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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Die „Berliner Zeitung“ wirbt für feiert die Berliner Firma Sennder. Eine digitale Spedition, umgangssprachlich „Sofa-Spediteur“ genannt, die mit zig Millionen Investorengeld die Logistik-Branche revolutionieren verändern will.
Das sind also die neuen Revoluzzer. Digitalisieren sich durch die Welt, immer auf der Suche nach neuen Investoren. Gut das sich Lkw noch nicht digitalisieren lassen und es immer noch Leute gibt, die ihn von A nach B fahren und be- und entladen müssen.

Die bieten Frachten an, für deren Preise kann kein deutsches Unternehmen wirtschaftlich fahren. Also bleibt der Pole, nur selbst für den sind eigene Fahrer zu teuer, aber auch kein Problem. Fahren halt Ukrainer oder Weißrussen, billiger geht immer. Tja, Kapitalismus in Reinkultur, nur um Aktionäre noch fetter zu machen. Alles richtig gemacht mit der Digitalisierung.

Ach ja. Wer sich wundert, wieso auf der Homepage von Sennder nur Scania zu sehen sind – seit drei Jahren investieren die kräftig. Mit V8-Power in den Arsch Po von Sennder. So geht Zukunft.
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Ab 1. Juli sollte die Nutzung eines Funkgerätes ohne Headset oder Freisprecheinrichtung unter Strafe gestellt werden. Aber nun hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in einem Schreiben vom 19. Juni 2020 die Länder darum gebeten, bis einschließlich 31. Januar 2021 in Bezug auf die Nutzung von Funkgeräten für alle Verkehrsarten von einer Kontrolle des Verbots abzusehen.

Allein der Vorschlag, die Nutzung einer Funke während der Fahrt unter Strafe zu stellen, ist lächerlich. Franz Meersdonk würde sich im Grab umdrehen. Lasst die Kirche im Dorf.
Seit zwei Jahren fahre ich ohne Funkgerät durch die Gegend. Mir fehlt die auch nicht. Aber in den 27 Jahren vorher hat mich das Mikro in der Hand nie vom Verkehr vor und neben mir abgelenkt. Am Funkgerät selbst schaltet man eh kaum rum. Die Frequenz ist auf 9 AM eingestellt, fertig. Eine andere Frequenz wird nur eingeschaltet, wenn man in Ruhe mit einem Kollegen quatschen will. Wie oft passiert das? Antwort? Kaum.

Da stellt sich aber für mich die Frage, wie ist das mit dem modernen Hilfsmitteln im Auto? Die Einstellungen für Radio, Navi, Klimaanlage, Tempomat und und und…

…lenkt das Gesuche und gedrücke auf diversen Schaltern oder gar einem Touchscreen nicht auch ab? Also lasst uns auch dieses ganze moderne Zeug sofort verbieten. Die Unfallstatistik würde sich inner eines Jahres halbieren. Mindestens.
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Zwei in Deutschland registrierte Lastwagen des Transportunternehmens „TS Transport A/Ssollen sogenannte Kabotage-Fahrten durchgeführt haben und damit geltende Gesetze verletzt haben.

John Thimes Kristiansen, der Direktor von „TS Transport A/S“ und der in Deutschland ansässigen Zweigniederlassung „TS Transport GmbH“ kann das überhaupt nicht verstehen. Für ihn ist Covid-19 schuld:

Es war wegen des Coronavirus nicht möglich, die Fahrer auszutauschen. Deshalb ist es aus dem Ruder gelaufen“

Klingt wie: „Ich konnte früh um zwei kein Taxi mehr erreichen. Deshalb bin ich betrunken nach Hause gefahren.“
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Raststätten an Autobahnen werden immer teurer? Hmm, habe ich gar nicht mitbekommen.

Aber mal ernsthaft. Wer sich eine Bockwurst für vier Euro oder einen Kaffee für knapp fünf Euro rein zieht, ist eh gestört. Da ist es egal, ob der Aussendienstler, Lkw-Fahrer oder Urlauber ist.
Ach ja. Die kostenlose Nutzung der Toiletten ist ja auch wieder Geschichte. Kann ich endlich wieder Gutscheine sammeln.
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Hört die Signale der Fahrer
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Wasserstoff-LKW von Tesla-Gegner Nikola unter Beschuss
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2 Comments

  1. Gast
    Gast 02/07/2020

    „Sennder, 2015 von drei Mittzwanzigern geschaffen, die sich während eines Praktikums bei der Unternehmensberatung Roland Berger kennengelernt hatten, gehört zu den Shootingstars der Logistikbranche.“

    Ein shooting star ist eine Sternschnuppe. Das sind bekanntlich die Dinger, die kurz aufleuchten und dann verglühen.

    Das scheint aber gerade ein sehr angesagtes Business zu sein: Digitale Frachtvermittlung, digitale Taxivermittlung, digitale Putzkräftevermittlung… vielleicht sollte man diese Dienste auf einer Plattform bündeln, indem man eine digitale Digitalvermittlungsdienstevermittlung gründet.

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