Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Ein paar Gedanken zur Mauterhöhung

Das Thema „Mauterhöhung“ zum 1. Dezember ist zwar durch und eigentlich sollte ich mich als Fahrer auch nicht in Dinge einmischen, die ich eh nicht ändern kann. Aber einige Überlegungen darf und will ich mir darüber machen.
Denn wie sang schon Konstantin Wecker? Die Gedanken sind frei.

Also. Was soll passieren. Ab 1. Dezember wird die Lkw-Maut erheblich steigen, sich fast verdoppeln. So ist es mittlerweile vielen bekannt und so steht es auch auf der Homepage der Bundesregierung: Für mehr Klimaschutz im Güterverkehr.

Die Lkw-Maut gibt es seit 2005 und besteht aus bisher drei Mautteilsätzen: Den Kosten für die Infrastruktur, also Straßen, Brücken u.s.w.. Dann den Luftverschmutzungskosten und den Lärmbelastungskosten.
Jetzt, ab dem 1. 12. diesen Jahres, kommt ein vierter Teil hinzu, die CO2-Kosten.

Denn es gibt eine EU-Richtlinie, dass zwischen hundert und zweihundert Euro pro Tonne als CO2-Aufschlag weitergegeben soll. Deutschland hat sich übrigens für das obere Ende der Scala entschieden. Mal salopp ausgedrückt.
Denn dieser Betrag liegt neunzig Euro höher, als EU-rechtlich mindestens vorgeschrieben ist.

Wie wird die Maut eigentlich berechnet?

Das ist von drei Faktoren abhängig. Und zwar von der Emissionsklasse des Fahrzeuges, der Anzahl der Achsen und der Gewichtsklasse der Fahrzeugkombination.
Jetzt debattiert man ja von fast einer Verdoppelung der Maut. Allerdings trifft das nicht für alle Schadstoff-, Achs-, und Gewichtsklassen zu.
Bei den meisten Schwerfahrzeugen wird die Maut trotzdem um fünfzig bis sechzig Prozent höher sein und im Extremfall werden es wirklich bis zu 83 Prozent. Also quasi eine Verdoppelung.

Im letzten Jahr, also 2022, hat der deutsche Staat fast sieben Milliarden Euro an Lkw-Maut eingenommen. Ziel ist es nun, im nächsten Jahr auf um die fünfzehn Milliarden Euro zu kommen. Was noch erwähnt werden muss, dass die Mautpflicht ausgeweitet werden soll.
So werden ab 1. Januar 2024 mit Erdgas betriebene Fahrzeuge (CNG/LNG) nach einer Klassifizierung in Schadstoffklassen mautpflichtig, analog den mit Diesel angetriebenen Fahrzeugen. Die derzeitige Mautbefreiung gilt somit nur noch bis zum 31. Dezember 2023. 

Zum 1. Juli 2024 schließlich müssen auch Transporter mit mehr als 3,5 Tonnen Maut zahlen. Immerhin sind Handwerkerbullis unter 7,5 Tonnen von dieser Pflicht befreit, genauso wie emissionsfreie Lkw.
Denn die will man ja fördern.

Dann bitte nicht vergessen, dass zum 1. Januar 2024 der CO2-Preis planmäßig wieder steigen wird – von dreißig auf vierzig Euro je Tonne und auch das ist ja nur ein Zwischenstopp. Denn ab 2025 werden es fünfzig Euro je Tonne und ein Jahr später dann 55 – 65 Euro. Also eine stufenweise Steigerung Jahr für Jahr.

Auch der Diesel wird teurer

Somit wird auch noch der Diesel, ohne den die meisten Lkw nicht fahren, schrittweise teurer. Allein für Januar nächsten Jahres rechnet man so um die drei Cent pro Liter.
Diese Doppelbelastung sollte politisch ja mal ausgeschlossen sein. Eben weil es auf der einen Seite diese Mautkomponente gibt, fast gleichzeitig soll der CO2-Preis aber weiter steigen. Denn was steht im Koalitionsvertrag?

Wir werden 2023 eine CO2-Differenzierung der Lkw-Maut vornehmen, den gewerblichen Güterkraftverkehr ab 3,5 Tonnen einbeziehen und einen CO2-Zuschlag einführen, unter der Bedingung, eine Doppelbelastung durch den CO2-Preis auszuschließen.

Aus dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung

Aber ich will gar nicht kritisieren oder beanstanden, dass es die Maut gibt. Denn das Lkw einen großen Anteil an der Abnutzung und Beschädigung von Straßen und Brücken, also Teilen der Infrastruktur haben, steht ja außer Frage.
Auch Parkplätze müssen gebaut und instand gehalten werden, genauso das ganze Drumherum, wie dazugehörende Sanitairanlagen oder Lärmschutzwände.

Auch den generellen Schutz zähle ich dazu, also z.B. öfter mal die Polizei Streife fahren zu lassen. Denn es gibt auch Kriminalität auf Park- und Rastplätzen.
Da werden Planen aufgeschnitten, Ladung und Diesel geklaut. Also auch ein gewisser Schutz durch die Polizei will ich durch Mauteinnahmen erwarten.

Sorry, ich drifte ein wenig ab. Denn eigentlich sollte es nicht um den Sinn der Maut im allgemeinen gehen, sondern um meine Gedanken über die Erhöhung im Dezember.

toll collect maut säule zur kontrolle, ob die maut bezahlt wurde in ammern bei mühlhausen in thüringen
Toll Collect jagd Mautsünder

Da könnte man natürlich sagen, tjoa, dass ist ja ein Problem von Leuten, die Transportunternehmen leiten oder Inhaber eines solchen sind. Und das ist es zuerst auch mal.
Aber Transport von Gütern ist kein ertragreiches Geschäft. So gilt eine Marge zwischen drei bis fünf Prozent doch schon als guter Gewinn.

Ich hab mir mal angeschaut, was ein Lkw so für Kosten verursacht. Das wird jetzt aber eine ziemlich simple Darstellung. Es gibt da u.a. variable und fixe Kosten.
Die gängigsten Fixkosten sind neben Versicherungen und Kreditzinsen, die Personalkosten. Darunter zählen logischerweise auch Spesen und Prämien. Letztere machen ca. 35 Prozent der Kosten eines Lkw aus.

Was kostet ein Lkw?

Zu den variablen Kosten zählen Reparaturen, Kraftstoffkosten und Mautbeträge. Diese variablen Kosten machen um die 45 Prozent aus, davon sind ca. zehn Prozent Mautkosten. Also heute, vor der Erhöhung.
Wenn die jetzt verdoppelt werden, dann heißt das ab Dezember noch mal zehn Prozent mehr Transportkosten. Und die wird wahrscheinlich ein Spediteur nicht so einfach schlucken können. Denn der muss ja erstmal zehn Prozent mehr Gewinn erwirtschaften.

Und jetzt kommen zwei mögliche Problematiken. Zum einen kommt die Transportbranche noch mehr unter Druck. Es steigen die Firmenpleiten, die Last auf die Lieferketten nimmt wieder zu. Zum anderen werden die Mehrkosten weitergegeben.

An wen? Letztlich an uns Verbraucher und Konsumenten. Denn ich gehe davon aus, dass diese „acht Milliarden Erhöhung“ kaum ein Transportunternehmer aus der Portokasse zahlen kann.

Hier mal eine Schätzung. Natürlich muss man beachten, dass die Betroffenen auch ihre Interessen haben.
Im Bayerischen Rundfunk kommt Sandra Herbst zu Wort. Sie ist Unternehmerin und Vizepräsidentin des Landesverbandes Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT). Bisher musste Sie für Ihre 130 Lkw in Bamberg rund 200 000 Euro monatlich an Maut kalkulieren. Ab Dezember werden es 400 000 Euro sein.

Es gibt Hochrechnungen unseres Verbandes, dass eine vierköpfige Familie im Jahr bis zu 370 Euro Mehrkosten durch die Umlegung der Maut hat

Sandra Herbst, Unternehmerin

Das ist noch eine Befürchtung von ihr: In Bayern bestehen die meisten Lkw-Flotten aus ein bis fünf Lastwagen – die könnten sich bei den Preisverhandlungen gar nicht so durchsetzen wie die Großen.

Auch so ein Thema. Viele Betriebe arbeiten mit regionalen Transportunternehmen zusammen. Das sind oftmals kleinere Firmen mit mit wenigen Fahrzeugen und Angestellten.
Wenn jetzt der finanzielle Druck immer größer wird, weil einige Kunden den Spediteuren die Mehrkosten nicht erstatten, werden die unter Druck geraten und vielleicht auch ihr Geschäft aufgeben müssen.

Regionalität geht verloren

Dadurch geht Regionalität verloren, welche ja eigentlich gefördert werden sollte.
Natürlich kann man jetzt sagen, gut, dann kommt halt ein größerer, der die Touren übernimmt. Mit dem hat ein produzierender Mittelständler vielleicht auch gewisse Preisvorteile. Aber eben oft auch Serviceprobleme.
Da kommen Fahrer, die weder deutsch, noch englisch sprechen, Ware ist permanent beschädigt oder wird zu spät geliefert.

Für was sollen die Mehreinnahmen der Maut überhaupt verwendet werden? Bisher galt ja immer, Straße finanziert Straße. In Teilen wird das sicher auch so bleiben. Aber in Zukunft liegt ein Schwerpunkt auf den Schienenwegen.
Die Regierung will also die Mehreinnahmen vor allem dafür einsetzen, um die Schiene nach vorn zu bringen.

Natürlich macht es Sinn, in die Infrastruktur der Bahn zu investieren. Und es ist richtig, über Abgaben die Richtung zu bestimmen, in welche man sich bewegen möchte.
Man muss jetzt aber fragen, ist das fair? Zumal die Bahn nie kaum in der Lage sein wird, so flexibel, schnell und zuverlässig wie der Lkw zu sein.

Zumindest in den nächsten Jahrzehnten wird es in Industrienationen wie Deutschland weiter einen hohen Bedarf an Lkw geben. Und klar, die Erhöhung der Maut tragen jetzt erst einmal die Spediteure. Auch wenn es später durch die ganze Lieferkette durchgereicht wird.
Investiert wird die aber in einen Mitbewerber, nämlich die Bahn. Ökologisch macht das Sinn, aber ist es auch legitim und richtig investiertes Geld? Auch die Frage sollte gestattet sein.

Laut „Statista“ waren letztes Jahr 43 768 Elektro-Lkw in Deutschland registriert. Das ist zwar fast eine Verdoppelung seit 2020, aber im Verhältnis zu den rund 3,64 Millionen zugelassenen Lkw in Deutschland, ist das gar nix.

Ist das alles förderlich?

Denn bis diese Flotte irgendwann mal ausgetauscht sein wird, braucht es noch viele Jahre. Sagte zumindest der BGL-Vorstandssprecher, Professor Engelhardt, in einer Anhörung im Verkehrsausschuss Ende September, in der es um die Erhöhung der Maut ging.
Er bezweifelte auch die beabsichtigte Lenkungswirkung der Maut. Selbst wer jetzt „umsteigen“ wolle, für den werde es teuer. Denn eLkw sind bis zu dreieinhalb mal so teuer, wie herkömmliche Diesel-Lkw.

Zudem gäbe es aktuell laut Engelhardt noch keinen einzigen Schnelllader, an denen ein Lkw während der Lenkzeitunterbrechung zumindest so weit aufgeladen werden kann, dass er seine nächste Be- oder Entladestelle erreicht.

Ich fände es gut, wenn wir nen passenden Mix bekommen an verschiedenen Mobilitätsmöglichkeiten, wie Wasserstoff, Elektro, Diesel oder was auch immer. Sind alles tolle Dinger.
Aber man sollte auch ehrlich sein. Wie lade ich zum Beispiel beim e-Truck die Batterien auf? Hat der, vor allem nach dem Abschalten der Kernkraftwerke, wirklich einen so guten CO2-Fußabdruck oder bleibt der für die nächsten zwei, drei Jahrzehnte ne Mogelpackung? Weil eben der Strom nicht aus erneuerbaren Energieträgern kommt?

Aber ich weiche schon wieder von meinem eigentlichen Thema ab. Deshalb denke ich, es reicht. Wollte auch eigentlich nur kurz meine Gedanken mit Euch teilen, was ich so über die bevorstehende Mauterhöhung denke und ob die wirklich so förderlich ist.
Also politisch, ökonomisch, wirtschaftlich. Wie auch immer…

16 Comments

  1. buntklicker.de
    buntklicker.de 19/11/2023

    Ich weiß, daß Du das nicht gerne hörst, aber wir müssen vom nicht-elektrischen Gütertransport wegkommen, und zwar komplett. Das kann dadurch bewirkt werden, daß wir Dinge lokal produzieren, oder dadurch, daß wir, wo noch erforderlich, elektrisch transportieren, Und das geht am einfachsten auf der Schiene. Und das möglichst autonom und automatisch. Keine guten Aussichten für Dich als Kutscher, aber da geht die Reise hin.

    • maik
      maik 21/11/2023

      Die Welt und auch das eigene Leben sind im ständigen Wandel. Von daher alles gut.

      Die ersten 53 Jahre meines Lebens hab ich relativ gut hinter mich gebracht. Da werde ich die dreizehn Jahre bis zur Rente und die folgenden acht, neun oder zehn Jahre auch noch packen. Egal wo die Reise beruflich hingeht ;-).

    • Anonymous
      Anonymous 21/11/2023

      allein die Bezeichnung“Kutscher“ sagt alles über diesen Kommentar, der so falsch ist wie sein Schreiber.

    • Tagedieb
      Tagedieb 21/11/2023

      Schöne Gedanken, nur meilenweit an der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Realität vorbei. Allein auf Grund der Bevölkerungsdichte bei uns und dem Warenbedarf in dieser Gesellschaft kann hier gar nicht so viel produziert werden, wie konsumiert wird. Hinzu kommt ja noch die wachsende Flächenkonkurrenz, die derzeit befördert wird. Regionale Produktion ist schön und gut, wird aber auch nur einen Bruchteil der Produkte betreffen können, die in unserer Gesellschaft benötigt werden. Was meinen Sie, wo die Rohstoffe herkommen, die für die Schaffung der Rahmenbedingungen notwendig sind, damit sie ihren Kommentar hier abgeben können.

      Aus meiner Sicht sind Maut und CO2-Steuer Lenkungsinstrumente, deren Ziele mittlerweile nur darin legen, den Bundeshaushalt über zusätzliche Einnahmen, die indirekt von der Bevölkerung zu zahlen sind und damit ein Stück weit unter dem Radar fliegen, zu schaffen, ohne sich ehrlich zu machen. Denn gleichzeitig zerrt ja jede Partei am Haushalt, um ihre eigene Klientel zu beruhigen, wobei dann wichtige Dinge wie die Erhaltung und Schaffung notwendiger Infrastruktur (sozial, infrastrukturell, sicherheitstechnisch) hinten runterfallen.

  2. Daniel
    Daniel 20/11/2023

    Die Mauterhoehung schadet doch der Regionalitaet nicht, sondern foerdert sie womoeglich eher. Es ist doch ein Unding, dass es billiger Waren zig Mal quer durch zig Laender zu gurken, statt sie vor Ort zu verarbeiten, produzieren, … Wozu brauch ich in Bayern Butter aus Irland, und vor allem: wieso ist die trotz Transport und verursachtem Umwaltschaden billiger als die Butter die der Molkerei vor Ort?
    Was die Zweckbinduing angeht: warum sollte es der Maut besser gehen also diversen anderen Abgaben? Schon oft genug wurde Geld umgeschichtet um Loecher zu stopfen. Da koennten die Raucher auch fordern, dass die Steuer auf Tabak nur zur Suchtpraevention genutzt wird… und man sie somit gleich abschaffen kann, denn die Praevention wirkt eh nicht wirklich.
    Und klar braucht es die Bahn. Und die kann auch flexibel. Natuerlich nicht bis in den Supermarkt hinein, aber im Gegensatz zum Fernverkehr kann die regionale Verteilung ja per LKW erfolgen, da spielt dann auch die Maut keine so grosse Rolle mehr, genauso spielen Ladezeiten keine Rolle. Strommix natuerlich schon, aber hey… aktuell doedeln wir das Zeug mit einem Wirkungsgrad von mit Glueck 40% in die Umwelt. Das ist wohl auch kaum der Weissheit letzter Schluss. Und waehrend wir beim Verbrenner eben nie die Chance haben da was signifikantes dran zu aendern, haben wir beim Strommix durchaus das Potential.

    • Sven L.
      Sven L. 20/11/2023

      Das mit der verlorenen Regionalität habe ich eher so verstanden, dass kleine regionale Transportunternehmen schließen müssen und größere, womöglich Global Player die Touren übernehmen. Die eben nicht aus der Region kommen.

  3. Norbi
    Norbi 20/11/2023

    Du hast vergessen zu erwähnen, dass die Kabinengröße Auswirkungen auf die Mautberechnung hat. Anzahl der Betten ect.

  4. Daniel
    Daniel 20/11/2023

    was sich aber ja wieder nur lohnt wenn die auch entsprechende Ferntouren machen, sonst brauchen sie ja doch wieder eine regionale Basis. Klar koennen die ihre regionale Basis dann auch mit Fahrer von weit-weit-weg bestuecken, aber das ist ja eh ein anderes Thema, unabhaengig von der Maut.

  5. Alwin
    Alwin 21/11/2023

    Weil du am Anfang gleich Konstantin Wecker erwähnst und sagst, „eigentlich sollte ich mich als Fahrer auch nicht in Dinge einmischen, die ich eh nicht ändern kann“, da habe ich einen Song für dich: „Revoluzzer“ von eben dem Konstantin:
    https://www.youtube.com/watch?v=9Q_1PHb9Y_4
    Grundkenntnisse der bairischen Sprache sind erforderlich.

  6. Gregor Ter Heide
    Gregor Ter Heide 21/11/2023

    Gut so dein Artikel zur Maut

    Deutschland muss dringend auch für eine EU-weite Harmonisierung der Diesel- und Co2- Steuer, Verbot von nationalen Beihilfen/Subventionen, der EU- Maut und Einkommensteuern usw. beitragen. Das kann allerdings nur noch mit der Umsetzung der Wirtschafts- und Währungsunion Art. 3 (4) EU (WWU) erfolgen.
    Genau hier beginnt das eigentliche Problem durch die Klein-Staaterei innerhalb der EU….
    Die Co2 Pauschale als Draufgabe wird in Deutschland sogar (rechtswidrig) 2x berechnet. Dazu gibt s mehr Gutachten.
    Wieso wird darüber nicht in den Medien berichtet und vor dem BVerfG geklagt usw.?
    Wieso wird von keinem Transport-Unternehmer ein „Wiederspruch“ eingelegt und damit die Maut iVm. Co2 unter „Vorbehalt“ bezahlen?
    Die einzelstaatlichen Regelungen zur Umwelt und bestimmten Steuern, müssen mit dem EU-Recht nun endlich in Einklang gebracht werden, sodass sie auf „in sich“, mit schlüssiger Weise, in der EU zusammenwirken.
    Die Co2 Steuer kann einiges bewirken, indem nun ein Umdenken in neuere Antriebskonzepte stattfindet.
    Die Einführung der Co2-basierten Maut, die Energie-Besteuerung auf der Grundlage des Kohlenstoff- und Energiegehalt von Kraftstoffen und die Beipreisung von Co2-Emissionen muss EU-weit gelten, wobei allerdings nur 0,4% der Neu-Fahrzeuge in der EU zum weltweiten Co2-Ausstoss beitragen. Der Wasserstoff, der aus Methanol gewonnen wird, kann die Brennstoffzelle in Strom umwandeln und den LKW antreiben. Bei dem LKW-Antriebskonzept ohne Diesel müssen die LKW auch keinen reinen Wasserstoff tanken, denn das ist technisch aufwändig und teuer. Statt dessen kommt ein Methanol-Wasser-Gemisch in den Tank. Das ist genau so unkompliziert und schnell möglich, wie bei Benzin oder Diesel. Erst im Motor wird dieses
    Gemisch erhitzt und in seine Bestandteile zerlegt. Sauerstoff und Kohlendioxid entweichen in die Luft. Weil das klimaneutrale Methanol verwendet wird, sind nicht zusätzlich Emissionen vom Treibhausgas vorhanden. Denn Wasserstoff also aus Methanol wandelt durch die Brennstoffzelle in Strom es um, der den Elektromotor laufen lässt.

    Die Festlegung der Merkmale vom „Europäischen Elektronischen Maut-Dienst“ (EEMD) mit technischen Komponenten in der EU, gab es schon ab dem 13.10.2009. In deutscher Drucksache 19/27522 der 19. Wahlperiode, stand am 11.03.2021 der EEMD Gesetzentwurf, Inhalte der EEMD-Entscheidung in die Richtlinie überführt und neue Regelungen hinzugefügt. Die neue Richtlinie sieht u.a. erstmalig einen Anspruch der EEMD-Anbieter auf eine Vergütung durch den Bund vor und den
    Informationsaustausch zwischen den Mitgliedstaaten der EU über die Nichtentrichtung der Maut in Bezug auf Daten zum Fahrzeug und Eigentümer oder Halter des Fahrzeugs über das Europäische Fahrzeug- und Führerscheininformationssystem (EUCARIS).
    Nur die „Einstimmigkeit“ in der EU behindert fast „Alles“.
    Daher muss Art. 3 (4) EU geändert werden !
    Also … Nur wenn“ der Art 3 (4) EU umgesetzt wird, wäre dann eine EU-weite KI- und Satellit-basierte Maut für alle LKW und Pkw durch ein OnBoard-Units, auf Stadt-, Kreis-, Landstraßen und Autobahnen EU-einheitlich möglich. Die Maut kann dann für alle Pkw und LKW je nach Verkehrsdichte, Rushhour, Brücken, Tunnel, Stadtdichte und je Entfernung, Gewicht erhöht oder verringert werden und wird automatisch vom Bank-Konto abgebucht.
    Nur Privat wäre es natürlich weiterhin mit einer monatlichen Vignette zur Maut-Kontrolle möglich, wenn der Bürger unbedingt, vom Gefühl her autonom, ohne Beobachtung vom Staat, unterwegs sein möchte.

  7. HiggensX
    HiggensX 21/11/2023

    Die Maut hat nur ein Ziel: Steuereinnahmen für den desaströsen Bundeshaushalt. Umweltschutz, CO2, Bahnausbau – gerne genannt, aber nicht der Hauptgrund, nicht für diese Regierung. Sie macht die Transportbranche zum Steuereintreiber.

    ALLE müssen auf die Straße, wirklich alle. Wer arbeitet und Steuern zahlt, sollte sich spätestens jetzt wehren! Habeck hat gestern den Staatsbankrott erklärt – wenn diese „Regierung“ nicht von allein an Rücktritt denkt, dann sollte das deutsche Volk seinen Umfrageergebnissen auf der Straße Nachdruck verleihen! Worauf denn noch warten? Bis restlos alles zerstört ist? Der Bürger gebeutelt von Strom- und Gaskosten, die Landwirte von der SUR, die Transportbranche von der Maut usw. – und am Ende sind wir egal von welcher Maßnahme ALLE betroffen!

  8. Franz
    Franz 21/11/2023

    Ja und DB Cargo baut 400 Lokführer stellen ab und 1200 Stellen in Führungspositionen

  9. Christian
    Christian 21/11/2023

    Und heute der nächste Knaller: Gartner bestellt bei MAN 500 neue LKWs. Alles nur Diesel. Kein einziger Elektro dabei. Auftragsvolumen über 50 Millionen Euro.

    Also passiert genau das, was in der Anhörung zur Mauterhöhung von BGL und BLV Pro gesagt wurde: die Großen ausländischen Spediteure juckt das nicht. Die können die zusätzlichen Kosten über die Fahrerlöhne regulieren. Kontrollen diesbezüglich gibt es, zumindest in Deutschland, ja keine.

  10. HiggensX
    HiggensX 21/11/2023

    Gerade gesehen:

    Mauterhöhung – große Demonstration mit LKW’s am 25.11.2023 in Wiesbaden
    Lesezeit: ~ 1 Minute(n), 50 Sekunde(n)
    Unter dem Motto „Alle Räder stehen still, wenn die Logistik es so will!“ ruft der Bundesverband Logistik & Verkehr e.V. (BLV-Pro) am 25.11.2023 zur Großdemonstration in Wiesbaden auf.

    Bereits am 4.11.2023 demonstrierten Fahrer und Unternehmer mit über 340 Lastwagen, bei der letzten Demonstration des BLV-Pro, in Heilbronn.

    Das Argument, „da kommt ja doch keiner!“, zählt also nicht mehr! Im Gegenteil, die Demonstrationen des BLV, gehören zu den größten und erfolgreichsten der letzten Jahre!

    Camion Pro e.V. als Partnerverband, bittet um Ihre Teilnahme.

    https://www.camionpro.de/blog/BLV2023Demonstration_Wiesbaden

  11. Anonymous
    Anonymous 30/11/2023

    Mit Verbesserung der Schiene sollte die Maut eigentlich nichts zu tun haben, siehe Info aus dem Bundesverkehrsministerium:

    https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/Strassenverkehr/lkw-maut.htm

    „Die Einnahmen aus der Lkw-Maut werden seit 2011 – nach Abzug der Kosten für Erhebung, Kontrolle und Mautharmonisierung – ausschließlich für die Bundesfernstraßen verwendet. Im Jahr 2022 betrugen die Einnahmen rund 7,4 Mrd. Euro. Angesichts der dringend erforderlichen Investitionen für den Erhalt und den Ausbau des Verkehrsnetzes leistet die Maut einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsinfrastrukturfinanzierung.“

    Keine Ahnung, ob sich das künftig ändert.

    • maik
      maik 03/12/2023

      Ja, es ändert sich. Die Mauterhöhung soll u.a. in Schienenwege investiert werden. Damit verstößt die Ampel übrigens gegen ihren eigenen Koalitionsvertrag. Denn in dem heißt es:

      Wir werden 2023 eine CO2-Differenzierung der Lkw-Maut vornehmen, den gewerblichen Güterkraftverkehr ab 3,5 Tonnen einbeziehen und einen CO2-Zuschlag einführen, unter der Bedingung, eine Doppelbelastung durch den CO2-Preis auszuschließen.

Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.