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Monat: November 2014

Rechtsverkehr

Auf dem Sattel den ich hinter mir herziehe, prangen zwei Aufkleber. Den einen ziert die Werbung der italienischen Zollagentur, die in Como meine Zollpapiere für den Transit durch die Schweiz erstellt und auf dem anderen erkennt man mit viel guten Willen die Adresse dieses Blogs.
Beide sind so klein, dass die für Hinterherfahrer nur an der Rotphase vor einer Ampel lesbar sind. Ausserdem sind beide völlig unpolitisch. Oder von mir aus auch brav.

Anders erging es vor einigen Tagen dem Fahrer einer schwäbischen Spedition. Auf dessen Anhänger erspähte eine Autofahrerin aufgeklebte Sprüche, wie “Kolonnenführer”, “Brigade Saar” und eben auch ein Eisernes Kreuz mit dem Text “100% Deutsch”.
Eine eMail an die Firma, ob denn klar sei, welche Ideologie dahinter steckt, blieb unbeantwortet. Erst nach mehreren Nachrichten auf Twitter zog das ganze Aufmerksamkeit auf sich. Ein anderer User rief in dem Unternehmen an, der Chef wusste scheinbar von nichts. Er wollte sich aber darum kümmern.

Das hat er aber wohl nicht. Die Frau ging deshalb an die Öffentlichkeit >>>

Wie Vöckt auf dem rechten Auge blind ist
Spedition mahnt Fahrer wegen Nazi-Parolen ab
Geisinger Speditionslastwagen fuhren NSDAP-Losung spazieren

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Ist das fair gegenüber unserer Transportwirtschaft?

Folgender Text wurde auf „FahrGut.de“ veröffentlicht. Vielen Dank an Jörg Kibbat, dem Initiator dieser Aktion, für die Erlaubnis, diesen auch hier zu zeigen:

Ab dem 1. Januar 2015 gilt für deutsche Transportunternehmen das neue Mindestlohngesetz. Gute Idee denkt natürlich jeder Arbeitnehmer. Aber ist dies wirklich fair gegenüber deutschen Unternehmen?

Wäre es nicht viel wichtiger gleichzeitig die ständig sinkenden Frachtkosten anzupassen bzw. eine wirtschaftlich vertretbare Mindestgrenze für „alle“ in Deutschland transportierenden Unternehmen einzuführen?

Wäre es nicht wichtiger die Sonderregelungen für deutsche Kabotage-Fahrten wieder abzuschaffen?

Ist es fair gegenüber der deutschen Wirtschaft insbesondere des Transportgewerbes, einen Mindestlohn für „deutsche“ Unternehmen einzuführen und gleichzeitig moderne Sklaverei aus verschiedenen Balkanländern, wie Bulgarien, Rumänien usw. zu fördern? Denn nichts anderes ist die Sonderregelung des Kabotage-Gesetzes für diese Länder, deren Speditionen ihre Fahrer wochenlang in ihren LKW nächtigen lassen und mit einem absoluten Hungerlohn (teilweise unter 3 EURO die Stunde) abspeisen.

Angefangen habe ich meine Kampagne „FahrGut“ mit dem Hintergrund „nur“ ein bessere Image für die deutsche Transportbranche in der Öffentlichkeit zu schaffen und für ein verständnisvolleres Miteinander im Straßenverkehr zu werben. Da ich meine Kampagne aber völlig privat finanzieren muss (Fördermittel gibt es natürlich nicht) muss ich leider auch regelmäßig um Unterstützung von deutschen Unternehmen bitten. Hierfür schon einmal meinen herzlichen Dank an die Unternehmen, die mich bzw. meine Kampagne unterstützen.

Heute war wieder einmal ein Tag an dem ich leider eine Erfahrung machen musste bei der ich das Handeln mancher Unternehmer mit Migrationshintergrund massiv in Frage stellen muss. Ich muss an dieser Stelle darauf hinweisen, dass mir nichts ferner liegt als rechtspopulistische Meinungen zu verbreiten. Mein Beitrag ist ein reiner Erfahrungsbericht, den ich nicht nur als absolut dreist sondern als absolut unverschämt und beschämend empfinde.

Als ich heute gegen 14:00 Uhr ein Transportunternehmen aus NRW anrief und dem Inhaber über meine Petition gegen die Sonderregelungen des Kabotage-Gesetzes unterrichtete fing mein Gesprächspartner plötzlich an zu lachen. Auf meine Frage, was denn an dieser Situation wohl so lustig sei berichtete dieser mir, dass es gerade vor zwei Jahren einen Gründer-Kredit der KFW-Bank und Fördermittel erhalten habe.
Mit diesem Geld habe er sein Unternehmen gegründet, aber selber keine LKW angeschafft. Stattdessen gäbe er von Anfang an seine Aufträge an Unternehmen in Rumänien ab und verdiene sich eine goldene Nase.

Auf mein Nachfragen ob er nicht ein schlechtes Gewissen gegenüber der deutschen Wirtschaft habe und was er machen würde, wenn es mit Deutschland weiter bergab gehen würde, sagte er mir nur das dies ihm doch egal sei, denn mit einem Teil seines Geldes habe er schon Land in der Türkei gekauft und Deutschland sei ihm doch eh sch… egal.

Liebe Leser (von allem die von Ihnen mit ausländischen Wurzeln) denken Sie vielleicht selber einmal darüber nach ob Deutschland solch eine Einstellung verdient hat.

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Die GDL macht alles völlig richtig

Das die Lokführer noch streiken, hat ja mittlerweile jeder mitbekommen. Gut, mich betrifft das eigentlich weniger. Auch wenn die Metallarbeitgeber als Reaktion darauf jetzt vorschlugen, dass Sonntagsfahrverbot für Lkw einmalig auszusetzen.
So könne die Gefahr von Produktionsausfällen zumindest teilweise abgeschwächt werden. Das sagte Niedersachsens Metall-Chef Volker Schmidt.

Tja. Eigentlich ist das ein unüberlegter und dummer Vorschlag. Um Transporte an einem Sonntag durchzuführen, müssten Personalverordnungen und Sozialgesetze geändert werden. Denn es gibt Sozialvorschriften. Ja. Auch für Lkw – Fahrer.
Also nix als heiße Luft. Die übrigens von Leuten kommt, die gut bezahlt werden.

Dieser Arbeitskampf selber kommt bei vielen nicht gut an. Das ist kein Geheimnis. Aber warum sollten Lokführer nicht ihre Macht nutzen? Manager haben das die letzen 20, 25 Jahre ja auch so gemacht. Und das ganz ungeniert.
In Berlin wird ein Flughafen gebaut. Oder in Hamburg eine Philarmonie. Da werden nicht nur Millionen vergeudet, sondern Milliarden. Wo bleibt da der zigtausendfache Aufschrei? Banken und Konzerne werden mit Steuergeldern in schwindelerregender Höhe gestützt. Geld, welches bei Krankenhäuser, Schulen oder in der Altenpflege fehlt.
Oh, ich habe die Infrastruktur vergessen. Da werden mittlerweile für den Schwerverkehr ganze Autobahnabschnitte gesperrt. Oder die Geschwindigkeit verringert. Warum? Weil nicht einmal Geld für anständige Leitplanken vorhanden ist. Vielleicht aber auch, weil Lobbyisten ihre Interessen durch gesetzt haben.

Aber nein. Letzteres kann nicht sein. Politik ist ja nicht käuflich. Welch ein böser Gedanke von mir.

Aber zurück zum Thema: Den Weselsky habe ich gestern in einem Interview gesehen. Der hat nicht nur seinen Text abgespult, sondern logische Fakten genannt. Für mich war das verständlich.
Deshalb verstehe ich Leute nicht, die sich lautstark über diesen Streik aufregen. Seit Jahren werden Reallohnverluste einfach so hingenommen. Arbeitnehmer müssen aufstocken, es gibt immer mehr Zeitarbeits- und Werksverträge. Zig Millionen droht später Armut. Schon allein deshalb, weil die sich eine Altersvorsorge überhaupt nicht leisten können.

Haben sich diese Nörgler nicht das falsche Ziel ausgesucht? Sind die eigentlichen Schuldigen nicht eher bei den Vorständen der Bahn zu finden? Leute, die sich Jahresgehälter in Millionenhöhe gönnen? Ein Herr Mehdorn z.B. hatte Gehaltszuwächse von über 20% pro Jahr. Als er noch Bahnchef war. Der jetzige Bahnchef Grube verdient 2,6 Millionen Euro.
Jetzt wollen Politiker/innen wie die Nahles Einheitsgewerkschaften. Also auf gut deutsch, dass die Politik Streiks regelt und anschließend beschränkt. Oder das welche wie Profalla vermutlich, der jahrelang Gesetze zugunsten der Bahn gefördert hat, nun mit einem Millionenposten belohnt werden?

In was für einem Land lebe ich denn eigentlich, wo so etwas auch noch mit Applaus belohnt wird? Sorry. Aber manchmal komme ich mir vor wie in einem Irrenhaus. Die Schafe gönnen sich gegenseitig nichts, während die Metzger die Messer schleifen und frech grinsen.

Die Goering-Eckardt grinst

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Ja, is‘ denn heut‘ scho‘ Weihnachten?

Nee, noch nicht ganz. Aber lange dauert es nicht mehr. Lebkuchen und Schoko-Nikoläuse werden schon seit Ende August in den Geschäften gesichtet, die ersten Städte bringen bereits ihre Festbeleuchtung an.

Zeit also, sich um die eigenen Geschenke zu kümmern. Die Betonung liegt hier übrigens auf dem Begriff „eigene“. Sich einfach mal selbst eine Freude zu machen, hat doch auch was tolles an sich.
Es muss ja nichts teures sein. Auch kleine Belohnungen erfreuen einem.

Ein kleiner Tipp? Klar doch! Auch in diesem Jahr hat es Jürgen Wunderlich wieder geschafft, in Zusammenarbeit mit dem Autohof Berg und vielen Speditionen und Truckern, schöne LKW – Kalender auf die Beine zu stellen. Dazu gibt es erstmalig drei Kalender. Zum einen den begehrten erotischen LKW Kalender 2015 nur mit Scania Trucks – zum anderen den neuen „erotischen Markenoffenen LKW Kalender 2015“ und dazu noch den Scania Kalender ganz ohne Mädels.

Netterweise hat er mir zwei Exemplare zur Verfügung gestellt – einen mit Scania – Lkw und einen Markenoffenen. Diese möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten.

Scania Girls

Also mache ich es wie immer: Schreibt einfach im Kommentarbereich, ob Ihr einen nur mit Scanias oder einen mit anderen Marken haben möchtet. Mitmachen könnt Ihr bis Samstag den 22.11.2014, 23.59 Uhr! Die zwei Gewinner werde ich einen Tag später, am 23. November mittels random.org ermitteln und via eMail überraschen.

Viel Glück!

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Pauschale für polnische Fahrer

Polnischen Lkw – Fahrern steht eine Übernachtungspauschale zu. Dieser Anspruch gilt rückwirkend für die vergangenen drei Jahre. Das hat das oberste Gericht in Polen beschlossen.
Dieser Beschluß wurde am 14. Juni diesen Jahres gefällt (Aktenzeichen II, PZP 1/14).

Das oberste Gericht ist der Ansicht, Übernachtungen in einer Lkw – Kabine seien für polnische Lkw – Fahrer nicht zumutbar. Die Fahrer müssten zum Beispiel in Hotels übernachten können. Würde darauf verzichtet, hätte ein Fahrer Anspruch auf eine Übernachtungspauschale. Das Gericht ging dabei von pauschalen Beträgen aus, die sich nach den einzelnen Staaten richten, in den der Fahrer übernachtete.

Iveco Stralis

Allerdings muss der Fahrer die Ansprüche geltend machen. Verzichtet er darauf, braucht ein Fuhrunternehmer nicht zu zahlen. Besteht der Fahrer aber auf eine Auszahlung, muss er die Ansprüche aus den Übernachtungen im LKW belegen. Zahlt der Arbeitgeber trotz Nachweis nicht, kann der Fahrer klagen. Aber ob er dann Recht und Geld bekommt, hängt von Einzelfall ab.
Einige Fahrer klagten wohl bereits vor Bezirksgerichten. Problem dabei ist, dass die Auslandsübernachtungen im Lkw konkret nachzuweisen sind. Genau das führt regelmäßig zu Beweisschwierigkeiten.

Link: Streit um Spesen für polnische Lkw-Fahrer

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Vitamin ACE für Autofahrer

In der Welt von Automobilclubs sind Lkw in der Regel der Feind auf deutschen Straßen. Laut, langsam, zerstörend und irgendwie auch nutzlos. Und ja. Stört der Lkw, stört auch dessen Fahrer. Verständnis für meine Nöte kann ich von deren Seite eigentlich kaum erwarten.

Um so mehr war ich überrascht, auf den Seiten des ACE Auto Club Europa e.V einen Text zu lesen, der für mehr Verständnis zwischen Pkw- und Lasterfahrern wirbt:

Dabei sind die Gründe für die Eile des Lkw-Fahrers häufig schlicht und ergreifend ein enormer Termindruck, der meistens zwei Ursachen hat. Er muss zu einer bestimmten Zeit seinen Kunden erreichen und die Lageristen an der Rampe sind alles andere als freundlich. Sie haben für Verspätungen überhaupt kein Verständnis. Dann darf sich der Fahrer beispielsweise wieder hinten anstellen. So verstreicht weitere, wertvolle Zeit, die eine ganze Tour durcheinanderbringt. Unter Umständen droht eine ungeplante Übernachtung. Vielleicht ist sogar das Wochenende bei der Familie in Gefahr.

Gewürzt wird das ganze noch durch einen netten Kommentar von Volker Hammermeister. Den kenne ich zwar nicht, aber egal.

Aber wisst Ihr, was solch ein Text bringt? Nix. Dieses Geschriebene kommt bei denen für die es bestimmt ist, nie an. Weil es nach fünf Minuten schon wieder vergessen ist. Selbst wenn zukünftige Autofahrer während ihrer Fahrstunden zwei Stunden in einem Lkw mitfahren, begreifen die nicht, dass ein Brummi anders zu fahren ist und mehr Platz braucht.

Denn. Im späteren Autofahrerleben zählt eh nur noch eines: Ich!

Der Lkw. Das unbekannte Wesen
Kommentar Volker Hammermeister, ACE LENKRAD-Autor

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