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Autor: maik

Och nee. Nicht schon wieder

Die blaue Farbe des Lkw scheint auf Autos ziemlich anziehend zu wirken. Denn nach ihm und ihr ist es nun das dritte Mal, dass ein Pkw mehr oder weniger stark daran zerschellt.
Und das auch noch 250 Meter vor meinem Wochenende. Denn in dem Sträßchen wo der Crash passierte, steht der Lkw Samstag und Sonntag.

Den Unfall kurz erzählt: Ich fahre auf einer vorfahrtsberechtigten Straße, rechts steht ein Automobil. An dem fahre ich vorbei. Ein anderes Auto kommt von links aus einer Seitenstraße ziemlich fix angerauscht, achtet nicht auf den Verkehr auf der Hauptstraße. Also auf mich. Den Rest kann man sich denken.
Nämlich Crash, Boom, Bang. Und ich war das erste Mal bedient.

der blick in fahrtrichtung. von links kam ein anderes auto.
Von links kam ein Auto und rechts stand ein Auto. Und hundert Meter nach hinten ist ne neunzig Grad Kurve.

Am Steuer eine Frau, als Beifahrer ihr Freund oder männlicher Begleiter, keine Ahnung. Auf der Rückbank ein Säugling. Allen dreien ist nix passiert, dass einzig positive an der ganzen Gülle.

Das Auto der Unfallgegnerin, ein Passat, schon ziemlich alt, hat es vorn links erwischt. Stoßstange, Scheinwerfer sind hinüber. Teile dafür gibt es bestimmt auf Schrottplätzen zuhauf. Von daher, ist aber eh nicht mein Problem.

Am Lkw hat es die hintere Radabdeckung nach unten gedrückt und am Auflieger sieht die Abdeckung vom Palettenkasten scheiße aus. Nämlich verbeult und zerkratzt.
Da hütet man das Ding über Jahre sprichwörtlich wie seinen Augapfel und dann: Peng. Ich könnte erbrechen.

kaputter palettenstaukasten an einem sattelauflieger nach einem unfall mit einem auto
Nun isser hin.

Nach der Polizei haben die Freunde angerufen. Die kamen ziemlich fix aus einem Nachbarort.
Ein Pärchen, wir unterhielten uns zwischendurch kurz, alles normal. Sie auch Lkw-Fahrerin im Nahverkehr, was er beruflich macht, keine Ahnung. Hab ihn nicht gefragt. Der war mir aber eh irgendwie unsympathisch.

Nach anderthalb Stunden kam die Polizei. Papiere ausgehändigt, nebenbei sagt der eine Polizist „Was ich hier jetzt schon sehe, ganz klar, Vorfahrtsverstoß.“
Dann fing der Hinzugekommene an, also den die angerufen haben, „das wäre kein Vorfahrtsverstoß, ich hätte Schuld, weil ich zu weit links gefahren bin.

Ich darauf: „Alter. ich musste ausweichen. Da stand ein Auto. Dein Kollege oder Bekannter oder was auch immer der ist, hat doch selbst noch gesehen, wie der gleich nach dem Unfall weggefahren ist.“
Dann der andere wieder: „Ja, dass wäre scheiß egal und spielt überhaupt keine Rolle.“

Meine Antwort: „Du wiederholst dich. Und erzähle nicht so eine Gülle. Sonst werde ich grantig, bin eh schon bedient wegen Euch hier. Wenn man scheiße baut, sollte man auch dazu stehen und sich nicht wie ein großer Max hier aufführen.
Was soll ich denn machen? Anhalten, aussteigen, mich breitbeinig mit ausgestreckten Armen auf die Straße stellen und sagen, ihr bleibt jetzt hier stehen, bis ich vorbei gefahren bin? Ich hatte Vorfahrt, nach links sehe ich nix, kann nur geradeaus gucken. Da war alles frei, also fahre ich an dem Auto vorbei
.“
Meine Güte.

Mittlerweile waren die Polizisten mit ihrem Schreibkram fertig. Der eine sagte zu der Unfallgegnerin: „So. Sie bekommen demnächst Post von der Bußgeldstelle.“ Dann fing der wieder an: „Wenn da was kommt, gibst Du mir das. Da schreib ich was, da erhebe ich Einspruch.“

Ich dachte nur noch, „Himmel nochmal. Wo haben die den denn ausgegraben?“ Na ja. Immerhin weiß ich schon, dass dieser Unfall noch ein Nachspiel haben wird.

4 Comments

Irgendwie unglaublich

Seit mehr als einem Jahrzehnt stehen ein paar Dutzend Lkw auf dem Gelände einer ehemaligen Spedition in Friedrichshafen. Die Firma hat wohl 2013 Insolvenz angemeldet. Hab ich zumindest hier gelesen. Ein Teil der Fahrzeuge ist mittlerweile von Bäumen und Gestrüpp zugewachsen.
Und in dieser gesamten Zeit wurde der Fuhrpark auf dem Schotterplatz wohl auch nicht mehr bewegt.

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Sie haben Post

Jürgen hat eine Frage zu einem zu schnell fahrenden Lkw auf der A4 bei Waltershausen:

Hallo Maik,

habe heute den Artikel in der TLZ gefunden. Kann ihn dir nur als pdf senden, weil der Link für Nichtabonenten nicht funktioniert. Vielleicht hast du ja die Nachricht auch woanders schon.
Ist so ein Fahrtenschreiberausdruck für Geschwindigkeitskontrolle vor Gericht überhaupt verwertbar?

Liebe Grüße aus Erfurt.
Jürgen

Ja, wenn’s pressiert wie d’Sau, da drückt man schon mal aufs Gas.

Aber ernsthaft, vielen Dank für den Hinweis und auch für die Datei.
Ich habe es gestern schon gelesen, bei der „TA“ ist der Artikel frei lesbar. Schon kurios manchmal.

Aber zu Deiner Frage. Ja, ist er.
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen in Deutschland beträgt für Lkw ja 80 km/h. Mehr ist nicht erlaubt. Viele fahren aber mit 87, 88 oder 89 km/h. Somit wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten.

Wird der Fahrtenschreibers während einer Kontrolle ausgelesen, muss von der aufgezeichneten Geschwindigkeit allerdings eine Toleranz von sechs km/h abgezogen werden.

Mal ein Beispiel. Fährt man länger wie fünf Minuten mit 89 oder hat man zwei Übertretungen nach Fahrtantritt, werden jeweils 140 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig. Wer also öfter am Anschlag fährt, dürfte eventuell Probleme bekommen.

Aso, eines noch. Die exakte Geschwindigkeit wird für die letzten 24 Stunden tatsächlicher Fahrzeit im digitalen Fahrtenschreiber gespeichert.

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Road Trip

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Schlaue Zitate

Ich wette, man geht alle Tage an großartigen Gelegenheiten vorbei, ohne es zu ahnen.

Guy de Maupassant (1850-1893), franz. Schriftsteller, in „Die Schnepfe und andere Novellen“
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