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Monat: Mai 2016

Eine Substanz Prämie

Es gab mal eine Zeit, da fuhr ich öfter zu VW – nach BS, WOB, Baunatal. Aber die ist vorüber. Trotz Zeitfenster war danach der Tag gelaufen. So lange hat man mich dort warten lassen. Eigentlich hätte ich auch eine Prämie bekommen müssen. Eine „ichstehemirdiereifenplatt“ Prämie…

Trotz der Diesel-Krise bekommen die 120.000 Mitarbeiter im VW-Haustarif pro Kopf 3950 Euro Erfolgsprämie. Das teilte der Konzern in Wolfsburg mit. Die Prämie ist die Alternative für die Gewinnbeteiligung der Tarifmitarbeiter aus 2015, die wegen der Verluste in der Diesel-Krise diesmal entfiel. Vor einem Jahr hatte es mit dem regulären Mitarbeiter-Bonus 5900 Euro pro Kopf gegeben. Mit der Anerkennungsprämie fließen damit 1950 Euro weniger; das sind umgerechnet exakt ein Drittel Einbuße.

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Der Tag des BKF und seine Geschichte

Gregor Ter Heide hat wieder einen tollen Beitrag geschrieben. Danke.

Der heutige Tag des BKF muss auch vom Bürger gewürdigt werden und auch ich sage Danke und würdige hiermit diesen Tag des BKF.

Keiner will ihn, doch jeder braucht ihn, den LKW und damit auch den BKF.

Hier tauchen Zweifel auf, ob der normale Bürger die Entbehrungen, die Nöte und Zwänge, aber auch die schönen Momente im BKF-Leben kennt oder bereit ist diese kennen zu lernen.

alte Fahrer Muetze
Quelle: Wikipedia (Autor: elkawe)

Jeder sollte es wissen, wie unentbehrlich wichtig der BKF ist, denn sonst wären alle Regale leer, es gäbe keinen Treibstoff zum Tanken und alle Fließbänder ständen still. Das ist keine Analyse, sondern Wirklichkeit.

Wie selbstverständlich transportierten, bewegten bzw. beförderten die vielen „Unbekannten“ BKF, zu neudeutsch „Truck-Driver“, anonym in ihren Fahrerhäusern, tagtäglich rund um die Uhr alle Waren für Handel, Wirtschaft und Produktion in Europa, um der Bevölkerung ein angenehmes Leben möglich zu machen.

Schneller, einfacher, flexibler als Flugzeug, Binnenschiff und Eisenbahn ist der LKW, der durch seinen Ausführer zur Selbstverständlichkeit wurde, obwohl viele Bürger seine lebenswichtige Bedeutung einfach ignorieren. Die verladende Wirtschaft und Industrie hatte den LKW zum Last-Esel auserkoren und zu einem leistungsbezogenen Bedarf ausgebaut und gefördert, nur das ausführende Organ, wurde bis heute vielfach als Mensch vergessen.

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Gleichgültigkeit

Eben auf Facebook gelesen:

Aus aktuellem Anlass nochmal der Hinweis, dass Unternehmer Ihre Verlader schulen/unterweisen müssen. Denn als Beteiligte am Transport ist der Verlader rechtlich für die Versäumnisse, die bei der Lasi passieren haftbar zu machen. Das gilt für Sachschäden ( §823 BGB ), für Personenschäden ( § 222 -229 StGB ) sowie für Bussgelder der Ordnungsbehörde ( § 22 & 23 StVO ). Denn als Beauftragte Person nach § 9 OwiG ist der Verlader verantwortlich für sein tun. Der Unternehmer ist nach § 130 OwiG für die Kontrolle des Verladers verantwortlich, denn als beauftragende Person, ist er dem Verlader weisungsbefugt. Und wer Personal führt, trägt auch für das Personal die Verantwortung.

Eben dieser Absatz da oben scheint für viele Verlader noch immer nicht verständlich zu sein. Denn letzte Woche sollte ich einen vorgeladenen Auflieger übernehmen, dessen Ladung in Teilen so aussah:

Ladungssicherung Lkw

LaSi Lkw

Der Sattel wurde logischerweise umgeladen. Denn so fahre ich nicht weg. Auch wenn es wieder Diskussionen mit dem Lagerpersonal gab. Von wegen keine Zeit und so.
In dem Fass befanden sich zwar nur Eisenspäne. Selbst ein Schichtleiter war der Meinung, da würde nichts passieren. Es wäre ja keine Flüssigkeit darin. Intelligente Antwort.

Das kuriose ist, die machen regelmäßig Schulungen. Auch zum Thema Ladungssicherung. Da frage ich mich, warum die daran teilnehmen. Weil es kostenlose Schnittchen und Kaffee gibt?

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Kompromiss

Was für ein herrlicher Frühlingstag. Selbst auf einer Autobahnraststätte kann man den genießen.

Ich würde gern die Türen vom Lkw weit öffnen. Doch dann umweht mich ein herber Geruch von Urin.
Also ziehe ich die Vorhänge zu und lass mich von der trockenen Kühle der Standklima berieseln.

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1. Mai! Ein Feiertag?

Es gibt doch tatsächlich Fernfahrer, die glauben, dass der 1. Mai ein Feiertag ist. Was gibt es denn zu feiern? Hier besteht eine sofortige Notwendigkeit zur Richtigstellung und Aufklärung, denn es gibt ein großes Unverständnis und Staunen für praktizierende Gewerkschaftler.

Tatsache: Auf Druck der Großindustrie und der oberen reichen Geschäftswelt in Chicago hat ein Justizmord am 11.11.1887, den 1. Mai als Gedenk- u. Demonstrationstag entstehen lassen. Der deutsche Auswanderer August Spies und 3 weitere aufrechte Arbeiter waren wegen ihrem Einsatz, für eine Verbesserung des Arbeitsalltags, durch den Strang ums Leben gekommen.

Wer hat denn heutzutage überhaupt noch Interesse, sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung bzw. den Gewerkschaften auseinanderzusetzen, um die Hintergründe besser zu verstehen? Der 8 Std.-Tag, die 5 Tage-Woche, 6 Wochen Urlaub, Arbeits- u. Tarifverträge, Betriebsräte, Kranken- u. Rentenversicherung und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall usw., ist für alle heute eine Selbstverständlichkeit geworden. Aber das gerade genannte, ist nur durch Solidarität und den Mut der Arbeiter von ~ 1848 – 1972 entstanden und durchgesetzt worden.

Demnach müssten eigentlich alle Fernfahrer in einer Gewerkschaft organisiert sein, weil viele sehr oft den 15 Std.-Tag, die 6 Tage-Woche, nur 5 Wochen Urlaub, schlechte oder keine rechtlich gültigen Arbeits- und Tarifverträge, keine oder sehr schlechte Betriebsräte usw. haben. Bei uns herrschen immer noch Zustände, wie bei der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Wie schlecht muss es uns denn noch gehen, bevor die ca. 600.000 deutschen Fernfahrer nun endlich wach werden?

Deshalb sollten wir den 1. Mai nicht nur gedenken, sondern diesen historischen Tag des Arbeiters, als Protest- bzw. Demonstrationstag begehen.

Geschichte: Mehrere Arbeiter hatten 1887 am 1- und 2. Mai eine Protestveranstaltung in Chicago organisiert und ca.40.000 waren dem Aufruf gefolgt, der in einem Streik endete, um ihre sehr schlechte wirtschaftliche und berufliche Lage zu verbessern. Am 3. Mai kam es zu Schlägereien mit Streikbrechern, wobei von der Polizei zwei Arbeiter erschossen wurden.

Deshalb fand am 4. Mai eine Kundgebung statt, wo u.a. August Spies als erster Redner auftrat. Eine plötzliche Explosion tötete einen Polizisten. Die Polizei schoss daraufhin wild um sich, wobei sechs Polizisten und etliche Arbeiter getötet wurden. Am 5. Mai wurde August Spies und sechs Arbeiterredner verhaftet. Der Prozess begann am 26. Juni und am 9. Oktober wurden sie zum Tode durch den Strang verurteilt. Gnadenappelle und Petitionen aus aller Welt trafen ein, u.a. von August Bebel und Karl Liebknecht.
Das Innenministerium von Preußen meldete eine noch nie dagewesene Massenbewegung zu Gunsten der Verurteilten an. Rund 60.000 Bürger in Chicago gaben ein Gnadengesuch ab. Darauf wurde zwei Verurteilten die Todesstrafe erlassen und einer der Arbeiter erschoss sich in seiner Zelle. Am 11.11.1887 wurde die Hinrichtung vollzogen.

Die letzten Worte, von August Spies waren:

Die Zeit wird kommen, da unser Schweigen im Grabe, mächtiger sein wird als unser Reden

Darauf beschlossen die Amerikanischen Gewerkschaften in St. Louis (Dezember 1888) wegen dem Chicagoer Justizmord, den 1. Mai als Kampf- u. Gedenktag zu begehen. In Europa (Paris) wurde am 14. Juli 1889, die „II Internationale“ der Arbeiterbewegung veranstaltet und es wurde u.a. beschlossen, dass der 1. Mai als Kampf- und Gedenktag für die ganze Welt Gültigkeit haben soll, für den Chicagoer Aufstand und deren Opfer.

Am 1. Mai 1890 begangen Hunderttausende organisierte Arbeiter in aller Welt, so auch in vielen deutschen Städten, diesen Gedenktag. Sie legten ihre Arbeit nieder, gedachten des Chicago Aufstandes und demonstrierten für die Einführung des 8-Std.-Tages. Die Arbeitgeber sperrten darauf tausende Arbeiter aus den Betrieben aus. Die Gewerkschaften brachte dies, wegen der Unterstützungsgelder, an den Rand des Ruins.

Die Arbeitgeber gründeten, auf Grund des 1. Mai, ihre ersten eigenen Verbände. Der 1. Mai 1933 wurde im 3. Reich missbraucht, um ihn zum „Tag der Nationalen Arbeit“ als Feiertag einzuführen bzw. zu diktieren, obwohl es nichts zu feiern gab, bei damals über 6 Mio. Arbeitsloser in der Bevölkerung. Am darauffolgenden Tag (2 Mai) wurden viele Gewerkschaftler verhaftet und die Gewerkschaften, Parteien verboten und die Pressefreiheit aufgehoben.

Heute: Am 1. Mai 2016, muss bei vielen Mio. Arbeitsuchenden oder Niedrig-Löhnern in Europa auch aufgerufen werden, um zu protestieren und wer nicht daran teilnimmt, duldet, ignoriert oder verleugnet diese erschreckende Zahl der Arbeitslosen und die niedrigen Gehälter. Unsere Vorkämpfer in den USA haben auch in Europa viel bewirkt und in der gesamten Welt Achtung und Respekt verdient, in Gedanken, Worten u. Werken.
Diese damalige große Solidarität der vielen Arbeiter, sollte uns Kraftfahrern ein Vorbild sein. Den insgesamt ca. 4,5 Mio. Kraftfahrern in der EU, die ihr Geld mit dem Lenkrad verdienen, geht es demnach noch sehr gut und es ist für mich unverständlich warum so wenige in der Gewerkschaft organisiert sind.

In den Anfängen der deutsche Arbeiterbewegung bzw. den Arbeiterbildungsvereinen, wurde das Motto „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ in den Vordergrund gestellt bzw. auf die Fahnen geschrieben und sollte heute für uns Fernfahrer das gewünschte „3xL“ als „Leben, Lobby, Lohn“ bedeuten!

  • Leben mit der Familie,

    Lobby in der Öffentlichkeit,

    Lohn für die hohe Leistung.

  • Die überzeugten Gewerkschaftler Europas wissen um die Stärke der Solidarität und würdigen die Gemeinschaft der Arbeiter, in dem alle am 1. Mai teilnehmen. Wir Fernfahrer- Kollegen, denen es vom europäischen Arbeiter wohl mit am schlechtesten geht, was Arbeit, Freizeit und Verdienst betrifft, sollten immer daran denken was unsere Vorkämpfer erleiden mussten und die vielen tausend Toten der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung gedenken. Hier müssen auch unsere Kollegen mit eingebunden sein, die leider auf der Straße ihr Leben lassen mussten.

    Fernfahrer: Gedenke der Gemeinschaft: Denn alleine bist du ein Nichts!

    In Dankbarkeit derer, die für die Gerechtigkeit ihr Leben lassen mussten .

    Vielen Dank an Gregor Ter Heide für diesen tollen Text

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