Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Kategorie: Unterwegs

Wieder ein schwerer Unfall. Wieder das gleiche Muster.

Von Udo Skoppeck

Wieder hat ein Lkw einen Radfahrer beim Abbiegen schwer verletzt – diesmal wartete der Radler sogar. Ein Lkw biegt ab, ein Radfahrer, der wartet, wird überrollt.

135 Radfahrer sind 2024 allein durch Lkw ums Leben gekommen. Das sind 32 % aller tödlich verunglückten Radler.
Seit 2014 haben die Radunfälle um 64 % zugenommen, viele davon mit älteren Menschen auf Pedelecs, die keine Chance mehr haben, rechtzeitig zu reagieren.

Und ja, wir dürfen es aussprechen: In 81 % der Fälle liegt die Schuld bei uns, den Lkw-Fahrern. Es reicht. Diese Tragödien müssen aufhören.

Wir brauchen:

  • Pflicht für Abbiegeassistenten – sofort und für alle Lkw, nicht erst bei Neuzulassungen
  • Getrennte Ampelphasen für Lkw und Radfahrer – in jeder Großstadt
  • Schulungen und klare Regeln für Pedelec-Nutzer, besonders im höheren Alter
  • Sichere Radwege – raus aus der Gefahrenzone! Kein Vorbeifahren mehr an Lkw
  • Mehr Menschlichkeit in der Stadtplanung – Leben vor Logistik

Das Grundproblem, Abbiegeunfälle zwischen Lkw und Radfahrern sind kein neues Phänomen – sie sind seit Jahrzehnten bekannt.
Aber die Verkehrsinfrastruktur, der technische Standard der Fahrzeuge und teilweise auch das Verhalten der Beteiligten hinken der Realität hinterher. Niemand will Schuldige an den Pranger stellen.

Aber es geht hier um Leben. Um Familien. Um Menschen.

Ich fahre seit über 40 Jahren Lkw. Ich weiß, wie unübersichtlich Kreuzungen sein können. Aber ich weiß auch, jede Sekunde Unachtsamkeit kann ein ganzes Leben zerstören – oder mehrere.

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass solche Unfälle nicht mehr passieren. Nicht durch Schuld – sondern durch Veränderung. Nicht irgendwann – sondern jetzt.

Schreibe den ersten Kommentar

Defekte Bremsen führen zu einem Unfall

Die Polizei in Kanada geht davon aus, dass ein Bremsversagen die Ursache für diesen Unfall eines Sattelschleppers war, der von einer Dashcam aufgezeichnet wurde.

Im Video ist zu sehen, wie ein Truck mit hoher Geschwindigkeit an einem anderen Truck vorbeifährt, bevor er in einer Kurve umkippt. Der Lkw-Fahrer erlitt bei dem Unfall nur leichte Verletzungen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Royal Canadian Mounted Police (RCMP) von Princeton teilte „Castanet.net“ mit, dass bei dem verunglückten Lastwagen ein Bremsversagen vorlag und dass der Fahrer keinen Strafzettel bekommen habe.

Und noch ein Unfall zwischen zwei Trucks, hier in der Gegend von Memphis, Tennessee.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Der Fahrer einer Sattelzugmaschine verliert auf der I-55 in der Nähe von Horn Lake auf nasser Fahrbahn die Kontrolle über das Fahrzeug.
Der außer Kontrolle geratene Lkw kollidiert mit einem zweiten Sattelschlepper und wird von der Interstate gedrängt. Der zweite Lkw überschlägt sich und kommt in einem Waldstück zum Stehen.

Fox 13 berichtet, dass eine Person ins Krankenhaus eingeliefert wurde, es ihr aber voraussichtlich wieder gut gehen wird.

1 Kommentar

WmDedgT 5.6.25

Es ist mal wieder der fünfte eines Monats. Und an diesem fragt „Gut gebrüllt“, wie denn von anderer Leute Blogger der Tag so war. Das nennt sich dann „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag„.? Oder eben in Kurzform „WmDedgT„.
Hier ist, zum zehnten Mal – joa mei, Jubiläum – meine Ausgabe
:

04.40 Uhr, die Weckfunktion vom Handy weckt mich. Na ja, hilft ja nüscht. Der Tag wird lang. Ich krabbel aus der Koje, suche meine Klamotten zusammen. Nebenbei stelle ich den Tacho auf Arbeitszeit und den Motor an. Der Auflieger braucht Luft.
Immerhin ist es schon hell. Das macht das frühe Aufstehen ein bissel erträglicher.

04.48 Uhr, pieseln ins Gras, danach Morgenwäsche am Kanister. Während ich Zähne putze, lauf ich ne Runde um den Lkw.
Plane ganz, Reifen haben Luft, Tankdeckel da wo die sein sollen, Sattelkupplung zu, Beleuchtung funktioniert. Zum Schluss noch einen Blick in den Auflieger. Auch da ist noch alles an seinem Platz. Abfahrtskontrolle erledigt.

04.57 Uhr, das Nachtfahrverbot in Tirol ist fast vorbei. Ich darf starten. Auf der Autobahn schon Lkw an Lkw.
Viele sind so blöd wie ich und rammeln in aller früh los. Dieser Job ist nicht unbedingt gut fürs Hirn.

05.06 Uhr, erste Abfahrt gehts schon wieder runter. Ich muss tanken, wie meist in Kufstein.
Um die Zeit ist hier wenig los. Nach zehn Minuten sind beide Dieseltanks und der AdBlue-Behälter voll.

05.26 Uhr, durch die Grenzkontrolle bei Kiefersfelden. Auch hier geht es zügig, die Polizisten beachten mich wie immer nicht.
Wir Lkw-Fahrer sind nicht deren Ziel. Oft gucken die nicht mal von ihrem Handy auf. Mir soll es recht sein.

05. 46 Uhr, Inntaldreieck. Die A8 ist zwar auch kein Traum, aber das beknackte Überholverbot ist vorbei. Bis zum Irschenberg darf ich diese osteuropäischen Ökoschleicher überholen. Dann beginnt ein neuer Abschnitt. Wenn es dumm läuft, bis Holledau.
Heute aber, der frühen Zeit geschuldet, ist ab kurz hinter Weyarn wieder freie Fahrt angesagt.

09.19 Uhr, Autohof Geiselwind. Dreiviertel Stunde Pause. Der Parkplatz da ist zwar krumm und schief, aber egal.
Ich gehe duschen und in die dortige Metzgerei. Da ist mir der Platz in Schräglage sprichwörtlich wurscht.

11.50 Uhr, ich bin bei meiner ersten Abladestelle in der Nähe von Aschaffenburg. Der Kunde bekommt 14 Kisten. Als ich die Firma sehe, denke ich, meine Fresse, große Bude, dass kann dauern.
Aber nix da. Am längsten hat die Anmeldung gedauert. Entladen und der anschließende Papierkram war fix erledigt. Und die Leute da alle freundlich. Muss ja mal erwähnt werden.

14.23 Uhr, zweiter Besteller, ein Stahlhandel in Osthessen. Der bekommt 19 Bunde mit Stabstahl. Dort sagt man mir, ich wäre zu früh. Genau einen ganzen Tag. Der Liefertermin wurde auf Freitag verlegt und außerdem wäre vierzehn Uhr eh Annahmeschluss.
Ich sage, dass ich von Freitag nix wusste, wirklich, ist nicht mal gelogen, und laut Google die Firma bis 16 Uhr geöffnet hat. Auf irgendwas muss man sich ja verlassen müssen.

Dann wieder die üblichen Diskussionen, von mir, ob nicht doch abgeladen werden könnte, von den Frauen im Büro, oh, dass können wir nicht entscheiden. Und wir können nicht immer Ausnahmen machen. Und so weiter. Hab ich vollstes Verständnis für.
Aber manchmal denke ich mir, Alter, was machst Du hier eigentlich? Diskutieren, nur damit ich Freitag sechs Stunden früher zuhause bin? Na ja, am Ende wird doch entladen. Geht doch. Aber erst muss gelabert werden.

17.56 Uhr, ich bin in der Firma für die ich fahre. Hier am Lager geht noch eine Kiste runter. Nach fünf Minuten ist das erledigt.
Danach bin ich fertsch fur heute. Jetzt noch eine Kleinigkeit essen, diesen Beitrag schreiben, dabei ein Bierchen schlabbern und dann irgendwann in die Koje…

4 Kommentare

Warten auf den Bus

In einem Dorf in der Nähe von Biedenkopf, also im Hessischen Hinterland, da wo ich Freitags ab und an mal laden muss, gibt es einen gar nicht mal so schlechten Bäckerladen.
Noch besser, kurz hinter diesem Brot- und Kuchengeschäft hat es eine Bushaltestelle, in der ich auch mit dem Lkw gut halten kann. Dauert ja nie lange, denn ein oder zwei belegte Brötchen sind schnell bestellt und bezahlt.

So auch letzten Freitag. Als ich wieder zum Lkw kam, stand da ein älteres Ehepaar mit zwei Koffern und warteten auf einen Bus. Sagt der Mann zu mir, schon ganz aufgelöst: „Sind Sie der Fahrer von dem Lkw?“

Ich antworte „Ja“.
„Ach. Sie müssen hier wegfahren, unser Bus kommt gleich. Nicht das der vorbei fährt, weil der hier nicht halten kann.“
„Ich fahre ja schon weiter, machen Sie sich keine Sorgen. Ihrer Reise stehe ich nicht im Weg.“

Seine Frau hat gelächelt. Sagt sie zu mir, als ich weiter gehe: „Das ist mein Mann. Der ist immer so nervös“. „Das macht nichts“, antworte ich. „Schönen Urlaub.“
Ich hoffe, den werden die beiden haben.

2 Kommentare

Handy laden statt Morgenwäsche

Ob ich nicht mal vielleicht sein Telefon bei mir im Lkw aufladen könnte, fragte mich ein ziemlich junger Bursche aus dem Laster schräg hinter mir. Bei ihm im Actros würden die Anschlüsse nur bei eingeschalteter Zündung Strom haben. Und er wolle nicht den Motor noch ne Stunde oder so laufen lassen.

Klar konnte ich das. Zumal, bei so viel Rücksicht seinerseits hatte ich eh nichts entgegenzusetzen. Als Dank gab’s außerdem eine Büchse Cola.

Was mir noch aufgefallen ist: Am nächsten Morgen war ich draußen, fixe Wäsche am Kanister und zum Zähne putzen. Wo ich grad fertig war, ging der Motor bei dem an, die Vorhänge waren aber noch zu. Übrigens auch noch, als ich losgefahren bin.
Eine gute Stunde später hat er mich dann überholt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der sich so schnell gewaschen hat. Eigentlich nicht so lustig, aber da ist in einigen Jahren wohl bald das erste Gebiss fällig 🙂 .

1 Kommentar

WmDedgT 5.5.25

Es ist mal wieder der fünfte eines Monats. Und an diesem fragt „Gut gebrüllt“, wie denn von anderer Leute Blogger der Tag so war. Das nennt sich dann „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag„.?
Oder eben in Kurzform „WmDedgT„. Hier ist, zum neunten Mal – joa mei, wie die Zeit vergeht – meine Ausgabe:

00.01 Uhr, seit zwei Stunden bin ich unterwegs. Das in der Nacht fahren ist angenehm, besonders jetzt nach den Feiertagen. Auch weil um diese Zeit kaum Kurzurlauber oder Wochendausflügler unterwegs sind.
Und für mich viel angenehmer, wie in aller früh gegen drei oder vier losfahren zu müssen. Müde werde ich erst, wenn ich irgendwann um kurz vor zwei Feierabend mache.

01.34 Uhr, Feierabend an der A9 zwischen Nürnberg und Ingolstadt. Es lief top. Jetzt noch ne schnelle Wäsche am Kanister, fix Zähne putzen und ab in die Koje. Den Wecker im Handy stelle ich auf halb zehn.

Kurz vor neun, ein menschliches Bedürfnis quält. Ich krabbel aus der Koje, zieh mich an und eile zum Parkplatzklo. Da drin stinkt es wie Ulle, fürs pieseln reicht es aber.
Danach wieder Kanisterwäsche am Lkw und noch ein wenig mit einem Kollegen quatschen.

10.35 Uhr, neun Stunden Pause sind rum. Ich stelle den Tacho auf Arbeitszeit, lass den Motor an, und mach ne kurze Abfahrtskontrolle.

10.42 Uhr, Abfahrt. Die Autobahn ist ziemlich leer. Zwanzig Minuten später höre ich im Verkehrsfunk wieso. Irgendwo hinter mir ist eine Vollsperrung.
Tja nun, fährt mir wenigstens keiner vor den Füßen rum. Zumal, ab Ingolstadt ist Dauerregen.

12.58 Uhr, mein Pflichtstop am Irschenberg. Denn ohne ein Brötchen mit Leberkäs geht gar nix. Und für später noch ne Butterbrezel. Außerdem reicht es immer für fünfzehn Minuten Pause.

13.14 Uhr, weiter geht’s.

13.48 Uhr, Tankstopp in Kufstein. Beide Behälter für knapp tausend Euro gefüllt. Hilft ja nüscht.

15.09 Uhr, Brenner. Es wird Zeit für die halbe Stunde Pause. Die nutze ich zum duschen.

15.41 Uhr, weiter geht’s. Drei Minuten später bin ich in Südtirol.

19.34 Uhr, Feierabend im Industriegebiet eines Ortes östlich von Mantova. Bis zu meinem ersten Entladekunden sind es keine dreihundert Meter. Passt, kann ich bis kurz vor acht morgen früh Pause machen.
Jetzt noch eine Kleinigkeit essen, anschließend Kanisterwäsche, diesen Beitrag schreiben und ab in die Koje…

3 Kommentare

Sie haben Post

Blogleser Christopher hat ein Lob und eine Frage:

Hallo Maik,

seit längerer Zeit lese ich hier mit und finde viele (nicht alle) Beiträge interessant. Auch als einer, der nicht als Lkw-Fahrer arbeitet. Nur was mir auch als Autofahrer auffällt, ist, dass der Verkehr immer mehr wird, es viele Baustellen gibt, der Verkehr oft mehr steht, als er rollt. Wie gehst Du damit um, denn besonders für Leute wie Dich ist ja Zeit wirklich Geld.

VG und weiterhin viel Erfolg mit diesem Blog, Christopher

Hallo Christopher, danke für Deine Frage.

Tja, was soll ich machen? Klar ist es ärgerlich, wenn ich irgendwo nicht so vorwärts komme, wie ich es mir wünsche und es eigentlich auch will.
Nur wenn ich etwas habe, was ich nicht ändern kann, wie eben Stau, es alles etwas länger dauert, aber es wird irgendwann weiter gehen.

Solche Dinge sind eben wie sie sind. Und wenn ich die nicht ändern kann, muss ich die eben einfach so hinnehmen.
Denn es bringt nichts, sich großartig darüber aufzuregen oder mit Bitterkeit durch den weiteren Tag zu fahren. Denn, wie schon geschrieben, es ist wie es ist. Ich muss damit einfach leben.

Kommentare geschlossen