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Kategorie: Gedanken

Noch mehr Parkplatznot

Michael Schreck aus der Nähe von Fulda hat mir einige Aufnahmen aus seiner Dashcam geschickt. Vielen Dank dafür.
Drei seiner Videos habe ich mal zusammengeschnitten. Die zeigen, wie überfüllt die Parkplätze abends sind.

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Tja nun. Was man da sieht, ist ja eh bekannt. Lkw stehen auf Flächen, auf denen die gar nicht stehen dürfen. Nicht weil deren Fahrer das so wollen, nee, weil sie gar nicht anders können.

Umso blöder, dass die Petition über die ich letzte Woche geschrieben habe, kaum Unterstützung erhält. Ist wohl doch nicht so schlimm das alles und ich und einige andere übertreiben vielleicht nur.

Oder die mangelnde Mitwirkung spiegelt auch nur die Situation unter den Fahrern wieder. Ob nun als Tastaturheld auf Facebook oder Hauptdarsteller an der Theke eines Autohofes, da lautstark nach Veränderung rufen, ist eben einfacher.

In einem Kommentar unter dem Beitrag von letzter Woche schreibt Dirk:

Geht das so weiter, werden es bis zum Ende der Petition nicht mal 3 000 Unterzeichner sein.

Optimist. Denn so wie es gerade ausschaut, werden es bei weitem nicht mal so viele. Aber immerhin fanden sich ein paar hoffnunglose Optimisten, so wie ich, die wenigstens gehofft haben. Ist doch auch schon was.

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Eine Petition gegen die Parkplatznot

Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.

Artikel 17 des Grundgesetzes

Ja, so steht es im Grundgesetz. Und zwar seit mehr als vierzig Jahren.
Also eine Art von gelebter Demokratie. Finde ich. Denn dieser Artikel garantiert mir, mich für meine Interessen einsetzen zu dürfen und auch aktiv am Geschehen teilnehmen zu können. Sei es auf irgendwelchen Demos, bei Wahlen oder auch in öffentlichen Medien.

Mittlerweile ist es sogar noch einfacher. Denn seit September 2005 gibt es die Möglichkeit, sein Anliegen direkt über die Internetseite des Deutschen Bundestages oder auch über andere private Internet-Plattformen einzureichen.
So ist es relativ easy, eine eigene Petition zu starten oder auch blitzschnell und kostenlos mit einer Online-Unterschrift eine Sache zu unterstützen, die man für unterstützenswert hält.

Der Sinn oder Unsinn von Petitionen

Über den Sinn oder auch Unsinn solcher Petitionen will ich hier und jetzt aber gar nicht diskutieren. Das können andere sicher besser und vielleicht auch sinnvoller.
Nur so viel: Nicht wenige Leute haben ihre eigenen Vorstellungen von Gerechtigkeit. Um diese zum Erfolg zu verhelfen, wird eben mal fix eine Petition eingerichtet. Denn wie bereits geschrieben, dazu reichen ein paar Mausklicks, auf OpenPetition, change.org oder gleich auf der Webseite des Deutschen Bundestages.

Ich selbst habe bisher nur zwei oder drei Petitionen mitgezeichnet. Also online unterschrieben. Bei der einen ging es um „Systeme zur Beseitigung von Wassermassen und Eisplatten auf Lkw„.
Das ist nicht nur eigentlich ein wichtiges Thema. Denn wir wissen es doch alle. Bei Minustemperaturen krachen immer wieder Eisbrocken von Anhänger- oder Aufliegeraufbauten auf die Straße und landen, wenn es Scheiße läuft, auch mal auf Pkw, Lkw oder Fußgänger. Genau das will doch echt niemand.
Diese Petition wurde übrigens von Christian Rumpf initiiert, Das war im Februar 2015, also vor genau acht Jahren.

Das Ergebnis damals? 315 Mitunterzeichner! Dreihundertfünfzehn! Tolles Ergebnis. Das „toll“ übrigens ist Sarkasmus. Nur gilt der nicht dem Christian Rumpf. Aber dazu etwas mehr weiter unten im Text.

Gemeinsam gegen die Parkplatznot

Eine der anderen wenigen Petitionen, die ich mitgezeichnet oder von mir aus auch unterschrieben habe, läuft gerade jetzt. In der fordert der Initiator, Jörg Schwerdtfeger, den „Ausbau von Parkplätzen für Lastkraftwagen„. In diesem Gesuch wird „eine sofortige Parkplatzerweiterung für Lastkraftwagen (Lkw) und damit bessere Möglichkeiten für Kraftfahrer, eine vernünftige und ungestörte Pause einzulegen“, gefordert.

So ein Einsatz eines einzelnen für uns Fahrer ist doch toll. Denn mal ehrlich, diese kack Parkplatznot ist eine der übelsten Probleme die uns Lkw-Fahrer nicht nur derzeit, sondern seit langem, betreffen. Denn wie ich hier mal geschrieben habe…

Manchmal bin ich schon Mittags am überlegen, wo ich vier, fünf Stunden später noch ein halbwegs annehmbares Plätzchen für die Nacht ergattern könnte. Das muss ja nicht mal besonders komfortabel sein. Kein Kühler in der Nähe, leicht schräg nach links oben stehend, ein klein wenig Beleuchtung auf dem Parkplatz und ich bin zufrieden und glücklich.

Text am 23. Januar 2023 auf diesem Blog

…läuft es doch regelmäßig ab. Wer nicht bis spätestens gegen fünf Uhr am Nachmittag einen Platz ergattert hat, bekommt ein Problem. Und das nicht mal mehr nur auf den großen Transitstrecken. Nee, auch auf weniger befahrenen Autobahnen.

lkw findet keinen regulären parkplatz und muss pkw stellflächen nutzen
Eine Nacht auf Pkw-Stellflächen. Die Not mit der Parkerei.

Das Resultat dieser Shauce sieht man jede Nacht. Zugeparkte Rastanlagen und Parkplätze, auf denen Lkw bis in die Zu- und Abfahrten stehen, man Sorge haben muss, dass einem in der Enge die Karre zu klump gefahren wird und in der früh andere Fahrerkollegen geweckt werden müssen, um losfahren zu können.

Übernachten unerwünscht

Joa, dass ist alles nicht so toll. Zumal auch Argumente wie „bleib doch einfach früher stehen“ oder „parke doch in einem Industriegebiet“ nicht wirklich nützlich sind. Denn klar, wenn ich um sechszehn Uhr noch dreieinhalb Stunden Fahrzeit habe, bleib ich schon ne Stunde später stehen, weil oh, da bekomme ich ja noch nen Parkplatz. Also scheiß doch auf die zweieinhalb Stunden, die ich verschenke? Nee, dass funktioniert nicht.

Und übernachten in Industriegebieten? Haha, toller Scherz. Zum einen kenne ich mich nicht überall gut aus und habe ich doch eines gefunden, wird mir das parken verwehrt, weil alle zehn Meter ein Parkverbotsschild aus dem Boden ragt oder zentnerschwere Betonquader vorhandene Parklücken so verkleinern, dass ich mit dem Lkw nicht dazwischen passe.

Tjoa, und dann kommt einer, der im Hauptberuf nicht mal mehr selber einen Laster fährt, dem diese Misere trotzdem gegen den Strich geht und versuchen will, daran etwas zu ändern. Sei es auch nur mit einer Petition.
Da sollte man doch annehmen, hey, wenn wir Fahrer schon nicht in der Lage sind, selbst für Verbesserungen zu streiten, dann unterstützen wir doch wenigstens denjenigen, der es macht.

Es gibt kaum Unterstützung

Aber Pusteblume. Denn wie diese Unterstützung ausschaut? Na ja, eigentlich müsste jetzt hier ein hämisches Smilie stehen. Denn in den fast zwei Wochen in denen diese Petition online ist, haben sich sagenhafte 1 103 Leute aufgerafft, die mit zu unterzeichnen. Krasse Leistung.

Es ist ja nicht so, dass für diesen Aufruf keine Werbung gemacht wird. Ja ok., dass hauptsächlich auf Facebook. Da sind nun halt mal viele Fahrer vertreten und einfacher wie da geht es nicht.
Übrigens genauso wie in WhatsApp. Kann man den Link zu dieser Petition nicht einfach mal kopieren und in Gruppen dort weiter verbreiten?
Meine Güte, dieses Problem mit der Parkplatznot betrifft doch viele von uns. Wieso dann diese mickrige Unterstützung? Kapiere ich einfach nicht. Sorry.

Oder sind viele Fahrer nicht in der Lage, sich dort zu registrieren? Für Facebook hat es gerade noch gereicht, aber nicht für diese Petionsseite? Wäre eine Möglichkeit.
Zeigt dann aber auch, dass das Argument, viele Lkw-Fahrer sind dumm wie zehn Pfund Schwarzbrot, doch nicht von allzuweit hergeholt ist.

Ich will keinen beleidigen. Aber an der miserablen Teilnahme dieser Petition sieht man wieder, wie verlogen diese angebliche Gemeinschaft unter Truckern ist.
Auf Facebook, ja, da sind sie Helden. So nach dem Motto, meinem Chef, dem hab ich wieder mal die Meinung gegeigt. Oder unter 4 000 Brutto und doppelte Spesen fahre ich gar nicht erst los. Virtuelle Maulhelden halt.

Aber unter einer Petition, deren Thema viele von uns betrifft, nur eine simple digitale Unterschrift zu setzen, dafür reicht es nicht. Dabei ist es kack egal, ob die am Ende was bringt. Denn auf die Unterstützung vieler Fahrer kommt es doch an.
Auch um zu zeigen, hey, wir können doch eine Macht Einheit sein.

Aber nix da, sondern wieder nur Ignoranz auf allen Ebenen. Es ist ein trauriges Bild, was die Fahrergemeinschaft abliefert. Schade eigentlich.

Aso, Falls sich doch noch jemand aufraffen möchte: Hier ist der Link zur Petition.

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Frauen am Steuer

Eine unterhaltsame Doku aus der Schweiz. Und wirkt so gar nicht, wie die „Trucker Babes„. Trotz leicht bekleideter Fahrerinnen, aber eben ohne „Scheiße“ oder andere abwertende Wörter zu blöken und anderen reißerisches Getöse.

Überhaupt nicht. Sondern eher gegenteilig. So kommt die ganze Kalamität, der Frauen grad im Güterfernverkehr ausgesetzt sein können, in der Reportage gut zur Sprache:

Es gibt viele Rasthöfe, wo es einfach komische Ecken gibt. Wo viele komische Leute auf einem Haufen sind. Oder auch einzelne, wo man merkt, dass einem jetzt nicht so wohl ist.
Man muss die Augen immer offen halten und vorsichtig sein.

Es gab schon beklemmende Momente. Da konnte ich mich aber anderen anschliessen. Es ist wichtig, nicht allein zu sein.
Es ist natürlich anders, wenn du um drei Uhr morgens auf Toilette musst. Da überlegt man schon zweimal, ob man es macht.

Janina Martig (Unternehmerin aus der Schweiz)
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Nix los bei Profi?

Kurz zur Einleitung: Im Mai vor drei Jahren wurde ein Verein, „Pro Fahrer-Image“, kurz „Profi“ genannt, gegründet, der zur Unterstützung der Image-Verbesserung des Kraftfahrers beitragen soll.
Gründungsmitglieder waren der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), die Fahrzeugwerke Bernard Krone GmbH & Co. KG und weitere neunzehn Mitglieder. Dazu gehörten Transportfirmen, Industriebetriebe, eine Zentralgenossenschaft und weitere Verbände. Mittlerweile ist die Zahl der Unterstützer weiter gestiegen.

Kurz drauf, im Spätsommer 2019, dachte ich mir, bemühe dich doch mal um eine Mitgliedschaft. Geht ja eigentlich ganz simpel über ein Kontaktformular und kostet für eine Einzelperson vierzig Euro pro Jahr. Nennt sich dann Fördermitgliedschaft. Also mit 3,34 Euro im Monat durchaus machbar.
Auch wenn ich finde, dass mein Image am ehesten dadurch verbessert wird, wenn ich selbst meinen Teil dazu beitrage. Denn dazu brauche ich eigentlich normal keinen Verein.

Aber gut, es wurde einer gegründet. Und über Vereinsebene versuchen etwas an meinem Ruf zu verbessern? Ok., warum nicht? Versuch macht klug.
Nur hörte ich dann lange Zeit nix. Nicht mal eine Bestätigung trudelte bei mir ein, ob meine Anfrage überhaupt eingegangen ist.

Anfangsschwierigkeiten? Kann passieren, selbst bei so hochkarätigen Gründungsmitgliedern. Und dann kam ja noch eine Pandemie dazwischen. Konnte ja keiner ahnen.

Noch ein Versuch

Ein Jahr später, also vor zwei Jahren, startete ich noch einen Versuch und füllte den Aufnahmeantrag erneut aus. Aber auch jetzt wieder keine Reaktion. Lag vielleicht noch immer an Corona? Keine Ahnung.

Mitte letzten Jahres, also mehr als zwei Jahre nach der Gründung, bekam ich eine Mail mit einem Einladungslink zu einer virtuellen Mitgliederversammlung oder ähnlichem. Genau weiß ich das nicht mehr.
Dieses Meeting fand aber zu einer Zeit statt, zu der ich noch arbeiten darf. Also nix mit teilnehmen. Habe diese Zusammenkunft also ignoriert. Und die eMail gelöscht.

Aber dann, im Januar diesen Jahres, das erste greifbare Lebenszeichen von „Profi„: Die Beitragsrechnung für 2022 lag im Briefkasten. Vierzig Euro habe ich natürlich sofort überwiesen, mit der Hoffnung, wow, jetzt passiert etwas im Verein.
Endlich wird was dafür getan, um mein Ansehen in der Bevölkerung zu verbessern.

Und schließlich auch die Hoffnung, vielleicht ein wenig mithelfen zu dürfen, konstruktive Vorschläge zu machen, was und wo etwas verändert oder verbessert werden könnte. Auch wenn ich als Fahrer nur ein einfaches, kleines Fördermitglied bin.

Es herrscht Funkstille

Aber seit dem ich die Rechnung in den Händen hatte, ist wieder Funkstille. Vom Verein ist fast nichts zu hören, zu lesen, zu sehen. Keine Ahnung, womöglich hätte ich mal auf mich aufmerksam machen sollen. Irgendwie.
Vielleicht mit ner eMail? Nach dem Motto: „Hallo, ich bin bei Euch Mitglied. Was geht ab?“ Ich weiß es nicht.

Klar, die Zeiten sind schwierig. Auch die Gründer, Partner und Mitgliedsunternehmen des Vereins müssen sehen, möglichst gut durch diese Phase zu kommen. Verstehe ich schon.
Nur wenn als einzige News in diesem Jahr über den vollen Einsatz während des „Truck Grand Prix“ berichtet wird, ist das für einen Verein der unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur steht und „erste Sahne-Partner“ hat, schon ein bissel dürftig.

Warum also soll ich Mitglied in einer Gemeinschaft sein, die mir fremd ist? Nee, dass möchte ich nicht. Eine Kündigung ist schließlich schnell geschrieben und weg geschickt.

Aber och je. Selbst die kam zurück, weil der Empfänger unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln ist.

brief empfänger adresse unbekannt deutsche post
Schreib mal wieder

Tja, schon irgendwie schade das ganze. Dabei hatte ich wirklich mal den Gedanken, vielleicht bewirkt dieser Verein ja was. Mit der Schlagkraft der Mitglieder dominanter gegenüber der Politik auftreten, Wirtschaft und Industrie mit einbinden, um bessere Bedingungen in vielen verschiedenen Punkten zu schaffen. Es gäbe ja schon so einiges zu verändern und zu verbessern.

Aber vielleicht passiert ja auch was im Hintergrund. Ich weiß es nicht. Woher auch, wenn nichts kommuniziert wird.
Jetzt warte ich auf die Bestätigung meiner Kündigungs-Mail, hoffe ja, dass sowas kommt. Und dann hat sich das Thema „Pro Fahrer-Image“ für mich leider erledigt.

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Gegen alle Regeln

Sind die Regale in den Supermärkten gut gefüllt, fällt es niemanden auf. Denn das ist ja eigentlich normal. Wenn die Regale allerdings ziemlich leer sind, wie immer wieder in den vergangenen zwei Jahren, dann allerdings gibt es schnell Empörung und Verdruss.

Genau das ist aber auch ein Problem der Logistik. Funktioniert alles reibungslos, wird es als selbstverständlich hingenommen, als nicht besonders erwähnenswert.
In Erinnerung bleibt nur, wenn etwas schiefläuft.

So wie die mittlerweilen endlosen Schlangen langsamer Lastwagen, wenn sie aus zweispurigen Autobahnen einspurige machen. Der Transporteur dahinter bleibt unsichtbar. Denn der Bote des Logistikers ist der Fahrer, den die Allgemeinheit sieht.
Denn täglich sind allein in Deutschland mehrere hunderttausend Kraftfahrer unterwegs, um den Nachschub an Waren nicht abreißen zu lassen.

Unerbittlicher Preiskampf

Blöd nur, dass einheimische Spediteure bei dem Preiskampf innerhalb der EU kaum noch mithalten können.
So hab ich grad mal geschaut: In den ersten drei Monaten des Jahres 2016. also vor sechseinhalb Jahren, betrug der Anteil ausländischer Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen an der Fahrleistung auf mautpflichtigen Straßen in Deutschland noch 40,8 Prozent.

Ein Jahr später, also 2017, lag er im gleichen Zeitraum schon bei 42,4 Prozent. Also um 1,6 Prozentpunkte höher. Der Marktanteil deutscher Lkw sank entsprechend in nur einem Jahr von 59,2 auf 57,6 Prozent.

Jetzt, sechs Jahre später, liegt der Anteil deutscher Lkw auf mautpflichtigen Straßen noch bei 50,9 Prozent. Also gerade mal etwas mehr als die Hälfte der Fahrleistung wird noch von inländischen Fahrzeugen erbracht. Diese Zahl muss man sich echt mal auf der Zunge zergehen lassen.

parkplatz mit lkw
Es gibt kein durchkommen

Dem gegenüber sieht man immer mehr polnische und litauische Lkw. Deren Anzahl ist gefühlt viel höher, als noch vor der Corona-Pandemie. Manchmal glaube ich, die Länder im Osten müssen doch leer sein, die fahren doch alle im Rest Europas.

Immer mehr osteuropäische Lkw

Aber klar. Die befördern ihre Waren alle im Transit zwischen Ost- und Westeuropa. Wenn schon inländische Transporte, Kabotage genannt, dann natürlich nur im legalen Format. Daran zweifelt doch keiner.
Aber mal ernsthaft. Es befremdet mich, vorsichtig ausgedrückt, wie weitgehend kritiklos diese Praktiken hingenommen werden. Es ist eine einzige Bankrotterklärung

Denn so wird unsere Branche ausgerottet, wie einstmals die deutsche Hochseeschifffahrt. Denn zwei bis drei Prozent Rückgang im Jahr bedeutet, dass es in 25 Jahren kaum noch deutsche Transportunternehmen geben wird. Und es ist null erkennbar, dass dieser Trend gestoppt werden soll.

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Echt jetzt?

Letzte Woche diese Meldung gelesen. Danach war ich schon ein bissel perplex. Denn…

zeitung überschrift zum thema hilfloser lkw fahrer dem keiner hilft
Quelle: Spiegel.de

…da steht ein Lkw auf dem Standstreifen einer Autobahn, davor sitzt ein Mann. In der einen Hand hat er ein Schild, auf dem „112“ steht, mit der anderen zeigt er auf seine Brust.
Was also tun. wenn man so etwas sieht? Langsam glotzend dran vorbei fahren? Oder anhalten und versuchen, Hilfe zu leisten? Beziehungsweise zumindest mal den Notruf zu wählen? Was ja auch schon ein guter Einsatz wäre.

Ja, ich weiß. Es gibt immer wieder Geschichten mit angeblich gefakte Notfällen, wo die Helfer oder Helferinnen anschließend ausgeraubt werden. Auf einem abgelegenen Parkplatz oder bei Nacht könnte ich diese Sorge oder Angst schon nachvollziehen. Aber bei Tag auf einer viel befahrenen Autobahn? Jetzt echt mal. Das ist schon eine peinliche Ausrede.

Denn wenigstens die bereits erwähnte „112“ anzurufen, sollte doch völlig gefahrlos möglich sein. Zumal heutzutage kaum jemand sein Haus oder seine Wohnung ohne Mobiltelefon verlässt.
Und falls doch? Andere Leute ansprechen, wirkt manchmal Wunder. Denn das wäre das mindeste.

Aber gar nix tun? Ich verstehe es einfach nicht. Denn jeder Mensch kann doch mal in eine Situation kommen, wo sie oder er Hilfe braucht. Was ist, wenn dann, wie in diesem Fall, auch alle vorbeifahren, ohne zu helfen?
Auch wenn ich mich jetzt wiederhole – aber ich verstehe es einfach nicht wo das Problem ist, mal anzuhalten oder zumindest den Notruf zu wählen.

Oder sind viele Menschen mittlerweile wirklich so abgestumpft oder gefühlsblind? Erwarten die nichts mehr von ihrer Umwelt, nur um selbst nicht enttäuscht zu werden?
Klar. Wo nur genommen wird, ist dann irgendwann kein Entgegenkommen mehr da. Aber wo gegeben wird, kommt auch einiges zurück. Damit bin ich bisher immer gut durchs Leben gekommen.

Mag sein, dass das andere anders sehen. Trotzdem finde ich es widerlich, dass Menschen die bewusst in Not sind, nicht geholfen wird.
Aber gut. Vielleicht es es auch nur aus der Mode gekommen, aufeinander zu achten.

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Meine Erkenntniss

Seit einigen Jahren wird ja oft gefragt, was man tun kann, um jungen Leuten den Job den ich ausübe, wieder schmackhaft zu machen.
Hier also mein Beitrag dazu: Stau ist Gülle, Landschaft ist schön. Es ist demnach nicht alles scheiße.

Stau am Brenner mit Erholungswert
Am Brenner ist selbst ein Stau Erholung pur
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Armin schickte mir diesen Link. Vielen Dank:

Autonome Lastwagen machen Langstreckenfahrer arbeitslos

Quelle: faz.net

Mal salopp ausgedrückt: Ich denke mal, autonom fahrende Lkw werde ich eh kaum noch erleben. Dieses Thema könnte mir also eigentlich völlig wumpe sein. Zumal es jetzt eh schon zu wenige Fahrer gibt und sich dieses Problem des Fahrermangels wohl noch verschärfen wird.

Sollte es aber soweit sein, wird der Übergang vom manuellen zum autonomen Fahren ja nicht abrupt kommen, sondern fließend verlaufen. Es wird also eine nicht gerade kurze Zeit geben, um seine eigene Arbeitswelt darauf vorzubereiten.

Aber Automatisierung ist doch eigentlich auch was schönes. Wir alle hätten endlich wieder mehr Zeit für uns und andere. Zeit, in der wir uns sinnvoll beschäftigen könnten, wie kaputte Dinge zu reparieren, statt die weg zu schmeißen.
Oder eigenes Gemüse anzubauen, denn so würden wir weniger industriell hergestellte Lebensmittel verzehren. Schon wären wir gesünder und hätten auch bessere Beziehungen zuhause, statt viel Zeit in Werkhallen, Büros, in Supermärkten oder Führerhäusern zu verbringen.

vorschaubild auf video zu scania selbstfahrende lkw
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Also eher keine Abwehrhaltung meinerseits. Denn ich finde es super, wenn es Lösungen für Tätigkeiten gibt, die im Prinzip nur noch wenige wirklich gerne machen möchten, die aber trotzdem noch lange gebraucht werden.
Und bitte nicht übersehen: Schon heute spielt sich der Verdrängungswettbewerb nicht nur im immer kleiner werdenden Bereich von minderqualifizierten oder gar unqualifizierten Jobangeboten ab. Denn inzwischen werden auch längst andere Jobs „rationalisiert“. So werden in Banken immer mehr personelle Tätigkeiten durch Onlinebanking, optimierten Rechenzentren usw. ersetzt. Da hat auch niemand gefragt.

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