Es ist mal wieder der fünfte eines Monats. Und an diesem fragt „Gut gebrüllt“, wie denn von anderer Leute Blogger der Tag so war. Das nennt sich dann „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag„.? Oder eben in Kurzform „WmDedgT„.
Hier ist, zum siebten Mal – joa mei, wie die Zeit vergeht – meine Ausgabe:
3.24 Uhr, mir ist kalt ist, ich werde munter. Toll. Im dunklen such ich den Schalter für die Standheizung. Eine geile Erfindung.
Der erste Lkw den ich fahren musste, damals vor dreiunddreißig Jahren, hatte sowas nicht. Keine Ahnung, wie ich da zurecht kam. Na ja, ich war jung und zäh. Und ein bissel naiv.
Kurzer Blick aufs Handy. Oh, ich kann noch zwei Stunden pennen.
5.15 Uhr, die Weckfunktion vom Handy reißt mich aus dem Schlaf. Waren das echt zwei Stunden? Ich überlege kurz, wo ich eigentlich stehe. Ah, irgendwo bei Sirmione.
Dann die übliche Routine. Aus der Koje krabbeln, anziehen, Vorhänge auf, Motor starten, Tacho auf Arbeitszeit stellen.
Die kleine Tankstelle auf dessen Gelände ich stehe, hat noch geschlossen. Also pieseln ins Gras und Kanisterwäsche. Die finde ich nie angenehm, bei zwei Grad.
Während ich Zähne putze, mach ich nen Rundgang um den Lkw. Beleuchtung funktioniert, kein Reifen platt, Tanks geschlossen, Plane nicht zerschnitten, an der Sattelkupplung hat sich auch niemand zu schaffen gemacht.
5.34 Uhr, los geht’s. Ist ein purer Fahrtag heute. Brauch also keinen Kunden anfahren. Die einzigen die mir und denen ich auf die Nerven gehe, sind Auto- und Lkw-Fahrer um mich herum.
5.56 Uhr, erster kurzer Stopp an einer Tankstelle kurz vor Affi. Ich hole mir nen Kaffee Americano und ein Brioche. Mit Pistaziencreme. Und weil die grad aus dem Ofen kommen, gleich noch eines. Gefüllt mit Marmelade.
Und wieder stelle ich mir die Frage, wieso bekommt man sowas nicht in Deutschland hin? Preiswerter Kaffee, der auch noch toll schmeckt und was leckeres süßes dazu.
Aber ich darf nicht zu lange überlegen, muss weiter. Immerhin hat es für ne Viertelstunde Pause gereicht.
7.50 Uhr, die Leuchtschilder über der Brennerautobahn zeigen Stau zwischen Bozen-Süd und Bozen-Nord an. Da hab ich wenig Lust drauf. Also fahr ich ab und quer durch die Stadt.
Trotz Berufsverkehr läuft das gut. Denke mal, ich hab zumindest keine Zeit verloren.
Kurz vor neun, irgendwo hinter Innsbruck. Halbe Stunde Pause. Eigentlich nehme ich mir vor, in dieser Zeit mal ein bissel draußen rumlaufen.
Aber meist bleibt es beim Vorsatz. Viel öfter stell ich den Wecker und döse die dreißig Minuten.
Später bei Kufstein noch tanken. Seitdem sich die Spritpreise in Tirol und Bayern kaum noch unterscheiden, gibt es da nur noch selten Wartezeiten. Vor einiger Zeit war das mal ganz anders.
12.03 Uhr, nochmal ne Pause. Dieses Mal am Irschenberg. Da fix duschen und ein Brötchen mit Leberkäs. Beides ist Pflicht.
16.34 Uhr, Feierabend. Oder fertsch wie der Sachse sagt. Stehe auf nen Rasthof zwischen Nürnberg und Würzburg.
Könnte zwar noch ne knappe Stunde fahren, aber das passt so. Morgen früh noch dreieinhalb Stunden bis zur ersten Abladestelle, von daher alles gut.
Jetzt noch fix diesen Beitrag tippen, nebenbei was Essen und ein Bier schlabbern. Dann Zähne putzen und ab in die Koje.
Finde den Blog hochinteressant.
Da kann ich nur zustimmen. Daumen hoch.