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Monat: September 2011

Die Ein-Minuten-Regel

Das Amtsgericht Meiningen hat einen Fahrer zu einer Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu je 30 Euro verurteilt.
Der Fahrer im gewerblichen Güterverkehr war am 13.06.2010 gegen 23.00 Uhr mit seinem LKW zu einer Verladestelle gefahren um Ware für Italien aufzunehmen. Für diese Fahrt hatte er keine Fahrerkarte in das digitale Kontrollgerät gesteckt, sondern erst am 14.06.2010 um 4.53 Uhr bis 13.55 Uhr im Kontrollgerät belassen.
(AG Meiningen Az. 361Js15799/10 10Cs)

Apropo digitaler Tacho: Nach der EU-Verordnung 561/2006 ist die Lenkzeit die Dauer der Lenktätigkeit, die entweder vollautomatisch (Digitalen Tacho) oder halbautomatisch (Diagrammscheibe) aufgezeichnet wird.

Wenn ab dem 01.10.2011 gemäß der überarbeiteten EU-Verordnung 1266/2009 alle Neufahrzeuge vom Hersteller mit der „Neuen Generation“ der digitalen Kontrollgeräte ausgerüstet werden müssen, dann wird die Lenktätigkeit der Fahrer von drei verschiedenen Systemen aufgezeichnet.

digitaler tachograph mit ein minuten regel macht ausdruck

Der alte digitale Tacho notiert bereits nach 5 Sekunden die Lenkzeit; beim neuen digitalen Tacho bestimmt die längste Aktivität innerhalb einer Minute was aufgezeichnet wird (Die 1-Minuten-Regel).
Wird der Lkw innerhalb einer Minute maximal 29 Sekunden bewegt, zeichnet der neue digitale Tacho nur Arbeitszeit auf.

Fazit: Je mehr Fahrtunterbrechungen, desto größer ist die Lenkzeitersparnis.

Laut Herstellerwerbung kann dadurch täglich bis zu 45 Minuten mehr Lenkzeit erwirtschaftet werden.
Die EU-Kommision hat inzwischen die Leitlinie 4 veröffentlicht. Danach kann von Kontrollbehörden bei Aufzeichnungen der Lenkzeit mittels digitalen Geräten der ersten Baureihen und häufigen Fahrtunterbrechungen eine Toleranz von 15 Minuten gewährt werden.
Laut Tachohersteller können „Altgeräte“ nicht nach- bzw. umgerüstet werden, so dass in der EU ein Bedarf von etwa sechs Millionen „Neugeräten“ besteht.

Und wenn die Lkw – Fahrer im Stau oder in einer Schlange nur alle 30 Sekunden weiterfahren, wissen wir jetzt warum!

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Traurig

Im Jahr 2010 starben auf Deutschlands Straßen 162 Fahrerinnen und Fahrer von Güterkraftfahrzeugen.
11 539 wurden bei Verkehrsunfällen verletzt.

Unfall

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In den Feierabend getrieben

Damals – im Mai 2010 – schrieb ich folgendes:

Kein Stau vor dem Grenzzollamt Weil am Rhein/Basel an der A5. Ich muß lange zurück denken, wann ich dieses Glück zum letzten mal hatte.

Tja. Stau da unten war seitdem für mich immer ein Fremdwort. Gut, normal komme ich erst in den Nachmittagsstunden dort an. Da hat sich der nachts entstehende Pulk bereits aufgelöst.
Warum es am Mittwoch dieser Woche anders war? Keine Ahnung. Zwei Stunden verlor ich im Verkehr vor der Grenze.

Stau vor Schweizer Grenze Weil Basel

Das nächste Hindernis ist der Gotthard – Tunnel. Wegen Bau- und Reinigungsarbeiten wird der zur Zeit von 20.00 – 5.00 Uhr gesperrt. Der Schwerverkehr wird vorher angehalten und zwangsgeparkt.
Somit war am Mittwoch früher Feierabend, als eigentlich gedacht.

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Mit viel Risiko

Mal schaun, wie lange diese Seite erreichbar ist: Schwarzbuch24.com.

Firmen zu diskreditieren, kann teuer werden. Zumal keiner weiss, ob unzufriedene Mitarbeiter und Kunden oder neidvolle Wettbewerber hinter diesen Anschuldigungen stehen. Denn der Schaden, egal ob im Hinblick auf das Image oder finanziell, kann für die angeschwärzte Firma beträchtlich sein.

Gerüchte und Firmengeheimnisse sind schnell verbreitet. Die Kreativität von Online – Postern kennt bekanntlich keine Grenzen. Allein deshalb ist es schwierig, zwischen tatsachenorientierter Meinung und geschäftsschädigender Äußerung zu unterscheiden. Die Forenbetreiber können wohl kaum jeden Eintrag persönlich prüfen.

Dazu kommt, dass viele Firmen das Internet noch immer nicht verstehen. Abmahnungen werden schnell verschickt. Die Chancen dafür stehen gut. Denn kaum ein privater Webseitenbetreiber hat die finanziellen Mittel, sich dagegen zu wehren.
Bei den Machern dieses Speditionsschwarzbuches kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Welcher Fahrer hat die Zeit, sich in der Woche um private Sachen zu kümmern?

Nicht das ich falsch verstanden werde. Schwarze Schafe an einen Pranger zu stellen, ist nicht verkehrt. Nur würde ich mir das nicht antun. Auf den bereits genannten Stress kann ich gerne verzichten.

Achso. Eines noch: Roland Graf wird sicher wissen, dass sein Longliner neben einem Ausbeuteroscar abgebildet ist.

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Wer war der Erfinder der Schwerkraft? Bud Spencer. Er ist schwer und kräftig.

Schwergewicht am Steuer

Ok. War ein Spass. Ist halt Montag und diese Tage lassen sich nur mit Humor ertragen. Er saß auch nicht am Steuer dieses Lkw. Warum auch.
Das Teil fuhr kurze Zeit später auf einen Parkplatz und im vorbeifahren schaute ich kurz rüber. Neugier siegt halt.

Bemerkenswert fand ich die Schräglage. Keine Ahnung, ob der bereits so los gefahren ist oder die Ladung erst während der Fahrt verrutscht ist. In Deutschland wäre der so nicht weit gekommen.

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9/11: peace, мир, سلام

Damals, in der deutschen demokratischen Schule, war Frieden das wohl meistgehörte Wort. Neben Freundschaft versteht sich. Nur habe ich das als Kind nie so richtig ernst genommen.
Heute denke ich, die hatten recht. Es gibt wohl wirklich nichts wichtigeres.

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Im Winter sind es Schnee und Eis, im Sommer die Urlauber…

…aber die Ferien sind jetzt überall vorbei. Ab nächsten Samstag – sofern ich da arbeiten muß – gehört die Autobahn wieder mir. Na ja, zumindest bis in den Vormittag hinein. Erst dann wagen sich Wochenendausflügler und Hobbyhandwerker auf die Straße.
Auch in den Rasthöfen kehrt wieder eine relative Ruhe ein. Vorbei die Zeit der lärmenden Kinder und genervten Eltern. Endlich.

Endlich vorbei

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Es stinkt im Zug

Die Nacht von vorgestern zu gestern war ich wieder mit der RoLa unterwegs. Das gute: Ein neuer Waggon. Also nicht für Lkw, sondern für die Fahrer. Das schlechte: Die Toilette ist nur noch ein Loch im Boden.

Ihr kennt diese Bückschüsseln, wie sie in südlichen Ländern verbreitet sind? Genau diese Dinger wurden jetzt verbaut. Wie man mit seinem Deutschland-verwöhnten Hintern im schaukelnden Zug das Loch treffen soll, weiss ich nicht. Selbst mit viel Geschick geht mit Sicherheit etwas daneben. Oder man versaut sich die Kleidung.

Als Lösung bietet sich nur an, einen der zahlreichen Stopps auf freier Strecke zu nutzen. Aber schon hat man das nächste Problem – die Wagen sind nicht klimatisiert. So ist man selbst nach einem erfolgreichen Geschäft durchgeschwitzt.
Was bleibt, ist ein unangenehmer Geruch. Sowohl am Körper, als auch am Gebahren der Ökombi.

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