Moderne Container – Tracking für mehr Transparenz beim Transport
Der Container als „überdimensionale Blechkiste“ hat den Gütertransport auf dem Seeweg komplett verändert und damit zugleich den Welthandel revolutioniert.
Im 18. Jahrhundert wurden noch große hölzerne Verpackungskisten eingesetzt, die beim Versand ein rasches Umladen von der Eisenbahn auf die Pferdekutsche erlaubte. Es folgten frühe Containerformen, die in den 1940er-Jahren bereits bis zu elf Kubikmeter Ladung fassen konnten. 1956 ließ der US-Unternehmer Malcolm McLean, der als Erfinder des Containers gilt, Ware in 58 Metallboxen mit einem dafür eigens umgebauten Frachter entlang der amerikanischen Ostküste zustellen. 1961 wurden erstmals Maße mit internationaler Gültigkeit für die Container festgesetzt (wie beispielsweise der 20 Fuß Container, (siehe dazu auch www.containerbasis.de/20-fuss-container). 1966 legte das Schiff einer amerikanischen Reederei, mit 110 der riesigen Metallbehältnissen an Bord, im Bremer Hafen an und der erste Container wurde mit einem Kran auf deutschen Boden gehievt.
Heute werden rund 90 Prozent der Stückgüter in Container-Giganten über die Weltmeere geschippert, weshalb die überdimensionalen blechernen Transportboxen aus dem internationalen Handel nicht mehr wegzudenken sind.
Transparenter Transport dank Tracking
Ein enorm wichtiger Bestandteil der Erfolgsstory des Containers in der modernen Welt ist das digitalisierte Tracking als Kontrollverfahren und Dienst am Kunden. Bei dieser cleveren Transportlösung übermitteln Sensoren kontinuierlich in festgelegten Abständen die Positions- und Zustandsdaten der Metallbehältnisse. Dank Tracking weiß jeder der Beteiligten jederzeit, wann genau die Container mit ihrer Ladung im zuständigen Hafen ankommen werden und in welchem Zustand sie sich voraussichtlich befinden. Bis zur Verwendung dieser Methode hatten die Empfänger bei Erhalt bis zum Öffnen der Metallkiste oftmals keine Ahnung, ob sich ihre Ware nach der Reise über den weiten Ozean in markt- bzw. verkaufsfähigem Zustand befindet.
In der modernen hochfrequent getaktete globalen Wirtschaft ist neben einer zuverlässigen und ordnungsgemäßen Zustellung unversehrter Ware eine termintreue Lieferkette überlebenswichtig für Unternehmen.
Doch nicht immer laufen die Transporte störungsfrei ab – Brände, Diebstahl oder Unfälle beim Verladen stören regelmäßig den Containerhandel. Auch gehen immer wieder Container bei Stürmen über Bord – etwa 2.000 bis 10.000 Stück von rund 20 Millionen weltweit verschifften Metallboxen pro Jahr. Obwohl dieser Verlust marginal ist, sollte das Risiko für den Empfänger dennoch kalkulierbar sein.
Wesentlich wahrscheinlicher als eine der genannten Gefahren ist eine Verspätung bei der Überfahrt. Für den Endkunden ist dies unter Umständen gleichbedeutend mit dem Verlust der Ware, wenn diese beispielsweise verderblich ist oder der Container dringend benötigte Maschinenteile enthält.
Genau aus diesem Grund ist das Wissen darum, wo genau sich die Metallkiste mit der bestellten Lieferung zum Zeitpunkt der Abfrage gerade befindet, enorm wichtig. Zeichnet sich nämlich eine Verspätung oder gar ein kompletter Verlust ab, muss der Empfänger reagieren können, um schlimme Konsequenzen abzufangen und seinen Schaden zu minimieren. So ist es ihm zum Beispiel möglich, seiner Versicherung zu verständigen oder sich rasch um Ersatz verloren gegangener Güter zu kümmern.
Doch genau diese Aufgabe ist nur mit modernster Technik zuverlässig realisierbar.
Moderne Trackinglösung im Detail
Mit einer modernen Trackinglösung stehen bereits während des Transports der Container wichtige Informationen zum aktuellen Status quo zur Verfügung. Die Reederei weiß immer ganz genau, wo sich die betreffende Ladung gerade befindet, was nicht nur eine passende Reaktion des Kunden auf unvorhergesehene Zwischenfälle ermöglicht, sondern auch eine verlässliche Lieferung von den Teilen garantiert, die beispielsweise pünktlich in einer Produktionsstraße ankommen müssen.
Übliche Tracking-Indikatoren beim Verschiffen von Containern auf Frachtern sind:
.) Seeladeschein (L/B-Nummer)
.) Nummer des Containers
.) Nummer der Bestellung (PO-Nr.)
.) Schiffsreferenz
Sobald eine der Metallkisten das Transportmittel wechselt, wird dieser Umstand mittels Scanner registriert. Dadurch ist jederzeit ersichtlich, wann der betreffende Container zuletzt umgeladen wurde und wo er sich gerade befindet. Die jeweiligen Transportmittel (Schiff, Flugzeug, Zug oder Lkw) können ebenfalls geortet werden, da diese über einen GPS-Sender oder Transponder verfügen.
Das Tracking funktioniert bei jedem Wetter, die Software, welche die Signale in Form von Koordinaten und anderen Parametern verarbeitet, ist mittlerweile so gut ausgereift, dass sich die Informationen mit diversen mobilen Endgeräten abrufen lassen. Diese Daten können unter Zuhilfenahme umfangreicher Funktionen so professionell aufbereitet werden, dass sie für Kunden den maximalen Nutzen bieten – dazu zählen etwa Verspätungsalarme und automatisierte Positionsbestimmung.
Darüber hinaus ist es möglich, durch Sendesysteme und Sensoren viele weitere M2M-Anwendungen (Kommunikation von Maschine zu Maschine) an Container anzubinden. So informieren beispielsweise Temperatursensoren darüber, ob die Kühlkette eingehalten wurde. Ein Öffnungssensor gibt Auskunft, ob, wann und wo sich Unbefugte am Container zu schaffen gemacht haben. Seit einiger Zeit sind auch bereits Kamerasysteme im Einsatz, welche Bilder von der Umgebung des Containers sowie von seinem Inneren und der Ware machen und in Echtzeit an den Endabnehmer verschicken.
Das Container-Tracking ist rund um die Uhr abrufbar und verschafft ein Maximum an Sicherheit und verfügt gegenwärtig über einen Reifegrad, der den Welthandel umfassend kalkulierbar macht. Es beeinflusst damit massiv die Wirtschaft bzw. die Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden, da mit dieser modernen Technik größtmögliche Transparenz möglich geworden ist.
Der lange Weg zur praktischen Transportlösung
Das Befüllen, Verladen, Stapeln, Sichern, Transportieren, Abladen und Entladen der Container erfordert jede Menge Logistik.
Da heute weit mehr Containerschiffe im Einsatz sind als früher – 2010 waren es weltweit über 9.500 – und immer mehr der metallenen Transportkisten auf einen Frachter passen – beispielsweise 7.500 auf die „Hamburg Express“ des Transport- und Logistikunternehmens Hapag-Lloyd – wächst auch der organisatorische Aufwand stetig an.
Früher gab es nicht einmal Containerbrücken (Kräne, welche die riesigen Metallkisten zwischen Schiff und Kai umschlagen) – das erste Exemplar auf deutschem Boden kostete eine Million Dollar, kam aus den USA und stand am Bremer Hafen.
Aber nicht nur die Arbeiter, sondern auch die Kunden mussten mit Einführung der verschieden großen, untereinander kompatiblen Metallboxen Neues dazulernen – etwa wie Container zu packen sind und Ware optimal gesichert wird, damit beispielsweise Fässer nicht herumkullern oder es auf andere Art zu Beschädigungen kommt.
Das neue Tracking-System erleichtert jedoch den logistischen Umgang mit den praktischen und stabilen Behältnissen enorm. Hat man früher zum Beispiel häufiger Container auf dem ganzen Terminal gesucht, weil sie an einem falschen Ort abgeladen wurden, gibt heute ein Sender darüber Auskunft, wo sie stehen. Ebenso entfällt aufwendiger Papierkram, denn auch diesbezüglich ist die Frachtlogistik heute größtenteils bereits digital.