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Angriff der Monsterheuschrecken – na ja, es war nur eine…

Letzte Woche berichtete ich über Probleme, die ich mit gewissen Krabbeltierchen verschiedenster Art habe. Diese vor sich hin krabbelnden Wesen ekeln mich halt an und ich hätte nie gedacht, dass es eine Steigerung dazu geben könnte – bis Mittwochabend.

Aber der Reihe nach: Ich bin auf dem Rückweg aus Spanien, stehe auf einem Rasthof in Südfrankreich, auf dem Laptop läuft eine DVD, als mich plötzlich durch die geöffnete Fahrertür etwas anspringt. Durch eine reflexartige Handbewegung erwische ich dieses Etwas und schleudere es weg.
Nur leider in die falsche Richtung, denn im selben Augenblick sehe ich, wie sich ein riesiges grünes Vieh über meinen Laptop bewegt. Ein Schrei und der Sprung nach draussen waren eins.

Da stand ich nun, beobachtete das Tier und überlegte, wie man es entsorgen könnte. Das erste was mir einfiel, war mein Handy. Nein, nicht weil ich an die schädliche Wirkung von Handystrahlen glaube, sondern um zu telefonieren.
Nur die Reihenfolge der Anzurufenden war mir noch nicht klar – sollte ich erst meinen Arbeitgeber anrufen, um Ihm mitzuteilen, dass ich in diesen Lkw nie wieder einsteige, da er von etwas Bösen in Besitz genommen wurde oder doch besser erst einen Freund von dem ich wußte, dass er noch online ist, um erst einmal die genaue Identität dieses Wesens festzustellen.
Ich entschied mich für letzteres.

Nach einer kurzen Beschreibung meinerseits und etwas googeln seinerseits war klar, dass es sich um eine Heuschrecke handeln mußte. Nein, keine gewöhnliche Heuschrecke, sondern eine Monsterheuschrecke, wie man Sie aus den gräßlichsten Horrorfilmen kennt.

Nun begann ich einen Plan zu entwickeln, wie dieses Geschöpf so zu entfernen ist, um zum einen keine Flecken zu hinterlassen und andererseits auch nicht gebissen zu werden.
Aber das Vieh war nicht nur monsterhäßlich, sondern auch grottenschlau, denn es konnte wohl meine Gedanken lesen: Mit einem Sprung verschwand es von meinem Laptop und ich wußte nicht, wohin es gehüpft war.
Ein weiterer verzweifelter Anruf bei meinem Kumpel bescherte mir zwar einige Tipps (zieh eine Jacke an und schüttel mal an den Vorhängen), aber ich war ja nicht einmal gewillt, überhaupt wieder in den Lkw einzusteigen.

Immerhin öffnete ich die Beifahrertür, leuchtete mit einer Taschenlampe und stocherte vorsichtig mit einem Stock herum – aber umsonst.
Ich arbeitete mich dann Zentimeter für Zentimeter vorwärts, ohne Erfolg. Das Vieh blieb verschwunden, übrigens bis jetzt.
Ich redete mir ein, dass es (ohne das ich es mitbekommen habe) wieder durch eine der Türen verschwand. An einen erholsamen Schlaf war trotzdem nicht zu denken – wie auch, wenn man im Halbschlaf das Gefühl hat, von ekligen Viechern verspeist zu werden.

Na ja, es scheint sich wirklich aus „dem Staub gemacht“ zu haben, denn es hat sich den ganzen Tag nicht blicken lassen. Ich hätte es mit Sicherheit entdeckt, so oft wie ich mit meinen Augen heute alles abgesucht habe.

Achso: Jetzt habe ich nicht nur einen Kumpel mehr der denkt, ich habe „einen an der Klatsche“, sondern mit Sicherheit auch einige Leser dieses Blogs 🙂 .
Aber das Vieh war wirklich riesig. Ehrlich…

14 Comments

  1. gash
    gash 25/06/2009

    Ich steh an deiner Seite,
    ich hätte mich warscheinlich genauso verhalten.
    Bei Krabbeltieren kriege ich auch immer ne halbe Todesangst oô

    Maik: Gestern Abend fragte ich mich: Weshalb mußte das Vieh gerade dahin hüpfen, wo ich bin.
    Ich mag dieses Viehzeug halt nicht und ja: Ich ekel mich davor. Aber ich bin ja nicht der einzige – Danke gash 🙂

  2. Spottdrossel
    Spottdrossel 25/06/2009

    Das starke Geschlecht *buahaha*, nein, sorry, nach dem ersten Lachanfall fühle ich mit Dir, Spinnen, Wespen, Mäuse mache ich alles mit, aber Heuschrecken oder Käfer mit vielen Spoilern sind mir auch nix.
    Ich weiß nicht, ob Dich das beruhigt, aber es macht Deinen Bericht zumindest glaubwürdig, was die Größe des Untiers angeht: bei uns in der Familie wird erzählt, in Uromas Gardine hätte sich mal so eine große Heuschrecke verheddert, daß sie die Gardine zerissen hat.
    Mir ist mal per Lüftung während der Fahrt ein gefalteter Weberknecht in die Fresse geflogen, und ich HASSE Weberknechte…

    Maik: Nun ja, immerhin fühlst Du mit mir 😉 . Dein Erlebnis mit dem Weberknecht: Boah, ich glaube, ich wäre gestorben.

  3. Ralf
    Ralf 25/06/2009

    Na komm, so groß kann das Vieh nicht gewesen sein. Ansonsten hättest du dir daraus einen schönen Braten machen können. Insekten sollen ja sehr nahrhaft sein 😀

    Entweder hast du den falschen Job oder die falsche Ausstattung. Wie wäre es denn mal mit ein paar Moskitonetzen an den Türen & Fenstern? 😉

    Maik: Moskitonetze an den Fenstern? Aber Ralf, dass sähe dann ja so aus, als ob ich Angst vor diesen Viechern hätte 🙂 .

  4. Haha, was für ein köstlicher Artikel! Frag mal Rüdiger Nehberg, was man mit diesen viechern macht. 😉

    Maik: Hmm, eigentlich will ich das garnicht wissen 😉

  5. Wusel
    Wusel 26/06/2009

    Da heißt es immer, die Trucker stehn auf flotte Käfer..

    Jetzt war ich mal neugierig und habe mich schlau gemacht: Das müsste das große grüne Heupferd sein (der Name klingt schon riesig!) Mit 30 – 40 mm Körperlänge gehört es zu den größten europäischen Heuschreckenarten. Die Fühler können zusätzlich ca. 50 mm Länge erreichen. Die Mundwerkzeuge sind gut ausprägt und sehr kräftig. Sie besitzen 2 Flügelpaare und 3 Beinpaare. Die hinteren Beine sind zu mächtigen Sprungbeinen umgewandelt
    Bild habe ich auch gefunden, erspare es Euch aber lieber….
    Ein Exemplar (die sind wirklich groß und gruselig!) hat mir mal den Zugang zur Haustür versperrt – das hat er/es zwar nicht überlebt aber ich habe mich hinterher eine halbe Stunde lang gegraust; bestand nur aus Gänsehaut und die Haare standen senkrecht!

    Maik: Danke für die genaue Beschreibung. Jetzt bekomme ich das Vieh überhaupt nicht mehr aus meinem Kopf 🙂

  6. Wusel
    Wusel 26/06/2009

    Nachtrag: die Weisheit habe ich aus dem Natur-Lexikon.com – bevor jemand mit der Urheberschutzkelle winke winke macht…

  7. gash
    gash 26/06/2009

    Keine Sorge Wusel,

    wir hängen gleich das Stopschild vor deinen Kommentar 😛

    Maik: Zensursula hat hier keinen Zutritt 🙂

  8. Spacefalcon
    Spacefalcon 10/07/2010

    Ich persönlich habe eine starke Abneigung gegen Spinnen, einige meinen, ich sei da schon fast paranoid….. 😉

  9. Ralf
    Ralf 11/07/2010

    Wie jetzt? Ist der Staubsaugerbeutel nicht der natürliche Lebensraum für 6- und 8-Beiner?

  10. Kevin
    Kevin 11/07/2010

    Hallo Ralf,

    du saugst Spinnen nicht mit einem Staubsauger ab. Das machst du sicher nicht.

  11. Ralf
    Ralf 11/07/2010

    Nein natürlich nicht. Ich mache das ähnlich wie Maik. Ich schlage so lange mit dem Staubsauger auf die Spinne ein bis sie sanft betäubt ist. Dann packe ich die Spinne unter größter Vorsicht in den Staubsaugerbeutel und hoffe das es ihr gut geht.

  12. Frau Neunmalklug
    Frau Neunmalklug 23/07/2010

    *lach*
    Die Spottdrossel sacht: Guck mal bei dem da, der hat die auch…. Ey, ich bin ne Frau, ihr seid doch die heorische Gattung 😉
    Hab ich gelacht, dankeschön!

    Btw Rastplatz in Frankreich auf der Strecke fällt mir zuerst die elf ein. War immer ganz nett, bis die anfingen die Hand aufzuhalten. Für so beschi**ene Klos auch noch zahlen? Ne danke!

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