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Kategorie: Strassen

Prozent statt Kilometer

Irgendwo in der Pampa zwischen Ancona und Gubbio. Anruf meines Disponenten: „Du müßtest mal einen kleinen Abstecher machen. Das sind nur zwanzig Kilometer!

Zwanzig Prozent

Irgendwie hat der 20 Kilometer mit 20 Prozent verwechselt…

PS. Der Himmel ist wirklich so blau!

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Freitag ist Stautag

Vor zwei Wochen machte der ADAC darauf aufmerksam, dass die Zahl der Staus um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat. Als einen Grund für die hohe Zahl von Staus nannte dieser Verkehrsclub die Zunahme des Güterfernverkehrs per Lastwagen, was vor allem an Freitagen zu mehr Behinderungen geführt habe.
Auch das Ende der Kurzarbeit in vielen Unternehmen habe ein höheres Verkehrsaufkommen und damit Staus an Reisetagen nach sich gezogen.

Das die wahren Ursachen woanders liegen, wird natürlich verschwiegen. Statt den nicht bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur in den vergangenen Jahren als Hauptursache für diese Entwicklung herauszustellen, wird dem Güterfernverkehr der schwarze Peter zugespielt.
Dabei hat – laut dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) – der mautpflichtige Lkw-Verkehr nicht einmal die Hälfte des Einbruchs aus der Wirtschaftskrise wettgemacht.

Dabei gibt es doch eine einfache Lösung: Man verlängert die Kurzarbeit, stellt den Güterverkehr ein und schon sind die Strassen frei.
Diejenigen, die dann noch fahren, wird auch dieser Spass mangels Treibstoff und anderer notwendiger Güter schnell vergehen.

Den längsten Stau gab es übrigens an einem Sonntag, den 29. August. Jeder weiss, dass Lkw an Wochenenden ohnehin Fahrverbot haben und selbst Samstags dürfen sie aufgrund der Ferienreiseverordnung nicht die Autobahnen benutzen. Das jetzt auch der Freitagnachmittag in Frage gestellt wird, wundert mich eigentlich nicht.

Übrigens: Die Lkw-Maut deckte mit gut 4,4 Mrd. Euro im letzten Jahr fast die gesamten Fernstraßenbau- und Instandhaltungsinvestitionen in Deutschland ab. Davon floß mehr als 1 Mrd. Euro pro Jahr auch an die Schiene.

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Unterwegs auf der Chaos – Autobahn

Nach gefühlten 50 Jahren durfte oder mußte ich mal wieder auf die A 2. Gut, es waren nur 30 Kilometer, so zwischen Kamen und Beckum. Aber das Chaos ist das gleiche, wie vor diesem gefühlten halben Jahrhundert.
Ich glaube, dass ändert sich dort auch nicht.

A2 bei Hamm

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Kein Bock auf Reifenwechsel

Ich finde es ja toll, wenn an Tagesbaustellen, bei denen die linke Spur gesperrt ist, der Standstreifen freigegeben wird.
Wenn ich jedoch der erste bin, der da drüber fahren muß, ist das nicht ganz so prickelnd. Schrauben, Steine, Nägel und der ganze andere Kram der da so rumliegt, bleibt in den Reifen hängen und beschert mir ein leicht ungutes Gefühl.

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Das ist doch nicht so schlimm

Gelesen in der HNA:

Einwohner in Hemeln hatten sich schon lang gefragt: Ist der neue große Kreisverkehr an der Bundesstraße 3 zu eng? Jetzt setzte sich diese Erkenntnis auch bei den Verantwortlichen durch.

Fehler seien bei der Planung nicht gemacht worden, betont Kreisdezernentin Christel Wemheuer. Diese seien strikt nach den Richtlinien erfolgt. Somit wäre die Ausfahrt auch für Lkw durchaus befahrbar gewesen. Um aber zu vermeiden, dass der Bordstein in Mitleidenschaft gezogen und von langen Lkw-Gespannen eventuell sogar umgefahren werde, baue man den Kreisel um.

Na ja, dass kann ja mal passieren. Wichtig ist, dass während der Planung keine Fehler gemacht wurden. Kommt es später doch zu Problemen, baut man das Teil halt nochmal um. Die höheren Kosten wurden sicher vorher schon mit eingerechnet.

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Sinnlose Realität

Heute morgen um kurz nach sechs, auf der A4 Richtung Erfurt: Seit 10 Minuten gilt auch hier ein Fahrverbot für Lkw – und wie man sieht, völlig zu recht.
Bei dem starken Reiseverkehr würden Brummis für noch mehr Chaos sorgen. Ausserdem darf es nicht sein, dass die morgendliche liebevolle Asphaltidylle durch laute übelriechende Dieselmotoren gestört wird.

Autobahn A4 Richtung Erfurt

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Die Last mit den Straßen

Vor einigen Wochen berichtete Ralf über seine Schwierigkeiten, bestimmte Kunden zu erreichen. Nein, nicht geistig oder visuell, sondern geografisch.
Er muß Betriebe anfahren, bei denen es kaum möglich ist, zu wenden oder die Einfahrten wurden so konzipiert, dass ohne mehrmaligen Rangierens ein Passieren des Tores nicht möglich ist.

So gibt es Firmen, die eigentlich keine richtigen Firmen sind. Die stellen in einem Schuppen in der letzten Ecke eines Hinterhofes zwei Maschinen auf und erwarten, dass ich mit einem Lkw die bestellte Ware bis zum halbverfallenen Tor bringe. Dann ist man entsetzt, ohne Hebebühne und Hubwagen zu kommen. Man sei unflexibel, heißt es dann.
Das der „Firmenchef“ anschliesend eine Stunde braucht, um mit einem Stapler, den die Russen 1945 als Kriegsbeute beschlagnahmt haben und 1990 von der Treuhandanstalt für eine symbolische Mark gekauft wurde, drei Paletten abzuladen, wird jedoch von diesem als Normalität angesehen.

Oder man baut Rampen, an denen nicht mal ein 7,5 Tonnen – Lkw vernünftig ansetzen kann. Dauert das rangieren etwas länger, kommen sofort dumme Sprüche. Als Standart gilt folgender: „Jetzt stelle Dich nicht so an. Hier haben schon viel größere Lkw entladen!

enger Feldweg

Besonders nett finde ich auch Aussenlager. Betriebe mieten sich irgendwo eine Halle, die auch schonmal abseits einer normalen Strasse liegen kann. Beliebt sind dabei Bauernhöfe. Wer kann einem Bauern schon verdenken, einige Euro nebenbei zu verdienen – und sei es nur als Mieteinkunft für eine ansonsten leerstehenden Scheune.
Das die Anfahrt zu diesen Gehöften über enge Strassen verläuft, ist der Normalfall. Dort angekommen, kennt man aber immerhin den Rückweg – es sei denn, ein Wenden ist nicht möglich. Also quält man sich weiter über enge Wege – immer mit der Hoffnung, sich nicht festzufahren.

Ende im Gelände

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Ramsi’s Geld liegt auf der Strasse – Teil II

Verkehrsminister Ramsauer (CSU) in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“:

Der Ausbau zahlreicher Bundesstraßen auf vier Fahrstreifen hat deren Attraktivität gerade auch für den Güterverkehr erheblich gesteigert. In vielen Fällen entwickeln sich vierstreifige Bundesstraßen mehr und mehr zu Lkw-Maut-Ausweichstrecken.

Was Ramsauer (mit Absicht) übersieht: Viele Bundesstrassen sind kürzer, billiger und wirtschaftlicher als Autobahnen. Der sogenannte Maut – Ausweichverkehr ist dann eben kein Maut – Ausweichverkehr mehr, sondern nur noch normaler Verkehr.
Es ändert sich also nichts. Na ja, ausser das es teurer wird.

Was noch dazu kommt: Statt in den Ausbau der Verkehrswege fließt die Lkw – Maut (allein im letzten Jahr mehr als 4 Milliarden Euro) in das allgemeine Steuersäckel. Komisch ist dabei, dass das Finanzministerium dem Verkehrsministerium den Etat um genau diese Einnahmen der LKW – Maut kürzt. Irgendwie genial!

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