Vom Brenner nach Neustadt an der Weinstraße sind es knapp 550 Kilometer. Eigentlich keine Entfernung und beim frühzeitigen Losfahren sollte selbst die Entladung am selben Tag kein Problem sein.
Dumm nur, wenn der Arbeitstag nur aus Staus besteht.
Der erste Stillstand erwartete mich bereits nach zwanzig Kilometern. Von Schönberg bis kurz vor Innsbruck stockte es auf der rechten Spur. Ursache unbekannt. Nach fünf Minuten freier Fahrt der nächste Stau. Eine Baustelle bei Hall forderte ihren Tribut. Danach zeigte mein digitaler Tachograph schon mehr als eine Stunde Fahrzeit an.
Es konnte eigentlich nur besser werden. Nur das wurde es nicht. Auf der A8 bei Ulm waren zwei Lkw für eine Vollsperrung und zwanzig Kilometer Stillstand verantwortlich. Laut dem aktuellsten Verkehrsservice von SWR1 sollte die Sperrung noch mindestens zwei Stunden andauern.
Also versuchte ich mein Glück über Schleichwege quer durch die Schwäbische Alb. Noch während ich mich durch kleine enge Dörfer und über Kreisstraßen quälte, schien sich diese Sperrung in Luft aufgelöst zu haben.
Keine Meldung mehr im Radio, dafür normaler Verkehr auf der Autobahn.
Aber nur bis Kirchheim. Da erwartete mich die nächste Straßenverengung. Das funktioniert natürlich nicht ohne stockenden Verkehr bis hin zum völligen Stillstand. Das gleiche Spiel später bei Stuttgart, Pforzheim und Karlsruhe.
Apropo Karlsruhe. Mittlerweile war der Berufsverkehr im vollem Gang. So war in der Stadt wieder langsames Fahren angesagt.
Am Ende des Tages schaffte ich es mit knapp zehn Stunden Fahrzeit bis zum Rasthof Weinstraße. Morgen habe ich noch knapp zehn Kilometer bis zum Kunden. Die werde ich hoffentlich ohne Stau überbrücken.