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Monat: April 2020

Gefragt, gesagt

Der Mitteldeutsche Rundfunk wollte wissen, wie das Leben und arbeiten so unterwegs während der Corona-Krise für uns Lkw-Fahrer ausschaut. Also ob wirklich alle Toiletten geschlossen sind, Duschen nicht genutzt werden dürfen, Firmen uns den Zutritt verwehren.
Wir Fahrer unser Geschäft demzufolge hinterm Busch oder am Lkw-Reifen verrichten müssen, keimig und müffelnd herumlaufen dürfen oder auf den morgendlichen Kaffee verzichten, weil ein Getränkeautomaten bei einem Kunden unerreichbar geworden ist.

Ich habe versucht, in einem Gespräch darauf einige Antworten zu geben. Natürlich aus meiner Sicht. Kann ja nicht für andere sprechen. Aber ich denke, dass sehen einige ähnlich.

„Ich hab mich schon oft am Kanister waschen müssen und konnte nicht essen gehen. Im Ausland gibt es oft gar keine Duschen für Fahrer. Auch ohne Corona nicht. Mittlerweile haben einige Tankstellen ihre Sanitärbereiche wieder geöffnet. Auch Autohöfe machen sich Gedanken. So kann man Essen vorbestellen und dann am Autohof abholen.“

Ich zum MDR

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1 Kommentar

Links und rechts der (Daten-) autobahn

Lkw-Fahrer werden wie Aussätzige behandelt. Nix zu futtern, keine Toiletten, null Unterhaltung. Sagt man zumindest bei „NTV“.
Aber mal ehrlich. Die überwiegende Mehrheit der Fahrer geht eh in keine Raststätte. Viel zu teuer, dass Essen ist meist mies. Und jetzt während der Krise sind sogar Toiletten und Duschen kostenlos nutzbar.
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Bestehende Lkw-Fahrverbote wurden einheitlich für alle Güter ausgesetzt. Ab sofort dürfen also alle Güter jederzeit transportiert werden. Tja, was eine Pandemie so alles möglich macht. Jetzt wird manch jahrzehntelanger Traum von einigen Logistikdienstleistern Wirklichkeit.
Na ja, ich will es mal so ausdrücken. Was von Montag bis Samstag nicht geschafft wird, packt man Sonn- und Feiertags auch nicht.
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Frachtraten und Umsätze sinken, Schuld soll die Konkurrenz aus dem Osten und Südosten Europas sein.
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Nach der Krise ist während der Krise.
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Schuldig des Menschenhandels und des Totschlags. Der irische Fahrer, in dessen Lkw letzten Oktober 39 Personen tot aufgefunden wurden, bekennt sich schuldig. Er hat also genau gewußt, was er tat. Nämlich schnelles illegales Geld auf Kosten anderer verdienen. Arschloch.
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Scheuer macht alles für seine Freunde Wähler.
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In Italien ist wieder eine Brücke eingestürzt. Dieses Mal auf einer Staatsstraße an der Grenze zwischen Ligurien und der Toscana. Also nicht so weit weg von Genua. Staatsstraßen werden, anders als Autobahnen, vom Staat unterhalten. Sagt ja der Name schon. Diese Straßen sind auch in einem weit schlechteren Zustand als die privat finanzierten Autobahnen.
Wirklich wundern tue ich mich über diesen weiteren Einsturz nicht. Die Infrastruktur in Italien ist kaputt. Und nach den immensen Kosten durch die Corona-Krise wird es da auch keine Besserung geben.
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Fehlermeldung virtuell

So klingt eine „Alarmstufe Rot“ – Fehlermeldung im DAF in Echt. Wie ein altersschwacher Wecker, der seine beste Zeit schon lange hinter sich hat. Lässt sich auch nicht stumm schalten. Das Gepiepse nervt also bis zur Behebung des Fehlers.

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Fehlermeldung im DAF
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Stillstand auf der Autobahn

Seit dreieinhalb Wochen fahre ich jetzt nur in Deutschland umher. Logisch, Italien geht ja momentan nix. Und heute, nach fast einem Monat stand ich zum ersten Mal in einem Stau – zwischen Kronau und dem Walldorfer Kreuz.

stau auf der a5
Juhu, ein Stau.

Gut, es war kein richtiger Stau. Nach einer Minute ging es weiter. Keine Ahnung, wieso es kurz stockte. Aber es war Stillstand auf der Autobahn.
Also ein Stau, wenn auch nur ein kurzer kleiner. Hatte echt schon Entzugserscheinungen.

1 Kommentar

Links und rechts der (Daten-) autobahn

Drei Artikel aus der Vor-Corona-Zeit. Danke an Blogleser Armin für die Links.

Gute Nacht, Brummi
Auf Achse
Iwona fährt los
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Seht Ihr? Jetzt bekommen wir Fahrer schon Lob einer Autozeitung. Was für ein schöner Artikel. Aber mal ehrlich, ich brauche nicht mehr Respekt anderer. Lasst mich einfach in Ruhe meine Arbeit machen und gut ist. So war das im Februar, so ist das jetzt und so wird es auch zukünftig sein.
So ein bissel Akzeptanz reicht mir. Mehr will ich nicht.
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Lkw-Parkplätze sind rar. Auch im Rheinland. Jetzt wurden zwei Neubauten von Raststätten an der A1 bei Leverkusen mal fix durchgewunken. Dem Scheuer liegen wir Brummi-Lenker wohl doch am Herzen (das war Ironie).
Anwohner die in der Nähe der zukünftigen Rastanlagen wohnen, sind jetzt sauer. Aber das ist ja fast überall so, wo Parkplätze geplant und gebaut werden.

Hier geht es um fünfzig Lkw- und zwanzig Pkw-Stellplätze pro Fahrtrichtung. Schon das ist lächerlich. Die sollen nicht vor 2027 nutzbar sein. Also eher 2029. Oder 2034. Da gehe ich fast in Rente. Jetzt werde ich auch etwas sauer.
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Christina Scheib liebt die Freiheit. Auf die Frage, wie sie sich vor einer Ansteckung mit Corona schützt:

Die Politik muss dafür sorgen, dass auch wir Fernfahrer so schnell wie möglich mit Schutzkleidung und Masken ausgestattet werden.

Sorry Truckerprinzessin Kollegin Scheib, aber das ist Quark. Damit hat mich mein Chef auszustatten. Meinen Lohn bekomme ich ja auch nicht aus Berlin.
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Jobs in Diensleistungsbereichen werden seit jeher mies bezahlt. Auch deshalb, weil anders als im Dienstleistungssektor die meisten Beschäftigten in der Industrie einer Gewerkschaft angehören. Das verleiht etwa der IG Metall die Macht, hohe Gehälter auszuhandeln.
Schlechte Bezahlung gilt auch für Lkw-Fahrer. Nur wenige sind gewerkschaftlich organisiert, viele sind Einzelgänger. Das wissen natürlich auch die Arbeitgeber.
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Keine Ahnung wie oft ich mit diesem Zug schon gefahren bin. War nicht immer der sauberste, um es mal vorsichtig auszudrücken. Aber die Sauberkeit spielt hier und heute keine Rolle.
Felix von Leitner oder Fefe wie er sich nennt, schreibt:

Es handelte sich um einen Güterzug, so dass diesmal „nur“ der Lokführer ums Leben kam.

Eigentlich hat der recht, auch wenn es ein Zug der „rollenden Landstraße“, kurz „RoLa“ war. Die zählen als Güterzüge.

Bei diesem Unglück wurden auch mehrere Lkw-Fahrer verletzt. Die befinden sich übrigens nicht im Lkw, sondern in einem Wagon hinter der Lok, um dort ihre Ruhepause zu verbringen.
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