Ich bin Berufskraftfahrer und habe Respekt verdient.

Auch wenn ich mich wie eine Sau verhalte?
2 KommentareIch bin Berufskraftfahrer und habe Respekt verdient.
Auch wenn ich mich wie eine Sau verhalte?
2 KommentareStatt Rasterfahndung jetzt Lasterfahndung.
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Rückkehrrecht statt Rückkehrpflicht. Mal wieder ein fauler Kompromiss. Denn Lkw-Fahrer brauchen keine Hotels, sondern eine regelmäßige Heimkehr. Und das nicht nur Weihnachten oder Ostern.
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Ab Januar soll eine neue Autobahngesellschaft die Betreuung von Fernstraßen übernehmen. Doch hat es das Bundesverkehrsministerium bislang versäumt, die neue GmbH mit entsprechenden hoheitlichen Rechten auszustatten. Also darf die Autobahn GmbH bislang ihre Mitarbeiter nicht auf die Autobahnen entsenden, um Straßen zu kehren, Baustellen einzurichten oder Straßenschilder aufzustellen.
Warum bin ich nicht überrascht? Vielleicht weil das Ministerium eines Herr Scheuer mitmischt?
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Ein Rückstau nach einer Blockade der A 3, am Stauende kracht ein Pkw in einen stehenden Lkw. Viele geben den Stilllegern zumindest eine Mitschuld. Denn ohne die hätte es keinen Stau gegeben.
Kann man das so sehen? Ich denke nicht. Denn Staus gibt es jeden Tag. Wenn an deren Ende ein Unfall passiert, liegt das meist an unangepasste Fahrweise oder Ablenkung. Für mich also unerheblich, wodurch ein Stau verursacht wurde.
Ist das nicht so? Tja, dann müsste man in Zukunft alle Unfallverursacher doppelt verurteilen, wenn durch deren Unfall ein zweiter Unfall am Stauende entsteht, weil sich die Person am Stauende nicht an Verkehrsregeln gehalten hat.
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Wisst Ihr, was wir lange nicht mehr hatten? Einen richtigen Winter mit viel Schnee. Also nicht nur so ein paar Krümel am Straßenrand. Die bevorstehende kalte Jahreszeit wird übrigens mild mit wenig Kälte und noch weniger Schnee. Sagt zumindest ein Meteorologe. Also ähnlich wie letztes Jahr.
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Teile für das VW-Werk in Dresden wurden ja bisher mit einer Güterstraßenbahn geliefert. Jetzt wird diese Bahn eingestellt. Wurde das Werk mitten in der Stadt nicht nur genehmigt, wenn die Anlieferung nur per Straßenbahn erfolgt? Oder irre mich da?
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Eine Anhebung des zulässigen Lkw-Gesamtgewichtes von 40 auf 44 Tonnen fordern 21 Verbände aus Industrie und Handel. So könnten jährlich erhebliche Mengen CO2 eingespart werden. Außerdem würden sich die Fahrten von schweren Lkw verringern und somit das Straßennetz spürbar entlastet werden.
Glaubt da wirklich jemand dran? Also weniger Verkehr durch mehr Zuladung? Oder geht es bei diesen Vorschlag nur um mehr Ladung bei gleichbleibenden Frachtpreisen? Dazu kommt, dass diese Anhebung ein weiterer Nachteil für umweltfreundliche Güterbahnen im Preiswettbewerb mit Lkw wäre.
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Vom ersten Schnee am Wochenende war zwar nicht mehr viel zu sehen, aber es reichte immerhin noch für ein paar weiße Flecken. Mehr muss es auch Mitte Oktober noch nicht sein.
Der grüne hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir will mehr Überholverbote für Lkw und begründet das so:
Unser Ziel ist ein flüssiger und sicherer Autoverkehr
Klar doch. Mit noch mehr künstlich geschaffenen Hindernissen auf der rechten Spur wird für mehr Sicherheit und weniger Staus geworben. Was kommen wird, sind noch längere Lkw-Kolonnen, in denen die Eintönigkeit in den Fahrerkabinen weiter zunimmt und Pkw-Fahrer mit Tempo 100 die mittlere und linke Spur blockieren.
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Pkw Mautdesaster. Autobahn GmbH Desaster. TollCollect Desaster. Jetzt Mautbefreiung für schadstoffarme Lkw….usw. Das BMVI ist und bleibt ein Ministerium für Pleiten, Pech und Pannen.
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Wie groß muss die Not oder von mir aus auch die Angst sein, wenn ein Fahrer Hilfe bei der Polizei sucht, weil sein Arbeitgeber sämtliche Warnungen über den technischen Zustand (s)eines Lkw ignoriert?
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Als die Polizei kam, war der erneute Geisterfahrer schon weg. Das Problem ist dabei wohl nicht die Beschilderung, sondern das eigene Navi. Ein Schild, auf dem „Navi aus“ steht, scheinen einige wohl zu übersehen, so die Polizei.
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Ein Beitrag vom SWR über die Folgen, wenn notwendige Kontrollen nicht durchgeführt werden. Der Magnet bei Minute 1.40 ist mittlerweile Quark, so funktioniert das seit acht, neun Jahren nicht mehr. Gut finde ich die Aussage des Herrn vom AvD ab Minute 7.30, dass die Auftraggeber mit zur Verantwortung gezogen werden sollten und das Lkw-Fahrer nur die Ausführenden sind, die es aber ausbaden müssen.
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Der Weg zur Änderung des Berufskraftfahrerqualifikationsrechts ist frei. Freitag war die Novellierung im Bundestag: Weiterbildung nach Stand der Technik, Register für Bescheinigungen.
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Die Grünen wollen Radfahrer und Fußgänger besser vor Unfällen mit Lastwagen schützen. Die Bundestagsfraktion spricht sich für Verkehrssicherheitszonen in Städten aus, in die nur noch Lastwagen mit einem Abbiegeassistenten fahren dürfen.
Hier die Gedanken von Andreas Kernke, Begründer des ehemaligen „Kraftfahrerkreis Hannover-Hameln„:
Gegeneinander geht nicht, nebeneinander ist zu wenig. Es geht nur miteinander. Die tödlichen Abbiegeunfälle sind eine unerträgliche Situation. Keiner von uns Berufskraftfahrern möchte so etwas erleben. Die Unternehmer ordern Lkw mit Abbiegeassistenten. Richtig und gut so. Ob das wirklich das richtige Mittel der Wahl ist? Erst in einigen Jahren werden wir das erfahren. Nämlich dann, wenn alle Fahrzeuge damit ausgerüstet sind.
Natürlich müssen wir auch darüber reden, dieses Thema in den Schulungen intensiv zu besprechen. Derweil wird unser Ruf in Deutschland systematisch schlecht geredet. Auch die Medien stürzen sich geil und sabbernd auf uns.
Wen wundert es dann, wenn nur noch gefrustete Kraftfahrer unterwegs sind? Eine Sache fällt mir immer wieder auf. Alles was die Politik in dieser Angelegenheit unternimmt, kostet nicht ihr Geld. Es ist immer das Geld der Wirtschaft. Warum werden nicht zeitnah Spiegel an den Ampelkreuzungen angebracht? Warum werden Radfahrer nicht geschult oder die Räder nicht mit Kennzeichen ausgerüstet (Wiedererkennung)? Warum werden die Ampelschaltungen nicht angepasst?
Mehrheitlich werden nur Fahrräder verkauft, die überhaupt keine Zulassung für die Straße haben. Niemand macht die Käufer darauf aufmerksam.Technisch einwandfreie Räder? Meist Fehlanzeige. Leuchtende Kleidung?
Schwarz ist schick. Wer die Statistik bemüht wird feststellen, dass es kaum einen Unterschied bei Rad- Unfällen mit Pkw gibt. Nur, kein Mensch spricht darüber. Ist das eine andere Art Unfall?
In Zukunft wird der mobilisierte Verkehrsraum in den Städten weiter schrumpfen und der Raum für Radfahrer, Fußgänger und all den anderen mit ihrer neuen Fortbewegungstechnik, wird wachsen. Wir sollten den Dialog suchen zu den Radfahrern.
Gegeneinander geht nicht, nebeneinander ist zu wenig. Es geht nur miteinander. Das bedeutet aber auch, dass wir mit allen gefährdeten Verkehrsteilnehmern einen tragbaren vernünftigen Weg finden sollten. Ich selbst habe vor etwa zwei Jahren den Dialog zum ADFC in Hannover gesucht. Leider wollte man mit einem Berufskraftfahrer nicht zusammen arbeiten. Heute reiche ich noch einmal die Hand. Wir müssen miteinander sprechen.
3 KommentareTja, Urlaub vorbei. Der Ernst des Lebens beginnt wieder. Hätte noch eine Woche mehr sein können, aber in achtzig Tagen ist ja schon Weihnachten. Heißt wieder zwei Wochen frei. Wow.
Immerhin begann die Woche relativ ruhig. Auflieger war vorgeladen, mit drei Kunden in Oberitalien. Zwei davon kenne ich gut, der dritte bereitet mir ein wenig grummeln im Bauch.
Die Firma ist mitten in Mailand. Da war ich letztes Jahr schon mal. Trotz Lkw-Navi und Maps kam ich nicht hin. Dauernd sollte ich rechts abbiegen, durch Straßen, da passte gerade ein Panda durch.
Irgendwann war ich nur noch einen knappen Kilometer vom Ziel entfernt, dann war ich wieder auf einer Ausfallstraße. Schon waren es erneut zwanzig Kilometer. An mein Fluchen kann ich mich noch gut erinnern.
Aber irgendwie kam ich doch hin. Klar, muss ja auf die ein oder andere Weise klappen. Nur die Strecke weiß ich natürlich nicht mehr.
Zum Schluss habe ich den Entlader noch gefragt, wie ich wieder am besten und schnellsten aus der Stadt komme. Der sagte, mit einem Hubschrauber, und fand das auch noch lustig. Ich nicht.
Den Weg zurück wollte ich mir eigentlich merken. Aber sinnlos, ging im zickzack durch die Stadt. Dann war da noch eine Bogenbrücke, die musste ich mittig durchfahren. Seitdem habe ich immer gehofft, da nicht mehr hin zu müssen.
Na ja, habe die Bude einmal gefunden. Da wird es morgen nachmittag auch funktionieren. Jetzt ist erstmal Feierabend. Alles andere dann später.
Ach ja, eines noch. Viel Verkehr heute auf den Autobahnen. Das mehr Lkw unterwegs waren, klar. Samstag war Feiertag, da hatten die Osteuropäer Zwangspause. Aber auch Pkw. Sind schon wieder irgendwo Ferien?
Prompt meine erste 10er Schicht angebrochen. Wegen acht Minuten. Ging aber nicht anders, denn ich wollte bis zum Brenner kommen. Da kann ich morgen früh um vier weiterfahren, ohne in Österreich doppelte Maut zahlen zu müssen.
Bissel ärgerlich, aber einmal darf ich ja diese Woche noch zehn Stunden fahren. Wird schon passen.
Kommentare geschlossenDie Sklaven der Straße. Meine Meinung? Jeder der nicht nur lokale Produkte kauft, also Waren die so kurz wie möglich transportiert werden, ist an deren Situation mitschuldig. Ich selbst nehme mich da null aus.
Wie oft versuche ich mir beim einkaufen mal zu fragen, brauche ich das wirklich? Muss ich das jetzt kaufen? Echt noch ein weiteres T-Shirt? Oder muss ich jede Woche Südfrüchte in meine Einkaufstüte packen? Reichen im Herbst nicht auch einheimische Äpfel und Birnen? Oder Tomaten und Radieschen? Tja, dass eigene Kaufverhalten zu reflektieren, wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung.
Denn was mit den Fahrern passiert, ist wirklich moderne Sklaverei. Die leben wochenlang auf engsten Raum, haben kaum wirkliche soziale Kontakte, von deren Bezahlung und Behandlung ganz zu schweigen. Da wird Ausbeutung offensichtlich.
Der günstige Transport von Produkten, oft unter ausbeuterischen Bedingungen, ist ausserdem unredlich gegenüber der Konkurrenz, welche die Einhaltung der arbeitsrechtlichen Standards erfüllt. Denn Wettbewerb darf nicht auf Sozialdumping und der Verletzung von Menschenrechten beruhen.
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Die Lieferwagen sind meist weiß lackiert und tragen kein großes Firmenzeichen. Nur in kleiner Schrift an einer Seite ist der Aufdruck „im Auftrag von Amazon“ zu lesen.
Das Lieferkonzept funktioniert immer gleich: Amazon bringt die bestellten Artikel von seinen Lagern aus in die Verteilzentren, von denen die Kartons weiter in die Pakethubs wandern. Dort sortiert Amazon die Pakete und überreicht sie den Lieferpartnern.
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Aufregung im Protestcamp? Toll. Aber ist es nicht so, dass sich die Strecke von Frankfurt nach Kassel durch den Lückenschluß der A 49 verkürzen wird, also weniger CO2 Ausstoss zur Folge hat? Von der Topographie und den regelmäßigen Staus bei Alsfeld ganz zu schweigen. Ach ja. Auch E-Autos fahren nicht offroad. Autobahnen werden also wohl auch in der Zukunft gebraucht.
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In Spanien gibt es ein neues Mittel gegen Schuldner in der Transportbranche: Sanktionen bis zu 6.000 Euro bei Zahlungsverzug.
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Oranienburg bekommt den ersten Trixispiegel. Die sind eigentlich simpel. Ein gewölbter Spiegel, idealerweise an einer Ampel angebracht, in dem der Lkw-Fahrer sich selbst und seine Umgebung sehen kann. Ganz ohne Toten-Winkel.
Dazu einige Kommentare auf Facebook?
Ehrlich? Nicht zu allem muss man eine Meinung haben, geschweige denn, sie posten.
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