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Journalist! Stillgestanden!

In einem Kommentar der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zum Thema „Gigaliner“ lese ich:

Gut ausgebildete, verantwortungsbewusste Fahrer mit sparsamem Gasfuß sind immer schwerer anzuheuern, nachdem die “Lkw-Fahrschule der Nation”, sprich die Bundeswehr, als Ausbilder weitgehend ausgefallen ist.

Woher hat der Kommentator eigentlich diese Erkenntnis? Weiss der eigentlich, dass man seit 2009 ausgebildeter Berufskraftfahrer sein muß, um diesen Beruf ausüben zu dürfen? Sicher nicht, denn sonst würde der nicht solch einen Unsinn schreiben.

Ebenso muß jeder andere Lkw – Fahrer regelmäßige Weiterbildungen besuchen. Oder anders ausgedrückt: Wer gewerblich Bus oder Lkw führen will, muss eine Grundqualifikation erwerben und in regelmäßigen Abständen Weiterbildungslehrgänge besuchen.

Ach übrigens: Für viele Journalisten wären Schulungen auch empfehlenswert. Als Anfangsthema würde ich „Wie ich richtiges recherchieren nicht verlerne“ vorschlagen. Denn damit hapert es bei einigen von denen erheblich.

7 Comments

  1. karsten
    karsten 29/12/2010

    zumal ich den zusammenhang nicht ganz erkenne. hat sich die bundeswehr in den letzten jahren derart gewandelt? zu meiner zeit wurde nicht ein wort ueber eine sparsame fahrweise verloren. da gabs nur eins: vollgas. wenn beim betanken mal was ueberlief, war das auch egal…hauptsache, die karre lief.

    da hat wohl ein journalist weder die entsprechende fahrerlaubnis, noch hat er gedient, sonst wuesste er, dass seine aussage mehr als dummfug ist.

  2. Dani
    Dani 29/12/2010

    Schreiberlinge brauchen viel öfters Schelte. Was die manchmal alles so verzapfen.

  3. martin III.
    martin III. 29/12/2010

    bei uns wurden damals (anfang der 90er) nur die leute zur fahrschule abkommandiert die die jeweilige führerscheinklasse bereits besassen, das war also letztlich nur ein alibi-lehrgang und hat für keinen einzigen zusätzlichen motorrad- oder LKW-führerschein gesorgt.

  4. Ralf
    Ralf 29/12/2010

    Vielleicht meint er auch das es immer weniger deutsche Fahrer gibt seitdem man den Führerschein selber bezahlen muss. Man kann den Satz auch so interpretieren: Früher (damals beim Adolf und seinen Nachfolgern), wurde noch richtig züchtig und grundsolide ausgebildet. Da kam nicht jeder Hansel auf den Bock. Heute, da werden die Kamikazepiloten aus dem Osten angeheuert. Da bekommt doch jeder einen Führerschein der ein Lenkrad in der Hand halten kann.

    Im Grunde genommen hätte er recht wenn er das damit sagen wollte. Berufskraftfahrer ist nur ein Wort was auf dem Papier steht. Ausbildung hingegen ist ein Kostenfaktor. In Osteuropa ist Papier geduldig und billig, an Ausbildung wird dort gerne gespart.

  5. Kommentator
    Kommentator 29/12/2010

    Mein persönliches journalistisches Motto war, als ich noch Zeilen schund im Lokaljournalismus:
    „Von nichts eine Ahnung, aber über alles schreiben“.
    Hat prima geklappt!

  6. suann
    suann 30/12/2010

    hi all,
    ich finde ihr gebt dem “ journalisten “ zuviel ehre. es ist kein wunder, dass zunehmend mehr menschen ihre infos aus dem internet ( und aus wesentlich besser qualifizierten blogs )holen, als einem mm auch nur noch ein wort zu glauben. die jungs koennen zwei dinge:
    1. abschreiben
    2. kaum englisch
    zu 1. wir finden tagtaeglich in vielen mm berichte, die so gleichlautend sind ( weil von irgendeiner agentur uebernommmen, dass sich immer die frage stellt, warum drucken die jungs nicht den artikel der jeweiligen agentur ab.
    zu 2.
    es wird schamlos aus englischen zeitungen abgeschrieben, aber mit einer uebersetzung, dass man nicht nachfragen will, wo der jeweilige “ journalist “ sein englisch her hat. oder es wird in google “ recherchiert“ und die aeltesten beitraege als die neuigkeit verkauft.
    also, nicht ernst nehmen. die printmedien erldigen sich von selbst.

  7. Chris
    Chris 02/01/2011

    Das ist gut. Aus Wikipedia:

    Die Berufsbezeichnung Journalist ist rechtlich nicht geschützt und darf auch ohne entsprechende Ausbildung geführt werden.

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