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Kategorie: Firmen

Nicht jeder Hesse ist blind

Lagerkappo einer Firma, irgendwo in Nordhessen:

Sie sind aber ganz schön spät dran, junger Mann.

Den „jungen Mann“ verstehe ich als Kompliment und die Ermahnung nehme ich einfach mal so hin.

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Sonne ist trumpf. Oder so halt.

Seit einer Stunde stehe ich in einer Firma in der Nähe von Marburg und warte und warte und warte. Die Ware ist fertig, nur lädt diese keiner auf. Warum wissen wohl nicht mal die Lagerarbeiter selber.
Na ja, die Frühlingssonne macht die ganze Warterei erträglich.

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Ei forbibbch

Auszüge eines Gesprächs mit dem Chef einer Firma in der Nähe von Dresden:

Was bringst’n Du uns scheenes?
Eine Maschine!
Was isn das für eene Moschine?
Eine Maschine halt. Wie viele bekommen Sie denn?
No jo, eigentlich nu eene!

Es geht mir nicht um den Dialekt, schwäbisch klingt auch nicht besser. Ausserdem weiss ich nicht, ob ich den richtig wiedergegeben habe.
Nein, es geht mir um den Sinn dieses Gespräches. Wenn mir ein Aussenstehender solche Fragen stellt, finde ich das in Ordnung. Der ist zwar Ahnungslos, aber interessiert.
Wenn sich der Auftraggeber jedoch solch eine Blöße gibt, finde ich das schon – nun ja – irgendwie sonderbar.

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6.00 Uhr…

…aufgewacht mit dem Gefühl, ein relativ frühes Wochenende zu haben. Doch die Realität sieht anders aus: Bereits an der ersten Ladestelle warte ich bereits seit zwei Stunden – weil die Lieferscheine nicht fertig sind.
Manchmal könnte ich kotzen…

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Stellt Euch vor…

…Euer Handy klingelt:

Ja?
Wie läufts?
Normal!
Was heißt normal?
Ich bin auf den Weg nach Ferrara!

Wieso Ferrara? Ich denke, Du machst in Bologna weiter!
Ich habe mich anders entschieden. Da brauche ich nicht umzuladen!
Aha. Wann bist Du in Ferrara?
In vielleicht 30 Minuten!

Dann schaffst Du ja noch Bologna!
Ja klar. Aber erst morgen früh!
Warum erst morgen früh?
Weil es bald um vier ist und die Buden hier unten um fünf alle zumachen!

Die warten aber auf das Material!
Da warten die auch noch morgen früh drauf!
Sieh zu!

Klack

Eine Stunde später:

Also, vor halb sechs bin ich in Ferrara nicht fertig!
Warum dauert das denn so lange?
Das ist ne Raffinierie. Das Zeug will keiner haben. Mit dem CMR können die nichts anfangen und ohne Lieferscheine…
Ja, die liegen bei uns!
Da liegen die gut!

Ja ja, wenn Du da fertig bist, fährst Du bitte noch nach Bologna!
Ja klar fahre ich dahin, aber erst morgen früh!
Wie morgen früh?
Ich kenne die Bude nicht. Weiss ich, ob ich nachts dort stehen kann?

Aber die warten auf Dich!
Joa, da warten die auch noch morgen früh!
Du bist ein Vogel!

Klack…

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Mal hier, mal da

Vor zwei Jahren beschäftigten 23 Prozent aller mittelständischen Firmen und 48 Prozent aller Großbetriebe in Deutschland Zeitarbeitnehmer- und nehmerinnen. Damit war jedes neunte sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis, dass im Berichtszeitraum (2005-2008) begründet wurde, ein Zeitarbeitsverhältnis.
Mitte Januar veröffentlichte Ministerin von der Leyen eine Presseerklärung, in der Sie Zeitarbeit als „gutes und sinnvolles Modell“ anpreist. In dieser Mitteilung erklärt Sie stolz, dass sich die Zahl der Zeitarbeitnehmerinnen und Zeit­arbeitnehmer seit 2004 auf 790.000 im Jahresdurchschnitt 2008 fast verdoppelt hat.
Selbst nach der Aufdeckung von Lohndumping durch die Drogeriekette Schlecker, die Teile der Stammbelegschaft durch Leiharbeiter ersetzte, die nur die Hälfte des üblichen Gehalts bekommen, tut die Ministerin so, als hätte Sie dieser Skandal völlig überrascht.
Für mich ist dieses Erstaunen und Befremden nur noch Ausdruck von Unfähigkeit.

Zeitarbeiter werden natürlich nur dann eingesetzt, wenn es die wirtschaftliche Notwendigkeit verlangt. Das zumindest behaupten Wirtschaftsexperten und verweisen dabei gerne auf den harten Wettbewerb.
Klar ist es richtig, dass Zeitarbeit die einzige Möglichkeit für Unternehmen ist, kurzfristig Personal aufzustocken, ohne in Konflikt mit den Vorschriften des Kündigungsschutzes zu geraten. Trotzdem bin ich der Meinung, dass dadurch hauptsächlich Lohndumping betrieben wird.

Zeitarbeit

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Wunder der Technik

Mich stinkt es schon an, eine Minute auf das rote Licht einer Ampel zu schauen, nur um die Grünphase nicht zu verpassen. Das ist aber kein Vergleich zu diesen Hinweistafeln, die vor diversen Firmen hängen und einem anzeigen, ob und wann man zur zugewiesenen Ladestelle fahren darf.

Tafel vor Einfahrt

Ich habe keine Ahnung, wer sich so etwas ausgedacht hat. Nach fünf Minuten Dauerglotzen verschwimmen die Buchstaben vor den Augen, nach zehn Minuten fängt der Hals an, steif zu werden und nach fünfzehn Minuten ist man gewillt einzuschlafen.
Dazu kommt, dass vor einigen Firmen diese Tafeln in Lkw – Höhe angebracht sind und somit kaum einsehbar, da diese durch andere Laster oder Gegenstände verdeckt sind.
Entweder man steigt alle zwanzig Sekunden aus (gut, dass hilft gegen bestimmte steife Körperteile) oder man bleibt direkt davor stehen – bei Wind und Wetter.

Es gibt aber auch Lichtblicke. Firmen wie z.B. „Lidl“, haben es mittlerweile geschafft, diese Tafeln zu verschrotten und dafür akustische Hinweisgeber auszuteilen. Diesen „Piepser“ bekommt man bei der Anmeldung und sobald man an der Reihe ist, macht er sich akustisch und virtuell bemerkbar.

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Dauert halt länger

Montagfrüh auf dem tiefverschneiten Gelände eines „Global Player„, irgendwo zwischen Finnland und Mauretanien: An der Warenannahme Nummer drei werde ich zunächst eine Weile ignoriert. Nach fünf Minuten reagiert ein Männlein auf mein inzwischen etwas lauteres Räuspern.
Es nimmt meine Papiere, schaut sich jeden Lieferschein genau an, merkt nach einiger Zeit, dass die Lieferscheine zwei bis fünf nur Durchschläge vom ersten sind und fragt schlieslich, was ich eigentlich geladen habe.

Slipeinlagen“ antworte ich. Er schaut mich an, schluckt kurz aber heftig und ruft seinen Kollegen zu Hilfe. Nun blättern beide in sämtlichen Lieferscheinen, von denen zwei bis fünf nur Durchschläge vom ersten sind.
Den Kunden kenne ich nicht, damit kann ich nichts anfangen„, sagt plötzlich der hinzugekommende Kollege. „Gib mir Deine Telefonnummer und ich rufe Dich an, wenn ich genaueres weiss„!

Nach knapp drei Stunden überwinde ich mich, nochmals nachzufragen. Vor dem Schalter der Warenannahme Nummer drei steht inzwischen eine ganze Truppe weiterer Lkw – Fahrer. Als der Redeschwall der anderen kurz nachlässt, rufe ich in den Raum: „Was ist nun mit meinen Slipeinlagen? Habt Ihr etwas rausbekommen?
Du hast keinen Termin und auch keine Registrierungsnummer„, bekomme ich zur Antwort und ernte mitleidige Blicke der anderen Fahrer. „Die Nummer fordere ich für Dich an!“

Nachzufragen, wann denn diese Registrierungsnummer eintrifft, habe ich mich nicht getraut. Jetzt warte ich halt weiterhin auf dem tiefverschneiten Parkplatz, irgendwo zwischen Finnland und Mauretanien…

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