünf Stunden Nachtruhe wurde ich von der Polizei weggejagt. Immerhin klopften die zärtlich an die Tür. Einen dicken Hals hatte ich trotzdem.

Auf den meisten Rastanlagen in Italien können kaum zehn Lkw vernünftig parken. Dazu werden besonders im Sommer die wenigen Stellplätze von Urlaubern mit Ihren Wohnanhängern okkupiert. Da war es manchmal nicht so übel, diese Buchten als Alternative nutzen zu können. Aber auch das ist nun vorbei – zumindest in Südtirol.

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Unterschiede

Dienstagabend, irgendwann gegen halb elf. Seit knapp drei Stunden stehe ich auf dem Rasthof Würzburg und mache meine elf Stunden Pause. In der Zwischenzeit war ich duschen, habe etwas gegessen und lungerte vor dem Laptop herum. Schließlich wird es Zeit, pennen zu gehen.

Dazu kommt es aber nicht. Der kalte weisse Strahl einer Taschenlampe trifft mich voll im Gesicht. Noch ehe ich den Sinn dieser Maßnahme begreife, höre ich ein Brüllen: „Polizei. Verschwinden Sie hier.“ Selbst durch das geschlossene Fenster sind diese Worte klar zu verstehen. Ich öffne dieses und frage: „Warum?
Die genaue Antwort des Uniformierten habe ich vergessen. Oder nicht begriffen. Spielt eigentlich auch keine Rolle. Er war der Meinung, ich würde mit dem Lkw im Weg stehen. Wie so viele andere auch. Verschwinden sollte aber nur ich. Mein Einwand, dass andere einen wesentlich kriminelleren Standplatz haben, hatte eine Kontrolle zur Folge. War klar. Wenn Argumente ausgehen, kommen Staatsbedienstete mit dieser Maßnahme. Peinlich, hilflos, lächerlich. Was auch immer.

Gefunden wurde nichts. Wie auch. Für die achtzehn Minuten Überschreitung haben mich die Italiener schon abgezockt.
Anschliesend mußte ich fahren. Abends kurz vor elf. Ob ich müde bin? Egal! Ob ich Alkohol getrunken habe? Scheiss egal. Hauptsache ein Erfolgserlebnis. Für den Staatsdiener versteht sich.

Jeder Bauer würde die mit einer Mistgabel vom Hof jagen. So schaut es aus. Aber nun gut. Gefunden habe ich einen annehmbaren Standplatz für den Rest der Nacht auf einem Rasthof kurz vor Nürnberg. Also weit mehr als eine Stunde später. Verkehrssicherheit pur.

Freitagabend, Rasthof Irschenberg. Auch diesmal stehe ich abseits der Lkw – Stellplätze. Parkplatznot, Ihr wißt schon. Kurzes Gespräch mit einer Polizistin. Sie kennt die Situation, hat Verständnis und gibt sogar noch hilfreiche Tipps. Es geht also auch anders. Humaner. Und freundlicher. Danke nach Oberbayern.

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Nervt mich doch nicht

Ich kann mich an Situationen erinnern, in denen mir die Augen buchstäblich zufielen. Die Strasse vor mir verengte sich und die weißen Streifen, die eben diese Strasse in einzelne Spuren teilen soll, verschwimmten zu einem einzigen Band.
Kühle Luft, die durch das längst geöffnete Fenster in das Fahrerhaus strömte, wirkte schon nicht mehr erfrischend, sondern steigerte nur die langsam aufkommende Aggressivität. Das Radio war schon ausgeschaltet, da diese fröhlich – naive Dudelei nicht mehr zu ertragen war.

Jedes Schild mit einem weißen „P“ auf blauem Grund nährte die Hoffnung, endlich einen zumindest einigermassen annehmbaren Standplatz zu ergattern, um den verdienten Schlaf zu bekommen.
Wenn aber diese Hoffnung nach vergeblich angefahrenen, weil überfüllten sechs, sieben, acht oder mehr Park- oder Rastplätzen immer wieder zunichte gemacht wird, ist man einfach nur noch wütend:
Wütend auf die, die bereits einen Standplatz haben und mir diesen weg nehmen, wütend auf die, die den längst überfälligen Ausbau von Parkplätzen jahrelang sprichwörtlich verpennt haben und wütend auf die, die jetzt mit fadenscheinigen Begründungen, den Neu- und Ausbau von Parkflächen verhindern wollen.
Eine ziemlich naive Wut, dass ist mir klar. Aber zu bestimmten Gegebenheiten ist das halt so.

Lkw, die durch den Ort fahren, Kühlaggregate, die laut in sommerlichen Nächten surren und Luft voller Abgase, die den Abend auf dem Balkon vermiest.

Dieses Szenario beschreiben Gegner des geplanten Ausbaus der Raststätte Münsterland an der A1 in den „Westfälischen Nachrichten„. Natürlich wird auch gleich ein Alternativstandort erwähnt: Senden – die dortige Rastanlage habe die Kapazität, groß ausgebaut zu werden.
Blöd nur wenn es dann auch dort Anwohner gibt, die Angst davor haben, dass Ihre weißgetünchten Häuser nach einigen Wochen dieselgeschwärzt sind. Dumme Argumente gehen ja nie aus.

Mir selber geht es mittlerweile gegen den Strich, dass gegen alles und jeden protestiert und demonstriert wird. Das hat nichts mehr mit Demokratie zu tun, sondern ist pure Hysterie. Sonst nichts.
Wenn Mitglieder der hier erwähnten Bürgerinitiative Sprüche von sich geben, wie

Wir sind das Volk, wir können entscheiden, was passiert!

dann ist das lächerlich. Lächerlich deshalb, weil 200 Dörfler in Ihrer „Hau drauf – Mentalität“ über meinen oben erwähnten Gemütszustand bestimmen wollen – und das, ohne auch nur eine konkrete Alternative zu nennen.

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Nächtliche Spiele

Donnerstagabend, halb elf. Ein Autobahnrasthof, irgendwo in Deutschland: Der erste Fahrer macht notgedrungen auf der Ausfahrtspur 46 Minuten Pause, der zweite Fahrer kommt nicht auf die Autobahn und hupt, der dritte brüllt. Fünf Minuten später machen mehrere Schwertransporter die Rastanlage endgültig dicht.

Parkplatznot

In den regulären Parkbuchten versuchen andere Fahrer zu schlafen. Das Brummen der Motoren und die Stimmen aufgebrachter Menschen werden durch das dünne Blech kaum gedämpft. Irgendwann kommt die Polizei und räumt auf. Nacht für Nacht das gleiche Spiel.

Parkplatznot

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Warum ich an manchen Tagen auf Fragen nach meinem Gemütszustand allergisch reagiere

Wenn jemand in Italien gegen sechs Uhr am Morgen an die Fahrertür hämmert, kann es zweierlei bedeuten: Überfall oder Polizei. Gut, im schlimmsten Fall auch beides.
Logisch denken kann ich bei dieser Art Weckruf nicht. Das krabbeln aus der Koje und den Vorhang ein wenig zurückziehen, geht automatisch. Eine Gefahr für mich sehe ich in diesem Zustand nicht – eher für den, der mich so brutal weckt.

Das erste was ich heute früh sah, war die Ecke eines Aufliegers, die sich bedrohlich nah meinem linken Aussenspiegel näherte. Das öffnen des Fensters und ein Brüller waren eins. Wie bereits beschrieben – reiner Automatismus.
Ich zwängte mich in meine Hose, zog ein T – Shirt über und stieg mit Badeschlappen an den Füßen aus. Nun brauchte ich einen Moment um zu begreifen, was ich sah.

Gestern Abend parkte ich vorschriftsmäßig auf einem Rasthof bei Verona. Gut, nicht ganz – aber immerhin so, ohne einen zu behindern. Wie es aber des Nachts so ist, wird jede noch so freie Fläche von anderen Fahrern genutzt, um ebenfalls Pause zu machen.
Eben diese Fläche fehlte heute früh einem Tschechen, um loszufahren. Wie lange er schon rangierte, konnte ich nur erahnen, denn auf der Rastanlage ging sprichwörtlich nichts mehr.
Wer Italiener kennt, weiss wie ungeduldig dieses Volk ist. Da wird versucht, jede noch so kleine Lücke zu nutzen, um vorwärts zu kommen. Nur gab es diese nicht, da der Tscheche alles dicht machte.

Natürlich hämmerte er in seiner Not an meine Tür. War ja irgendwie klar. Das ich in solchen Fällen auf stur schalte, konnte er ja nicht wissen.
Mittlerweile war eine Polizeistreife eingetroffen. Auch diese beachtete ich nicht, sondern hämmerte nun meinerseits an die Tür des Lkw, dessen Fahrer meiner Meinung nach im Weg stand. Irgendwie lief das bei dem ähnlich wie bei mir ab: Aus der Koje krabbeln, den Vorhang ein wenig zur Seite schieben und völlig tranig die Realität verkennen.

Nun mischte sich einer der Polizisten ein. „Dokumente, Dokumente„, raunzte er mich an. Ich fauchte zurück: „Was willst Du? Nichtmal zwanzig Jahre alt und macht mich früh um sechs schon dumm an. Sowas mag ich überhaupt nicht„!
Während ich zu meinem Lkw ging, folgte er mir, immer wieder „Dokumente, Dokumente“ rufend. Dabei übertönte er selbst das Hupen der immer ungeduldiger werdenden Autofahrer.
Nun mischte sich sein Kamerad ein. Dieser war weit über fünfzig und sah aus wie Räuber Hotzenblotz. Bei dessen Anblick kam mir kurz der Gedanke, ob das nicht doch vielleicht ein Überfall ist und alle unter einer Decke stecken würden. Na ja, es war früh am Morgen. Da zieht man jede Möglichkeit in Betracht.

Wie dem auch sei: Räuber Hotzenblotz wollte, dass ich wegfahre. Meinen Fingerzeig auf den anderen Lkw und meinen digitalen Tachometer ignorierte er. Der Kerl war noch sturer als ich.
Zumindest einen Ausdruck des Tachographen sollte er mir unterschreiben. Immerhin war ich vom regulären Ende meiner Pause noch drei Stunden entfernt. Damit war er einverstanden.
Während es über mir ratterte und der Ausdruck zu Vorschein kam, sah ich den blau – weißen Alfa mit der Policia – Aufschrift an mir vorbeiziehen. „Elende Mistböcke„, dachte ich. „Jetzt verpissen die sich einfach ohne Unterschrift!

Den Rasthof verließ ich kurze Teit später. Aus den Augenwinkeln sah ich noch, wie die Vorhänge des anderen Lkw wieder geschlossen waren.

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Nullen, die man einfach fotografieren muß

Eine Anzeige, die mir die Anzahl der verfügbaren Parkplätze anzeigt, ist zwar ganz nett. Steht darauf aber eine null, ist es eher deprimierend – vor allem wenn Pkw – Parkflächen in ausreichender Anzahl vorhanden sind, diese aber mit einem Lkw unerreichbar sind.

Anzeige ueber freie Parkplaetze

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Augenwischerei

Nach einer 14 – Stunden Schicht und vier vergeblich angefahrenen – weil völlig überfüllten – Rastanlagen, habe ich einen Standplatz für die Nacht gefunden. Wieder ist es nur eine dieser Parkbuchten, wie sie in Italien die Regel sind – drei Meter neben der Autobahn und nicht mal durch eine Leitplanke von dieser getrennt.
Ob ich morgen früh ausgeruht bin, bezweifel ich stark. Hauptsache, ein Polizist oder nachher in Deutschland die BAG sieht, dass ich 10 oder 11 Stunden Pause gemacht habe. Die sagen: „Alles ok., gute Fahrt!“
Zehn Kilometer weiter schlafe ich ein und fahre in den Graben. Das interessiert keinen Menschen.

Parken an der Autobahn

Ähnlich ist es in Deutschland. Mir kann keiner erzählen, dass eine Nacht zehn Meter neben einer Autobahn, der Erholung dient. Aber wie bereits erwähnt: Hauptsache die Fahrzeiten stimmen und die Obrigkeit ist zufrieden.

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