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Kategorie: Raststätten

Kein Sprit in Italien

So. Noch einmal randvoll getankt – bevor es nach Italien geht. Denn dort drohen die Tankstellenpächter mit einem Streik.
Im Streikfall wird aus den Autobahnzapfsäulen vom morgigen Dienstag, 22.00 Uhr bis Freitag, 17. September, 22.00 Uhr, kein Sprit fließen. Die Tankstellen auf dem übrigen Strassennetz und in den Städten sollen vom Mittwoch, 7.30 Uhr, bis Samstag, 18. September, 7.00 Uhr geschlossen bleiben.

Der Streik richtet sich sowohl gegen die Regierung, als auch die Mineralöl-Konzerne. Die Pächter beklagen, die schmalen Verdienstmargen von weniger als drei Prozent auf den Verkaufspreis. Der Staat hingegen würde über 60 Prozent einstreichen.

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Die Sache mit den Geräuschen

Es gibt Erlebnisse, die zum einen schwer zu beschreiben sind und bei denen ich mir zum anderen nicht sicher bin, ob man diese überhaupt veröffentlichen kann. Ich versuche es trotzdem einmal…

Donnerstagabend, in einer Raststätte an der A3 zwischen Nürnberg und Würzburg. Die Dusche macht Ihren Namen alle Ehre. Das bedeutet, dass sich ausser einem Dusch- und Waschbecken nichts in diesem Raum befindet. Also gehe ich zum urinieren in das öffentliche WC.
Natürlich waren alle Urinalbecken besetzt. Ich betrat eine Kabine, kurz darauf knallte die Tür der Nachbarzelle mit einem lauten Knall zu.

Das erste, was ich aus dieser vernahm, war ein kurzer, hochtoniger Laut. Gleichzeitig hatte ich den Eindruck, dass sämtliche Männer Ihren Atem anhielten. Selbst ein quäkender Junge verstummte augenblicklich. Nicht einmal die nervige SaniFair – Werbung, die solche Geräusche sonst dezent übertönt, lief im Hintergrund.

Dann – ganz unerwartet – rauschte das Wasser laut durch das Becken und die Reinigungsvorrichtung setzte sich in Gang. Dabei wird bekanntermaßen die Toilettenbrille um 360 Grad gedreht. Doch damit schien der Mann irgendwelche Probleme zu haben, denn ich hörte verhaltenes Fluchen.
Einige Sekunden später jedoch, verschaffte sich mein Toilettennachbar endgültige Erleichterung. Das Geräusch, welches durch die Toilettenschüssel noch verstärkt wurde, klang wie der Ton einer Tuba. Es war erschreckend laut.

Ich verließ meine Kabine und ging zu den Waschbecken. Kurze Zeit später stand der Mann neben mir. Ein jeder schaute ernst und wusch sich mit großer Bedächtigkeit die Hände. Ich schaute Ihn kurz an und bemerkte ein Zucken seiner Mundwinkel. Plötzlich überkam mich der Drang, laut lachen zu müssen.
Mein einziger Ausweg bestand darin, diese Örtlichkeit fluchtartig zu verlassen.

Nun aber drängte sich ein ganzer Pulk von Menschen in die Anlage. Es war wohl ein Reisebus angekommen, deren Insassen scheinbar alle den gleichen Drang verspürten. Ich wühlte mich wie ein Kampfstier zwischen den Leuten hindurch.
In der Dusche atmete ich erst einmal tief ein. Dabei konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Nein, nicht wegen dem von Blähungen geplagten Mann. Es war einfach die Situation. Na ja, vielleicht auch Komik. Aber nur ein bisschen…

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Keine Chance für Mautpreller

Mit einem lauten Schrei pfiff die Toilettenaufsicht einer Raststätte im Badischen zwei Jungs zurück, die wegen Geldmangels unter der Schranke der SaniFair – Mautstation hindurch krabbelten.
Das im inneren des Bezahlbereiches die Abfalleimer mit Papier überquelten und vor den Pissbecken Pfützen mit einer gelblichen Flüssigkeit ihr Dasein fristeten, übersah Sie natürlich.

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Wenn kindische Drohungen Ihre Wirkung nicht verfehlen

Es ist kurz nach sechs, ich freue mich auf meine abendliche Dusche. An der Rasthofkasse zahle ich den durchaus angemessenen Betrag von zwei Euro, bekomme einen Gratisvouche zum passieren der WC – Schranke und betrete die Dusche.
Auf einer Ablage liegen gebrauchte Einwegrasierer, das Waschbecken ist schmutzig, der Boden ebenfalls.

Zaghaft rufe ich nach der Toilettenfrau. Diese kommt daraufhin mit einem Handy am Ohr aus der Männerabteilung, schaut mich kurz an und telefoniert weiter. Brav wie ich bin, warte ich das Ende des Gespräches ab und weise Sie dann auf die Mißstände in der Dusche hin.
Ein kurzer Blick von Ihr, dazu ein paar unverständliche Worte und die Rasierer landeten im Mülleimer. Dann war Sie wieder verschwunden. Nach einem „Hallo“ meinerseits schlürfte Sie wieder heran und sah mich mit müden Augen an.

Der Boden und das Waschbecken sind noch dreckig„, entgegnete ich. Diese Worte wirkten wie ein Wecker, denn schlagartig war Sie munter. „Egal! Du duschen so! Ich machen Dusche nicht sauber. Seit früh um sieben ich hier. Jetzt machen Schluß„, bellte Sie mich mit giftiger Stimme an.
Das einzige, was mir in diesem Moment einfiel, war: „Die Dusche wird jetzt gewischt, sonst sind Sie demnächst überhaupt nicht mehr hier“!

Eigentlich fand ich meine Reaktion kindisch. Umso erstaunter war ich, dass dieser Satz seine Wirkung nicht verfehlte. Mit Eimer und Wischlappen bewaffnet, wurde der Duschraum gereinigt.
Zum Schluß hielt Sie mir Ihr Namensschild unter die Nase: „Da, mein Name. Jetzt Du Dich beschweren über mich“!
Warum sollte ich? Der Raum war oberflächlich sauber, ich habe einen Beitrag für meinen Blog und Ihr was zu lesen. Passt doch alles…

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Warum ich an manchen Tagen auf Fragen nach meinem Gemütszustand allergisch reagiere

Wenn jemand in Italien gegen sechs Uhr am Morgen an die Fahrertür hämmert, kann es zweierlei bedeuten: Überfall oder Polizei. Gut, im schlimmsten Fall auch beides.
Logisch denken kann ich bei dieser Art Weckruf nicht. Das krabbeln aus der Koje und den Vorhang ein wenig zurückziehen, geht automatisch. Eine Gefahr für mich sehe ich in diesem Zustand nicht – eher für den, der mich so brutal weckt.

Das erste was ich heute früh sah, war die Ecke eines Aufliegers, die sich bedrohlich nah meinem linken Aussenspiegel näherte. Das öffnen des Fensters und ein Brüller waren eins. Wie bereits beschrieben – reiner Automatismus.
Ich zwängte mich in meine Hose, zog ein T – Shirt über und stieg mit Badeschlappen an den Füßen aus. Nun brauchte ich einen Moment um zu begreifen, was ich sah.

Gestern Abend parkte ich vorschriftsmäßig auf einem Rasthof bei Verona. Gut, nicht ganz – aber immerhin so, ohne einen zu behindern. Wie es aber des Nachts so ist, wird jede noch so freie Fläche von anderen Fahrern genutzt, um ebenfalls Pause zu machen.
Eben diese Fläche fehlte heute früh einem Tschechen, um loszufahren. Wie lange er schon rangierte, konnte ich nur erahnen, denn auf der Rastanlage ging sprichwörtlich nichts mehr.
Wer Italiener kennt, weiss wie ungeduldig dieses Volk ist. Da wird versucht, jede noch so kleine Lücke zu nutzen, um vorwärts zu kommen. Nur gab es diese nicht, da der Tscheche alles dicht machte.

Natürlich hämmerte er in seiner Not an meine Tür. War ja irgendwie klar. Das ich in solchen Fällen auf stur schalte, konnte er ja nicht wissen.
Mittlerweile war eine Polizeistreife eingetroffen. Auch diese beachtete ich nicht, sondern hämmerte nun meinerseits an die Tür des Lkw, dessen Fahrer meiner Meinung nach im Weg stand. Irgendwie lief das bei dem ähnlich wie bei mir ab: Aus der Koje krabbeln, den Vorhang ein wenig zur Seite schieben und völlig tranig die Realität verkennen.

Nun mischte sich einer der Polizisten ein. „Dokumente, Dokumente„, raunzte er mich an. Ich fauchte zurück: „Was willst Du? Nichtmal zwanzig Jahre alt und macht mich früh um sechs schon dumm an. Sowas mag ich überhaupt nicht„!
Während ich zu meinem Lkw ging, folgte er mir, immer wieder „Dokumente, Dokumente“ rufend. Dabei übertönte er selbst das Hupen der immer ungeduldiger werdenden Autofahrer.
Nun mischte sich sein Kamerad ein. Dieser war weit über fünfzig und sah aus wie Räuber Hotzenblotz. Bei dessen Anblick kam mir kurz der Gedanke, ob das nicht doch vielleicht ein Überfall ist und alle unter einer Decke stecken würden. Na ja, es war früh am Morgen. Da zieht man jede Möglichkeit in Betracht.

Wie dem auch sei: Räuber Hotzenblotz wollte, dass ich wegfahre. Meinen Fingerzeig auf den anderen Lkw und meinen digitalen Tachometer ignorierte er. Der Kerl war noch sturer als ich.
Zumindest einen Ausdruck des Tachographen sollte er mir unterschreiben. Immerhin war ich vom regulären Ende meiner Pause noch drei Stunden entfernt. Damit war er einverstanden.
Während es über mir ratterte und der Ausdruck zu Vorschein kam, sah ich den blau – weißen Alfa mit der Policia – Aufschrift an mir vorbeiziehen. „Elende Mistböcke„, dachte ich. „Jetzt verpissen die sich einfach ohne Unterschrift!

Den Rasthof verließ ich kurze Teit später. Aus den Augenwinkeln sah ich noch, wie die Vorhänge des anderen Lkw wieder geschlossen waren.

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Nullen, die man einfach fotografieren muß

Eine Anzeige, die mir die Anzahl der verfügbaren Parkplätze anzeigt, ist zwar ganz nett. Steht darauf aber eine null, ist es eher deprimierend – vor allem wenn Pkw – Parkflächen in ausreichender Anzahl vorhanden sind, diese aber mit einem Lkw unerreichbar sind.

Anzeige ueber freie Parkplaetze

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Augenwischerei

Nach einer 14 – Stunden Schicht und vier vergeblich angefahrenen – weil völlig überfüllten – Rastanlagen, habe ich einen Standplatz für die Nacht gefunden. Wieder ist es nur eine dieser Parkbuchten, wie sie in Italien die Regel sind – drei Meter neben der Autobahn und nicht mal durch eine Leitplanke von dieser getrennt.
Ob ich morgen früh ausgeruht bin, bezweifel ich stark. Hauptsache, ein Polizist oder nachher in Deutschland die BAG sieht, dass ich 10 oder 11 Stunden Pause gemacht habe. Die sagen: „Alles ok., gute Fahrt!“
Zehn Kilometer weiter schlafe ich ein und fahre in den Graben. Das interessiert keinen Menschen.

Parken an der Autobahn

Ähnlich ist es in Deutschland. Mir kann keiner erzählen, dass eine Nacht zehn Meter neben einer Autobahn, der Erholung dient. Aber wie bereits erwähnt: Hauptsache die Fahrzeiten stimmen und die Obrigkeit ist zufrieden.

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