Interessante Doku aus dem Jahr 1974 über den Bau der Brennerautobahn. Ziemlich am Ende wird die Brücke thematisiert, die einen Teil von Bozen überspannt. Für mich, selbst heute noch, ein grandioses Bauwerk.
Ach ja. Wer ein bissel Zeit hat, sollte mal ab Bozen-Nord die Brennerstaatsstraße bis Brixen fahren. Da sieht man viele Bauwerke von unten und bekommt ein Gefühl dafür, was für Schwierigkeiten und Anstrengungen der Bau vor mehr als einem halben Jahrhundert bereitet und gekostet haben muss.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Vor einiger Zeit hab ich die Autobahn App der „Autobahn GmbH“ auf mein Handy geladen. So quasi als Ergänzung zu Google Maps und auch, um mir Livebilder über Webcams anschauen zu können. Über dieses Programm sollte das nämlich möglich sein. In Österreich mache ich das oft, die Asfinag bietet so einen Dienst an. Denn grad jetzt im Winter mal nen direkten Blick auf den Zustand am Brenner oder die Tauernautobahn zu werfen, hat schon was.
Aber falsch erwartet. Denn gerade diese Funktion in der App wurde abgeschaltet. Fand ich ein bissel blöd und konnte auch nicht ahnen, wieso. Denn Kennzeichen oder gar Personen sind da null erkennbar.
Also eine Mail geschrieben, mit der Frage, wieso in der App die Webcams deaktiviert wurden. Die Antwort darauf kam relativ fix:
Sehr geehrter Herr Erdmann,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung zu unserer App!
Mitte März 2022 wurde entschieden, dass keine Live-Bilder mehr von deutschen Fernstraßen ins Netz gestellt werden. Dies ist vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine geschehen und betrifft nicht nur die Autobahn-App. Die Verkehrszentralen haben aber weiterhin Zugriff auf die Autobahn-Webcams im Bundesgebiet. Das Abschalten hat also keinen Einfluss auf die Überwachung des Verkehrs. Wir hoffen dennoch, dass Sie den Mehrwert der App für sich entdecken können…
Ein Teil der Antwort der „Autobahn GmbH“ auf meine nett gestellte Frage
Die Kameras wurden also nicht abgeschaltet. Die Bilder werden halt nur nicht mehr veröffentlicht. Der Russe hat also schuld. Denn Aktivitäten von sicherheitspolitisch relevanten Akteuren im Straßenraum zu verschleiern, ist wichtig. Hätte ich mir auch gleich denken können.
Blogleser Lars machte einen Rundflug über Westthüringen und fotografierte dabei auch die Werraralbrücke bei Herleshausen. Vielen Dank für diese tollen Fotos.
Das Dorf im Vordergrund müsste Hörschel sein. Glaube ich zumindest. Wanderfreunde werden den Ort kennen, denn am Ortsrand beginnt der Rennsteig.
Hier ein Blick direkt von vorn. Unten sieht man die Strecke der Werratalbahn, dahinter die ehemalige B7a. Die diente vor dem Bau des Grenzübergangs Wartha/Herleshausen als Transitstrecke.
Die Brücke selbst wurde von 1981 bis 1983 errichtet. Dem Verkehr übergeben wurde sie allerdings erst über ein Jahr später, zusammen mit dem neuen Grenzübergang. Kleiner Fakt am Rande: Zwei Jahre Bauzeit, heute undenkbar.
Im Zuge des sechstreifigen Ausbaus der Autobahn, entfiel in beiden Richtungen der Standstreifen. Und, obwohl die Brücke auf dem Gebiet der ehemaligen DDR lag, finanzierte die Bundesrepublik das Projekt mit 186 Millionen D-Mark.
Noch ne kleine Erinnerung aus meiner Jugend. Als die Brücke errichtet wurde, war ich so zwölf, dreizehn. Habe den Bau mehr oder weniger miterlebt, bin ja in Sichtweite dieser Brücke aufgewachsen.
In den Jahren nach der Eröffnung, die es offiziell nie gab, wurde das ganze Gebiet dort in der Nacht mit diesen für die damalige Zeit typischen neongelben Straßenlampen beleuchtet. Vielleicht erinnert sich noch jemand an diese Leuchten. Es sah dort aus, zusammen mit dem Grenzübergang, wie eine größere Stadt, obwohl es eigentlich ne Art Niemandsland war.
Mein Vater meinte damals zu mir, über diese Brücke werden wir nie fahren. Tja, da hat er sich eine der wenigen Male in seinem Leben getäuscht.
Wintereinbruch pünktlich zum Sommerbeginn. Da läuft mir doch glatt ein kalter Schauer über meinen verschwitzten Rücken. Das scheint aber auf dem Highway 40 zwischen Hinton und Grande Cache im Westen von Alberta in Kanada wohl keine Seltenheit zu sein. Die Leute da sind es also wohl gewohnt. ***
Ein neuer, globaler Plan von Arbeitgebern und Gewerkschaften sieht vor, den Fahrermangel zu verringern, Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer zu verbessern, und die Vorschriften für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu vereinfachen.
Diese vermeintliche Lösung wird doch seit einem Jahrzehnt praktiziert. Nur nicht im deutschen Transportwesen, weil die Gesetzeslage es nicht so zulässt. Wir haben damals in Lübeck gegen die Ausbeutung der Fillipinos bei Dinotrans protestiert und aufgezeigt, wohin dieser Weg führen würde. Dafür wurden wir ausgelacht und als Wanderzirkus bezeichnet.
Diese Denk- und Handlungsweise, sich immer weiter gen Osten zu orientieren, hat die Transportbranche doch überhaupt erst in die jetzige Schieflage mit der Wettbewerbsverzerrung und der halbherzigen Kompromisse des Mobilitätspaket gebracht. Anfänglich, nach der EU-Osterweiterung hatte noch jeder gedacht, den dicken Reibach mit billigen Fahrern machen zu können.
Genau das fällt der Branche nun auf die Füße. Große Geschäfte machen nur die Konzerne, die von diesen ungleichen Bedingungen profitieren. ***
Ausbeutung auch in Belgien? Klar. Ich warte ja schon länger darauf, dass jemand seinen Arbeitgeber verkloppt. Wundern würde es mich nicht. ***
Aber wie schlimm ist die Lage denn wirklich auf Deutschlands Autobahnen? So schlimm! ***
Die älteste Autobahnraststätte in Deutschland steht zum Verkauf. Der Versuch, trotz fehlender Autobahnkonzession an der Autobahn Bratwürste zu verkaufen, ging ja gehörig schief. Das Gebäude + Grundstück kann man übrigens für 420 000 Ocken erwerben. Wer also schon immer an einer Autobahn wohnen wollte, hier ist die Chance. ***
Lkw-Maut steigt um fast das doppelte und wird zur Klimaabgabe. Die zusätzlichen Einnahmen sollen zur Schiene umverteilt werden. Danke an Blogleser Armin für den Tipp. ***
Brenner-Autobahn, Italien. Lkw-Überholverbot auf der gesamten Strecke. Überholt werden dürfen nur überbreite, überlange, überschwere Transporter, an denen ein Blinklicht blinkt. Denn die dürfen nur sechzig fahren. Sollte unter den dort fahrenden eigentlich bekannt sein.
Heute früh ganz vorn ein überlanger „Gruber“, dahinter eine lange Schlange Lkw. Denn wenn der erste hinter dem Schwerlaster nicht überholt, dürfen auch die hinterherfahrenden nicht vorbei ziehen.
Also. Hinter dem „Gruber“ ein polnischer Lkw, “Heinzel“ oder „Hensel“ Spedition. Ich weiß nicht mehr genau, was da dran stand. Der fuhr brav hinterher, machte keine Anstalten, vorbeifahren zu wollen. Dann irgendwann fangen natürlich von weiter hinten andere Fahrer an zu überholen. Nicht jeder hat viel Zeit. Manchen pressiert es halt.
Schließlich war ich hinter dem Polen, habe dann auch beide überholt. Also „Heinzel-Hensel“ und den „Gruber“. In Höhe von dem Polen schau ich kurz rüber, sehe ein kleines schmächtiges Männchen mit mandelförmigen Augen am Steuer sitzen.
Keine Ahnung wo der Fahrer herkam. Vorderasien, Hinterasien, Mittelasien? Der arme Kerl verstand die Welt nicht mehr. Ihm wurde bestimmt gesagt, überhole bloß nicht auf der Brennerautobahn. Denn das kann teuer, teuer, teuer werden. Und Dein Führerschein ist auch weg.
Dann macht er es eben nicht. Auch wenn er hätte überholen dürfen. Nämlich den „Gruber“.
Hach. Das arme Männchen aus Vorder,- Mittel,- Hinterasien. Wird von hinten mit Hupe und Lichthupe malträtiert und weiß nicht mal wieso. Was tut man denen bloß an.
…auf der A 93 zwischen Kiefersfelden und dem Inntaldreieck:
Eigentlich gibt es nix interessantes zu sehen. Also bis auf dieses dämliche Überholmanöver bei Minute 6.40. Dieses in den Sicherheitsabstand rein ziehen, nervt mich. Entweder man überholt richtig, oder bleibt halt dahinter.
Na ja, habe die Kamera eigentlich auch nur mitlaufen lassen, um mal den Rückstau einer Blockabfertigung vor der Tiroler Grenze bei Kufstein zu zeigen. Hier, am 27. Oktober, immerhin stolze knapp vierzig Kilometer lang.
Über den Sinn oder Unsinn dieser Maßnahme will ich hier und jetzt nix groß schreiben. Erst recht nicht an einem Sonntag.
Nur so viel: Ein bissel verstehe ich die Tiroler schon, die sich an Tagen mit hohen Verkehrsaufkommen, wie nach Fahrverboten durch Feiertage, gegen zu viel Verkehr zu schützen versuchen. Nur trifft diese Aktion die falschen. Denn was können meine Kollegen und ich dafür, wenn seit Jahren der Schwerlastverkehr auf der Straße immer weiter zunimmt, weil die Schiene kaputt gespart und immer mehr zurück gebaut wurde? Oder viele Firmen den Lkw als Lager quasi missbrauchen? Denn das spart ja Kosten. Oder der Onlinehandel immer weiter wächst und wächst und wächst? Oder Schienenverkehrsunternehmen zu langsam und unflexibel sind?
Genau. Nämlich nix. Selbst der Nordzulauf zum zukünftigen Brennerbasistunnel wurde und wird auf bayerischer Seite seit Ewigkeiten boykottiert. Denn Gleise will auch keiner vor seinem Einfamilienhäuschen haben. Tja. Nur ausbaden müssen dieses politische und wirtschaftliche Versagen aber wir Fahrer. Also quasi das letzte Glied in der Kette. Was für ein Trauerspiel.
Auch wenn es jetzt ein wenig hochtrabend klingt. Aber der Lkw bringt auch das, was die Gesellschaft konsumiert. Weniger oder zumindest lokaler Konsum würde also weniger Lkw bedeuten.
Denn das Steak aus Südamerika, dazu ne gute Flasche Wein aus Kalifornien, gegessen auf Geschirr aus Tschechien mit Besteck aus China, als Nachtisch ein Kompott aus italienischen Äpfeln und zum spülen noch ein Glas französisches Wasser hinterher, gibt es eben nicht zum Nulltarif.