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Schlagwort: Buch

Buchkritik und Verlosung: Geschlafen wird am Monatsende

Die wenigsten Menschen wissen aus eigener Anschauung, wie das Leben und der Beruf eines Fernfahrers aussieht. Der Gedanke daran ist mit Unbehagen, Klischees oder schlicht Unkenntnis verbunden. Wo diese Unwissenheit beginnt, ist Platz für Ängste.

Jochen Dieckmann ist Journalist und Fernfahrer. In dieser Funktion hat er es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Menschen von seinem Leben zu erzählen. Um das zu bewerkstelligen, wurde er zum Autor. In „Geschlafen wird am Monatsende“ berichtet er in einer Art Logbuch über ruhelose Nächte, ständige Hetze und katastrophale Arbeitsbedingungen.
Das ganze erinnert ein wenig an die Fernsehsendung „Auf Achse„. Mit einem Unterschied: Dort war es Fiktion. In diesem Buch jedoch ist es Wirklichkeit. Na ja, zumindest in den Augen des Herrn Dieckmann.

Sie sollten wissen, was um Sie herum – insbesondere auf unseren Autobahnen – an rollenden Zeitbomben unterwegs ist

heißt es im Klappentext dieses Buches. Und diese Aussagen sind meine Hauptkritik an diesem Werk. Seine Erlebnisse werden auf den Rest der fahrenden Zunft übertragen. Oder anders ausgedrückt: Dieckmann wurde ständig gezwungen, Gesetze zu übertreten, also ist das bei allen anderen ebenso. Er verallgemeinert und beschwört Skandale ala „Schwarzbuch Straße“ herauf.

Das es viele Fahrer gibt, die von Ihren Arbeitgebern eingeschüchtert und unter Druck gesetzt werden, ist kein Geheimnis. Nur hilft denen solch ein Buch auch nicht. Im Gegenteil: Dieckmann muß sich fragen lassen, weshalb er sich selber diesen Bedingungen jahrelang an der Grenze des zumutbaren ausgesetzt hat.

Über sein Leben „auf der Strasse“ erzählt Dieckmann das, was sein oft negativer Blick entdeckt. Er beschreibt Extrembeispiele und kann sich dabei von Verallgemeinerungen nicht loslösen. Sein Buch würde viel Stoff für eine differenzierte Betrachtung bieten. Nur bleibt es leider bei Kritik, die im Grunde nichts bewirkt. Dazu kommt die Sensationsberichterstattung einiger Medien im Vorfeld bei der Vorstellung des Buches. Leider gelingt es Dieckmann nicht, sich davon abzusetzen. So bleibt es bei einem nett zu lesenden Buch.
Trotzdem hoffe ich, dass sich durch diese Veröffentlichung etwas ändert – und sei es auch nur die Erkenntnis eines Lesers, dass vieles auf die Fahrer abgewälzt wird.

Geschlafen wird am Monatsende
Erschienen im Westend – Verlag
272 Seiten, ISBN
978-3-938060-63-6
Preis: 16,95 Euro

Wer mein Exemplar haben möchte, schreibt im Kommentarbereich einfach „Ich will“ oder ähnliches. Vergesst bitte nicht, eine gültige eMail – Adresse anzugeben. Per „random.org“ werde ich am 28. Mai den neuen Besitzer des Buches ermitteln.

112 Comments

Mörderische Geschichten

Wenn man unterwegs ist, kommen die besten Ideen. Das geht nicht nur mir so, sondern auch Manfred Krämer aus dem südhessischen Lampertheim.
Er ist ebenfalls Lkw – Fahrer. So hat er auf Autobahn – Parkplätzen Drogenfahnder beobachtet oder eine Familie entdeckt, die in einer Pannen – Nothaltebucht mitten in einem Tunnel gepicknickt hat und das nur, weil es draussen regnete.

Das alles findet sich in seinen Büchern wieder oder wie er es nennt: In seinen Krimis von der Bergstrasse.
So bilden in seinen Romanen die Städte und Dörfer der Kurpfalz den Hintergrund für Verbrechen und andere Kleinigkeiten.

Das wohl bekannteste Werk ist der erste seiner Bergstraßen – Krimis: „Tod im Saukopftunnel
„. In diesem Roman geht es um einen makabren Fund beim Bau des 2.700 Meter langen Saukopftunnels.
Überraschend ist auch das Ende der Geschichte, da er wirklich noch einmal eine Zugabe gibt, mit der man wahrscheinlich nicht rechnet.

Seine Erwartungen selbst zeigt Krämer durch ein Zitat von Goethe: „Wenn du nicht mit einer Million Lesern rechnest, solltest du keine Zeile schreiben.“ Mal abwarten, ob er die Million als Verkaufszahl erreicht.

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Mal ein Buchtip

Es gibt Berufe, die besonders anziehend auf Kinder wirken. Vor allem Berufe die mit großen Fahrzeugen zu tun haben, sind speziell für Jungs von großer Faszination.
Feuerwehrautos, Kranautos und die großen Lkw auf den Strassen üben eine magische Anziehungskraft aus.
Dabei sind nicht nur die Fahrzeuge so interessant, sondern auch das Leben und der Alltag der Fahrer.

Papas neuer Truck“ ist Sachbuch und Abenteuergeschichte in einem. Es zeigt aus der Perspektive des kleinen Felix, wie ein Lkw hergestellt wird und gibt spannende Einblicke in den Alltag.
Das Buch wendet sich an Kinder im Vor- und Grundschulalter.

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