Im Test das Navigationsgerät dezl™ LGV800 von Garmin. Was taugt es und lohnt es sich, dass etwas höherpreisige Gerät zu kaufen? Ich habe das aktuelle Gerät (aus 2021) getestet.
Das erste was auffällt, ist die Größe des Gerätes. Die neue dezl-Serie gibt es mit 6,95-, 8- und 10 Zoll-Touchdisplays. Die Produktbezeichnungen lauten demzufolge LGV700, LGV800 und LGV1000. Ich durfte das LGV800 testen. Ob es noch größere Geräte braucht? Ich finde nein. Denn schon die 8-Zoll Variante nimmt viel Platz in Anspruch. …
So, gleich gehts in die Koje. Aber erst noch eine kleine Anmerkung. Ruft mich heute ein Kollege an…
„Moin Maik, Du warst doch letzte Woche bei Xoni in Brescia. Kannst Du mir den Weg erklären?“
„Moin Volkmar. Letzte Woche? Warte kurz, ich muss überlegen. Da war ich. Aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern.“
„Das ist jetzt nicht Dein ernst.“
„Doch. Aber seitdem ich mit Navi fahre, merke ich mir das nicht mehr. Wozu auch? Ich finde mit dem Ding die Buden eh immer wieder.“
„Na toll…“
„Aber warte, da fällt mir was ein. Die Firma ist blöd zu finden. Selbst mit Navi habe ich mich zwei mal verfahren. Also bringt es auch gar nix, wenn ich Dir das jetzt versuche zu erklären.“
„Ja, dass bringt dann nichts. Trotzdem danke.“
Also ich hätte mich an seiner Stelle nicht bedankt. Im Gegenteil.
Aber manchmal ist es wirklich so. Da kommt ein Ladeauftrag, ich schaue kurz drüber und denke mir: „Die Firma kennst Du doch. Da warst Du doch schon mal.“ Aber das war es, mehr fällt mir da nicht ein. Erst wenn ich fast dort bin, kommt es mir wieder bekannt vor.
Es ist also eindeutig. Navigationsgeräte machen vielleicht nicht dumm, lassen einem aber abstumpfen. So nach dem Motto, warum soll ich mir die Strecke merken? Mit dem Navi habe ich den Kunden einmal gefunden, da wird es das nächste mal auch klappen.
Mit Stadtplänen war das anders. Bestimmte markante Orte prägten sich im Gehirn ein und die vergaß ich auch nicht wieder. Außerdem machte ich mir Notizen.
Nicht falsch verstehen. Dem Navi vertraue ich nicht völlig. Im Endeffekt entscheide ich, wo ich lang fahre. Aber es macht die Arbeit leichter. Und mich zu einem schlechteren Kollegen. Siehe oben…
Seit Juni letzten Jahres ist das TomTom Trucker 6000 auf dem Markt. Es ist ein Navigationsgerät mit einem 6 Zoll Touchscreen. Im Preis von rund 350 Euro sind lebenslange Kartenupdates, ein 16 GB interner Speicher sowie ein SD-Kartensteckfach für eine Micro-SD enthalten.
Ich hatte die Möglichkeit, dieses Gerät über einen Zeitraum von vier Wochen zu testen. Da es – wie der Name schon sagt – ein Navi speziell für Lkw- oder Busfahrer ist, verfügt es über diverse Eingabemöglichkeiten für zusätzliche Fahrzeugdaten. Eingeben kann man den Fahrzeugtyp (bei mir also Lkw), die Abmessungen (Länge, Breite, Höhe), dass Gewicht (Brutto und Achslasten), die Höchstgeschwindigkeit und ob Gefahrgut transportiert wird. Die jeweilige Einstellung wird gespeichert und vor jeder neuen Routenplanung eingeblendet. Hat sich also im Vergleich zur letzten Fahrt nichts geändert, drückt man auf den blauen Pfeil und die neue Route wird auf Basis dieser Angaben berechnet.
Und schon bin ich beim größten Schwachpunkt dieses Gerätes. Bei der Berechnung einer neuen Route sollte der Nutzer Geduld haben. Für den Test im Video habe ich zwar eine etwas längere, aber nicht ungewöhnliche Strecke gewählt (Mühlhausen/Thüringen – Sanluri/Sardinien). Dafür brauchte das Gerät fast dreieinhalb Minuten. Auch bei kürzeren Wegstrecken sollte man dem Gerät etwas Zeit geben.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Die Eingabe der jeweiligen Zieladresse ist dagegen gut gelöst. In das Hauptmenu kommt man, indem man auf einen Button links unten auf dem Bildschirm drückt. Danach erscheinen mehrere Suchtasten.
Die jeweilige Bedeutung dürfte klar sein. Bei der Suche nach einer neuen Adresse entfällt das Einstellen des Ziellandes. Man beginnt also gleich mit der Eingabe des Ortsnamen und die Software des Navis durchsucht alle möglichen Orte, egal in welchen Land. Danach reicht es, Fragmente einer Straße einzugeben und schon wird die gesuchte Adresse angezeigt. Das geht ziemlich flott. Sollte es doch zu Doppelungen zwischen zwei oder mehr Adressen kommen, hat man die Möglichkeit über einen Button oben rechts das richtige Ziel zu finden. Ich finde diese Direkteingabe toll.
Aber auch hier ein kleiner Kritikpunkt: Die Druckpunkte liegen ziemlich eng zusammen. Menschen mit dicken Fingern können sich schnell vertippen.
Interessant fand ich die Routenleiste am rechten Rand des Bildschirmes. Diese wird während der Fahrt laufend aktualisiert. Auf ihr werden die voraussichtliche Ankunftzeit, die Entfernung bis zum Ziel, etwaiige Verzögerungen wie Staus oder Baustellen und bestimmte Highlights (Tankstellen u.s.w.) angezeigt. Das genaue Erscheinungsbild kann jeder selbst festlegen.
Verkehrsinformationen bekommt man via TomTom Traffic aufs Navi gesendet. Übrigens für ganz Europa. Dazu ist im Gerät eine Simkarte integriert. Dieser Service ist für ein Jahr kostenlos. Danach kostet dieser Dienst rund 60 Euro pro Jahr. Ein gutes Gimmick ist die Spachsteuerung. Nur leider total unbrauchbar. Egal wie nah ich dem Gerät war und wie laut ich gesprochen habe, es wollte mich einfach nicht verstehen.
Mein Fazit? Das TomTom Trucker 6000 ist ok. Ich würde es jedem empfehlen. Klar hat es Schwachpunkte. Bei der Routensuche braucht der Nutzer Geduld, die Sprachsteuerung ist zwar nett gemeint, aber leider nicht nutzbar. Zumindest bei mir. Wirklich gut finde ich die Seitenleiste. Besser kann man Informationen nicht einblenden und anzeigen lassen. An der Grafik kann ich auch nichts bemängeln. Die zu befahrenden Straßen wurden deutlich angezeigt, in den vier Wochen gab es keine Missverständnisse.
Die gesuchten Ziele konnte ich meist ohne Probleme anfahren. Geschwindigkeitsbegrenzungen wie auf der deutschen A 45 oder der Brennerautobahn sind gespeichert und werden eingeblendet.
Bleibt noch, den Gewinner des Testnavis bekannt zu geben. Es ist Kommentar Nummer 92. Glückwunsch – und danke an alle anderen, die bei der Verlosung mit gemacht haben.
Navis sind praktisch. Sie schonen die Nerven. Und sie lotsen uns zuverlässig ans Ziel. Meistens. Aber nicht immer. Auf jeden Fall sorgen sie auch für Gesprächsstoff. Wie in diesem Fall in einem kleinen Dorf im thüringischen Eichsfeld.
Der Fahrer des Lkw war fix und fertig. Klar. Wer seinen Brummi so verammelt, kann nicht mehr klar denken. Die herbeigerufene Polizei wollte einen Bergungskran ordern. Ein unbeteiligter Anwohner bugsierte schließlich den Laster rückwärts aus der Engstelle. Ohne Kran. So blieb der Polizei nur noch, den entstandenen Schaden zu beziffern. Der belief sich auf ca. 450 Euro. Soviel war das rausgerissene Pflaster wert.
Ansagen von Navigationsgeräten klingen recht monoton. Durch eine neue Gratis – Software von Garmin lassen diese sich jetzt aber aufpeppen. So kann man entweder selbst Ansagen aufnehmen, oder man nutzt die Stimmen der Frau, des eigenen Nachwuchses oder seines Chefs.
Zunächst lädt man “Voice Studio” aus dem Internet und installiert die Software auf dem PC. Nachdem man die eigenen Aufnahmen angefertigt hat, muss man die Voice-Datei nur noch auf das Gerät übertragen und schon sind die Ansagen aufgepeppt. Zur Aufnahme der eigenen Ansagen soll man weniger als 30 Minuten benötigen.
Möglich sind 75 Sprachanweisungen, wie z.B. „Bitte jetzt rechts abbiegen“ oder Ankunft am Zielort“. Einziger Wermutstropfen: Aufnahmen von Text-to-Speech-Ansagen, mit denen das Navi Straßennamen ansagt, kann man nicht selbst machen.
Seit gut sechs Wochen fahre ich nun schon ohne Navigationsgerät durch die Gegend und behelfe mich wie in der (nicht immer) guten alten Zeit mit Strassenkarten und Stadtplänen. Was zu keinem Dauerzustand werden sollte, ist nun leider zu solch einem geworden. Mir fehlt halt einfach die Zeit und auch die Lust um in irgendeinen Elektronikfachmarkt zu gehen, um mich dort stundenlang vor den Navis zu postieren – mit dem Ergebnis, dass ich zu keiner wirklichen Entscheidung komme. Immerhin habe ich das letzte Wochenende dazu genutzt, mich auf die Suche nach guten, aber preiswerten Geräten durchs Internet zu wühlen.
Die Angebote auf Deutschlands führenden Blog brachten mich nicht wirklich weiter. Die günstigen Angebote sind schon uralt und die aktuellen zu teuer. Ich kaufe mir doch kein Navi für fast 200 Euro. Nee, da bin ich zu geizig für. Bei Amazon bin ich auf das Navigon 1210 gestoßen. Eigentlich ist dieses Gerät für mich ausreichend, bis ich in der Produktbeschreibung folgenden Satz gelesen habe:
Kartenmaterial für 40 Länder Europas erhältlich
Muß ich dieses Kartenmaterial extra kaufen oder ist das bereits in diesem Gerät installiert? Irgendwie habe ich bei Amazon keine wirkliche Antwort auf meine Frage gefunden.
Wer erinnert sich nicht an diese Meldung in „Deutschlands größter Tageszeitung“ vom Juli 2007:
Nun gibt es eine Studie des ADAC die zeigt, dass viele Städte und Gemeinden erhebliche Verkehrsprobleme mit fehlgeleiteten Lkw haben. Gut die Hälfte der von den Städten gemeldeten Probleme entstehen laut ADAC durch Lkw, die nicht mehr wenden können – sei es, weil sie sich in Wohngebiete verirren, Nebenstraßen befahren oder in Sackgassen geraten. Nur unwesentlich kleiner ist die Zahl der Lastwagen, die Routenempfehlungen durch das Gemeindegebiet folgen, die für Lkw ungeeignet sind.
Nach Angaben der betroffenen Gemeinden kommt es vor allem dann zu Problemen, wenn Brummifahrer die Wegweisung an der Straße ignorieren oder Verkehrsbeschränkungen der Gemeinden missachten.
Nur ist es aber oftmals nicht so, dass es häufig nichts zu ignorieren gibt, weil es keine oder nur unzureichende oder unlogische Beschilderung gibt? Wie oft steht man mit einem Lkw plötzlich vor einem Hinweisschild, dass ein Weiterfahren unmöglich macht – ein Umdrehen aber auch. Eine früh- und rechtzeitige Beschilderung könnte hier Abhilfe schaffen. Aber dazu sind viele Städte und Gemeinden, sowie Strassenverkehrsämter nicht in der Lage.
Ein Beispiel ist die Gemeinde Nütschau in Schleswig-Holstein. Dort stehen Lkw – Fahrer vor einer klapprigen Holzbrücke, die über die Trave führt und die Sie eigentlich nicht befahren dürften. Der Grund ist auch hier eine viel zu spät beginnende Beschilderung. Der ADAC versucht die Verkehrsplaner davon zu überzeugen, die LKW-Verbotsschilder bereits an der Autobahnabfahrt aufzustellen – aber bisher ohne Erfolg.