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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Na, erinnert sich noch jemand? Mehrere Jahre versuchte das BKA eine Serie von Schüssen auf Autotransporter aufzuklären. Begonnen hat es im Juli 2008. Am Ende wurde ein Lkw-Fahrer überführt, der mehr als 700-mal auf Autotransporter, andere Fahrzeuge und Gebäude geschossen haben soll.

Am Donnerstag wurde wieder ein Lkw-Fahrer beschossen.Tatort war die A 7 bei Fulda. Der Mann wurde schwer verletzt.
Gute Besserung dem Kollegen. Ich hoffe, die Polizei findet den oder die Bekloppten. Irgendwie drehen mittlerweile viele am Rad.
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Mittwoch: In Frankreich waren Raststätten geschlossen. Fahrergewerkschaften drohten mit Streiks.

Freitag: Proteste und die Androhung von Streiks haben in Frankreich Wirkung gezeigt: Seit heute sind 250 Raststätten wieder für die Fernfahrer geöffnet.

Schon irgendwie irre, welchen Einfluss Gewerkschaften haben können.
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Keine Ahnung, wie da jemand den Überblick behalten kann. Aber der Journalist Jan Bergrath zählt mit. Laut ihm war es der 43. Lkw-Fahrer, der dieses Jahr an einem Stauende zerschellt verstorben ist.
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Deutschland: Abgedrängt, ausgebremst, beleidigt, Geschwindigkeitsverstöße >>> 300 Euro Sicherheitsleistung.

Italien: Fehlender Stempel auf einem Frachtbrief >>> 2 000 Euro. Und keine Diskussionen.
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Zur Einführung der fahrleistungsabhängigen Lkw-Maut 2005 auf deutschen Autobahnen wurde hoch und heilig versprochen, dass System nicht zur Überwachung einzusetzen und das die gesammelten Daten ausschließlich für die Mautabrechnung verwendet werden. Jetzt will der Bundesverband Güterkraftverkehr und Logistik (BGL) individuelle Lkw-Mautdaten zu Kontrollzwecken nutzen.

Klar gibt es dafür auch einen Grund. Nämlich die Einhaltung der europäischen Sozial- und Marktvorschriften im Straßengüterverkehr besser kontrollieren zu können. Konkret geht es dem BGL um die Missachtung der Kabotage speziell durch ost- und südosteuropäische Transportunternehmen.

Leute. Befinden wir uns nicht im Zeitalter der Digitalisierung? Sollte es da nicht längst bessere Verfahren geben?
Gibt es. Nennt sich digitaler Frachtbrief. Spart nicht nur Papier, sondern auch Geld. Der niederländische Frachtführerverband TLN nennt sogar Zahlen. 180 Millionen Euro jährlich könnte der Logistiksektor durch den e-CMR einsparen. Das entspricht einer Summe von ungefähr 4 Euro pro Frachtbrief.

Aber nicht nur das, Dieses System beinhaltet heute schon Standorte und Bewegungen. Also Absender und Empfänger, Fahrer, Fahrzeug, Transportunternehmen. All diese Infos sind auch in einem digitalen CMR verpflichtend.
Na, merkt Ihr was? Der digitale Frachtbrief könnte also auch die Kontrolle von Kabotagefahrten und die Ahndung illegaler Kabotage durch das Bundesamt für Güterverkehr erleichtern. Und das ohne die Mautdaten aufzuweichen.
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Noch eine Aufweichung: Während die IHK Niedersachsen noch fordert, dürfen in NRW bis Mitte Januar Lkw auch sonntags fahren.

Was ein Dummfang. Es gibt keinen Mangel an irgendwas. Reichen knapp sechs Tage nicht aus, um Ware zu transportieren? Muss jetzt wieder der Sonntag her? Oder zählt nur die Gier nach noch billigeren Frachtraum? Denn kleine Transporteure profitieren von dieser Ausnahme wohl kaum.
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Vom festgefahrenen Lkw auf dem Feld bei Eisfeld gibt es auch eine Polizeimeldung. Die gute Nachricht. Ein Navi hat dieses mal keine Schuld. Die schlechte? Bei 2, 47 Promille scheint es keinen Unterschied zwischen einem abgeernteten Kartoffelfeld und einer südthüringischen Bundesstraße zu geben. Also besser nicht ausprobieren.
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Florian schickte mir dieses Bild:

lkw auf einem feld festgefahren
Lkw auf Abwegen

Was der Fahrer auf dem Acker wollte, war ihm schleierhaft. Zwischen den Leitplanken nur eine Durchfahrt, damit der Bauer sein Feld befahren kann. Dahinter fünf Meter asphaltierte Fläche, danach unbefestigte Flora. Wie es oft zu sehen ist.

Ob der Fahrer drehen wollte? Auch unwahrscheinlich. Denn jeweils drei,- vierhundert Meter in jede Richtung gibt es einen Kreisverkehr. Wäre also ganz easy gewesen. Eigentlich.

Aber vielleicht ist es manchmal besser, nicht nach dem „warum?“ zu fragen.

Kleines Update. Florian schreibt, da ist nichts asphaltiert. Nicht mal ein kleines Stück, geschweige denn fünf Meter. Hab ich wohl falsch gelesen.

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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Die Grünen wollen, dass Lkw ohne Abbiegeassistent künftig nicht mehr durch geschlossene Ortschaften fahren dürfen.
Ich habe da eine andere Idee. Warum es nicht erstmal mit getrennten Ampelphasen versuchen? Und/oder Absperrgitter an besonders gefährlichen Kreuzungen und Einmündungen, durch die Fußgänger und Radfahrer gezwungen werden, die Straße zehn-, fünfzehn Meter weiter hinten zu überqueren, um damit besser gesehen zu werden?

Wie wäre es mit mehr Platz für Radfahrer? Also breite und vor allem durchgängige Radwege, die mit Barrieren vom Auto- und Lastverkehr geschützt und gut einsehbar sind.

neuer radweg in mühlhausen
Neuer Radfahrstreifen in Mühlhausen

Aber willkommen in Deutschland. Solange nach einem Straßenausbau solche Radwege übrig bleiben, braucht mir niemand mit irgendwelchen Durchfahrtsverboten kommen. Wer so etwas trotzdem fordert, ist doch nicht mehr ganz proper.
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Gute Nachrichten. Auch in Österreich verzögern sich große Bauvorhaben. Wie beim Brenner-Basis-Tunnel, auch liebevoll BBT genannt.
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Neue Einschränkungen auch bei Tank&Rast an der Autobahn. Die üblichen Fernfahrergerichte wie Bock- und Currywurst, Frikadellen und Pizza wird es aber auch weiterhin geben. Ich muss also nicht verhungern.

Aber das tangiert mich nicht. Nutze die eh kaum. Wenn dann die angeschlossenen Sanitairanlagen oder ab und an die Fastfoodtheke. Wenn es die denn gibt. Aber selbst der Nordsee – Stand ist kaum eine Alternative. Da wird der Fisch meist so lange gebraten, bis er fast zerbröselt.
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Die Logistikbranche, ein holder Hort der Fairness. Rumänische und bulgarische Fahrer der Spedition van Steenbergen aus Aarendonk in Belgien kontaktierten Ende 2018 den belgischen Verband BTB-ABVV und erzählten, dass sie Dokumente auf Englisch unterschreiben mussten, in denen sie sich bereit erklärten, ihre Tagegelder zu kürzen.

Bei unseren westlichen Nachbarn wird bei solchen Verdächtigungen nicht lange gefackelt. Gegen Verantwortliche der Firma ermitteln belgische Behörden wegen Sozialdumping und Sozialbetrug. Vier Personen wurden festgenommen, gegen weitere zehn wird ermittelt.

Wie das abläuft? Eigentlich ziemlich simpel: Eine Firma gründet Briefkastenfirmen, die rumänische und bulgarische Fahrer beschäftigen. Im Fall van Steenbergen z.B. Q Trucking Slovensko. Dort bekommen die Fahrer slowakische Arbeitsverträge und werden für 500 Euro brutto pro Monat beschäftigt.
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So passieren schwere Lkw-Unfälle
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Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass in der Lkw-Maut keine Kosten für die Verkehrspolizei einberechnet werden dürfen. Denn diese Kosten fallen unter hoheitliche Befugnisse des Staates und nicht unter Betriebskosten. Genau das ist aber in Deutschland passiert.

Geklagt hatte ein polnischer Spediteur. Er fordert eine Rückzahlung deutscher Autobahnmaut aus den Jahren 2010 und 2011. Aus seiner Sicht verstoßen die Mautsätze gegen die EU-Wegekostenrichtlinie. Wichtigster Streitpunkt waren dabei die Kosten für die Verkehrspolizei. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte den Europäischen Gerichtshof in diesem Musterprozess um Klärung mehrerer Fragen gebeten.

Eigentlich unglaublich, dass wir Richter in Luxemburg brauchen, die so etwas feststellen.
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1 Kommentar

Leise rieselt der Schnee

Der erste Schnee ist da. Und das gar nicht mal so weit oben, wie hier unterhalb vom Brenner. Der Pass hat ja nur etwas mehr als 1 300 Meter Seehöhe.

leise rieselt der Schnee
Leise rieselt der Schnee

Ich fand es schön. Auch weil es gefühlt schon weißer war, wie im gesamten letzten Winterhalbjahr.

es liegt Schnee
Passend zum Oktober
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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Am 1. Januar 2005 wurde die fahrleistungsabhängige Lkw-Maut auf deutschen Autobahnen eingeführt. Damals wurde hoch und heilig versprochen, dass System nicht zur Überwachung einzusetzen und das die gesammelten Daten ausschließlich für die Mautabrechnung verwendet werden.

Aus und vorbei. Denn der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) will jetzt, dass Daten aus der Lkw-Mauterfassung auch für Kontrollen genutzt werden können. So soll die Einhaltung der europäischen Sozial- und Marktvorschriften im Straßengüterverkehr besser kontrollierbar gemacht werden. Neben dem elektronischen Frachtbrief und der verpflichtenden Zusammenarbeit der nationalen Kontrollbehörden sei die Öffnung der Lkw-Mautdaten ein Instrument zur Verfolgung von Rechtsverstößen. Aha.
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Frage beim Mitteldeutschen Rundfunk: Warum gibt es kein generelles Überholverbot für Lkw? Darf ich auch mit einer Frage antworten? Vielleicht weil solch eine Forderung polemisch ist und auch nicht sinnvoll umgesetzt werden kann? Denn so ein Verbot müsste ja auch flächendeckend kontrolliert werden. Das schaffen Kontrollbehörden ja nicht mal beim stehenden Verkehr. Oder warum wird das Verbot, die regelmäßige wöchentliche Ruhezeit im Lkw zu verbringen, kaum kontrolliert?

Aber so ein bisschen Polemik kann ich auch: Wie kommen Pkw-Fahrer eigentlich dazu, schnelles vorankommen auf der Autobahn nur für sich einzufordern? Denn fast jeder in diesem Land ist Ursache und auch Auftraggeber für Lkw-Transporte. Lkw fahren nur deshalb, weil jeder Bürger auch ein Konsument ist.
Gut, Polemik vorbei, ich bin wieder ernst. Das Problem sind doch kaum die paar überholenden Lkw, sondern Pkw-Fahrer, für die es keine rechte Spur zu geben scheint. Denn zwischen zwei Lkw ist ja nur ein halber Kilometer Platz.
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Führerscheine aus dem Kongo scheinen ein lukratives Geschäft zu sein. Der Bericht ist auf spanisch, Goggle hilft bei der Übersetzung.
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Jetzt bin ich etwas hin- und hergerissen. Die Dienstabteilung Entsorgung und Recycling der Stadt Zürich schaffte sich eine Parallelwelt mit eigenen Regeln. Dabei war u.a. ein illegales Oldtimer-Museum, deren Exponate versteigert wurden.
Schon klar, öffentliche Gelder veruntreuen geht nicht. Der ehemalige Direktor wurde bereits fristlos entlassen und angezeigt, Strafverfahren gegen insgesamt acht weitere Personen eröffnet. Aber hätte die Stadt das Museum nicht in eigener regie weiterführen können und der Öffentlichkeit zugänglich machen können?
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Die Sonne verdunkelt sich.

lkw der spedition waberer's
Eigentümer wechsel dich

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Tödlicher Fahrradunfall in Hamburg vor anderthalb Jahren. Letzten Montag das Urteil: Zehn Monate auf Bewährung, 3000 Euro Schmerzensgeld an die Ehefrau, LKW darf er weiter fahren. Dabei hatte der Fahrer schon einmal einen Menschen im Straßenverkehr getötet.
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Links und rechts der (Daten-) autobahn

Statt Rasterfahndung jetzt Lasterfahndung.
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Rückkehrrecht statt Rückkehrpflicht. Mal wieder ein fauler Kompromiss. Denn Lkw-Fahrer brauchen keine Hotels, sondern eine regelmäßige Heimkehr. Und das nicht nur Weihnachten oder Ostern.
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Ab Januar soll eine neue Autobahngesellschaft die Betreuung von Fernstraßen übernehmen. Doch hat es das Bundesverkehrsministerium bislang versäumt, die neue GmbH mit entsprechenden hoheitlichen Rechten auszustatten. Also darf die Autobahn GmbH bislang ihre Mitarbeiter nicht auf die Autobahnen entsenden, um Straßen zu kehren, Baustellen einzurichten oder Straßenschilder aufzustellen.
Warum bin ich nicht überrascht? Vielleicht weil das Ministerium eines Herr Scheuer mitmischt?
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Ein Rückstau nach einer Blockade der A 3, am Stauende kracht ein Pkw in einen stehenden Lkw. Viele geben den Stilllegern zumindest eine Mitschuld. Denn ohne die hätte es keinen Stau gegeben.
Kann man das so sehen? Ich denke nicht. Denn Staus gibt es jeden Tag. Wenn an deren Ende ein Unfall passiert, liegt das meist an unangepasste Fahrweise oder Ablenkung. Für mich also unerheblich, wodurch ein Stau verursacht wurde.

Ist das nicht so? Tja, dann müsste man in Zukunft alle Unfallverursacher doppelt verurteilen, wenn durch deren Unfall ein zweiter Unfall am Stauende entsteht, weil sich die Person am Stauende nicht an Verkehrsregeln gehalten hat.
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Wisst Ihr, was wir lange nicht mehr hatten? Einen richtigen Winter mit viel Schnee. Also nicht nur so ein paar Krümel am Straßenrand. Die bevorstehende kalte Jahreszeit wird übrigens mild mit wenig Kälte und noch weniger Schnee. Sagt zumindest ein Meteorologe. Also ähnlich wie letztes Jahr.
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Teile für das VW-Werk in Dresden wurden ja bisher mit einer Güterstraßenbahn geliefert. Jetzt wird diese Bahn eingestellt. Wurde das Werk mitten in der Stadt nicht nur genehmigt, wenn die Anlieferung nur per Straßenbahn erfolgt? Oder irre mich da?
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Navistar wird europäisch.
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Eine Anhebung des zulässigen Lkw-Gesamtgewichtes von 40 auf 44 Tonnen fordern 21 Verbände aus Industrie und Handel. So könnten jährlich erhebliche Mengen CO2 eingespart werden. Außerdem würden sich die Fahrten von schweren Lkw verringern und somit das Straßennetz spürbar entlastet werden.

Glaubt da wirklich jemand dran? Also weniger Verkehr durch mehr Zuladung? Oder geht es bei diesen Vorschlag nur um mehr Ladung bei gleichbleibenden Frachtpreisen? Dazu kommt, dass diese Anhebung ein weiterer Nachteil für umweltfreundliche Güterbahnen im Preiswettbewerb mit Lkw wäre.
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