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Der Kunde ist König

Folgende eMail bekam mein Disponent von einem Kunden:

Soeben erhalten wir eine Anlieferung durch Ihr Fahrzeug. Es betrifft einen Import aus Italien. Unser Versandleiter informiert mich gerade, daß Ihr Fahrer nur wenig hifsbereit ist. Er will nicht die Ladung mit einem Hubwagen so an den Rand fahren, daß unser Staplerfahrer es beim Abladen einfacher hat. Wir sind es gewöhnt, daß Fahrer beim Ab- oder Beladen in dieser Form behilflich sind. Ihr Fahrer dagegen sitzt im Führerhaus und läßt es alles geschehen. Dies finden wir so nicht in Ordnung. Vielleicht können Sie intern diesbezüglich einmal mit Ihrem Fahrer sprechen. Danke.

Mit freundlichen Grüßen…

5 Minuten später kam dieser Zusatz:

Hallo Herr Disponent*!
Eine ergänzende Information: Ihr Fahrer fuhr auf den Hof und öffnete seinen LKW seitlich. Unser Versandleiter hat ihn daraufhin gebeten rückwärts zur 2. Halle hoch zu fahren, weil dort die Entladung schneller geht. Das hat der Fahrer verweigert. Er blieb dort stehen, wo er sich hingestellt hat seitlich geöffnet und sich anschließend ins Führerhaus gesetzt. Er hat sich demnach auch Anweisungen unseres Personals widersetzt.

Dieser „Import aus Italien“ bestand aus Paletten, wobei jede Palette ungefähr 700 Kilogramm wog. Der Lkw sollte rückwärts auf eine steile Rampe gefahren werden. Das hätte bedeutet, dass ich jede dieser Paletten bergauf hätte schieben müssen.
So habe ich es vorgezogen, die Seite des Aufliegers zu öffnen, damit seitlich abgeladen werden kann.

Komischerweise war der Staplerfahrer (der wohl auch gleichzeitig Versandleiter ist) damit einverstanden.
Das ich im Führerhaus gesessen und alles habe geschehen lassen, entspricht ebenfalls nicht der Wahrheit.

Aber nun ja – der Kunde ist König und belassen wir es dabei…

Ein Kommentar

  1. Sennemann
    Sennemann 11/10/2008

    Wie schreibst du so schön: der Kunde ist König.
    Solche Aktionen habe ich auch schon durch. Wahrscheinlich hat der Staplerfahrer von seinem Chef eine aufs Dach bekommen und dann gab er halt dem Fahrer die Schuld.

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