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Hausverbot

Ein Kunde in der Nähe von Rom sollte 55 leere Europaletten als Ausgleich für bereits früher abgeholte Paletten bekommen.
Ich lies mir einen Hubwagen geben und begann, die Paletten abzuladen. Der Chef der Firma, der, nebenbei geschrieben gut deutsch konnte, kam hinzu und besah sich jede einzelne Palette. Dann begann er, an den Paletten herum zu mäkeln.
Die eine war Ihm zu dreckig, die nächste angeblich keine Europalette u.s.w.

Er verlangte, dass ich die Paletten aussortiere. Die guten wollte er behalten und die angeblich schlechten sollte ich wieder mitnehmen.
Entweder es bleiben alle hier oder keine„, entgegnete ich. „Dann nimm alle wieder mit„, antwortete er.
Das passte mir aber auch nicht so ganz…

Nun begann ein Wortwechsel, der zum Schluß „Brüllstärke“ erreichte:

Du glaubst doch nicht, dass ich die Paletten erst vom Auflieger hole, dann stapel ich die Dinger und jetzt soll ich die wieder auf den Auflieger ziehen!
Das ist mir egal, ich will nur E – Paletten!
Aber das sind alles Europaletten!“
Das sind keine Europaletten!
Was ist denn das sonst? Glaubst Du, dass Eurozeichen ist da zum Spass drauf?
Das ist ein falsches Eurozeichen und nun sieh zu, dass die Paletten auf den Auflieger kommen!
Ich nehme die nicht mit. Die bereits auf der Rampe stehen, lass ich hier!
Dann hole ich jetzt die Polizei wegen illegaler Abfallbeseitigung!
Du tickst doch nicht mehr richtig. Lass Dich in eine Anstalt einweisen!

Dann nahm er seinen Hubwagen und begann, einen Stapel Paletten zurück in den Auflieger zu ziehen – natürlich so ungeschickt, dass dieser umfiel. Die Paletten verteilten sich im hinteren Bereich des Aufliegers. Eine traf Ihm am Bein, was wohl etwas schmerhaft war.

Hausverbot, Du brauchst nicht mehr herzukommen„, brüllte er, während er versuchte, die restlichen Paletten auf den Auflieger zu schieben.
Na ja, da gibt es schlimmeres„, entgegnete ich.

Damit war das „Gespräch“ beendet.

Um eines klarzustellen: Wenn es an Be- oder Entladestellen Ärger oder Probleme gibt, halte ich mich meistens zurück und schlucke den Ärger runter. Brüllen tue ich dann später im Lkw 🙂 .
Nur geht das halt nicht immer – so wie in diesem Fall. Ich bin schließlich kein Verkäufer, der immer lächeln muß…

2 Comments

  1. gash
    gash 31/01/2009

    Ich oute mich dann nun einfach mal kurz als „Lagermongo“,
    bei uns auf der Firma war heute ein LKW-Fahrer den wir mit Heson-behältern beladen haben, 3fach hoch gestapelt und 2 nebenander, dementsprechen war an den seiten noch jede menge freiraum, er weigerte sich die zu gurten, nach einer stunde und 30 minuten kam dann total erzürnt der schichtführer an und fragte was los sei, im endeffekt hat der fahrer nun hausverbot, nachdem er weiter diskutieren wollte und ohne sicherung losfahren wollte, hatte unser schichtführer die polizei gerufen (keine autominute entfernt vom firmengelände), die wiederum hatte dem fahrer direkt mit anzeige wegen mangelnder ladungssicherung gedroht, als er anfing zu gurten, fuhren sie wieder….
    er fuhr dann also vom hof und… stellte sich an den straßenrand und nahm die spanngurte wieder ab (hö?)

    er hat nun bei uns auch hausverbot und die polizisten haben ihn nach kurzer „anfahrt“ wieder geschnapt 🙂

    bis jetzt hatte ich in meinen 1 1/2 jahren immer glück und hab mich super mit den fahrern verstanden (einer kam immer mit mieser laune und fluchte „schei* firma hier“, nach dem 3. mal kam er rein und fing an zu lächeln als er mich sah)

  2. Aurich02
    Aurich02 31/01/2009

    Nur weil er sich selber ungeschickt anstellt und dann noch selber wehtut erteilt er dir Hausverbot. Der hatte in diesem Fall selbst schuld.

    Man was für ein Vollpfosten. Sorry. Aber bei sowas hab ich kein Verständniss.

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