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InfoMail Nr. 39 der Polizei Münster: Streckenwärter leben gefährlich

Straßenwärter der Autobahnmeistereien befahren Tag für Tag mit ihren Streckenfahrzeugen die bundesdeutschen Autobahnen, um den Zustand der Schnellstraßen zu kontrollieren.
Sie fahren mit Schrittgeschwindigkeit über den Standstreifen und prüfen die Beschilderung, halten Ausschau nach Beschädigungen am Fahrbahnbelag und an den Leitplanken und räumen alles von der Fahrbahn, was dort nicht hingehört.
Dies reicht vom Tierkadaver bis zur Werkzeugkiste und von der Lauffläche eines LKW-Reifens bis zum Skiträger. Ihre Fahrzeuge sind mit auffälligen gelben Blinkleuchten und einem grell blinkenden Leuchtkreuz ausgestattet. Sie selbst tragen Warnkleidung in leuchtend orange.

Straßenwärter leben gefährlich, besonders wenn sie ihr Fahrzeug verlassen müssen. Dies ist immer der Fall, wenn sie verloren gegangene Gegenstände oder Reifenteile von der Fahrbahn oder aus dem Mittelstreifen räumen müssen. Aber schon allein das Befahren des Seitenstreifens ist sehr gefährlich und birgt ein sehr hohes Berufsrisiko in sich.

Die 40-Tonner fahren nur wenige Zentimeter an den Pritschenwagen vorbei, so dass die Insassen durch den Windsog jedes Mal durchgeschüttelt werden, das ihnen „Angst und Bange“ wird.
Und das nicht ohne Grund. Immer wie ereigneten sich folgenschwere Verkehrsunfälle, bei denen die Streckenwagen übersehen werden und Lastkraftzüge auffahren.

Im Jahr 2010 kam es im Überwachungsbereich des Polizeipräsidiums Münster auf den Autobahnen A 1 und A 43 zu fünf Verkehrsunfällen, bei denen Lastzüge in Absicherungsfahrzeuge der Autobahnmeistereien fuhren oder diese streiften. In allen Fällen blieb es bei, teilweise nicht unerheblichem, Sachschaden; wobei bei dieser Art von Unfällen nur wenige Zentimeter zwischen einem abgefahrenen Spiegel und toten oder schwerstverletzten Streckenwärtern liegen.

Eine Minimierung des Risikos und die Gefährdung für die Straßenwärter kann schon durch Einhalten des erforderlichen Mindestabstandes (LKW über 3,5 t zGG = 50 Meter) und ausnutzen der gesamten Fahrstreifenbreite (3,75 Meter) zur Mitte hin erreicht werden. Selbst ein Wechsel auf den linken Fahrstreifen, ohne den nachfolgenden Verkehr zu behindern oder zu gefährden, kann unter Umständen sinnvoll sein.

5 Kommentare

  1. actro
    actro 25/02/2011

    Öhm..muss man das erwähnen? Man zieht doch nach links und Wechselt im Idealfall auf die linke Spur. Schon die Höflichkeit verbietet es mir, die Jungs zu schütteln..

    *koppshyddl*

  2. maik
    maik 26/02/2011

    Na ja. Jeder macht das nicht. Viele bleiben auf der rechten Spur. Übrigens nicht nur bei Tagesbaustellen, sondern auch bei Pannenfahrzeugen.
    Es gibt sogar Deppen, die versuchen das Pannendreieck um zu fahren. Wirklich erlebt.

  3. actro
    actro 26/02/2011

    Unverständlich. Die Jungs arbeiten da für meine Sicherheit. Ich bewundere ihren Mut, sich zwischen den fließenden Verkehr zu mischen und an teilweise echt exponierten STellen den Arsch in die Fahrbahn zu halten.
    Bei Pannenfahrzeugen wechsele ich auch die Spur und gebe den nachfolgenden Kollegen über Funk Bescheid, daß da was an der Kante steht.

    Für mich sind das Selbstverständlichkeiten, Respekt gegenüber den Mitmenschen, ist doch nicht zuviel verlangt, oder?

  4. Sven
    Sven 26/02/2011

    Das Problem bei der Geschichte ist, dass die lieben PKW-Fahrer auch dafür größtenteils keinerlei Verständnis haben, wenn ein LKW bei einem auf dem Standstreifen stehenden/arbeitendem Fahrzeug die Spur wechselt.

    Wie oft habe ich es schon erlebt, dass dann auf der 3. Spur überholt wird, bereits bremsend und hupend, und wenn er/sie/es dann vorbei ist, kommt der obligatorische Ankerwurf mit nur 1,5m Abstand!

    In diesem Lande ist doch keiner mehr bereit, über sein Handeln und dem warum eines anderen nachzudenken! Ich, ich und nochmals ich – das steht den meisten Verkehrsteilnehmern doch schon förmlich auf der Stirn tätowiert… 🙁

  5. Ralf
    Ralf 26/02/2011

    Oftmals auch psychologischer Hintergrund. Man fährt immer dahin wo man hinschaut. Die Leute gaffen auf das blinkende Licht und kapieren gar nicht das sie geradewegs darauf zu steuern.
    Bleibt ein Fahrzeug auf dem Standstreifen liegen, fließt der Verkehr oft noch ganz gut. Die meisten übersehen das Pannfahrzeug und fahren einfach dran vorbei. Sobald z.B. ein Polizeifahrzeug hält um es „abzusichern“ wird es gefährlich. Alle Idioten starren nur auf das Polizeifahrzeug, bremsen und gaffen was das Zeug hält. Und um möglichst viel zu sehen (könnte ja was passiert sein, vielleicht liegt da ein zerfetzter Toter unterm LKW und man könnte was verpassen. Aber auf gar keinen Fall anhalten, dafür sind andere zuständig!) wird noch auf die rechte Spur gewechselt und die Kamera griffbereit gehalten.

    Sollte mal ein Polizeifahrzeug versuchen meinen Pannen-LKW „abzusichern“, werde ich denen als erstes das Blaulicht klein kloppen.

    Bei den Straßenwärtern ist es ähnlich. Sobald da ein Fahrzeug auf dem Standstreifen steht, denken einige die müssten dem „hinterher fahren“. Ist so eine Art Reflex. Deswegen will man auch nur widerwillig die Standstreifen als 3./4. Fahrspur frei geben. Man befürchtet das es zur Gewohnheit wird auf den Standstreifen zu wechseln sobald dort ein Fahrzeug steht oder hält.

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