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Kategorie: Ladung

Aus eins mach vier

Ich lade seit mehr als zehn Jahren Maschinen ab„, tönte ein Staplerfahrer quer über den Hof einer Firma, irgendwo im Bergischen Land. Ich habe Ihn machen lassen, auch wenn es eher nach Stückwerk aussah, was er fabrizierte.

So verzweifelte er schon bei der ersten Kiste. Weder von der Seite, noch von hinten über die Rampe gelang es Ihm, dass Teil abzuladen. Es war einfach zu schwer für seinen Stapler. Irgendwann hantierte er mit Hammer und Brechstange, natürlich ohne Erfolg. Letztlich sägte er die Teile auseinander – nach dem Motto: Aus eins mach wieder vier*.

Aus vier mach eins

*Es waren eigentlich vier Holzkisten. Aus Platz- und Kostengründen wurden diese gestapelt und zwecks Ladungssicherung mitteinander verbunden.

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Verarschung als Stilmittel

Montagvormittag. Klamotten in den Lkw werfen, an die Zapfsäule fahren, Auflieger suchen und aufsatteln. Alles ganz easy bisher. Dieses Gefühl wandelt sich aber spätestens dann, wenn man die Seite des Anhängers öffnet.

Da wo nichts ist, ist vorn

Da wo nichts ist, ist vorn. Oder anders ausgedrückt: Beim ersten Halt purzeln die oberen Paletten in’s Nirvana. Und sind hinüber. Mindestens. Schuld hat dann natürlich der Fahrer. Der hätte ja mal schauen können.
Genau das habe ich gemacht – und anschließend einen Staplerfahrer geholt. Der guckt sich das an, glotzt auf seine Uhr und erzählt mir, er hätte in fünf Minuten Feierabend. Ich brachte noch nicht einmal das Wort „wie“ heraus, da war der schon verschwunden.

Warum soll ich mich ärgern. Dafür sind andere da. Also rufe ich meinen Disponenten an. Nach fünf Minuten erscheint er, im Schlepptau folgt Ihm ein Lagerkappo Verantwortlicher des Lagers.
Du bist ja noch immer hier„, höre ich Ihn rufen. Eine Antwort ersparte ich mir. Immerhin sind beide der Meinung, dass ich mich so nicht fortbewegen kann. Hätte ich eh nicht gemacht.

Plötzlich kommt der Staplerfahrer, der eigentlich längst hätte daheim sein müssen. Nach kurzen Anweisungen meinerseits, beginnt er mit umladen. Die ganze Aktion dauerte nicht einmal zehn Minuten. Die Frage, warum der nicht gleich begonnen hat, verkniff ich mir. Ganz einfach, weil es mich nicht interessert.
Was mich letztlich doch noch ärgert, ist, dass selbst das Lagerpersonal die eigenen Fahrer belügt. Oder – was noch schlimmer ist – versucht diese zu verarschen. Dafür habe ich nur einen Begriff übrig: Armselig!

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Arschige Holzköpfe oder Wenn man den Hals nicht voll genug bekommt

Gestern habe ich in einer Firma entladen, die Gläser herstellt und vertreibt. Also nicht in Form von Glasscheiben, sondern Biergläser. Oder Colagläser. Und auch Schnapsgläser. Ihr wißt, was ich meine.
Auf jeden Fall war es bisher so, dass B-Ware in der Nähe der Rampen zwischen gelagert wurde und Fahrer sich dort bedienen durften. Ich fand das toll und habe auch immer einige Kartons für den Eigenverbrauch mitgenommen.

Leider haben es einige übertrieben und das Zeug palettenweise abgeschleppt. Natürlich landete ein großer Teil davon auf Flohmärkten und bei eBay. Seitdem man das dort mitbekommen hat, wird diese Ware sofort vernichtet. Logisch. Würde ich genauso machen.
Was bleibt, ist ein Kopfschütteln über die Dumpf- und Frechheit einiger Fahrer. Arschlöcher halt.

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Der Inbegriff von Logik

Wenn ein Staplerfahrer schon sieht, dass ein Bigbag an der Unterseite aufgerissen ist und diesen trotzdem ablädt, brauch er sich nicht zu wundern, wenn der Sack kurz darauf leer ist.
Zur Strafe war schaufeln angesagt. Also nicht für mich. Ich war mit fotografieren beschäftigt.

Montagmorgen

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Wo ich mich heute befand? Na da: 51°10′ n.Br. und 10°27′ ö.L.

So schaut es aus, am geografischen Mittelpunkt Deutschlands. Also zumindest an einem. Denn bis heute erheben insgesamt fünf Gemeinden den Anspruch, Deutschlands Mitte zu sein.

Am geografischen Mittelpunkt Deutschlands

Eines dieser Dörfer heißt Niederdorla. Der dortige Mittelpunkt ist eigentlich ein trostloses Plätzchen. Schaut man sich dort um, erspäht man in einiger Entfernung ein Möbelhaus, eine Tankstelle und andere, nicht gerade ansehnliche Bauten. Auch das danebenliegende Erdenwerk trägt nicht unbedingt zur Erheiterung dieses eigentlich bedeutungsvollen Platzes bei. Obwohl es dort sauber war.

Genau dort sollte ich heute laden: Blumenerde und Rindenmulch für einen Baumarkt im angrenzenden Hessen. Eigentlich nichts besonderes. Erwähnenswert ist nur eine Bemerkung des dortigen Staplerfahrers. Er wollte wissen, ob wieder tote Ratten mitgeliefert wurden. Auf meine ratlose Mine hin, erzählte der mir, dass sich in einer Lieferung aus einem anderen Werk Kunden über den beisenden Geruch der einzelnen Säcken entwich, beschwert hätten. Der Grund waren tote Nager, die in diesem Mulch verendet waren.
So genau wollte ich es eigentlich nicht erfahren und auf eine Geruchsprobe verzichtete ich ebenfalls. Man muß ja schließlich nicht alles wissen.

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Ohne Autogramm geht es auch

Der gestrige Mittwoch verlief eigentlich gut: 10.30 Uhr beim ersten Kunden, in den Bergen vor Florenz gelegen. Elf Paletten Fliesen abladen ging fix, keine zwanzig Minuten später war ich dort wieder verschwunden.
Kurz vor halb zwölf war Kunde Nummer zwei erreicht. Vier Paletten = fünf Minuten. Besser geht es nicht. Zum dritten Kunden waren es keine 15 Minuten. Selbst dort entlud man den Auflieger noch vor dem Mittag. Blöd nur, dass kurz darauf nur noch ein Mitarbeiter anwesend war und dieser sich weigerte, meinen Frachtbrief und die Lieferscheine zu unterschreiben. Ich sollte warten, bis der Rest der Belegschaft die Mittagspause beendet hätte. Das wäre gegen 14.00 Uhr der Fall.

Zwei Stunden auf eine Unterschrift warten? Ich glaube, es hackt! Ein Stempel war schnell gefunden und dessen Farbe macht sich auch ohne Unterschrift gut auf den Dokumenten.

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Ich hänge mal wieder…

…in der Warteschleife. Heißt auf deutsch: Ich stehe seit Stunden an einer Rampe, um die wahnsinnige Menge von vier Paletten geladen zu bekommen. Aber nix passiert. Also warte ich und warte ich und warte ich und warte ich und warte ich und warte ich und warte ich und irgendwann kotze ich.

Irgendwie bin ich jetzt stinkig. Aber richtig!

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In der Wartezone

Dienstagnachmittag, kurz vor drei. Ich stehe am Haupttor einer Firma mit selbsternannten Weltruf, irgendwo in Mittelhessen. Der Pförtner erklärt mir in seiner überschäumenden Art, dass ich meine Ware in einer anderen Niederlassung entladen lassen soll. Das hätte man Ihm so mitgeteilt und er würde keine Widerrede dulden. Eigentlich hatte ich das auch nicht vor.
Er erklärt mir den Weg. Es sollten gerade einmal 25 Kilometer sein und man würde mich natürlich noch abladen. Das wäre überhaupt kein Problem.

Dreisig Minuten später meldete ich mich in der dortigen Warenannahme. Es waren wirklich kaum mehr als zwanzig Kilometer. Nur wußte dort keiner etwas von meiner Ankunft und so behandelte man mich auch. In arroganter Art erklärte man mir, dass meine Ladung dort ebenfalls unerwünscht ist und schickte mich in ein anderes Lager. Dieses lag atemberaubende 300 Meter unterhalb der Zweigstelle dieses weltbekannten Kombinats.

Dort angekommen erwartete mich eine wohlbekannte Antwort: „Heute nicht mehr. Aber morgen früh ab sechs Uhr kannst Du hier entladen!“ Ich verabschiedete mich freundlich und suchte mir einen Standplatz für die Nacht.

Mittwochmorgen, 5.15 Uhr. Der Wecker reist mich aus dem Tiefschlaf. Nach einer kurzen Morgenhygiene am 10 – Liter Wasserkunstoffkanister begebe ich mich wieder zum Aussenlager. Dort ist es stockdunkel. Während ich zentimeterweise rückwärts an eine freie Rampe fahre, erleuchten schräg vor mir auf dem Gelände der bereits erwähnten Wagenburg zwei grelle Halogenschweinwerfer. Nun sehe ich überhaupt nichts mehr. Ich steige mehrmals aus, um die Lage hinter dem Auflieger zu peilen. Kurz vor sechs stehe ich schließlich halbwegs gerade an meiner anvisierten Rampe.

Nun passierte nichts mehr. Es wurde um sechs, viertel sieben, halb sieben. Ich stieg aus, drehte eine halbe Runde um den Zweckbau. Durch eine angelehnte Tür gelangte ich in das innere und erspähte den Mitarbeiter, dem ich das frühe Aufstehen zu verdanken hatte.
Ich habe Dich schon gesehen„, rief er mir entgegen, noch bevor ich etwas sagen konnte. „Die Nachtschicht hat aber Chaos hinterlassen, dass muß ich erst aufräumen!“ Ich nickte nur mit dem Kopf und ging wieder durch die morgendliche Kälte zum Lkw.

Mittlerweile war es kurz nach sieben. Das Rolltor der Rampe öffnete sich, kurz darauf hörte ich lautes Fluchen. „Was ist los„, rief ich fragend nach hinten. Eine Antwort bekam ich nicht. Langsam ging ich nach hinten.
Der Lagerarbeiter schaute sich kopfschüttelnd die Ladung an. „Sind das alles Retouren„, fragte er. „Ah ja„, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Alles Retouren!
Nun begann er abzuladen – immer darauf bedacht, nicht noch mehr Schäden an der Ware zu verursachen. Nach knapp zehn Minuten hatte er drei Paletten abgeladen. Kurz darauf war er wieder verschwunden. Da es mir zu dumm war, wieder zum Lkw zu gehen und ich die Hoffnung hegte, durch meine Anwesenheit das ganze etwas zu beschleunigen, wartete ich im Lager. Und wartete. Und wartete.

Mittlerweile waren weitere Mitarbeiter am schaffen. Zumindest hörte ich aus verschiedenen Ecken verdächtige Geräusche. Aber keines galt mir.
Irgendwann – ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren – holte mich eine Stimme zurück in die Gegenwart: „Ich weiss. Das hier ist ärgerlich. Aber mir wurde gesagt, ich soll nur abladen, wenn ich ein wenig Zeit habe. Andere Arbeit geht vor!“ Ausser ein „Achso“ viel mir nichts ein, was ich darauf entgegnen sollte.

Gegen halb zehn war der Auflieger leer. Bei den Lieferscheinen reichte mir eine Unterschrift. Ich hatte bedenken, dass meine Frage nach einem Stempel der Tag vorrüber gewesen wäre.

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