Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Schlagwort: Stahl

Experten

Auf der Seite „LaSi Mobil“ kann man ein Beispiel bewundern, wie unterschiedlich in Deutschland mit dem Thema Ladungssicherung umgegangen wird. So darf ein mit Flachstahl beladener Lkw der in Nordrhein – Westfalen kontrolliert wird, seine Fahrt erst dann fortsetzen, wenn die Ladung mit einer Vielzahl von Spanngurten nachgesichert wird.

Ein zweites Mal in Niedersachsen angehalten, gibt es erneut Ärger, weil die Beamten der Meinung sind, die Ladung ist nicht zurrfähig und kann nur über Formschluss, Antirutschmatten und den Fahrzeugaufbau gesichert werden.

Je nach Laune kann man darüber weinen oder lachen. Erst recht, wenn man die dazugehörigen Fotos sieht. Besonders aufschlussreich ist Bild 1: Zwischen den Zurrgurten und der Ladung fehlen Kantenschoner. Nach wenigen Kilometern sind die Dinger durch gescheuert und somit reif für die Mülltonne.
Dann wurden alle Gurte von einer Seite fest gezurrt, nämlich links. Ich habe mal gelernt: Ein Schloss links, eines rechts. Und so weiter. Die Flachstahlstücke in der Mitte werden auch nicht niedergezurrt. Das wäre wohl auch noch zu bemängeln.

Ich bin ja der Meinung, dass viele Beamte Theorie und Praxis schlecht auseinander halten können. Die kommen aus einer Schulung und versuchen anschließend, dass dort erworbene Wissen auf der Straße umzusetzen. Wie in diesem Fall. Da wurde ausgerechnet, wie viele Spanngurte nötig sind, um die Ladung ausreichend zu sichern.
Die anderen, praktischen Fehler, sind dagegen nicht aufgefallen.

Ich sichere auch nicht immer alles richtig. Allein schon deshalb, weil ich vieles nicht weis. Dann versuche ich mit Logik dran zu gehen und frage auch mal den jeweiligen Verlader. Die Leute verladen ja die Ware nicht zum ersten Mal und haben zumindest in Deutschland eventuell auch bereits Schulungen besucht. Deren Tipps und Hinweise helfen oftmals enorm weiter.

LaSi Mobil: Untersagung der Weiterfahrt

3 Comments

Missverständnisse

In einem Stahlwerk, irgendwo in Mittelhessen. Ich fahre auf die Waage und melde mich beim Pförtner:

Hallo, ich soll hier laden!“
Bestimmt ungern!

Nee. Nicht für Ungarn. Sondern in die Schweiz!
Ja, schon klar. Ich meinte, Du lädst hier sicherlich ungern!

Ach so. Ungern. Ich habe Ungarn verstanden. Wieso eigentlich ungern?
Weil hier kein Fahrer gerne herkommt. Du wärst der erste!

So schlimm war es im Endeffekt garnicht. Kaum zwei Stunden später hatte ich mein Zeug und durfte wieder fahren.

3 Comments

Manches sieht schlimmer aus, als es letztlich ist

Anruf meines Disponenten: „Wenn Du in Siegen fertig bist, fährst Du nach Kreuztal zur Firma Dingenskirchen. Da bekommst Du 7,5 Tonnen für Bergamo!“
Gegenfrage von mir: „Was ist das für Zeug?“ Die Antwort: „Hmm, Stahl oder sowas!“

Eine halbe Stunde später fuhr ich auf das Gelände der Firma. Auf dem gesamten Hof lagen lange, dicke, unförmige Rohre. Bei dieser Art Ladung reicht mir bereits der Anblick, um – auf gut deutsch – die Schnauze voll zu haben.
Ein Belgier war gerade fertig mit laden. Dessen Auflieger war komplett mit diesen Rohren vollgestopft. Bei dem Anblick weiteten sich meine Augen krampfhaft auf Ihre doppelte Größe.

Ich hielt an, um dem Kranführer die Ladenummer zu nennen. Er wies mir einen Platz zu. Dort angekommen, begann ich den Auflieger zu öffnen..
Noch während ich am Dach hantierte, kam ein zweiter Verlader. „Moin, wieviel Rohre bekomme ich eigentlich?“ „Nur vier Stück„, antwortete er. „Du hängst 5 Gurte ein, dann passiert nichts!“ Gut, letztlich habe ich sieben Gurte genutzt. Aber fünf hätten auch gereicht.

Nach zehn Minuten waren die Teile geladen und verzurrt. Eine bessere Ladung gibt es kaum – selbst dann, wenn ich dort komplett geladen hätte. Man sollte sich halt nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen.

Ladung

Kommentare geschlossen.

So, fertsch geladen und zwar…

…zehn Paletten mit Hot Rolled Strip In Coils. Zumindest steht es so auf den Lieferscheinen. Für mich ist das lumpiger Bandstahl, sonst nix.
Na ja, gesichert ist das Zeug – nun kann es losgehen Richtung Italien…

Ladung

10 Comments