Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Kategorie: eMail

Sie haben Post

Hallo zusammen…

Zuerst mal ein „Danke schön“ an alle, die mir privat schreiben, ob per eMail oder auch per Brief. Ja, ich bekomme wirklich Post, die noch mit Hand geschrieben wird. Klasse. Ich finde Eure Meinungen, Fragen, Anregungen und Kritiken toll. Das zeigt mir, dass mein Geschreibe hier auch andere Menschen erreicht.

Gleichzeitig muss ich ein dickes „Sorry“ loswerden. Und zwar deshalb, weil ich es momentan nicht immer schaffe, sofort oder zumindest zeitnah zu antworten. Auch zum bloggen komme ich zur Zeit nur unregelmäßig. Das tut mir leid. Ehrlich. Über die Gründe möchte ich nichts schreiben. Die sind privater Natur. Nur so viel: Es gab bessere Jahre als 2015.

Eure Post lese ich aber immer und freue mich darüber. Das ist mehr als nur eine Floskel, die nur zur Entschuldigung dienen soll.

Martin liest hier schon länger mit. Das weis ich. Jetzt stellt er eine Frage, die ich mir auch öfter stelle:

Hallo Maik,

gerade rollt wieder ein LKW (sogar mit Hänger) rückwärts an meinem Fenster vorbei, und ich dachte mir ich frage mal den Fachmann: Unsere Kleinstadt hat seit 1,5 Jahren eine Ortsumgehung in Richtung Autobahnzubringer (quasi im sanften Halbkreis an der Stadt vorbei), und seit die Umgehungsstraße offen ist wird die Ortsdurchfahrt saniert – man kommt hier also nicht durch, Wenden ist nur für PKW möglich, und das ist so auch an den Abfahrten der Umgehungsstraße und an jeder Kreuzung ausgeschildert.

Und trotzdem kommen hier jeden Tag mehrere LKW vorbei die dann jedesmal kurz vor der aufgerissenen Straße samt Bagger usw. merken „Oh, hier gehts ja gar nicht weiter“, und dann langsam und vorsichtig rückwärts rollen müssen bis zur vorherigen Kreuzung.

Kann es wirklich sein dass man als Profi einfach alle Schilder ignoriert und trotzdem extra von der Umgehungsstraße abbiegt und mit aller Gewalt unbedingt durch die enge Ortsdurchfahrt mit Tempo 30 zum Autobahnzubringer zuckeln will? Fahren die alle völlig blind nur nach Navis mit veralteten Daten? Oder versucht man als Trucker wirklich unbedingt jeden Meter einzusparen der nur möglich ist? (Ich schätze mal direkt durch den Ort könnte 500 Meter kürzer sein als über die Umgehungsstraße).

Vielleicht hast du ja irgendeine Erklärung die mir nicht einfällt, mich würde deine Meinung mal interessieren. (Ich rege mich darüber nicht auf, man schüttelt nur jedesmal den Kopf über soviel Blödsinn wenn es wieder mal dunkel vor dem Fenster wird und sich ein Brummi laut piepend zurückquält).

Grüsse, Martin

Ich erinnere mich an einen Ullrich-Fahrer, der mal auf Bahngleisen gelandet ist. Und einen Tag später sogar in der Bild. Oder an diesen Kollegen, der sich in einem kleinen Dorf im Eichsfeld festgefahren hat.

Warum sich einige stur aufs Navi verlassen, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht ist es hundertmal gut gegangen und beim hundertersten Mal hängen sie auf einem Feldweg fest. Oder in einer engen Ortsdurchfahrt.
Einer der Gründe dürften Pkw-Navis sein, mit denen Lkw-Fahrer unterwegs sind. Die Geräte zeigen halt keine Informationen über Brückenhöhen oder Straßenbreiten an. Zuverlässige, speziell für Lkw entwickelte Navigationsgeräte sind vielen Fahrern und Speditionen aber zu teuer und daher landet der ein oder andere Lkw schon mal im Wohngebiet oder bleibt unter einer Brücke hängen.

Ich selber war bis vor fünf Wochen auch mit einem auf Pkw zugeschnittenen Navigationsgerät unterwegs. Nur vertraute ich dem Teil nie blind. Ein Straßenatlas lag und liegt auch heute immer in Reichweite. Habe ich am Morgen einen Kunden den ich nicht kenne, schaue ich mir am Abend vorher die Wegstrecke in einer Karte an.
Aber ich denke, genau das machen vor allem jüngere Fahrer nicht mehr. Die sind so auf die Technik geeicht und beim dauernden Blick aufs Navi, werden Warn- oder Verbotsschilder schlicht ignoriert oder übersehen.

Zu Deiner anderen Anmerkung. Ich bin froh, wenn ich einen Ort auf einer Umgehungsstraße umfahren kann. Selbst wenn diese naturgemäß etwas länger ist. Das schont nicht nur meine Nerven, sondern verringert auch den Verschleiß des Fahrzeugs und senkt den Dieselverbrauch.
Wenn sich einige doch auf der alten Strecke durch das Dorf quälen, dann vielleicht aus alter Gewohnheit. Da wird die neue Straße und auch Verbotsschilder unbewußt ignoriert. Oder der Dorfmetzger ist so toll. Wer verzichtet schon gerne auf eine Frikadelle oder Leberkäs.

10 Kommentare

Sie haben Post

Blogleserin Kati besuchte einen Gerichtsprozess, in dem es u.a. um den Missbrauch von Fahrerkarten ging. Danke für Deinen Bericht.

Ich war heute mit Teilnehmern aus meinem Kurs bei einer öffentlichen Gerichtsverhandlung. Zur Verhandlung kam Missbrauch der Fahrerkarte, Überschreitung von Fahrtzeit und diverse damit zusamenhängende Anklagepunkte.
Angeklagt war ein Berufskraftfahrer gut über 30 Jahre, 40t, angestellt in Franken, in mehreren Fällen Fahrerkarten anderer Personen genutzt zu haben.
Der Missbrauch war nicht strittig, den hat er zugegeben in der 1. Sitzung, er hat Einspruch gegen die Höhe der Strafe eingelegt.

Er wollte eine geringere Strafe bekommen. Sein Argument:
Er ist selbst zur Polizei gefahren und hat sich dort vor Ort selbst angezeigt. Er konnte die „Empfehlung“ seines ehemaligen Chef’s nicht mehr ertragen, weder gesundheitlich noch moralisch.
Es ist vor Ort ein entsprechendes Verfahren eingeleitet worden, auch gegen das Unternehmen.

Fazit – an der ursprünglichen Strafe gegen ihn wurde nichts geändert, sie sei schon deutlich unter dem eigentlichen Rahmen geblieben und hätte die Tatsache der Selbstanzeige berücksichtigt.
Strafe: 70, in Worten siebzig !!!!, Tagessätze a‘ 30,-€, zzgl Verfahrenskosten.

Ich möchte nicht das Urteil an sich werten. Ich habe den Richter schon einige Male erlebt und schätze seine Urteilsfindung.

Ich wollte euch nur nochmal, wenn ihr in solch eine Situation kommt, oder ihr jemanden kennt, den das betreffen könnte, die Menge an Geld verdeutlichen, die es kostet. Denkt immer daran….ihr verdient euer Geld zu hart!

Auch Jan Bergrath hat einen Artikel über das Tricksen mit dem Tachographen geschrieben. Zu seinem Beitrag geht es hier >>> entlang.

2 Kommentare

Sie haben Post

Die Ehefrau eines Lkw-Fahrers im Nahverkehr schilderte mir folgendes Problem:

Hallo Herr Erdmann,
ich habe folgendes Problem und denken da Sie im Bereich LKW und -Rechte Erfahrung haben, können Sie uns hoffentlich dabei helfen.

Mein Mann arbeitet als Lagerist seit 9 Jahren in einer Badausstattungsfirma mit 3 Filialen in der Nähe von (…Ort entfernt). Da er einen Lkw Führerschein besitzt, macht auch Warenversorgung für die Filalen mit 7,5 tonnen LKW.

Meine Frage an Sie ist obwohl er nur auch mit Transport über 3,5 t lkw beschäftigt ist verweigert der Chef, dass die Schlüsselzahl 95 in seinem Führerschein eingetragen wird. Er meint, dass die Tätigkeit nur den Hauptberufler als Kraftfahrer betrifft. Wir haben uns informiert, dass es jeden betrifft, der rein etwas transportieren tut, dieser Kurse für Berufskraftfahrergrundqualikationsgesetzes machen muss – auch wenn man den LKW nur 1 meter von der Stelle bewegt.
Der Chef verweigert sich ihn das schriftlich zu bescheinigen, dass er es nicht braucht.

Mein Mann wird 50 und wir denken, dass der Chef ihn damit belastet somit er selber seine Kündigung einreicht.. Weil der Chef neue günstigere und junge Leute einstellen möchte.
Mein Mann war schon bei der zuständigen IHK und die Sache geschildert. Sie sagten ebenfalls, dass er diese Kursen machen und die Schlüsselzahl eintragen lassen muss.

Da der Chef diese verweigert hat und mein Mann nicht nach 9 jährigen Firmenzugehörigkeit schwer fällt selber zu kündigen, ist er verzweifelt. Wie sollten wir voran gehen? Was macht man in so einer Sitiuation?
Der Chef versprach falls es soweit kommen sollte, dass er die Bußgelder für ihn zahlen würde aber nur mündlich. Etwas schriftliches verweigert er zu geben.

Für Ihre Bemühung an einem Antwortschreiben recht herzlichen Dank und viele Grüße.

Hallo,

der Arbeitgeber Ihres Mannes ist nicht verpflichtet, die Weiterbildung gemäß § 5 BKrFQG zu bezahlen. Das heißt, Ihr Mann muß sich selber darum kümmern. Danach kann er die Schlüsselzahl 95 in seinem Führerschein eintragen lassen. Damit wäre dieses Problem eigentlich erledigt.

Denn bedenken Sie: Alle Führer von Fahrzeugen über 3,5 t und nicht wie angenommen über 7,5 t zGG unterliegen auch beim Einsatz im Werkverkehr der Weiterbildungspflicht.
Die Aussage „Fahren kann jeder“ war und ist leider immer noch weit verbreitet. Und angeblich kann man „ohne die 95“ jetzt und auch nach der Deadline 10.09.2014 Lkw fahren. Das aber ist Quark.

Denn. Es gibt die Aussage: Fährt ein Fahrer im Güterkraft- oder Personenverkehr zu gewerblichen Zwecke ohne die Schlüsselzahl 95 bzw. ohne Grundqualifikation und/oder Weiterbildung, muss er mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 5.000 Euro rechnen.

Sind Sie sicher, dass der Arbeitgeber Ihres Mannes dieses Bußgeld wirklich zahlt? Ich wäre da mehr als skeptisch.

5 Kommentare

Sie haben Post

SaniFair macht auf Werbung. Fairer werden die Anlagen dadurch auch nicht.

Hallo Mike,

was hält denn der
Fachmann von diesem
Werbespot?

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


YouTube Original Link

Gruß Der
Lohndepp

Danke für den Tipp. Aber ich bin nur ein regelmäßiger SaniFair-Nutzer. Wäre ich Fachmann, hätte es diesen Kurzfilm bestimmt nicht gegeben. Denn mal ehrlich. Ein durch Klos fröhlich hüpfendes Kind wirkt selbst in einem Werbespot wunderlich. Dazu eine putzende Toilettenfachkraft, die während ihrer Arbeit lächelt. Das ist ist selbst für mich zu viel. Gut das an der Wand ein Defibrillator hängt. Also für alle Fälle.

4 Kommentare

Sie haben Post

Armin weist mich auf die osteuropäische Lkw-Mafia hin:

Ost-Spediteure unterlaufen Mindestlohn

https://www.fr-online.de/arbeit—soziales/lkw-mafia-aus-osteuropa-ost-spediteure-unterlaufen-mindestlohn,1473632,31097966.html

Hallo Maik, folgender Artikel für Dich bzw. Deine Internetseite. Auch wenn der Inhalt nichts Neues für Dich sein dürfte. Grüße und allzeit gute Fahrt und gute Parkplätze, Armin

Hallo Armin,

ja, dass ist mir bekannt. Zufälligerweise ist diese Problematik auch Thema im neuen Podcast von Simon, Johannes und Sebastian. Ab Minute 41 könnt Ihr Euch dieses Beitrag anhören.

zum TruckerCast

Kommentare geschlossen

Sie haben Post

Moin Maik,

mir ist grade eine Geschichte zugelaufen, zu der mich deine Einschätzung interessiert: Samsung montiert anscheinend große „Fernseher“ 😉 auf die Rückwand von LKWs, die den Nachfolgern besseren Blick auf den Gegenverkehr erlauben sollen:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Safety-Trucks-von-Samsung-Heckdisplay-fuer-sicheres-Ueberholen-2719853.html

Klingt erst mal nett. Mein erster Gedanke war dann aber, dass dadurch genau die, die sowieso schon im einstelligen Sicherheitsabstand hinter einem LKW kleben, dabei auch noch unterstützt werden. Bei sicherem Abstand kann ich (im PKW) üblicherweise auch problemlos an LKWs vorbeigucken. Viel eher wird’s (wie bei Heise schon in den Kommentaren angemerkt) zur Werbefläche…

Soviel dazu. Wo ich grade am Schreiben bin, hab ich da als Mensch ohne C-Führerschein noch eine Frage:
Ich sehe viel häufiger Anhänger mit Schwenkachslenkung (nach Wikipedia) statt einer einfachen Tandemachse. Welchen Vorteil hat die Schwenkachse, dass man dafür die Umstände beim Rangieren auf sich nimmt?
(Neulich mal wieder schwer beeindruckt gewesen, als ein Penny-Lieferant seinen Schwenkachszug rückwärts in die enge Einfahrt gefaltet hat…)

Wie du diese Fragen jetzt aufdröselst, sei dir überlassen. 🙂
Stressfreie Fahrt,

Marcel

Hallo Marcel,

zu deiner ersten Anmerkung mit dem Samsung-Truck gab es schon eine Frage und auch Antworten. Deine Anmerkungen passen da aber gut dazu. Danke dafür.

Nun zu der Schwenkachslenkung. Oh je. Vorteile? Der Auflieger läuft einen größeren Radius und die Reifen halten länger. Nachteil? Muss beim Rückwärtsfahren gesperrt werden, sonst stellt sie sich quer.
Zumindest wurde mir das so geschildert und demjenigen glaube ich. Zumindest manchmal. Danke Sven 🙂

Ich selber habe damit nichts am Hut.

Kommentare geschlossen

Sie haben Post

Frederik hat einen neuen „Safety Truck“ entdeckt:

Was hältst du denn davon?

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


YouTube – Direktlink

Beste Grüße!

Was ich davon halte? Hmm, tolle Sache. Natürlich besonders für die, die hinter dem Lkw fahren. Nur glaube ich nicht, dass diese Technik eine Zukunft hat. Viel zu teuer und viel zu aufwendig. Aber immerhin zeigt Samsung, was alles möglich ist.

7 Kommentare

Sie haben Post

Ein Leser der anonym bleiben möchte, schickte mir folgende Frage:

Hallo, ich habe ein Problem. Ich hatte einen mittelschweren Arbeitsunfall. Ich habe mir meinen rechten Mittelfinger zerquetscht. Nun sind 3 Finger, der kleine, der Ring und der Mittelfinger ein gegipst. Da ich nun ein wenig ein schlechtes Gewissen habe, wollte ich mich schlau machen, ob ich so meinen Laster (40 tonner ) fahren darf. Über eine schnelle Antwort wäre ich echt dankbar.

Was sagt denn der Onkel Doktor zu dem Fall? Hat der Dich nicht krank geschrieben?

Also ich bin der Meinung, dass man mit körperlichen Mängeln nicht am Straßenverkehr teilnehmen sollte. Sprich dann, wenn man sich auf Grund des Mangels nicht mehr sicher im Verkehr bewegen kann.
Ob dies in Deinem Fall so ist, weis ich natürlich nicht.

Ich bin auf der ARAG-Homepage auf einen Text gestoßen, der genau dieses Thema behandelt hat. Und da hieß es eben, dass die Versicherung im Falle eines Unfalls mit Regressforderungen ankommen kann, wenn der Fahrer sich trotz Einschränkungen hinters Steuer gesetzt hat.

Ob eine Beeinträchtigung bei drei eingegipsten Fingern gegeben ist? Ich habe keine Ahnung. Vielleicht könnte ich mit drei gegipsten Fingern das Lenkrad greifen und benutzen, aber nicht so fest zupacken, wie es in einer Gefahrensituation erforderlich wäre.

4 Kommentare