Pause auf einem Parkplatz an der A9, kurz vor Greding. Ein anderer Fahrer kommt und fragt im gebrochenen Deutsch, ob ich ein Ladekabel hätte. Sein Lkw springt nicht mehr an.
Nee. Sowas hab ich nicht. Hatte ich auch noch nie unterwegs dabei und wenn ich so überlege, bis auf ein- oder zweimal eigentlich auch noch nie gebraucht. Er ging dann weiter.
Nach zwei, drei Minuten kam er zurück. Ohne Kabel. Demnach bin ich nicht der einzige, der ohne dieses Ersatzteil herum fährt. Er kam nochmal kurz zu mir und sagte „Ich Ukraine, Company Polish. Nicht gut. Batterie leer, aber nicht Werkstatt. Zu teuer. Ich sollen suchen Fahrer der Strom gibt. Jeden früh.“
Ich nickte verständnisvoll und das war es. Was soll ich dazu auch sagen. Ausser vielleicht „War so, ist so, und wird auch immer so bleiben„. Aber das erwähnte ich nicht. Denn meine flapsige Bemerkung hätte er vermutlich eh nicht verstanden.
Das Thema „Mauterhöhung“ zum 1. Dezember ist zwar durch und eigentlich sollte ich mich als Fahrer auch nicht in Dinge einmischen, die ich eh nicht ändern kann. Aber einige Überlegungen darf und will ich mir darüber machen. Denn wie sang schon Konstantin Wecker? Die Gedanken sind frei.
Also. Was soll passieren. Ab 1. Dezember wird die Lkw-Maut erheblich steigen, sich fast verdoppeln. So ist es mittlerweile vielen bekannt und so steht es auch auf der Homepage der Bundesregierung: Für mehr Klimaschutz im Güterverkehr.
Die Lkw-Maut gibt es seit 2005 und besteht aus bisher drei Mautteilsätzen: Den Kosten für die Infrastruktur, also Straßen, Brücken u.s.w.. Dann den Luftverschmutzungskosten und den Lärmbelastungskosten. Jetzt, ab dem 1. 12. diesen Jahres, kommt ein vierter Teil hinzu, die CO2-Kosten.
Denn es gibt eine EU-Richtlinie, dass zwischen hundert und zweihundert Euro pro Tonne als CO2-Aufschlag weitergegeben soll. Deutschland hat sich übrigens für das obere Ende der Scala entschieden. Mal salopp ausgedrückt. Denn dieser Betrag liegt neunzig Euro höher, als EU-rechtlich mindestens vorgeschrieben ist.
Wie wird die Maut eigentlich berechnet?
Das ist von drei Faktoren abhängig. Und zwar von der Emissionsklasse des Fahrzeuges, der Anzahl der Achsen und der Gewichtsklasse der Fahrzeugkombination. Jetzt debattiert man ja von fast einer Verdoppelung der Maut. Allerdings trifft das nicht für alle Schadstoff-, Achs-, und Gewichtsklassen zu. Bei den meisten Schwerfahrzeugen wird die Maut trotzdem um fünfzig bis sechzig Prozent höher sein und im Extremfall werden es wirklich bis zu 83 Prozent. Also quasi eine Verdoppelung.
Im letzten Jahr, also 2022, hat der deutsche Staat fast sieben Milliarden Euro an Lkw-Maut eingenommen. Ziel ist es nun, im nächsten Jahr auf um die fünfzehn Milliarden Euro zu kommen. Was noch erwähnt werden muss, dass die Mautpflicht ausgeweitet werden soll. So werden ab 1. Januar 2024 mit Erdgas betriebene Fahrzeuge (CNG/LNG) nach einer Klassifizierung in Schadstoffklassen mautpflichtig, analog den mit Diesel angetriebenen Fahrzeugen. Die derzeitige Mautbefreiung gilt somit nur noch bis zum 31. Dezember 2023.
Zum 1. Juli 2024 schließlich müssen auch Transporter mit mehr als 3,5 Tonnen Maut zahlen. Immerhin sind Handwerkerbullis unter 7,5 Tonnen von dieser Pflicht befreit, genauso wie emissionsfreie Lkw. Denn die will man ja fördern.
Dann bitte nicht vergessen, dass zum 1. Januar 2024 der CO2-Preis planmäßig wieder steigen wird – von dreißig auf vierzig Euro je Tonne und auch das ist ja nur ein Zwischenstopp. Denn ab 2025 werden es fünfzig Euro je Tonne und ein Jahr später dann 55 – 65 Euro. Also eine stufenweise Steigerung Jahr für Jahr.
Auch der Diesel wird teurer
Somit wird auch noch der Diesel, ohne den die meisten Lkw nicht fahren, schrittweise teurer. Allein für Januar nächsten Jahres rechnet man so um die drei Cent pro Liter. Diese Doppelbelastung sollte politisch ja mal ausgeschlossen sein. Eben weil es auf der einen Seite diese Mautkomponente gibt, fast gleichzeitig soll der CO2-Preis aber weiter steigen. Denn was steht im Koalitionsvertrag?
Wir werden 2023 eine CO2-Differenzierung der Lkw-Maut vornehmen, den gewerblichen Güterkraftverkehr ab 3,5 Tonnen einbeziehen und einen CO2-Zuschlag einführen, unter der Bedingung, eine Doppelbelastung durch den CO2-Preis auszuschließen.
Aus dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung
Aber ich will gar nicht kritisieren oder beanstanden, dass es die Maut gibt. Denn das Lkw einen großen Anteil an der Abnutzung und Beschädigung von Straßen und Brücken, also Teilen der Infrastruktur haben, steht ja außer Frage. Auch Parkplätze müssen gebaut und instand gehalten werden, genauso das ganze Drumherum, wie dazugehörende Sanitairanlagen oder Lärmschutzwände.
Auch den generellen Schutz zähle ich dazu, also z.B. öfter mal die Polizei Streife fahren zu lassen. Denn es gibt auch Kriminalität auf Park- und Rastplätzen. Da werden Planen aufgeschnitten, Ladung und Diesel geklaut. Also auch ein gewisser Schutz durch die Polizei will ich durch Mauteinnahmen erwarten.
Sorry, ich drifte ein wenig ab. Denn eigentlich sollte es nicht um den Sinn der Maut im allgemeinen gehen, sondern um meine Gedanken über die Erhöhung im Dezember.
Da könnte man natürlich sagen, tjoa, dass ist ja ein Problem von Leuten, die Transportunternehmen leiten oder Inhaber eines solchen sind. Und das ist es zuerst auch mal. Aber Transport von Gütern ist kein ertragreiches Geschäft. So gilt eine Marge zwischen drei bis fünf Prozent doch schon als guter Gewinn.
Ich hab mir mal angeschaut, was ein Lkw so für Kosten verursacht. Das wird jetzt aber eine ziemlich simple Darstellung. Es gibt da u.a. variable und fixe Kosten. Die gängigsten Fixkosten sind neben Versicherungen und Kreditzinsen, die Personalkosten. Darunter zählen logischerweise auch Spesen und Prämien. Letztere machen ca. 35 Prozent der Kosten eines Lkw aus.
Was kostet ein Lkw?
Zu den variablen Kosten zählen Reparaturen, Kraftstoffkosten und Mautbeträge. Diese variablen Kosten machen um die 45 Prozent aus, davon sind ca. zehn Prozent Mautkosten. Also heute, vor der Erhöhung. Wenn die jetzt verdoppelt werden, dann heißt das ab Dezember noch mal zehn Prozent mehr Transportkosten. Und die wird wahrscheinlich ein Spediteur nicht so einfach schlucken können. Denn der muss ja erstmal zehn Prozent mehr Gewinn erwirtschaften.
Und jetzt kommen zwei mögliche Problematiken. Zum einen kommt die Transportbranche noch mehr unter Druck. Es steigen die Firmenpleiten, die Last auf die Lieferketten nimmt wieder zu. Zum anderen werden die Mehrkosten weitergegeben.
An wen? Letztlich an uns Verbraucher und Konsumenten. Denn ich gehe davon aus, dass diese „acht Milliarden Erhöhung“ kaum ein Transportunternehmer aus der Portokasse zahlen kann.
Hier mal eine Schätzung. Natürlich muss man beachten, dass die Betroffenen auch ihre Interessen haben. Im Bayerischen Rundfunk kommt Sandra Herbst zu Wort. Sie ist Unternehmerin und Vizepräsidentin des Landesverbandes Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT). Bisher musste Sie für Ihre 130 Lkw in Bamberg rund 200 000 Euro monatlich an Maut kalkulieren. Ab Dezember werden es 400 000 Euro sein.
Es gibt Hochrechnungen unseres Verbandes, dass eine vierköpfige Familie im Jahr bis zu 370 Euro Mehrkosten durch die Umlegung der Maut hat
Das ist noch eine Befürchtung von ihr: In Bayern bestehen die meisten Lkw-Flotten aus ein bis fünf Lastwagen – die könnten sich bei den Preisverhandlungen gar nicht so durchsetzen wie die Großen.
Auch so ein Thema. Viele Betriebe arbeiten mit regionalen Transportunternehmen zusammen. Das sind oftmals kleinere Firmen mit mit wenigen Fahrzeugen und Angestellten. Wenn jetzt der finanzielle Druck immer größer wird, weil einige Kunden den Spediteuren die Mehrkosten nicht erstatten, werden die unter Druck geraten und vielleicht auch ihr Geschäft aufgeben müssen.
Regionalität geht verloren
Dadurch geht Regionalität verloren, welche ja eigentlich gefördert werden sollte. Natürlich kann man jetzt sagen, gut, dann kommt halt ein größerer, der die Touren übernimmt. Mit dem hat ein produzierender Mittelständler vielleicht auch gewisse Preisvorteile. Aber eben oft auch Serviceprobleme. Da kommen Fahrer, die weder deutsch, noch englisch sprechen, Ware ist permanent beschädigt oder wird zu spät geliefert.
Für was sollen die Mehreinnahmen der Maut überhaupt verwendet werden? Bisher galt ja immer, Straße finanziert Straße. In Teilen wird das sicher auch so bleiben. Aber in Zukunft liegt ein Schwerpunkt auf den Schienenwegen. Die Regierung will also die Mehreinnahmen vor allem dafür einsetzen, um die Schiene nach vorn zu bringen.
Natürlich macht es Sinn, in die Infrastruktur der Bahn zu investieren. Und es ist richtig, über Abgaben die Richtung zu bestimmen, in welche man sich bewegen möchte. Man muss jetzt aber fragen, ist das fair? Zumal die Bahn nie kaum in der Lage sein wird, so flexibel, schnell und zuverlässig wie der Lkw zu sein.
Zumindest in den nächsten Jahrzehnten wird es in Industrienationen wie Deutschland weiter einen hohen Bedarf an Lkw geben. Und klar, die Erhöhung der Maut tragen jetzt erst einmal die Spediteure. Auch wenn es später durch die ganze Lieferkette durchgereicht wird. Investiert wird die aber in einen Mitbewerber, nämlich die Bahn. Ökologisch macht das Sinn, aber ist es auch legitim und richtig investiertes Geld? Auch die Frage sollte gestattet sein.
Denn bis diese Flotte irgendwann mal ausgetauscht sein wird, braucht es noch viele Jahre. Sagte zumindest der BGL-Vorstandssprecher, Professor Engelhardt, in einer Anhörung im Verkehrsausschuss Ende September, in der es um die Erhöhung der Maut ging. Er bezweifelte auch die beabsichtigte Lenkungswirkung der Maut. Selbst wer jetzt „umsteigen“ wolle, für den werde es teuer. Denn eLkw sind bis zu dreieinhalb mal so teuer, wie herkömmliche Diesel-Lkw.
Zudem gäbe es aktuell laut Engelhardt noch keinen einzigen Schnelllader, an denen ein Lkw während der Lenkzeitunterbrechung zumindest so weit aufgeladen werden kann, dass er seine nächste Be- oder Entladestelle erreicht.
Ich fände es gut, wenn wir nen passenden Mix bekommen an verschiedenen Mobilitätsmöglichkeiten, wie Wasserstoff, Elektro, Diesel oder was auch immer. Sind alles tolle Dinger. Aber man sollte auch ehrlich sein. Wie lade ich zum Beispiel beim e-Truck die Batterien auf? Hat der, vor allem nach dem Abschalten der Kernkraftwerke, wirklich einen so guten CO2-Fußabdruck oder bleibt der für die nächsten zwei, drei Jahrzehnte ne Mogelpackung? Weil eben der Strom nicht aus erneuerbaren Energieträgern kommt?
Aber ich weiche schon wieder von meinem eigentlichen Thema ab. Deshalb denke ich, es reicht. Wollte auch eigentlich nur kurz meine Gedanken mit Euch teilen, was ich so über die bevorstehende Mauterhöhung denke und ob die wirklich so förderlich ist. Also politisch, ökonomisch, wirtschaftlich. Wie auch immer…
Auch in diesem Jahr gehen Coca-Cola und Santa Claus mit der Coca-Cola Weihnachtstour auf Deutschland-Reise.
Die Coca-Cola-Truck-Tour 2023 beginnt am 30. November in Binz und macht danach in Celle, Köln und München halt. Wo genau die Coca-Cola-Weihnachtstrucks in diesem Jahr stoppen, entnehmt der nachfolgenden Übersicht.
Die Stationen der Weihnachts-Truck Tour im Überblick:
Die Weihnachtstrucks rollen übrigens seit dem Jahr 2007 über die Straßen. Hergestellt wurden sie vom US-Hersteller Freightliner. Durch Deutschland fahren sie mit 470 PS und sind mit einem Hubraum von 13 Liter ausgestattet. Der Motor hat eine Lebensdauer von rund 1,5 Millionen Meilen, das sind ungefähr 2,4 Millionen Kilometer. Der Truck könnte also fast 57 Mal die Erde umfahren.
Der Coca-Cola Weihnachtstruck in Zahlen
Zugmaschine: Freightliner FLD Conventional Zugmaschinen, für die Coca-Cola Weihnachtstour per Schiff aus den USA importiert. Fahrerhaus aus einem speziellen Aluminiumgehäuse im typischen US-Design PS: Motor aus der legendären Detroit Serie 60, 470 PS bei 1.800 Umdrehungen/Minute (U/min) Hubraum: Mit 12 Zylindern und einem Hubraum von 12,7 L hat der Motor der Detroit Serie 60 eine überdurchschnittliche Lebenslaufleistung von 1,50 Millionen Meilen. Schaltung: 18 Gänge Fuller Getriebe Länge: 16,50 m Breite: 2,50 m Höhe: 4,00 m Gewicht: ca. 18,00 t Wendekreis: ca. 25,00 m
So viel zu den technischen Daten, jetzt wieder zur Tour. Nach den vier regulären Stopps der Coca-Cola-Weihnachtstrucks wird der Lkw erstmals auf die Schiene gepackt und in Kooperation mit DB Cargo an unterschiedliche Bahnhöfe in ganz Deutschland gebracht. Hier gibt es noch einmal vier weitere Termine der Tour, und zwar in
Leipzig (HBF): 15. Dezember 2023
Frankfurt am Main (HBF): 17. Dezember
Hamburg Altona (Bahnhof): 20. Dezember
Berlin Südkreuz (Bahnhof): 22. Dezember
Schon beim Einfahren des Coca-Cola Weihnachtszuges in den Bahnhof wird den Besuchern klar sein: hier geht es gleich festlich her. Unübersehbar steht der berühmte rote Coca-Cola Truck auf einem der Waggons und wird für den Rest des Tages zum Zentrum der vielen weihnachtlichen Aktivitäten am Gleis. Dazu gehören:
Deine-Coke-Station: Hol dir deine personalisierte Coke für dich selbst oder als Geschenk für deine Liebsten.
Santas Gute Stube: Ein Foto mit unserem berühmten Coca-Cola Santa in seinem Truck ist ein absolutes muss.
Coca-Cola Erfrischungs-Station: Hol dir deine eiskalte Coca-Cola für das perfekte Xmas-Erlebnis.
X-Mas Card Bilderrahmen-Station: Betrete unseren einzigartigen Bilderrahmen & entwerfe deine persönliche Weihnachtskarte zum Versenden an deine Liebsten.
Noch ein kleiner Hinweis zum Schluß: Aus Sicherheitsgründen sind die Coca-Cola X-Mas Zug-Tour Stopps nur mit Eintrittskarte besuchbar. Karten werden über Kooperationen, Owned Social Media Channels und über die Coca-Cola App verlost.
Ein autonomes Frachtunternehmen erwartet, bis zum nächsten Jahr vollständig autonome Sattelschlepper auf Autobahnen im gesamten Bundesstaat Texas einzuführen.
Bei Aurora, einem Unternehmen mit einem autonomen Lkw-Terminal in Palmer, Texas, circa dreißig Meilen von Dallas entfernt, sagt man, dass sie diese selbstfahrenden Sattelzugmaschinen seit einiger Zeit jeden Tag testen. Laut Ossa Fisher, Präsidentin von Aurora, transportiert das Unternehmen jede Woche 75 Ladungen in autonom betriebenen Lastwagen für verschiedene Speditionspartner.
„Autonomie ist absolut da“, sagte Fisher einem amerikanischen TV-Sender: „Wir fahren jeden Tag mit autonomen Trucks auf texanischen Autobahnen.“
Die selbstfahrenden Lastwagen transportieren Ladungen von Dallas nach Houston und von Fort Worth nach El Paso, begleitet von einem menschlichen Fahrer, der bei Bedarf die Kontrolle übernehmen kann.
Der Lkw bewegt sich mit Hilfe von Lidar, welches die Umwelt durch Lichtimpulse erfasst und vermisst, sowie Radar und Kameras im Fahrerhaus, die dem Lkw helfen, auf Situationen zu reagieren, die bis zu vier Fußballfelder weit entfernt sind. Fisher sagt, dass diese Fernsicht es den Lastwagen ermöglicht, neun bis elf Sekunden schneller auf sich ändernde Straßenverhältnisse zu reagieren, als ein menschlicher Fahrer.
„Wir können eine nahezu 360-Grad-Ansicht der Welt sehen“, sagte Fisher.
Bisher wurden die selbstfahrenden Lkw noch nicht in kalten Klimazonen oder auf Straßen mit Eis und Schnee getestet. Fisher sagt aber, dass sie in der Zukunft damit beginnen werden, die Fahrzeuge auch in solchen winterlichen Klimazonen zu testen.
„Wir haben uns von Eis und Schnee ferngehalten“, sagte Fisher. „Aber es gibt definitiv den Plan, es in die Praxis umzusetzen.“
Derzeit plant Aurora die Einführung autonomer Lkw ausschließlich in den Südstaaten als Hub-to-Hub-Lieferungen. An diesen Standorten übernehmen dann menschliche Fahrer die Sendungen und befördern sie zu ihrem endgültigen Bestimmungsort.
John Esparza, Präsident der Texas Trucking Association, sagt dazu: „Es ist sowohl revolutionär als auch evolutionär. So wird es mehr Möglichkeiten für Fahrer geben, nachts zu Hause zu sein.“
Nach Angaben des Herstellers seien bereits rund 600 Bestellanfragen eingegangen. Bereits im Jahr 2024 sollen die ersten 200 Einheiten an ausgewählte Kunden ausgeliefert werden, bevor ab 2025 aufgrund steigender Bestellungen die Produktion im MAN-Werk München in größeren Stückzahlen anläuft.
Mit dem eMobility Center habe MAN nach eigenen Angaben vor rund zwei Jahren in seinem Münchner Werk den Grundstein für die Entwicklung der neuen Großserien-Elektro-Lkw eTGX und eTGS gelegt und massiv in die Vorbereitungen für die Mischproduktion von Diesel- und Elektro-Lkw investiert.
Mittlerweile wurden rund 50 Prototypen gebaut. Am MAN-Standort Nürnberg investiert das Unternehmen rund 100 Millionen Euro in den Aufbau einer Batterieproduktion.
„Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen wir als Nutzfahrzeugindustrie unseren Beitrag leisten und den CO2-Ausstoß nachhaltig reduzieren“, sagte MAN-Vorstandsmitglied Friedrich Baumann. „Elektro-Lkw sind der Schlüssel dazu.“
MAN Truck & Bus hat den Verkaufsstart seiner ersten schweren Elektro-Lkw bekannt gegeben
„Bereits im Jahr 2030 soll jeder zweite in Europa zugelassene MAN-Lkw elektrisch sein. Damit wir dieses Ziel erreichen können, ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur jedoch zwingende Voraussetzung“, mahnte er. „Wir brauchen daher einen deutlich beschleunigten Ausbau auf mindestens 4.000 Megawatt-Ladepunkte in Deutschland und 50.000 Hochleistungs- und Megawatt-Ladepunkte in Europa bis 2030.“
Gewohntes Cockpit-Layout
Im Inneren der Kabinen erwartet die Fahrer von eTGX und eTGS das gewohnte, fahrerzentrierte Cockpit-Layout, ergänzt um typische E-Fahrzeug-Bedienfunktionen wie die Einstellungen zur optimalen Nutzung der Rekuperation*, die auch die Dauerbremsfunktion abdecken.
Die Bedienung erfolgt sowohl über den Lenkstockhebel rechts am Lenkrad als auch über den zuschaltbaren One-Pedal-Driving-Modus.
Dabei setzt die Rekuperation umso stärker ein, je stärker der Fahrer den Druck auf das Gaspedal reduziert. Dies ermöglicht eine gewisse Anpassung der Fahrgeschwindigkeit, ohne dass die Betriebsbremse betätigt werden muss, und speist gleichzeitig kinetische Energie aus dem Fahrzeug in die Batterien zurück.
Das völlig neu entwickelte volldigitale Kombiinstrument informiert über den Ladezustand der Batterien, den Energieverbrauch und die Energierückgewinnung.
*Unter „Rekuperation“ versteht man das Laden der Fahrzeugbatterie durch Rückgewinnung von Bremsenergie. Beim regenerativen Bremsen wird kinetische Energie, die andernfalls verloren gehen würde, in elektrische Energie umgewandelt. Diese Energie wird anschließend in die Batterie zurückgeführt.