Den Wunsch von uns Kraftfahrern (aber nicht nur) nach einem steigenden steuerfreien Verpflegungsmehraufwand Spesensatz, kann vielleicht nicht jede oder jeder nachvollziehen.
Aber es gibt eben Berufsgruppen, die durch dauerndes Unterwegssein oder auch erhöhte Arbeitszeiten einen höheren finanziellen Mehraufwand als andere haben. Und diesen auszugleichen, finde ich schon legitim.
Besonders auch, wenn die Kosten die unterwegs anfallen, dauernd steigen. Deshalb war im sogenannten Wachstumschancengesetz vorgesehen, die Sätze für den Verpflegungsmehraufwand bei Geschäftsreisen in diesem Jahr zu erhöhen.
Diese geplante Erhöhung aber wurde von einem Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat im April gestrichen. Es ging dabei um zwei bzw. vier Euro pro Tag.
Ob in einer Talkshow aber nun gerade Toilettengänge und Dusche dafür herhalten müssen? Na ja, vielleicht gäbe es da bessere Beispiele.
Und ein Euro oder vier Euro für eine saubere Toilette oder Dusche finde ich schon angemessen. Denn Reinigung und Instandhaltung haben auch ihren Preis.
Wenn aber der Ärger eines Lkw-Fahrers darüber bei einem FDP-Politiker zu einem Anfall von Selbstmitleid führt und der über die Unsicherheit seiner Abgeordnetenarbeit im Parlament jammert, wohl doch ein gutes Beispiel. Das ist ja dann schon entlarvend. Und irgendwie auch großes Kino.
Es ist ein Märchen, dass du nicht heute schon 30 oder 32 Euro Spesen bekommen kannst. Nur halt nicht steuerfrei für den Arbeitgeber.
Gibt ja auch schon einige Arbeitgeber, die doppelte Spesen bezahlen und die Steuerbelastung daraus selbst tragen.
Und oft wird von den Fahrern auch verkannt, dass bei den Spesen die VerpflegungsMEHRaufwendungen fürs unterwegs sein berücksichtigt werden sollen. Zuhause muss man schließlich auch eine Dusche bereithalten und duschen, essen usw. Da bezahlt das auch kein Arbeitgeber, sondern muss vom Netto bezahlt werden. In vielen Diskussionen hat man den Eindruck, die 28 Euro müssen sämtliche Kosten des Fahrers über Tag abdecken, was aus meiner Sicht halt nicht richtig ist.
Ich hab ja nicht geschrieben, dass es nicht mehr Spesen geben kann. Sondern nur:
Und ja, es scheint tatsächlich Arbeitgeber zu geben, die fehlendes Brutto mit Zulagen ausgleichen. Wurde mir zumindest mal berichtet.
Zuhause duschen ist richtig. Das machen dann Frau und Kinder. Ebenso essen und andere Tätigkeiten. Da der Mann (oder in seltenen Fällen auch die Frau) aber unterwegs ist, bleiben trotzdem zwei Haushalte.
Wo ich früher mal für zwei Euro geduscht habe, zahle ich heute vier Euro. Für nen Toilettengang sind ein Euro Usus. Gehe ich abends ein Schnitzel Essen, kostet mich das nicht mehr 11 Euro, sondern 17 Euro. Mal als Beispiel.
Nicht falsch verstehen, die 28 Euro sollen nicht alle anfallenden Kosten abdecken. Aber die Höhe des Verpflegungsmehraufwandes sollte sich an den Kosten orientieren, die unterwegs anfallen. Und die steigen nun mal unaufhörlich.