Er beschreibt damit eine Wahrheit, die viele von uns schon lange kennen, aber kaum einer laut ausspricht: Wir Fahrer schuften unter Bedingungen, die auf Dauer krank machen. Körperlich, psychisch und menschlich.
Wochenlang unterwegs, schlafen auf überfüllten Rastplätzen, manchmal mit einem Eimer statt einer Toilette. Lärm, Hitze, Kälte, Zeitdruck, dass ist Alltag. Wer von außen denkt, man „sitzt ja nur“, hat keine Ahnung, was dieser Beruf wirklich bedeutet.
Wir tragen Verantwortung für zig Tonnen Ladung, für die Sicherheit anderer und oft auch für unser eigenes Leben und trotzdem fehlt es an Respekt, Wertschätzung und vor allem an Infrastruktur. Fakten sprechen für sich: Mehr als die Hälfte aller Berufskraftfahrer ist übergewichtig, viele leiden unter Bluthochdruck, Diabetes oder Schlafapnoe. Und jeder Dritte hat schon einmal erlebt, am Steuer kurz einzunicken.
Das ist kein Versagen, das ist ein Systemfehler, verursacht durch Übermüdung, Termindruck und mangelnde Pausenmöglichkeiten. Die Branche leidet, weil die Gesellschaft möglichst billig einkaufen will.
Speditionen stehen unter Druck, Auftraggeber drücken die Preise, und am Ende bleibt der Fahrer auf der Strecke. Viele sterben sprichwörtlich am Arbeitsplatz, während sie eigentlich nur ihren Job machen wollten.
Ich weiß, wovon ich schreibe. Nach Jahrzehnten auf der Straße kenne ich beide Seiten. Die Leidenschaft fürs Fahren und die Schattenseiten des Systems. Ich selbst leide an Schlafapnoe und Diabetes.
Das kam nicht von irgendwoher. Es sind Folgen eines Berufs, in dem Schlaf oft Luxus ist und Essen aus der Plastikschale kommt.
Wir brauchen endlich ehrliche Veränderungen: Bessere Rastplätze mit ordentlichen Sanitäreinrichtungen. Faire Bezahlung, die dem Risiko und der Verantwortung gerecht wird. Und eine Gesellschaft, die begreift, dass ihr Wohlstand auf den Rädern dieser Menschen rollt.
Ab morgen gibt`s bei Lidl Kfz-Verbandstaschen für nur 3.99 Euro. Die Erste-Hilfe-Taschen entsprechen DIN 13164:2022 und sind daher zulässig. Schaut, ob Eure noch verwendet werden dürfen und greift zu.
Gambia ist das kleinste Land Afrikas, etwa halb so groß wie Hessen und fast komplett vom Senegal umgeben. Dessen Landschaft besteht hauptsächlich aus flachem Gelände und wird durch den Gambia-Fluss und seine Nebenflüsse geprägt.
Die Amtssprache ist Englisch, Hauptstadt Banjul. In dem Land leben etwa 2,7 Millionen Menschen. Genau da war Blogleser Michael für einige Tage im Urlaub und schickte mir ein paar Fotos. Vielen Dank dafür:
Was als sozialer Fortschritt verkauft wurde, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als politische Kulisse, deren Fassade längst bröckelt. Die Verhandlungen um das sogenannte „Mobilitätspaket I“ begannen mit hehren Zielen: Fairness, sozialer Ausgleich, Eindämmung von Lohn- und Sozialdumping.
Es war ein Hoffnungsschimmer für viele, die den ruinösen Wettbewerb im europäischen Straßengüterverkehr nicht mehr ertragen konnten. Allen voran die selbstfahrenden Unternehmer, die KMU, die inländischen Berufskraftfahrer. Doch was folgte, war ein zermürbendes Schauspiel zwischen Lobbyismus, Ignoranz und politischem Kalkül.
Von Beginn an ein ungleiches Spiel
Schon während der Verhandlungen zum Mobilitätspaket wurde deutlich, wer am Tisch sitzt und wer draußen vor der Tür stehen muss. Vertreter großer Konzerne, Verbände mit wirtschaftsnaher Ausrichtung, Regierungen mit eigenen nationalen Interessen. Sie alle bestimmten die Richtung. Die eigentlichen Betroffenen, die zigtausend Fahrer, die mittelständischen Transportunternehmer, wurden allenfalls am Rande gehört, wenn überhaupt.
Die Rückkehrpflicht von Fahrzeugen und Fahrern sollte der Durchbruch gegen Briefkastenfirmen und Ausbeutung sein. Es wurde kaum ein Jahr nach ihrer Einführung durch politische Einflussnahme und neoliberale Interessengruppen systematisch aufgeweicht und abgeschafft.
Die Ausrede: Klimaschutz. Das eigentliche Ziel: weitere Marktöffnung unter dem Deckmantel ökologischer Vernunft. Eine Farce sondergleichen.
Auf Petition und Verfassungsbeschwerde folgt die Sprachlosigkeit der Demokratie
Eine Petition an die Bundesregierung und eine Verfassungsbeschwerde waren ein Akt demokratischen Aufbegehrens. Ein Versuch, Gerechtigkeit auf juristischem Weg einzufordern. Wir haben uns auf geltendes EU-Recht gestützt, insbesondere auf Artikel 5 (3) EUV sowie Artikel 114 (2) AEUV. Wir haben dargelegt, dass der Wettbewerb im europäischen Güterkraftverkehr nicht nur unlauter, sondern regelrecht ruinös ist, für Arbeitnehmer wie für Unternehmer.
Doch die Bundesregierung blieb stumm. Kein Wort zur Begründung, keine inhaltliche Auseinandersetzung. Man verwies auf das Mobilitätspaket als sei damit alles geregelt. Dabei wurden genau jene Missstände, die wir benannt haben, von diesem Paket nur neu verpackt, nicht beseitigt.
Lkw stehen auf einem Rasthof. Deren Fahrer sind teilweise wochenlang unterwegs.
Die Artikel 151 bis 155 AEUV, auf die sich gerne berufen wird, sind in Wirklichkeit bloße Beteiligungsrechte für Tarifpartner ohne jede Entscheidungskompetenz. Die Wahrheit ist: Diese „Sozialpartner“ dürfen informieren, kritisieren, einreichen aber nicht mitentscheiden. Die soziale Säule der EU ist ein Papiertiger.
Und das Bundesverfassungsgericht? Es kann die Beschwerde jahrelang liegen lassen oder sie kommentarlos ablehnen. Eine Instanz, die über so grundlegende Fragen wie die Zerstörung eines ganzen Berufszweigs urteilen soll, aber von der Materie keine praktische Ahnung hat, ist auf die Aussagen einer Bundesregierung angewiesen, die längst zum Mitverwalter eines Systems der Ausbeutung geworden ist.
Wirklichkeit auf den Straßen. Die Realität in den Fahrerkabinen
Während die Politik von Fortschritt redet, schlafen Fahrer auf Parkplätzen ohne sanitäre Einrichtungen. Während Minister vom „starken Mittelstand“ sprechen, brechen deutsche Unternehmen unter dem Druck osteuropäischer Dumpinganbieter zusammen. Während EU-Gesetze Schutz versprechen, finden Kontrollen nur auf dem Papier statt. Während man von „Wettbewerbsgleichheit“ faselt, werden Sozialstandards systematisch unterlaufen.
Was bleibt, ist eine Realität voller Absurditäten: Fahrer, die sechs Wochen und mehr quer durch Europa irren, ohne zu wissen, ob sie nächsten Monat noch Arbeit haben oder wann sie nach Hause kommen.
Unternehmer, die sich an Vorschriften halten und dafür bestraft werden, weil sie nicht billig genug sind. Und eine Politik, die Gesetze schafft, deren Einhaltung sie weder kontrolliert noch einfordert.
Wenn Recht zur Kulisse wird, verliert die Demokratie
Das Mobilitätspaket hätte ein großer Wurf zur Gesundung einer Branche sein können. Stattdessen wurde es zum Vorwand, Reformen zu unterlassen, Proteste zu ignorieren und Kritik abzutun. Die Rückkehrpflicht wird geopfert, die Marktzugangsregeln ausgehöhlt, der soziale Dialog zur Fassade degradiert. Was bleibt?
Ein ruinöser, systemisch geduldeter Wettbewerb, gespeist durch Briefkastenfirmen, unregulierte Subunternehmerketten und fehlende Kontrollen.
Eine Politik, die sich hinter dem Mobilitätspaket I versteckt, obwohl sie weiß, dass dessen Wirkung durch Ausweichstrategien längst unterwandert ist.
Ein Justizapparat, der auf Einschätzungen der Bundesregierung zurückgreift, die wiederum von realitätsfernen oder lobbygetriebenen Einschätzungen geprägt ist.
Wir haben nicht nur die Stimme erhoben, wir haben sauber gearbeitet, fundiert argumentiert und auf geltendes Recht berufen. Das dies bis heute folgenlos bleibt, zeigt die wahre Fratze europäischer Verkehrspolitik: neoliberal, marktkonform, systemblind, und tief undemokratisch.
Doch auch wenn man uns ignoriert, verspottet oder bekämpft, wir haben den Finger in die Wunde gelegt. Und wir haben dokumentiert, was andere verschweigen.
Kaum war der Urlaub da, ist er auch schon wieder vorbei. Tja, so kurz können knappe drei Wochen sein. Vorhin auf den Weg in die Firma gemacht, dort den Lkw eingeräumt. Ist irgendwie immer wie ein kleiner Umzug.
Jetzt steh ich an der Ladestelle, im Norden von Hessen. Hier gibt es morgen früh eine Komplettladung. Danach geht’s wieder nach Hause ins Wochenende. Wenn es normal läuft, bin ich gegen Mittag daheim. Reicht für den Anfang 🙂 .
Eines der Plugins welches ich auf diesem Blog installiert habe, ist „Independent Analytics„. Ein simples DSGVO-konformes Statistik-Tool, welches zählt, wie viele Aufrufe dieser Weblog und einzelne Beiträge hier erhalten und wie viel Traffic über z.B. Suchmaschinen oder soziale Medien kommen.
Ja, auch soziale Medien. Und da besonders Facebook. Denn gegenüber Twitter oder gar Threads oder LinkedIn sind dort viele Fahrer vernetzt. Und wenn ein Beitrag von hier auf einer reichweitenstarken Seite oder Gruppe mit vielen Mitgliedern geteilt wird, gibt das schon einen Schub nach oben.
Weil eben viele Leute auf den dort geteilten Link klicken.
Die Besucherzahlen von gestern
Anders ist es bei Suchmaschinen und da besonders Google. Ja Google, denn alle anderen Dienste kann ich vernachlässigen, denn die sind eigentlich irrelevant.
Der gestrige „Verkehr“ durch Suchmaschinen
Über achthundert Besucher nur über Google. Ist doch gut. Besonders für meinen kleinen Blog. Ich bin zufrieden. Noch.
Ja noch. Denn jetzt kommt ein aber: Dank Gemini bei der Google Suche geht Website-Traffic auch hier immer mehr den Bach runter.
Heißt, Besucherzahlen, Medieninhalte und Informationsgehalt nicht nur hier, sondern auch von anderen vielen kleinen und großen Weblogs, Webseiten oder anderen Internetplattformen wird einfach parasitär und kostenlos von Artificial Intelligence (AI) verwertet und prominent, also ganz oben auf deren Seite, präsentiert.
Ein Beispiel? Bei der Suche nach „beste Truckerfilme“ sieht das so aus:
Erst KI, dann der Rest
Nutzer erhalten direkt oben in den Suchergebnissen KI-generierte Antworten auf ihre Anfrage. User brauchen also keine Website, kein Forum oder wie hier keinen Blog mehr zu besuchen, um gewünschte Informationen zu erhalten. Das führt, logischerweise, zu einem signifikanten Rückgang von Klicks. Und ja, auch Einnahmen.
Denn dieser Einbruch, irgendwo habe ich mal gelesen, um bis zu 70 Prozent an Klicks, torpediert z.B. Werbefinanzierung fast komplett. Und das ohne Ausgleich.
Jedes Wort, jeder Satz, jeder Beitrag den ich und viele andere ins Netz schreiben, wird von deren KI verwurstet. Echt ein gefährlicher Trend, der Bot-Netzwerken und fragwürdig finanzierten Quellen viele Türen öffnet.
Wieso das von Kartellbehörden oder Regulierungsstellen verpennt wurde? Keine Ahnung. Bis man dort aufwacht, ist der Drops längst gelutscht. Denn bis dahin wird jedes von Menschen geschriebenes Wort von irgendeiner KI gefressen und für lau verbreitet. Keine schönen Aussichten.
Die Analyse von Faire Mobilität zeigt sehr deutlich, wie sich der angebliche „Fahrermangel“ in Wahrheit darstellt: Unternehmen verbessern nicht die Bedingungen, sondern rekrutieren Fahrer aus Drittstaaten.
Je weiter deren Heimat entfernt ist, desto schlechter werden Bezahlung und Arbeitsbedingungen, desto länger müssen sie ohne Pause im Lkw leben, desto abhängiger sind sie von zweifelhaften Arbeitgebern.
Die Praxis bedeutet konkret: Kaum rechtliche Absicherung, oft nur mündliche Absprachen, überlange und unbezahlte Arbeitszeiten, Schuldenfallen durch Rekrutierungsgebühren, unsicheren Aufenthaltsstatus, willkürliche Lohnabzüge, Leben ohne ausreichende Erholung auf Parkplätzen, fehlende Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und schlechte Gesundheitsversorgung.
Das ist die Realität im europäischen Straßentransport. Und genau hier liegt das Problem: Diese Missstände gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern der EU. Aber der Wettbewerb läuft über Deutschland als größten Binnenmarkt. Gerade hier prallen die Unterschiede besonders hart aufeinander.
Meine Erkenntnis: Solange es in Europa keine einheitlichen Regeln für Arbeitsbedingungen und Löhne gibt, werden Fahrer immer gegeneinander ausgespielt. Faire Mobilität leistet mit solchen Analysen wichtige Arbeit.
Aber die wirkliche Lösung liegt nur in einem europäischen Ansatz: Gleiche Arbeit, gleiche Rechte, gleiche Bezahlung für alle Fahrer in der EU und darüber hinaus. Kontrolliert und mit Sanktionen gegen Auftraggeber, die Ausbeutung billigend in Kauf nehmen.
Trump kündigte am letzten Donnerstag die Einführung eines 25-prozentigen Zolls auf importierte schwere Lastwagen an, der im Oktober in Kraft treten soll.
Der US-Präsident kündigte die Zölle auf seiner Social-Media-Plattform „Truth Social“ am Donnerstag, dem 25. September, mit einem Inkrafttreten am 1. Oktober an.
„Um unsere großen Lkw-Hersteller vor unfairer Konkurrenz von außen zu schützen, werde ich ab dem 1. Oktober 2025 einen Zoll von 25 % auf alle in anderen Teilen der Welt hergestellten schweren (großen!) Lkw erheben“, schrieb Trump in seinem Post. „Unsere großen Lkw-Hersteller wie Peterbilt, Kenworth, Freightliner, Mack Trucks und andere werden vor dem Ansturm externer Störungen geschützt.“
Einige im Ausland hergestellte Lkw, darunter von Daimler und International, werden größtenteils in Mexiko produziert und zollfrei in die USA importiert, sofern zwei Drittel der Lkw-Teile im Rahmen des Freihandelsabkommens zwischen den USA, Mexiko und Kanada in Nordamerika hergestellt wurden. Es ist unklar, ob der Zoll von 25 % für alle Schwerlast-Lkw gilt oder nur für diejenigen, die nicht dem Handelsabkommen entsprechen, berichtete CNN .