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Kategorie: Gedanken

Eine traurige Bilanz

Die Petition von Christian (Systeme zur Beseitigung von Wassermassen und Eisplatten auf Lkw etc. gesetzlich vorschreiben zu lassen) ist beendet. Eine überschaubare Zahl von 316 Personen war der Meinung, dass etwas mehr Sicherheit auf winterlichen Straßen durchaus machbar wäre. Oder zumindest der Versuch.

In den vier Wochen von Mitte Februar bis Mitte März habe ich bestimmt sechs oder sieben Beiträge darüber gelesen. Oder eher mehr. Eigentlich wurde in allen Mitgliedsstarken Gruppen auf Facebook darauf hingewiesen. Man konnte es normal nicht übersehen.
Trotzdem gibt es Leute die ihren Senf erst hinzu geben, wenn das ganze bereits gelaufen ist. Schon klar. Einen Tag nach dem Ende liest man zum ersten Mal davon. So ganz plötzlich. Für mich sind das Trollos.

Alles Trollos

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Gib zehn, bekomm sieben

Autohöfe nehmen Parkgebühren. Das ist bekannt. Deshalb meide ich die meistens. Wenn ich doch mal einen anfahre, kann ich in der Regel die sieben oder zehn Euro Gebühr komplett als Verzehrbon im Restaurant oder der Tankstelle einlösen.

Auf dem SVG – Autohof Breuna ist das anders. Da zahle ich zehn Euro, bekomme aber nur einen Gutschein über sieben Euro. Muss ich nicht verstehen. Ich verbuche die drei Euro mal als Müllgebühr. Oder für die Reinigung der Außenanlagen.
Wenn hier 80 Lkw stehen, macht das 240 Euro am Abend. Das mal 20 sind 1 200 Euro im Monat. Damit kann man schon so einiges entsorgen.

Gebühr Autohof Breuna

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Aha

Italien erhärtet die Kontrollen zur Kabotagevorschrift. Es wird insbesondere daran erinnert, dass die Beweislast der Zulässigkeit der Kabotage durch den Spediteur, direkt erstmal durch die Mitführung aller notwendigen Papiere durch den Fahrer zu gewährleisten ist.

Wann endlich passiert das bei uns? Ich behaupte mal ganz dreist, dass wohl die wenigsten Kontrollbeamten auf den Nachweis aller Papiere seit Start der Kabotage bestehen. Und warum können dann die Italiener stilllegen, wenn sie doch derselben EU-Vorschrift unterliegen? Oder sollte ich lieber gleich sagen, warum macht das bei uns niemand? Das könnten die nämlich ganz genauso!

Controlli più stringenti per cabotaggio nell’autotrasporto

PS. Tina. Danke für den Hinweis.

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Die GDL macht alles völlig richtig

Das die Lokführer noch streiken, hat ja mittlerweile jeder mitbekommen. Gut, mich betrifft das eigentlich weniger. Auch wenn die Metallarbeitgeber als Reaktion darauf jetzt vorschlugen, dass Sonntagsfahrverbot für Lkw einmalig auszusetzen.
So könne die Gefahr von Produktionsausfällen zumindest teilweise abgeschwächt werden. Das sagte Niedersachsens Metall-Chef Volker Schmidt.

Tja. Eigentlich ist das ein unüberlegter und dummer Vorschlag. Um Transporte an einem Sonntag durchzuführen, müssten Personalverordnungen und Sozialgesetze geändert werden. Denn es gibt Sozialvorschriften. Ja. Auch für Lkw – Fahrer.
Also nix als heiße Luft. Die übrigens von Leuten kommt, die gut bezahlt werden.

Dieser Arbeitskampf selber kommt bei vielen nicht gut an. Das ist kein Geheimnis. Aber warum sollten Lokführer nicht ihre Macht nutzen? Manager haben das die letzen 20, 25 Jahre ja auch so gemacht. Und das ganz ungeniert.
In Berlin wird ein Flughafen gebaut. Oder in Hamburg eine Philarmonie. Da werden nicht nur Millionen vergeudet, sondern Milliarden. Wo bleibt da der zigtausendfache Aufschrei? Banken und Konzerne werden mit Steuergeldern in schwindelerregender Höhe gestützt. Geld, welches bei Krankenhäuser, Schulen oder in der Altenpflege fehlt.
Oh, ich habe die Infrastruktur vergessen. Da werden mittlerweile für den Schwerverkehr ganze Autobahnabschnitte gesperrt. Oder die Geschwindigkeit verringert. Warum? Weil nicht einmal Geld für anständige Leitplanken vorhanden ist. Vielleicht aber auch, weil Lobbyisten ihre Interessen durch gesetzt haben.

Aber nein. Letzteres kann nicht sein. Politik ist ja nicht käuflich. Welch ein böser Gedanke von mir.

Aber zurück zum Thema: Den Weselsky habe ich gestern in einem Interview gesehen. Der hat nicht nur seinen Text abgespult, sondern logische Fakten genannt. Für mich war das verständlich.
Deshalb verstehe ich Leute nicht, die sich lautstark über diesen Streik aufregen. Seit Jahren werden Reallohnverluste einfach so hingenommen. Arbeitnehmer müssen aufstocken, es gibt immer mehr Zeitarbeits- und Werksverträge. Zig Millionen droht später Armut. Schon allein deshalb, weil die sich eine Altersvorsorge überhaupt nicht leisten können.

Haben sich diese Nörgler nicht das falsche Ziel ausgesucht? Sind die eigentlichen Schuldigen nicht eher bei den Vorständen der Bahn zu finden? Leute, die sich Jahresgehälter in Millionenhöhe gönnen? Ein Herr Mehdorn z.B. hatte Gehaltszuwächse von über 20% pro Jahr. Als er noch Bahnchef war. Der jetzige Bahnchef Grube verdient 2,6 Millionen Euro.
Jetzt wollen Politiker/innen wie die Nahles Einheitsgewerkschaften. Also auf gut deutsch, dass die Politik Streiks regelt und anschließend beschränkt. Oder das welche wie Profalla vermutlich, der jahrelang Gesetze zugunsten der Bahn gefördert hat, nun mit einem Millionenposten belohnt werden?

In was für einem Land lebe ich denn eigentlich, wo so etwas auch noch mit Applaus belohnt wird? Sorry. Aber manchmal komme ich mir vor wie in einem Irrenhaus. Die Schafe gönnen sich gegenseitig nichts, während die Metzger die Messer schleifen und frech grinsen.

Die Goering-Eckardt grinst

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Vitamin ACE für Autofahrer

In der Welt von Automobilclubs sind Lkw in der Regel der Feind auf deutschen Straßen. Laut, langsam, zerstörend und irgendwie auch nutzlos. Und ja. Stört der Lkw, stört auch dessen Fahrer. Verständnis für meine Nöte kann ich von deren Seite eigentlich kaum erwarten.

Um so mehr war ich überrascht, auf den Seiten des ACE Auto Club Europa e.V einen Text zu lesen, der für mehr Verständnis zwischen Pkw- und Lasterfahrern wirbt:

Dabei sind die Gründe für die Eile des Lkw-Fahrers häufig schlicht und ergreifend ein enormer Termindruck, der meistens zwei Ursachen hat. Er muss zu einer bestimmten Zeit seinen Kunden erreichen und die Lageristen an der Rampe sind alles andere als freundlich. Sie haben für Verspätungen überhaupt kein Verständnis. Dann darf sich der Fahrer beispielsweise wieder hinten anstellen. So verstreicht weitere, wertvolle Zeit, die eine ganze Tour durcheinanderbringt. Unter Umständen droht eine ungeplante Übernachtung. Vielleicht ist sogar das Wochenende bei der Familie in Gefahr.

Gewürzt wird das ganze noch durch einen netten Kommentar von Volker Hammermeister. Den kenne ich zwar nicht, aber egal.

Aber wisst Ihr, was solch ein Text bringt? Nix. Dieses Geschriebene kommt bei denen für die es bestimmt ist, nie an. Weil es nach fünf Minuten schon wieder vergessen ist. Selbst wenn zukünftige Autofahrer während ihrer Fahrstunden zwei Stunden in einem Lkw mitfahren, begreifen die nicht, dass ein Brummi anders zu fahren ist und mehr Platz braucht.

Denn. Im späteren Autofahrerleben zählt eh nur noch eines: Ich!

Der Lkw. Das unbekannte Wesen
Kommentar Volker Hammermeister, ACE LENKRAD-Autor

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Wird die deutsche Politik wach?

Das Zusammenspiel von Jan Bergrath (FERNFAHRER), Jutta Steinruck, Raymond Lausberg und ACTIE trägt endlich Früchte. Ein Gesetz ist zum Greifen nah:

bundesrat.de/SharedDocs/TO/927/to-node.html

Hier die Empfehlung des Bundesrates an die Bundesregierung.

Es ist alles vorhanden aus der Petition von Udo Skoppek und aus der Sammlung diverser Bilddokumente über die Zustände auf den Rastplätzen.

truckonline.de/petitionbundestag.pdf

Zum Gesetzentwurf insgesamt:

In den Medien wird immer wieder über Fernfahrer berichtet, die ihre wöchentliche Ruhezeit im LKW verbringen. Subunternehmen aus osteuropäischen Ländern mit entsprechenden Arbeitsbedingungen übernehmen zum Beispiel in deutschen Häfen nationale Transporte.

Frankreich und Belgien haben nationale Regelungen erlassen, die das Verbringen der wöchentlichen Ruhezeit im LKW nicht mehr zulassen. Eine Folge dieser Regelungen ist, dass Fernfahrer vermehrt auf Parkplätze und Raststätten in Deutschland im grenznahen Raum zu Frankreich und Belgien ausweichen, was vor Ort zu problematischen Zuständen führt. Auch von Seiten der Verbände des Güterkraftgewerbes wird daher ein Handlungsbedarf gesehen.

Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass das Verbringen der wöchentlichen Ruhezeit im LKW oder dessen unmittelbarer Nähe in einer nichtfesten Unterkunft durch Rechtsänderungen verhindert wird.
Diese Regelungen müssen in einem kurzen, angemessenen Zeitraum getroffen werden. Sofern in diesem Zeitraum keine europarechtliche Regelung zustande kommt, wird die Bundesregierung aufgefordert, eine entsprechende Regelung im nationalen Recht zu erlassen.

Diese Regelung sollte insbesondere dafür Sorge tragen, dass Fahrer, die die regelmäßige wöchentliche Ruhezeit auf Grund der Disposition des Unternehmers nicht am Standort des Fahrzeugs oder am Wohnort nehmen können, sie während der gesamten Dauer in einer für den Erholungszweck geeigneten festen Unterkunft mit geeigneten Sanitäreinrichtungen und ausreichenden Versorgungsmöglichkeiten verbringen können.
Hierfür hat der Unternehmer zu sorgen. Eine Bußgeldbewehrung dieser Regelung ist zu schaffen.

Begründung: Es gibt immer wieder Berichte, wonach Fahrer auch die regelmäßige wöchentliche Ruhezeiten im LKW verbringen (zum Beispiel Jan Bergrath, Frachtführer im Fokus, Fernfahrer 2014 Nummer 8, Seite 26 f). Sie kommen wochenlang nicht nach Hause. Subunternehmen aus osteuropäischen Ländern mit entsprechenden Arbeitsbedingungen übernehmen zum Beispiel in deutschen Häfen nationale Transporte, was zu Wettbewerbsverzerrungen führt.

Es ist daher eine Klarstellung im europäischen hilfsweise im deutschen Recht angezeigt, wonach Fahrer die regelmäßige wöchentliche Ruhezeit gemäß Artikel 8 Absatz 6 erster Spiegelstrich in Verbindung mit Artikel 4 Buchstabe h der Verordnung (EG) Nummer 561/2006 oder gemäß Artikel 8 Absatz 6 Buchstabe a in Verbindung mit Artikel 1 Buchstabe p des AETR nicht im Fahrzeug nehmen dürfen.
Sofern der Fahrer die regelmäßige wöchentliche Ruhezeit auf Grund der Disposition des Unternehmers nicht am Standort des Fahrzeugs oder an seinem Wohnort nehmen kann, hat der Unternehmer dafür zu sorgen, dass der Fahrer diese Ruhezeit während der gesamten Dauer in einer für den Erholungszweck geeigneten festen Unterkunft mit geeigneten Sanitäreinrichtungen und ausreichenden Versorgungsmöglichkeiten verbringen kann.
Der Tatbestand soll mit einem Bußgeldtatbestand versehen werden. Die Rechtslage würde damit an die in Frankreich und Belgien geltende Empfehlungen 435/1/14 angeglichen werden.


bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2014/0401-0500/435…

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Ich weiche mal kurz ab. Also vom eigentlichen Thema hier.

Radio hören ist für mich Alltag. Seit ich denken kann, gehört dieses Medium zu meinem Leben. Hatte ich früher, also zu meiner Schulzeit, Hausaufgaben auf, ging das nur mit Musik im Hintergrund.

Gut. Die Auswahl an hörenswerten Sendern war damals noch arg eingeschränkt. Ich erinnere mich an die „Mittags-Discotheke“ auf HR3. Martin Hecht, Thomas Koschwitz, Werner Reinke oder Rainer Maria Ehrhard sind Namen, die mir noch heute im Gedächtnis hängen.
Nach der Schule, kaum richtig zu Hause, war das mein tägliches Ritual. Der Rekorder lief dann durch, bis Abends zum einschlafen.

Klar. Dieser öffentlich – rechtliche Sender hat das Radio nicht erfunden. Aber es war die einzige Station, die in dieser Zeit für mich hörenswert war. Gut, viel mehr Auswahl gab es auch kaum. Private Sender – die ich selbst heute kaum höre – gab es damals noch nicht und andere, wie Bayern3 oder NDR 2, waren in meinem Heimatdorf, sorry „Kleinstadt“, über Antenne kaum erreichbar. Selbst „DT64“ war nur selten eine Alternative.

Und heute? Hmm. Während der Woche läuft das Radiogerät noch immer als Beilage. Diverse Radiostationen gibt es ja mittlerweile zur genüge. Darunter viele Formatsender, mit ihren meist netten und fröhlichen Morgen-, Mittags-, und Abendshows. Aber wie bereits erwähnt. Darauf verzichte ich eigentlich gerne.

Aber selbst auf Infosender, wie den DLF oder diese ganzen Spartennachrichtensender der ARD habe ich immer weniger Bock. Gut, viele Berichte sind hörenswert. Klar. Aber momentan?
Kommen Nachrichten, kommt das Thema Ukraine. Oder Irak und Syrien. Westafrika mit Ebola ist auch noch dabei. Und natürlich die Flüchtlinge, die fast täglich im Mittelmehr ertrinken. Elend und Leid. Überall. Zu jeder halben Stunde. Eigentlich möchte ich es nicht mehr hören.

Ehe ich mich jetzt völlig verzettel. Bin ich schon so abgestumpft, weil ich das einfach nicht mehr hören will? Ich registriere diese Meldungen. Logisch. Aber habe ich mich an diese Nachrichten schon so gewöhnt?
Immer öfter kommt nur der eine Gedanke: Aha. Schon wieder? Das mag makaber oder kaltherzig klingen – es ist aber so.

Soviel mal dazu. Auf dass es besser werde. Wäre wünschenswert, ist aber doch momentan ziemlich utopisch.

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