Es ist mal wieder der fünfte eines Monats. Und an diesem fragt „Gut gebrüllt“ , wie denn von anderer Leute Blogger der Tag so war. Das nennt sich dann „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag„.?
Hier ist, zum fünften Mal, meine Ausgabe:
7.00 Uhr, der Wecker bimmelt. Ziemlich spät heute. Aber wegen dieses Vorkommnisses hat sich alles um einen Tag nach hinten verschoben.
Denn eigentlich wollte ich jetzt schon im tiefsten Franken sein, irgendwo zwischen Nürnberg und Würzburg. So aber hab ich noch eine Ladestelle bei Brescia. Der Kunde fängt um acht an, Italien eben. Ich mag das.
Was ich nicht mag, ist die Kälte. Also erstmal Standheizung einschalten. Und noch fünf Minuten dösen.
7.12 Uhr, ich krabbel aus der Koje. Anziehen, Vorhänge auf, Motor starten, Tacho auf Arbeitszeit stellen. Jeden früh das gleiche Prozedere.
Nebenbei kurzer Blick aufs Handy, Nachrichten checken. Der Russe steht noch nicht vor Berlin, an den nordfriesischen Inseln wurden Drogen angespült. Na ja, spart den Transport nach Sylt.
7.26 Uhr, ich schnappe mein Waschzeug. Wird Zeit, meine Blase drückt. Die Firma wo ich laden muss, bei der bin ich regelmäßig. Mit den Leuten da, sowohl im Büro, als auch im Lager, komme ich gut zurecht.
Deshalb darf ich deren Toilette nutzen. Die ist sauber und ich erspare mir Pieseln in der Wildnis und eine Kanisterwäsche.
7.39 Uhr, fertsch. Aus dem Büro ruft mir einer zu, ich könnte schon an Rampe eins, Rampa Uno, fahren. Es könnte aber noch zwanzig Minuten dauern.
Aber kein Ding. Die Woche ist eh gelaufen.
7.46 Uhr, der Lkw steht an Rampe eins.
8.04 Uhr, die Rampe wird aufgesetzt, ich gehe ins Lager. Kurze Begrüßung mit dem Staplerfahrer. Die Paletten, elf Stück, stehen schon parat.
Sollte die ja Dienstagnachmittag oder Mittwochvormittag schon bekommen. Aber manchmal kommt es eben anders. Immerhin dauert das Laden keine zehn Minuten.
8.17 Uhr, Papiere unterschrieben.
8.20 Uhr, Abfahrt.
9.10 Uhr, Autoparco Brescia Est. Der Autohof, ich glaube neben Sterzing der einzige dieser Art in Italien, hat seine besten Zeiten auch schon länger hinter sich. Immerhin ist eine Stunde Parken kostenlos. Das reicht für ne Dusche. Die kostet übrigens drei Euro.
Hab mal ein Video von den Kabinen gemacht. Das verlinke ich hier mal >>>
9.38 Uhr, weiter geht’s.
10.20 Uhr, fahre bei Affi auf die Brennerautobahn. Im Spiegel sehe ich ne Kolonne Lkw. Vollgas das ich vor denen bleibe. Als Belohnung freie Fahrt bis hinter Trento.
Erst dann hab ich wieder Osteuropäer vor mir. Aber läuft trotzdem so mit 83, 84 km/h dahin. Da darf man nicht meckern.
Kurz nach halb eins, der Tacho sagt, eine Pause ist bald fällig. Und was der Tacho sagt, ist Gesetz. Ich muss eh mal pieseln. Kostet in Österreich fünfzig Cent.
Den Gutschein investiere ich in einen Schokoriegel. Ist aber eine schlechte Investition, zahle noch ein Euro achtzig drauf.
Später bei Kufstein noch tanken. Seitdem sich die Spritpreise in Tirol und Bayern kaum noch unterscheiden, gibt es da nur noch selten Wartezeiten. Vor einiger Zeit war das mal ganz anders.
16.50 Uhr, Feierabend. Stehe wie so manches Mal am Irschenberg. Ich könnte zwar noch fahren, hab aber keinen Bock auf die elende Parkplatzsuche später.
Dafür endet meine Nacht schon um zwei. Bis zum ersten Kunden brauch ich noch sieben, eher acht Stunden. Und wie es halt so ist, Mittags ist da Wochenende.
Deshalb noch fix diesen Beitrag hin kritzeln tippen, nebenbei was Essen und ein Bier schlabbern. Dann Zähne putzen und ab in die Koje.
Tja. Raus aus der Koje, rein in die Koje. Der Tag endet ähnlich, wie er begonnen hat.
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