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Warten auf den Bus

In einem Dorf in der Nähe von Biedenkopf, also im Hessischen Hinterland, da wo ich Freitags ab und an mal laden muss, gibt es einen gar nicht mal so schlechten Bäckerladen.
Noch besser, kurz hinter diesem Brot- und Kuchengeschäft hat es eine Bushaltestelle, in der ich auch mit dem Lkw gut halten kann. Dauert ja nie lange, denn ein oder zwei belegte Brötchen sind schnell bestellt und bezahlt.

So auch letzten Freitag. Als ich wieder zum Lkw kam, stand da ein älteres Ehepaar mit zwei Koffern und warteten auf einen Bus. Sagt der Mann zu mir, schon ganz aufgelöst: „Sind Sie der Fahrer von dem Lkw?“

Ich antworte „Ja“.
„Ach. Sie müssen hier wegfahren, unser Bus kommt gleich. Nicht das der vorbei fährt, weil der hier nicht halten kann.“
„Ich fahre ja schon weiter, machen Sie sich keine Sorgen. Ihrer Reise stehe ich nicht im Weg.“

Seine Frau hat gelächelt. Sagt sie zu mir, als ich weiter gehe: „Das ist mein Mann. Der ist immer so nervös“. „Das macht nichts“, antworte ich. „Schönen Urlaub.“
Ich hoffe, den werden die beiden haben.

2 Kommentare

  1. Hendrik
    Hendrik 27/05/2025

    Ich hätte schon erwartet, dass er fragt: „Sind Sie der Bus?“. 😉

  2. Alwin
    Alwin 29/05/2025

    Dasselbe ist mir mal mit einem VW Transporter passiert. Ich hielt in der Bushaltestelle, denn wenn die Metzgerei daneben ein Schild rausstellt, „Warmer Leberkäs“, dann ist anhalten und zwei Leberkässemmeln holen bayerische Bürgerpflicht. Das ältere preußische Ehepaar, das zwischenzeitlich an der Haltestelle angekommen war, sah das anders, und der Herr ranzte mich ganz unfreundlich an. Ich entgegnete nichts, stieg ein und fuhr davon. Die Gegend lebt zu einem erheblichen Teil vom Tourismus, und die Antwort, die mir auf der Zunge lag, wäre geschäftsschädigend gewesen.

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