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Monat: April 2011

Licht im Tunnel

Seit einigen Monaten führt der Verkehr der A 22 bei Innsbruck durch eine neue Einhausung. Das ist toll für die Anwohner, aber kacke für mich.
Zum einen sind die Fahrspuren bis zur Fertigstellung der zweiten Röhre arg eng und zum anderen hat man Leuchtstoffröhren in einer so blöden Höhe angebracht, dass man in einem Lkw geblendet wird. Besonders in der rechten Seitenscheibe, ist dieses dauernd wechselnde hell/dunkel einfach nur nervig.

Einhausung Innsbruck

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Neue Zäune braucht das Land

An der A9 in Thüringen findet man die älteste Autobahnraststätte Deutschlands. Fast 70 Jahre lang wurden hier Reisende versorgt. Doch nun ist Schluß – die Raststätte wurde zum Wanderlokal degradiert und mit einem Zaun vom Autobahnparkplatz getrennt.

Seitdem suchen hungrige Menschen einen Weg durch den Zaun – und die Bratwurst über den Zaun…

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In der Wartezone

Dienstagnachmittag, kurz vor drei. Ich stehe am Haupttor einer Firma mit selbsternannten Weltruf, irgendwo in Mittelhessen. Der Pförtner erklärt mir in seiner überschäumenden Art, dass ich meine Ware in einer anderen Niederlassung entladen lassen soll. Das hätte man Ihm so mitgeteilt und er würde keine Widerrede dulden. Eigentlich hatte ich das auch nicht vor.
Er erklärt mir den Weg. Es sollten gerade einmal 25 Kilometer sein und man würde mich natürlich noch abladen. Das wäre überhaupt kein Problem.

Dreisig Minuten später meldete ich mich in der dortigen Warenannahme. Es waren wirklich kaum mehr als zwanzig Kilometer. Nur wußte dort keiner etwas von meiner Ankunft und so behandelte man mich auch. In arroganter Art erklärte man mir, dass meine Ladung dort ebenfalls unerwünscht ist und schickte mich in ein anderes Lager. Dieses lag atemberaubende 300 Meter unterhalb der Zweigstelle dieses weltbekannten Kombinats.

Dort angekommen erwartete mich eine wohlbekannte Antwort: „Heute nicht mehr. Aber morgen früh ab sechs Uhr kannst Du hier entladen!“ Ich verabschiedete mich freundlich und suchte mir einen Standplatz für die Nacht.

Mittwochmorgen, 5.15 Uhr. Der Wecker reist mich aus dem Tiefschlaf. Nach einer kurzen Morgenhygiene am 10 – Liter Wasserkunstoffkanister begebe ich mich wieder zum Aussenlager. Dort ist es stockdunkel. Während ich zentimeterweise rückwärts an eine freie Rampe fahre, erleuchten schräg vor mir auf dem Gelände der bereits erwähnten Wagenburg zwei grelle Halogenschweinwerfer. Nun sehe ich überhaupt nichts mehr. Ich steige mehrmals aus, um die Lage hinter dem Auflieger zu peilen. Kurz vor sechs stehe ich schließlich halbwegs gerade an meiner anvisierten Rampe.

Nun passierte nichts mehr. Es wurde um sechs, viertel sieben, halb sieben. Ich stieg aus, drehte eine halbe Runde um den Zweckbau. Durch eine angelehnte Tür gelangte ich in das innere und erspähte den Mitarbeiter, dem ich das frühe Aufstehen zu verdanken hatte.
Ich habe Dich schon gesehen„, rief er mir entgegen, noch bevor ich etwas sagen konnte. „Die Nachtschicht hat aber Chaos hinterlassen, dass muß ich erst aufräumen!“ Ich nickte nur mit dem Kopf und ging wieder durch die morgendliche Kälte zum Lkw.

Mittlerweile war es kurz nach sieben. Das Rolltor der Rampe öffnete sich, kurz darauf hörte ich lautes Fluchen. „Was ist los„, rief ich fragend nach hinten. Eine Antwort bekam ich nicht. Langsam ging ich nach hinten.
Der Lagerarbeiter schaute sich kopfschüttelnd die Ladung an. „Sind das alles Retouren„, fragte er. „Ah ja„, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Alles Retouren!
Nun begann er abzuladen – immer darauf bedacht, nicht noch mehr Schäden an der Ware zu verursachen. Nach knapp zehn Minuten hatte er drei Paletten abgeladen. Kurz darauf war er wieder verschwunden. Da es mir zu dumm war, wieder zum Lkw zu gehen und ich die Hoffnung hegte, durch meine Anwesenheit das ganze etwas zu beschleunigen, wartete ich im Lager. Und wartete. Und wartete.

Mittlerweile waren weitere Mitarbeiter am schaffen. Zumindest hörte ich aus verschiedenen Ecken verdächtige Geräusche. Aber keines galt mir.
Irgendwann – ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren – holte mich eine Stimme zurück in die Gegenwart: „Ich weiss. Das hier ist ärgerlich. Aber mir wurde gesagt, ich soll nur abladen, wenn ich ein wenig Zeit habe. Andere Arbeit geht vor!“ Ausser ein „Achso“ viel mir nichts ein, was ich darauf entgegnen sollte.

Gegen halb zehn war der Auflieger leer. Bei den Lieferscheinen reichte mir eine Unterschrift. Ich hatte bedenken, dass meine Frage nach einem Stempel der Tag vorrüber gewesen wäre.

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Osteuropäisches Flair

Nicht weit von meinem nächtlichen Standplatz entfernt, bietet diese Wagenburg Arbeit für einige freudige Mädchen. Na ja, ob die wirklich so erfreut sind, bezweifel ich mal.
Erstaunt war ich trotzdem, eine solche Einrichtung in dieser Bauart mitten in Deutschland zu sehen. Das ganze erinnert doch wohl eher an Osteuropa.

Puff im grünen

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Sie haben Post

Blogleser Jonny schickte mir folgenden Spieletipp:

Hi Maik, durch einen Arbeitskollegen bin ich auf ein kleines interessantes Browser-Spiel gekommen.
Man leitet dort eine Spedition, disponiert Touren, stellt Mitarbeiter ein, lässt Fahrzeuge warten usw.

Es braucht nicht viel Aufwand und macht mir Spaß, und vielleicht auch dir und einigen Mitlesern deines Blogs.
Die Adresse: https://www.lkw-sim.com

Gruß Jonny

Hallo,

ich habe mir dieses Spiel mal angeschaut. So klein ist das überhaupt nicht.
Momentan sind meine vier Lkw unterwegs nach Rostock und Leipzig. Blöd nur, dass ich einen ohne Hänger losgeschickt habe. Das Teil steht jetzt nutzlos auf dem digitalen Speditionshof herum.
Der Lohn der Fahrer ist ja auch traumhaft: 4.856,00 € verdient einer von denen. Die anderen bekommen nicht viel weniger. Da stehen demnächst einige Entlassungen an.

Auch die Polizei lässt nicht lange auf sich warten:

Polizeikontrolle

Sehr geehrte Spedition „Spedition Thorun“,

Ihr Fahrzeug Silo-LKW Anhänger (LKW-TS 933135) ist in eine Polizeikontrolle gekommen. Geprüft wurde die Reifenprofiltiefe. Es wurden keine Beanstandungen festgestellt.
Wir danken für das vorbildliche Verhalten und wünschen weiterhin gute Fahrt.

Innenministerium
– Polizeibehörde –

Das virtuelle Leben ist doch toll. Oder? Aber jetzt muß ich zusehen, meine bisherigen Aufträge zu erfüllen. Schließlich will ich mein erstes – virtuelles – Geld verdienen.

In diesem Sinne: Danke für den Tipp 🙂

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Nette Idee

Du erfüllst wichtige Voraussetzungen, um „Profi am Steuer“ zu werden. Denn du besitzt Leistungsbereitschaft, Standfestigkeit, Anpassungsfähigkeit sowie einen starken Charakter. Deshalb bringen dich Schwierigkeiten oder Pannen kaum aus der Fassung.

Wenn du zudem technisch interessiert bist, gewinnst du einen weiteren Pluspunkt in deinem Profil. Allerdings: Bevor du deine Kräfte mobilisierst, wägst du gründlich ab, ob sich eine größere Anstrengung überhaupt lohnt. So kann es leicht passieren, dass du deine Fähigkeiten nicht voll entfaltest.

So klingt das Ergebnis eines Test’s, den jeder auf „werde-kraftfahrer.de“ machen kann.

Ob das genau passt, will ich jetzt mal nicht kommentieren. Gut, diese Seite ist ja auch für den angehenden Nachwuchs gedacht. Ob sich jedoch mit solchen Aktionen noch unentschlossene Jugendliche für eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer begeistern und überzeugen lassen, glaube ich aber weniger.
Eine nette Idee ist es aber allemal.

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Nicht alles ändert sich

Montagabend Hamburg, Donnerstagabend Rom.

Apropo Hamburg. Die Nacht zum Dienstag verbrachte ich auf dem Autohof Georgswerder. Das letzte mal stand ich da vor sechs oder sieben Jahren. Und wisst Ihr was? Es hat sich nix geändert!
Der Parkwächter ist der alte, die Bedienungen ebenfalls. Im wahrsten Sinn des Wortes.

Das einzige, was es nicht mehr gab, war mein geliebter Herrentoast. Also Schnitzel auf Toastbrot und das ganze mit Pilzen garniert. Lecker sag ich Euch. Den habe ich dort jedes mal gegessen. Also damals.
Diesmal bestellte ich Pfefferbraten mit Kroketten. Das Fleisch war für meine Begriffe ein wenig zäh. Aber sonst war das Essen ok.
So sagte ich es auch der Bedienung, als die mich nach dem Zustand der Speisen fragte. Also das das Essen gut war. Das Wort zäh erwähnte ich nicht. War also meine gute Tat zum Wochenbeginn.

Aber zurück zum ernst des Lebens. Jetzt, Freitagnachmittag, stehe ich irgendwo zwischen Pescara und Ancona. 45 Minuten Pause sind fällig.
Bis nach hause schaffe ich es von hier unten nicht mehr. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es überhaupt bis nach Deutschland reicht.
Wie auch immer. Es steht mir also wieder mal ein Wochenende auf irgendeinem versifften Rastplatz bevor. Nun ja…

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