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Kategorie: Unterwegs

WmDedgT 5.11.25

Es ist mal wieder der fünfte eines Monats. Und an diesem fragt „Gut gebrüllt“, wie denn von anderer Leute Blogger der Tag so war. Das nennt sich dann „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag„.? Oder eben in Kurzform „WmDedgT„.
Hier ist, zum dreizehnten Mal – joa mei, wie die Zeit vergeht – meine Ausgabe:

06.40 Uhr, die Wecker App vom Handy weckt mich. Hab die Nacht kacke geschlafen. Auf dem Rasthof bei Bergamo wo ich stand, war es laut. Die Autobahn keine zwanzig Meter weg, über die Anlage fuhren dauernd andere Lkw.
Irgendwann in der Nacht hielt ein Bus, dessen Motor bubbelte die ganze Zeit und die Fahrgäste machten auch Lärm.

Aber egal, ich habs überstanden. Bis zum ersten Kunden für heute brauch ich ungefähr ne Stunde. Hab also noch ein wenig Zeit.

06.43 Uhr, fertig angezogen. Digitacho stelle ich auf Arbeitszeit, für zehn Minuten Abfahrtskontrolle.
Dann noch das Land eingeben, in dem ich bin. Heute früh Italien.

Überlege ob ich mich im AutoGrill wasche und Zähne putze. Aber nee, früh ist da drin immer Hochbetrieb. Die Italiener trinken Espresso und gehen dann pieseln.
Zwischen denen am Waschbecken mit ner Zahnbürste zu hantieren, ist eklig. Also Kanisterwäsche am Lkw.

Pinkeln tue ich wie ein echter Trucker etwas abseits ins Gras. Mit dem Lkw dahinter als Sichtschutz.
Während ich Zähne putze, geh ich um den Lkw. Plane ganz, kein Reifen platt, Tankdeckel zu und Sattelkupplung ist auch verriegelt. Abfahrtskontrolle im Schnelldurchgang.

06.55 Uhr, der Motor läuft. Der Wasserkocher für meinen ersten Kaffee ebenfalls. Drei Minuten später fahr ich los.

07.12 Uhr, erster Stau des Tages in Bergamo. Eigentlich ist da nur ein Kreisverkehr von vielen. Keine Ahnung, was die Leute treiben, sie fahren einfach nicht.
Vier Minuten später bin durch. Stadtauswärts hab ich freie Fahrt. In der Gegenrichtung ist es nicht so toll. Aber mir egal.

08.09 Uhr, ich bin beim ersten Kunden. Eine Palette soll ich hier bekommen. Die wäre wohl dringend, der Besteller in Deutschland wartet schon drauf. Also wie immer.

Angemeldet, dass Tor geht auf, ich fahre auf den Hof. Hab kaum die Türen vom Auflieger offen, kommt auch schon ein Staplerfahrer mit der Palette. Anschließend noch ein Gurt drüber, fertig.
Während ich auf die Papiere warte, quatsche ich ein bissel mit dem Kollegen. Ich erfahre, es ist der Juniorchef, Mitte zwanzig, hat die Firma vor drei Jahren von seinem Vater übernommen. Nen Kaffee gibt’s auch noch.

09.52 Uhr, zweiter und letzter Kunde für heute. Ein Betrieb, irgendwo westlich von Brescia.
Da lade ich oft. Nette Leute da, im Büro, aber auch in der Verladung.

Der Auflieger wird fast voll. Das ist gut. Danach noch fix duschen und dann Abfahrt.

12.49 Uhr, halbe Stunde Pause. Die mache ich in einer Nothaltebucht neben der Autobahn. Für ne halbe Stunde passt das.
Nachts würde ich da aber nicht mehr pennen. Früher hab ich das auch mal gemacht. Dann wurde es aber grad auf der Brennerautobahn von der Polizia kontrolliert und sanktioniert. Seitdem stehe ich da nie länger, als ne halbe oder dreiviertel Stunde. Obwohl seit geraumer Zeit nachts wieder sämtliche Buchten zugeparkt sind. Hauptsächlich von Osteuropäern.

14.00 Uhr, ab Bozen zeigen die Info-Schilder über der Autobahn an, dass zwischen Brixen und Sterzing ne Vollsperrung ist.
Na ja, denke ich mir. Brixen-Nord kannst abfahren und dann über die Nationalstraße weiter.

Aber Pustekuchen. Der Stau beginnt schon sieben Kilometer vor der Abfahrt. Es ist zum erbrechen. Denn es ist ja nicht so, dass es an anderen Tagen besser läuft.
Nee, die Brennerautobahn ist der echt mittlerweile größte Puff Europas. Jede Woche wenn ich da lang fahr, Stau wegen irgendwelchen Dullischeiss. Heute halt ne Vollsperrung, keine Ahnung was da wieder los war. Ich weiß es wirklich nicht.

Ja, da gibt es viele Baustellen. Muss sein, ganz klar. Aber irgendwann bin ich halt ein bissel genervt. Na ja.

Eigentlich wollte ich bis zum Irschenberg fahren. Letztlich hab ich es auch geschafft. Nur eben etliche Stunden später.
Bei Trento sagte mein Navi, Maik, um siebzehn Uhr bis Du am Irschenberg. Hinter Innsbruck sollte es um acht Uhr Abends werden. So war es dann auch.

19.20 Uhr, schnell tanken in Kufstein. Auf dem Rasthof Irschenberg war ich dann wirklich kurz nach acht. Sogar für einen Parkplatz hat es noch gereicht.
Zwar nicht ganz regulär, stehe auf den Pkw-Plätzen. Aber morgen früh kurz nach fünf fahre ich eh weiter. Passt also.

20.10 Uhr, Feierabend. Jetzt noch fix diesen Beitrag schreiben, nebenbei was essen und ein Bierchen schlabbern. Danach Zähne putzen und ab in die Koje.
Hab ein bissel die Faxen dicke für heute.

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Urlaub ade

Kaum war der Urlaub da, ist er auch schon wieder vorbei. Tja, so kurz können knappe drei Wochen sein.
Vorhin auf den Weg in die Firma gemacht, dort den Lkw eingeräumt. Ist irgendwie immer wie ein kleiner Umzug.

Jetzt steh ich an der Ladestelle, im Norden von Hessen. Hier gibt es morgen früh eine Komplettladung. Danach geht’s wieder nach Hause ins Wochenende. Wenn es normal läuft, bin ich gegen Mittag daheim.
Reicht für den Anfang 🙂 .

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WmDedgT 5.9.25

Es ist mal wieder der fünfte eines Monats. Und an diesem fragt „Gut gebrüllt“, wie denn von anderer Leute Blogger der Tag so war. Das nennt sich dann „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag„.?
Oder eben in Kurzform „WmDedgT„. Hier ist, zum zwölften Mal – joa mei, wie die Zeit vergeht – meine Ausgabe:

Gegen zwei, ich werde munter. Es regnet, dass Getrommel der Tropfen aufs Blechdach hat meine Blase inspiriert, sich zu melden.
Hab eigentlich keine Lust aus der Koje zu krabbeln und wie ein Blindfisch im Regen herum zu staken, nur um zu pieseln. Aber hilft ja nix.

Immerhin kann ich dann noch über drei Stunden pennen.

05.30 Uhr, die WeckerApp vom Handy lärmt. Aber es ist Freitag, der einzige Tag, an dem mir das zeitige Aufstehen leichter fällt. Auch weil es heute nicht spät werden dürfte.
Ich hab noch eine Ladestelle, dann ab nach Hause.

05.38 Uhr, es regnet noch immer. Oder schon wieder. Morgenwäsche am Kanister und Zähne putzen. Dabei eine Runde um den Lkw. Plane ganz, kein Reifen platt, Tankdeckel zu und Sattelkupplung ist auch verriegelt.
Abfahrtskontrolle im Schnelldurchgang.

05.46 Uhr, wieder im Lkw, ein wenig durchnässt. Ich lass den Motor an. Der Auflieger verliert über Nacht ein bissel Luft, muss also noch ein bissel warten.

05.54 Uhr, los geht’s. Bis zum bereits erwähnten einzigen Kunden für Heute brauche ich ne gute knappe Stunde. Alles über Landstraße und durch ein paar Dörfer. Sehr gemütlich.

06.46 Uhr, angekommen. Etwas abseits der Firma steht schon ein Osteuropäer, der hat die Vorhänge aber noch zu. Hab also keinen anderen vor mir. Die Schranke geht hoch, ich fahre auf den Ladeplatz.

Drei Gestelle mit Kunststoffrohre soll ich hier bekommen. Sind fünf Lademeter, sollte grad so passen.

07.02 Uhr, ich bin am Versandbüro, bekomme die Ladepapiere, soll mich damit beim Staplerfahrer melden. Mach ich.
Während der die Rohre zusammen sucht, öffne ich den Auflieger und krame drei Gurte hervor.

Eine halbe Stunde später ist alles erledigt. Geladen, gesichert, Auflieger wieder zu. Jetzt noch Lieferscheine und Frachtbrief unterschreiben, fertsch. es geht nach Hause.

8.40 Uhr, bei Stadtallendorf fahre ich auf die A49. Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass der Lückenschluss dieser Autobahn das beste ist, was Hessen in den vergangenen vierzig Jahren zustande gebracht hat?

Für mich ist dieses kleine Stück Autobahn ein Segen.

Gegen elf, Wochenende. Mit einem feuchten Tuch wische ich noch mal über die Armaturen, wühle die Tasche mit den benutzten Klamotten raus und dann sind es noch zweihundert Meter bis in meine Wohnung.
Wieder eine Arbeitswoche geschafft.

Der Rest des Tages werden private Unternehmungen sein. Wie einkaufen oder den Abend mit Freunden und Bekannten verbringen. Und diesen Beitrag hier schreiben.
Schönes Wochenende zusammen.

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Die USA stellen die Visavergabe für gewerbliche Lkw-Fahrer mit sofortiger Wirkung ein

Nach Angaben der US-Bundesbehörden werden in den USA keine Arbeitsvisa mehr für gewerbliche Lkw-Fahrer ausgestellt. Grund dafür ist die landesweite Untersuchung eines tödlichen Unfalls in Florida, an dem ein Lkw-Fahrer ohne US-Staatsbürgerschaft beteiligt war.

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Weitere Informationen

Am 21. August 2025 kündigte der Außenminister der Trump-Administration, Marco Rubio, sofortige Maßnahmen bezüglich Arbeitsvisa für Fahrer von Nutzfahrzeugen an:

Mit sofortiger Wirkung setzen wir die Ausstellung von Arbeitsvisa für gewerbliche Lkw-Fahrer aus. Die steigende Zahl ausländischer Fahrer, die große Sattelschlepper auf US-Straßen fahren, gefährdet das Leben amerikanischer Menschen und untergräbt deren Lebensgrundlage.

Rubio machte keine Angaben dazu, wie lange die Aussetzung der Erteilung neuer Arbeitsvisa dauern könnte.

Das US-Heimatschutzministerium hat außerdem zugesagt, Maßnahmen zu ergreifen, um Fahrern ohne US-Staatsbürgerschaft den Erwerb eines gewerblichen Führerscheins zu untersagen.

Der Schritt, die Visaerteilung für Lkw-Fahrer einzustellen, erfolgte vor dem Hintergrund der Aufregung über einen Unfall am 12. August auf dem Florida Turnpike.
Ein Fahrer aus Indien hatte angeblich ein illegales Wendemanöver vollzogen, bei der es zu einem Zusammenstoß kam. Dabei starben drei Menschen. Ihm wurde dreifache fahrlässige Tötung vorgeworfen.

Seit dem Unfall untersuchen das US-Verkehrsministerium (USDOT) und die Federal Motor Carrier Safety Administration (FMCSA), wie der Inder einen Führerschein ohne gültige Staatsbürgerschaft erhalten konnte.
Die Behörden machen den Bundesstaat Washington und New Mexico dafür verantwortlich, die FMCSA-Regeln im Fall Singh nicht eingehalten zu haben.

Das US-Verkehrsministerium berichtete, dass der Fahrer einen nach dem Unfall durchgeführten Englisch-Sprachtest der FMCSA nicht bestanden habe.

Der Trucker wurde wenige Tage nach dem Unfall in Kalifornien festgenommen. Die Behörden in Florida haben ihn inzwischen in Gewahrsam genommen.

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Mülltypen

Der nächste, nicht übervolle, Müllbehälter stand eigentlich nur zwanzig, dreißig Meter entfernt:

überfüllte mülltonne auf einem autobahnraststätte

Deshalb, keine Ahnung wieso Leute ihren Abfall trotzdem auf oder neben der vollen Drecktonne hinterlassen. Ja, und auch wenn es hier nicht ganz so übel aussieht und es sicher schlimmere Hinterlassenschaften gibt.

Trotzdem. Personen die einen Platz so hinterlassen, sind, finde ich, ignorante asoziale Arschlöcher jeglicher Prägung und jeder Herkunft. Und ich denke, auch davon wird das Miteinander zwischen uns allen nicht besser.

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