Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Monat: November 2009

Ein außergewöhnliches Projekt

Bei Wikipedia liest man folgendes über Esref Armagan:

Der Künstler, der zusammen mit einem Bruder in kleinbürgerlichen Verhältnissen aufwuchs, ist von Geburt an blind, malt Objekte und Lebewesen aber wie ein Sehender. Bereits im Alter von sechs Jahren fertigte er die ersten Zeichnungen mit Bleistift an und ritzte mit Nägeln Figuren in Karton.
Sein Vater, der die Begabung seines Sohnes früh erkannte, kaufte ihm Spielzeugminiaturen von Menschen, Fahrzeugen und Häusern, die Eşref Armağan ertastete und anschließend zeichnete. Diese Technik des Tastens wendet er noch heute an.

Esref Armagan gilt als wissenschaftliches Phänomen und wichtige Figur in der modernen Geschichte der Malerei. Um die Formen seiner gemalten Objekte zu erfassen, nutzt Armagan den Tastsinn seiner Hände und weitere Sinneswahrnehmungen. So hat er bereits die verschiedensten Motive gemalt – von historischen Gebäuden über maritime Objekte und Blumen bis zum Porträt des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton.
Jetzt hat er den neuen S60, laut Volvo das aufregenste Auto der Firmengeschichte, mit seinen Händen ertastet und gezeichnet.

Bisher hat den neuen S60 niemand erblickt. Er bleibt bis zur Premiere im nächstes Jahr unter absoluten Verschluß.
Diesen Herbst jedoch wurde dem blinden Künstler erlaubt, den neuen Volvo zu erleben. Dazu wurde Esref Armagan nach Göteburg, in den Hauptsitz Volvos, eingeladen.
Dort traf Armagan auch mit Volvo Design Director Peter Horbury zusammen. „Ich bin stolz auf den neuen Volvo S60. Kein anderer Volvo zuvor hatte eine so dynamische, skulpturartige Form, die zudem noch sehr emotional ist. Auch deshalb war es für uns so faszinierend, dieses neue Fahrzeug einem blinden Künstler vorzustellen”, sagt Horbury.

Im Oktober hat Volvo ein Video veröffentlicht, welches die künstlerische Arbeit von Esref Armagan zeigt. Zusätzlich hat man die Möglichkeit, auf der Facebook – Seite von Volvo Vorschläge zu machen, welche Teile der Künstler zeichnen soll.




Kommentare geschlossen.

Schlaue Dialoge

Die Autofahrer sind sicherer, wenn die Straßen trocken sind, und die Straßen sind sicherer, wenn die Autofahrer trocken sind.

Robert Lembke (ehem. deutscher Journalist und Fernsehmoderator)

2 Comments

…ohne Worte, Irgendwie

Aus einer Pressemiteilung der Polizei Bielefeld:

Am 11. 11. gegen 3.40 Uhr wurden Anwohner in der Altenhagener Straße durch einen lauten Knall und regelmäßiges Hupen geweckt. Ursache der nächtlichen Lärmbelästigung war ein Sattelzug, der in den Zaun eines Firmengeländes gefahren war. Der betrunkene Fahrer schrie wirres Zeug. Der grüne Metallzaun war stark beschädigt. Als der Zeuge sich dem Fahrzeug näherte, sprang der Fahrer heraus.

Der Zeuge eilte zurück ins Haus und alarmierte die Polizei. Als der Streifenwagen eintraf, waren Sattelzug und Fahrer verschwunden.
Nach kurzer Suche fanden die Beamten den Mann auf der anderen Seite der Firma vor einer Einfahrt.

Der 41-Jährige, der in der in der Ukraine wohnt, saß ohne Schuhe auf der Anhängerachse eines geparkten Lkw. Der beschädigte Sattelzug, der keine amtlichen Kennzeichen hatte, stand nur wenige Meter von seinem Sitzplatz.
Mit Hilfe des Zeugen, der versuchte ins Russische zu übersetzen, konfrontierten die Polizeibeamten den Ukrainer mit dem Unfall. Der stark betrunkene Mann erzählte wirres Zeug.

Im Innenraum des Unfallfahrzeugs fanden die Polizisten zwei leere Flaschen Wodka. Als die Beamten dem betrunkenen Sattelzug-Lenker eröffneten, dass er sie zur Blutprobe zur Wache begleiten müsse, wurde er aggressiv und musste gefesselt werden.
Nach der Ausnüchterung im Polizeigewahrsam, wurde der Mann mit einem Dolmetscher vernommen. Dabei kam langsam Licht ins Dunkel.

Der 41-jährige Ukrainer war bereits seit etwa zwei Monaten mit dem Lkw in ganz Europa unterwegs gewesen. Die Ladung: Nüsse im Wert von 100.000 Euro.
In der letzten Woche wollte er einen Süßigkeitenhersteller in Gütersloh beliefern. Dort wurde die Annahme verweigert, da die Nüsse aufgrund von Feuchtigkeit nicht mehr brauchbar waren. Der Fahrer machte sich auf die Heimreise.

Dabei wurde ein Überwachungsfahrzeug des Verkehrsdienstes auf den Sattelzug aufmerksam. Da große Zweifel an der Verkehrstüchtigkeit des Fahrzeugs bestanden, veranlassten die Polizeibeamten eine technische Überprüfung bei einer Spezialfirma für Nutzfahrzeuge an der Altenhagener Straße.
Dabei stellte sich heraus, dass der Zustand von Zugmaschine und Auflieger völlig desolat war. Die Kosten für eine Minimalreparatur zur Herstellung der Verkehrssicherheit wurden auf über 20.000 Euro geschätzt. Das Fahrzeug wurde stillgelegt.

Der Fahrer telefonierte mit seinem Chef, der mit dem Geld kommen sollte, seinen Mitarbeiter aber einige Tage vertröstete. Nach mehreren Übernachtungen im Führerhaus seines Lkw hatte er gestern Nacht einen erneuten telefonischen Streit mit seinem Chef.
Er fühlte sich mit einem schrottreifen Sattelzug voll mit vergammelten Nüssen im Stich gelassen und betäubte daraufhin seinen Frust mit Wodka. Volltrunken entschied er dann, einfach die Heimreise anzutreten. Weit kam er allerdings nicht. Er fuhr einmal um das Firmengelände. Dann endete seine Fahrt – wie beschrieben – vor dem Metallzaun.

5 Comments

Herbstliche Depressionen

Es ist November, es ist trüb und kalt – Zeit, um in herbstliche Depressionen zu fallen. Dieser Zustand macht auch vor Bloggern nicht halt.
Wie sonst ist es zu erklären, dass gerade jetzt wieder über den Zustand oder Stillstand der sogenannten deutschen Blogosphäre geschrieben, gestritten und diskutiert wird.

So lese ich z.B. bei Robert Basic, dass der Hype um Blogs gelaufen zu sein scheint. Hmm, wann war eigentlich dieser Hype?

Hype bedeutet ja eigentlich, dass Blogs in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Frage ich jedoch Freunde oder Bekannte, ob diese überhaupt wissen was ein Blog ist, ernte ich Blicke und bekomme Antworten, die von Unverständnis bis Mitleid alles ausdrücken. Soviel zur Wahrnehmung von Weblogs.
Dieses dauernde Hinterfragen findet man aber eigentlich nur bei den Medien- und PR-Bloggern – zumindest in dieser völlig übersteigerten Form.

Die deutsche Blogosphäre ist ein in sich geschlossenes Gebilde. Ich brauche nur vier oder fünf Blogs zu lesen, denn die anderen tun nichts anders, als auf die gleichen Texte zu verlinken.
In den Fokus der Öffentlichkeit geraten Blogger nur, wenn mal wieder einer der Ihren abgemahnt wurde und ein Schrei der Empörung durch sämtliche Blogs hallt. Diese kurze Aufmerksamkeit bekommen Sie aber nur, weil traditionelle Medien dann darüber berichten.

Aber genau diese Gefahr von Abmahnungen ist eines der Probleme mit denen Blogger zu kämpfen haben. Sobald einer anfängt, ernste Worte über eine Firma/Produkt/Institution/politische Person zu schreiben, wird mit aller Macht versucht, demjenigen den Mund zu verbieten.
So ist eine freie Meinungsäusserung niemals möglich.

Ich lese ein Blog nicht, weil es ein Blog ist, sondern weil mich der Inhalt interessiert. Die Artikel müssen gut recherchiert und geschrieben sein.
Genau das ist der Weg, Blogs bekannter zu machen. Wenn die Inhalte stimmen, kommen ausser denen, die nur Ihr eigenes Weblog bekannter machen wollen, auch normale Besucher.

6 Comments

Sie haben Post

Blogleser Markus fragt:

Hallo,

immer wieder stellt sich die Frage nach dem Be- und Entladen. Muß das der Fahrer machen oder kann er sich auch weigern.

Also, so richtig weiss ich das auch nicht, aber ich habe mich mal ein wenig im Internet kundig gemacht. Da gibt es z.B. ein Güterkraftverkehrsrecht. In diesem existieren keine Regelungen für die Zuständigkeit zu einer Be- und Entladung.

Im Handelsgesetzbuch jedoch steht folgendes:

Grundsätzlich hat der Absender das Gut beförderungssicher zu laden, zu stauen und zu befestigen sowie zu entladen.
Vertragliche Regelungen, Abreden, Handelsbräuche oder regionale Verkehrssitten können ggf. dazu führen, dass die Be- oder Entladung entgegen dem gesetzlichen Regelfall vom Frachtführer (bzw. dessen Fahrer) übernommen werden soll.

Nähere Auskünfte kann hierzu die IHK geben. Bezüglich der Haftungsfragen kommt es auf die jeweilige Fallgestaltung an; Die Frage, wie der Fahrer bei einer Be- oder Entladung versichert ist, kann die Berufsgenossenschaft beantworten.

Wichtig ist auch: Nimmt der Fahrer die Be- und Entladetätigkeit vor, handelt es sich um „andere Arbeiten“. Diese sind nicht zu den Ruhezeiten zu zählen. Auch bist Du für die Ladungssicherung gemäß § 22 Abs.1und § 23 Abs.1 Satz 2 StVO verantwortlich.

3 Comments

Das deutsche Datum

Ich habe kurz überlegt, ob ich nicht auch einen kleinen Beitrag zum 9. November in die virtuelle Welt hinaus schleudere. Aber ich lass das mal, denn andere können das viel besser – sowohl positiv, als auch negativ

2 Comments