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Schlagwort: Politik

Nur keine Wähler verprellen

Mein Arbeitgeber ist ein Transportunternehmer. Ein kleiner dazu. Mit seinen paar Lkw fährt er als Subunternehmer für ein anderes, größeres Logistikunternehmen. Also wie so viele andere kleine Krauter auch.
Seine Frachtpreise anheben kann er wohl kaum. Zumindest nicht von einen Tag auf den anderen. Zum einen hat er Verträge mit seinem Auftraggeber, wie auch dieser mit diversen Kunden.
Also bleiben Mehrkosten an meinem Chef hängen. Dazu zählen neben der wohl bevorstehenden Maut auf Bundesstrassen auch die hohen Spritpreise und immer weiter steigende Versicherungsprämien.

Klar. Das könnte mir egal sein. Hauptsache mein Gehalt kommt jeden Monat pünktlich auf meinem Konto an. Nur das zählt. Logisch. Dafür arbeite ich ja auch. Und das weit mehr als zehn Stunden. So gut wie jeden Tag.
Das war es aber auch schon. Die Frage nach einer Gehaltserhöhung kann ich mir sparen. Mein Arbeitgeber sagt eh nein. Nicht weil er nicht mehr zahlen will, sondern weil der es nicht kann. Und ich verstehe das und habe dafür Verständnis. Kein Scherz. Mehr noch: Eigentlich muß ich froh sein, noch einen Job zu haben.

Umso mehr ärgern mich Vorträge wie dieser:

Da schimpft ein linker Politiker namens Herbert Behrens über die Logistiklobby und nennt im gleichen Atemzug andere, Ihm genehme Lobbyisten vom ACE und VCE Experten. Verlogener geht es kaum.
Immerhin erkennt er, dass ich mit dem Lkw auch Strassen nutzen muß, die nicht dicht an der Autobahn liegen.
Klar, muß ich das. Schließlich beliefere ich auch keine Autobahnraststätten und mir ist kein Betrieb bekannt, welcher eine direkte Anbindung an eine Autobahn hat. Was bleibt mir also anderes übrig?

Verantwortungsvolle Verkehrspolitik. Diese Wörter aus dem Mund eines Politikers zu hören, klingt infam. Jahrzehntelang wurde eben diese Verantwortung von Seiten der Politik nicht wahr genommen. Mehr noch – diese wurde ignoriert und mißachtet. Ein Umdenken war einfach nicht erwünscht. Plötzlich – kurz vor dem kompletten Verkehrsinfarkt – versucht man, diesem Einhalt zu bieten. Aber natürlich nur auf Kosten des Güterverkehrs. Dabei muß jeglicher individueller Verkehr, auch der von Personen, grundlegend in Frage gestellt werden.

Das viele Lkw auf den Strassen unterwegs sind, haben auch Politiker zu verantworten. Vieles wäre anders organisierbar. Aber das ginge sowohl auf Kosten der Wirtschaft, wie auch der Allgemeinheit. Und würde Wählerstimmen kosten. Also schwingt man lieber populistische Reden. Die nächste Wahl kommt ja sicher und welcher Politiker verprellt schon gern seine Wähler? Kein einziger!

12 Kommentare

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Alexander Fischer hat mir geantwortet. Ihr erinnert Euch? Das ist dieser Nachwuchspolitiker aus der Oberpfalz, der ein generelles Überholverbot für Lkw auf zweispurigen Autobahnen in Bayern gefordert hat.
Gut. Es ist keine richtige Antwort. Sondern nur eine Datei eines beschlossenen Antrages.

Sehr geehrter Herr Erdmann,

anbei erhalten Sie den vom CSU Parteitag beschlossenen Antrag!

Viele Grüße
Alexander Fischer

Was ich damit soll? Hmm, keine Ahnung. Seine ureigene persönliche Meinung wäre mir lieber gewesen. Aber damit hatte ich eh nicht gerechnet. Der Mann hätte sich ja erklären müssen.
Aber ich habe auch Verständnis dafür. Neben Job, Familie und Politik bleibt keine Zeit für ausführliche Antworten – und bevor ich kopierte Absätze aus der „ADAC – Motorwelt“ bekomme, begnüge ich mich lieber mit schnöden Anträgen.

Zur Datei (PDF) >>>

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Scheiss auf den Doktortitel

Er ist ein netter Mann und ein Verteidigungsminister, den man zeigen kann. Alle sind neidisch, er hat einen guten Job gemacht

Mehr als die Hälfte der Menschen in diesem Land denkt so, wie diese Hörerin. Eigentlich traurig.

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Wenn der Nachwuchs übt

Kennt jemand Alexander Fischer? Nein? Auch nicht schlimm. Der ist nur Bezirksvorsitzender der Jungen Union in der Oberpfalz. Also ein kleines Licht am Firmament.

Aber gestern, da leuchtete er. So hell war es in seiner Himmelssphäre noch nie. Er durfte einem provinziellen Radiosender ein Interview geben. In diesem verkündete er, dass sogenannte Elefantenrennen auf vierspurigen Autobahnen sehr gefährlich wären. Gleichzeitig verweist er auf Nordrhein – Westfalen: Dort würde das Verbot auch zu einem besseren Verkehrsfluss führen.

Joa. Deshalb werden in den dortigen Verkehrsnachrichten Staus oftmals erst ab drei Kilometer Länge angesagt. Oder ab fünf. An Tagen mit einem besonders guten Verkehrsfluss auch erst ab sieben Kilometer. Darunter lohnt eh nicht. Warum auch? Es läuft doch gut auf den Strassen in NRW.

Aber zurück in die Oberpfalz – klar ist es ärgerlich, wenn auf der vielbefahrenen* A 93 dreihundert Meter vor einem plötzlich ein Lkw ausschert. Das Abbremsen von 230 auf knapp 90 Sachen kann schon zu Herzrasen und einer trockenen Mundhöhle bei dem einen oder anderen Hobby – Rennfahrer führen.
Deshalb habe ich für solch populistisches Geschwätz eines Nachwuchspolitikers vollstes Verständnis.

*Anmerkung: Ironie

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Ich wage es kaum zu schreiben – Teil II

Nachdem der Deutsche Anwaltverein (DAV) Tempo 80 für Lkw auf Landstrassen fordert, zieht jetzt der erste Politiker nach: Der deutsche Europaabgeordnete Dieter-Lebrecht Koch schreibt in einer Presseerklärung:

Aus verkehrssicherheitsrelevanten und umweltpolitischen Aspekten sollte auf den Autobahnen Europas eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometer pro Stunde und außerhalb von geschlossenen Ortschaften von 80 Kilometer pro Stunde für LKW gelten

Die in Deutschland vorgeschriebenen Geschwindigkeiten von 80 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen und 60 Kilometer pro Stunde außerhalb geschlossener Ortschaften seien ein Grund für Staus und stockenden Verkehr.
Das belaste die Umwelt und führe verstärkt zu Unfällen.

Durch einen fließenden Verkehr kann die Umweltbelastung reduziert werden – doch dazu brauchen Laster die Möglichkeit zur Anpassung an den Verkehrsfluss

schreibt Koch weiter. Und fügt hinzu:

In Deutschland sehen wir jeden Tag Elefantenrennen auf der Autobahn, bei denen in minutenlangen Überholvorgängen schwere Lastkraftwagen die Straße blockieren. Diese oft gefährlichen Manöver werden durch ungerechtfertigte Tempolimits provoziert, die den Verkehr zunehmend behindern, anstatt einem veränderten und immer dichter werdenden Verkehrsaufkommen Rechnung zu tragen.

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Mensch Köhler

Heute Abend erhält Bundes Horst Köhler seinen Zapfenstreich. Andere die Ihren Job hinschmeißen, bekommen eine Sperrfrist von der Agentur für Arbeit, im Volksmund auch Arbeitsamt genannt. Tja, so ungerecht geht es in dieser Welt zu.

Aber ich will nicht allzu sehr mosern – er hat ihn verdient, trotz seines Rücktritts. Schließlich blieb er Mensch und das unterscheidet Ihn von anderen Politikern.

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