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Fortsetzung mit einen Donnerwetter … zu Pfingsten

Hier ist die Fortsetzung von Gregor’s Beitrag vom Freitag. Wie immer lesenswert:

Warum – Wieso – Weshalb – Wozu – eine Gewerkschaft ?
Warum – Wieso – Weshalb – Wozu – Wie – Wann – in die Verdi ?

Achtung !
Zu Pfingsten möge der heilige Geist die BKF endlich auch erleuchten !
1.) Inhalt ist nur bei Solidarität des BKF zu verstehen !
2.) Teil des Inhalts ist nur bei Tarifbindung des BKF rechtsgültig !

Theorie oder Praxis …. Freiwillig oder Zwang ?
Sind die BKF dumm oder nur unwissend ?

Der BKF kann es sich ja aussuchen und darum gibt es die Antwort durch die Gewerkschaft !

Fast alle BKF sind gesetzeswidrig ca. 3 Monate im Jahr für Nichts und wieder Nichts unterwegs bei ihrem „Dienst am LKW-Steuer“.
Das ist eine Tatsache und wer es glaubt ist selber Schuld.

Ein Gewerkschaft Gedicht:

„Überall im Arbeitsleben gibt’s um Tarif und Rechte, Streit.
Niemand wird uns etwas geben, so einfach aus Gefälligkeit“.
„Immer wird die EU versuchen, den Besitz, die Macht, das Geld in die große Tasche fällt“.
„Die EU wird es weiter treiben, wenn sie dabei keiner stört …
..und das Gute einverleiben, auch noch das was Uns gehört“.

In der Fortsetzung des Gedichts befindet sich allerdings die entscheidende gemeinschaftliche Schwachstelle der deutschen BKF, indem sie sich fast nicht gewerkschaftlich organisieren ließen.

Gibt es Solidarität unter den deutschen Kraftfahrer, Fernfahrer, BKF ?
Gibt es das „Wir-Gefühl“ unter den BKF überhaupt noch in Deutschland ?
Gibt es BKF die dumm sind und nicht in Verdi organisiert sind ?

Weiter mit dem Gewerkschaft Gedicht:

Dumme Fahrer möchte der AG, die nichts wissen über Recht & Geld.
Es wird die Dispo hoch bezahlt, die uns dann treiben, jagen, knechten.
Was sollen die EU-Vorschriften, wir Fahrer könn uns selbst vernichten.
Der eigene Herr, so nur zum Schein, wird Ausbeutung für andre sein.

Hier ist Stopp, es ist soweit, die EU will Dummheit und es reicht.
Sich schlau machen heißt Info, denn viel Wissen ist große Macht.
Das Respekt der Wirtschaft, ist nur bei Gemeinschaft ganz vollbracht.

Aber es gibt noch Fahrer-Zeitgenossen, die das etwas anders sehn,
doch noch immer unverdrossen, draußen auf den Trittbrett stehn,
und so gerne andren lassen, für die Tarife, Rechte grade stehen.
Bei denen heißt es nur noch raffen, was andere werden schaffen.

Diese sollten schnell mal überlegen, ob sie Morgen nicht eventuell,
sich den Arbeitsplatz vernichten und die Entlassung geht ganz schnell.

Also Fahrer-Arbeitnehmer, tue auch für dich was und zwar jetzt,
sich schulen, bilden, lernen, um dann gemeinsam was zu ernten.
Organisieren heißt das Stichwort und die Gemeinschaft ist ganz stark
und ein Beitrag dazu leisten, sonst heißt es dann :

Es war einmal …… ein BKF der sich nicht organisieren wollte !

Soweit so gut …. Nur hier gibt es sicherlich wieder einige BKF die den Text nicht begreifen oder verstehen wollen. Genau diese BKF-Typen glauben doch wirklich das sie es alleine geregelt bekommen, was den Verdienst und die Freizeit betrifft. Hier muss nun zu Pfingsten die geistige Erleuchtung mit einem Donnerwetter als heiliger Geist auf uneinsichtige un-solidarische BKF herabstürzen. Gedenke du BKF …das auch du Alleine ein NICHTS bist.

Hierbei können die BKF auch gut mit Elefanten verglichen werden, denn die wissen auch nicht wie stark sie eigentlich sind.

Auch die Erdmännchen wären ein sehr gutes Beispiel, wie die Fernfahrer durch gemeinschaftliches Handeln etwas bewirken könnten. Diese Tiere sind prima Teamworker, denn sie haben ein äußerst soziales Verhalten „Gemeinsam sind Wir stark“, indem hoch aufgerichtet zusammengestehen, um Größe und Stärke zu zeigen.

Durch Ihren LKW besaßen die Fernfahrer Kraft & Stärke, die beherrscht & gebändigt werden musste, denn sie fühlten sich auch Erhaben durch den großen starken LKW, gegenüber den einfachen kleinen schwachen Pkw-Fahrer. Hinten auf dem Auflieger war dann allerdings auf einem Abziehbild zu lesen: „Hier arbeiten 500 Pferde und ein Esel“.

Diese folgenden Zeilen geben das auch gut wieder:

„Fünfhundert Hammer-Down PS & Power für den King“.
„Dinosaurier dann bändigen, denn die Zeit ist überreif“.
„Truck-Driver für Termine, um schneller für den Boss“.
„Immer Zeit im Nacken & keine Zeit zum unterhalten“.
„Hoch oben wohnen, zwei Meter über andere thronen“.
„So vorm Bette sitzen, um nicht hinein zu schlüpfen“.

Die EU ohne Grenzen war doch immer der Traum vieler Fernfahrer ! ?

Wir sind die Fahrer, Söhne der Freiheit,
wir halten zusammen mit Herz und Verstand.
Wo Räder rollen, da ist unsre Heimat,
wir legen das Lenkrad niemals aus der Hand.

Allerdings die Medien schreiben:
„Lastwagen bleiben auf dem Hof, denn der Fahrermangel verursacht größere Probleme als Maut oder Liberalisierung“.

Das Problem Fahrermangel begann ab dem Jahr 2004 nach und nach wurde durch die BKF aus den MOE-Staaten erfolgreich mit Dumping-Gehälter der Transport auf der Straße gut organisiert, so dass ab dem Jahr 2016 noch schlechter durch die BKF-Dumping-Gehälter aus den MOE-Staaten, wird, wobei die Kabotage das übrige dazu beiträgt, da ja nicht ordentlich kontrolliert wird.

Das bedeutet jetzt, das nur gute und richtige „Information“ weitergeben werden darf und somit kann etwas in Bewegung gebracht werden, denn Wissen ist das Einzige, das sich vermehrt, wenn man es teilt !

Hier ist nun das „Wissen“ für den BKF, um die rechtlichen unabdingbar und beweisbaren Tatsachen mit einen Tarif beanspruchen zu können !

Wer als BKF die nachfolgenden 6 rechtlichen Anspruch-Punkte nicht glaubt, ist selber Schuld und er braucht auch nicht über die Gewerkschaft Verdi schimpfen, wenn er die 6 Inhalte für sich nicht benutzen, ausnutzen oder nicht durchsetzen kann.

1) Der BKF hat im Jahr, ein „Recht“ auf 99 Tage oder 4,56 Monate „Frei-Zeit am familiären Lebensmittelpunkt“, da er aufgrund Art. 6 GG iVm. Art. 12 GG iZm. Art. 8 (8) VO 561/2006 insg. ca. 9 Tage a 24 Std. im Monat echt Frei haben muss, wenn er es will !

2) Der BKF braucht ein Gehalt von Mindestens 11,68 € Brutto, um nur rein rechnerisch davon Existenz würdig und menschlich mit der Familie leben zu können, ohne SGB II zu beantragen !

3) Der BKF muss juristisch und rein rechnerisch im Jahr, insg. 162 Tage oder 7,44 Monate oder 2424 Arbeitsstunden oder 202 Arbeitstage inkl. Urlaub, beruflich unterwegs sein !

4) Der BKF muss jeden Monat ca. 1 Woche oder innerhalb von 4 Monaten ca. 1 Monat ein Freizeitausgleich haben, das allerdings nur durch den Tarif-Anspruch gewährleistet sein kann.

5) Der BKF muss 11,68 € bekommen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage im April 2016 der „Linken“ hervorgeht.

6) Der BKF darf nicht unter 2430 € Brutto für 208 Std. im Monat unterwegs sein, denn das ist das Existenzminimum, um seiner Familie, die Teilnahme am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben ermöglichen.

Das soziokulturelle Existenzminimum muss für den BKF die Teilnahme am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben ermöglichen, worauf jeder Bürger in einem der 28 EU-Staaten ein Anrecht durch die Art. 1 GrCh iVm. Art. 31 GrCh iZm. Art. 33 GrCh hat.

„Keine Deregulierung, Liberalisierung und / oder Harmonisierung ohne Humanisierung“ !

An der Humanisierung und Solidarität für den BKF scheitert Alles, weil die meisten deutschen „BKF“, die Solidarität und das WIR nicht begreifen oder verstehen wollen.

Jeder wusste oder sollte es gewusst haben, das BKF eine einfache, gradlinige und direkte Sprache sprechen, wo zum Beispiel der Fernreise-Omnibus: Mumien-Express oder ein Wohnwagen: Bums-Container hieß und sie selbst vielfach anstatt am fahren: mit ihren singenden Rädern am schrubben, bohnern, düsen oder am jumpen waren.

Allen Widrigkeiten und eventuellen Gefahren zum Trotz, beherrschten sie perfekt den 40 Tonner mit einer wertvollen eiligen Fracht, die im Straßenverkehr immer sicher und routiniert ans Ziel gebracht wurde. In seinem Dienstleistungs-Auftrag führte der Fernfahrer, von der Beladung bis zur Entladung beim Empfänger, natürlich immer alles alleine durch. Dieser Arbeiter-Typ war immer fleißig, flexibel sowie hilfsbereit, nur die wenigsten wissen es, oder wollten es nicht wahrhaben, obwohl deutsche Fernfahrer die besten Fahrer waren. Sie reagierten oft rau & hart und hatten trotzdem fast nie Nein gesagt.

Die Beschreibung „Raue Schale – weichen Kern“ war richtig, denn dieser eigentlich nette Typ, hatte immer das Herz auf dem sog. rechten Fleck, das allerdings meistens links schlug, als eine charakterliche Eigenschaft und / oder seiner politischen Einstellung. Nur wurde leider, – eigentlich immer noch -, das sog. gute Herz des Fernfahrers vielfach frühzeitig kaputt gemacht durch zu viel Arbeits-Stunden, dem vielfachen Zeitdruck und dadurch immer unter Dauerstreß oder er wurde auch durch einige andere genötigt bzw. unter Druck gesetzt. So war es nicht verwunderlich, wenn er einmal verzweifelt oder falsch reagierte, denn nicht jeder hatte Nerven wie Drahtseile.

1) Der Kraftfahrer ist immer ein “Knecht der EU”.

2) Der Kraftfahrer hat nicht´s mit Kraft, Muskeln & Kraftausdrücke zu tun

3) Der Kraftfahrer ist bei 40 Std./Woche ein Sozialhilfeempfänger.

4) Der Kraftfahrer sollte sich organisieren nur wenn er schlau ist.

5) Der Kraftfahrer dürfte, könnte, sollte oder möchte einmal streiken

6) Das Kraftfahrer Zauberwort heißt „Solidarität“ und Gewerkschaft

7) Der Kraftfahrer muss Solidarisch sein, sonst ein Streik-Brecher

8) Der Kraftfahrer ist “Logistischer Transportoperateur” der EU !

Seit der „Last-Kraft-Wagen“ Erfindung, hatten Kraftfahrer als Fernfahrer oder BKF, viele persönliche Entbehrungen, wenig Schlaf, ein ungesunden Beruf und trotzdem waren alle immer fleißig und geduldig. Seine vielfältigen Erfahrungen, die aus den bisherigen Transport-Aufgaben entstanden sind, werden .. ab dem Jahr 2017 im EU-Transportsektor, aus dem Geschichtlichen geschöpft, indem seine Vergangenheit – durch das Auge des BKF bzw. Fernfahrers betrachtet – ein Wegweiser für die Zukunft sein.

Damals im Jahr 1969 fing die eigentliche Globalisierung für die BKF auch schon an !

Durch die Wechselbrücken und Container, wurde am 11. Februar 1969 von 56 Straßen-Transporteuren der Kombiverkehr als Kommanditgesellschaft gegründet und mit den zusätzlichen bereitgestellten Genehmigungen, wurden wieder viele Fernfahrer gebraucht. Damit begann nach & nach, bedingt durch die Wechselbrücken (Wechsel-Aufbauten), die „Ein-Mann-Besetzung“, was durch eine inoffizielle Bezahlung doppelter Spesen (2 x 34,- DM) schmackhaft gemacht wurde. Der Spruch: „Außer Spesen nichts gewesen“ war derzeit üblich, weil die bisher heimlich (verbotenen) doppelten Spesen, das km-Geld und / oder die Frachtumsatz-Beteiligung teilweise höher waren, wie der normale Verdienst. Davon wussten die meisten Ehefrauen natürlich nichts.

Am 25. März 1969 wurde die VO EWG 543/69 verordnet und die Tageslenkzeit von 10 auf 8 Stunden verkürzt. Um dieses in den Bundes-Manteltarifvertrag für den Güter- und Möbelfernverkehr (BMT-Fern.) hineinzuschreiben wurde dies 2,3 Jahre, das bedeutet, die tatsächliche Umsetzung wurde bis zum 1. Juli 1971 vom Arbeitgeberverband Bundesverband des Güterfernverkehrs (BDF) blockiert. Sie organisierten Protest-Veranstaltungen und stellten den Fernfahrern die LKW zur Verfügung, weil – natürlich aus Falschheit der Info – diese Verkürzung der Lenkzeit als einen Eingriff in die persönliche Freiheit aufgefasst wurde, das sie ab sofort weniger fahren dürften. Diese kürzere Lenkzeit konnte natürlich erst nach dem neuen BMT-Fern., durch das Gesetz über das Fahrpersonal im Straßenverkehr (damals = FPersGSt) vom 30.03.1971 zum 01.101971 nebst der FPersV gültig umgesetzt werden und die 8 Std. Lenkzeit blieb allerdings nur ganz genau bis zum 14.07.1988 rechtsgültig.

Wer wollte & konnte den Ausführer der Transport-Materie verstehen und hatte den festen Willen oder die Muße, sich mit dem Fernfahrer auseinander zu setzen, um deren Sorgen und Nöte richtig kennen zu lernen. Diese abhängigen unselbstständigen Angestellten Facharbeiter wurden von der Bevölkerung vielfach als die (angeblichen) Schwarzen Schafe betitelt und als „Knecht der Nation“ oder als „Kanonenfutter der EU“benutzt. Bei den langen Arbeitszeiten herrschten hier beim Fernfahrer-Job zum Teil immer noch Arbeitsbedingungen, wie sie Mitte des 18. Jahrhunderts vorhanden waren, denn man wunderte sich über den tagtäglichen erbrachten regelmäßigen ganz normalen 12 – 15 Stunden langen Arbeitstag.

Außerdem war es schon erstaunlich, das eine Gewerkschafts-Betreuung und ein Betriebsrat in fast allen Transport-Unternehmen fehlte. Beides war deshalb extrem selten, – was natürlich berücksichtigt werden musste -, weil es zum Beispiel im Jahr 1982 nur 567 Transport-Unternehmen mit fünf und mehr Transport-Genehmigungen gab oder wie im Jahr 2003, wäre nur bei 11 % der Unternehmen ein BR möglich gewesen. Diesen Hintergrund geben Auszüge aus Gedichte gut wieder:

„Es wird die Dispo hoch bezahlt, weil die uns treiben, jagen, knechten“.
„Was sollen die EU-Vorschriften, wir Fahrer könn uns selbst vernichten“.

… oder sowie

„Beharrlichkeit und grau, so auch nie in einen großen Stau“.
„So besser sein als andre, ist immer gut für das Geschäft“.
„Der Umsatz ist betrachtet, auf Gewinne wird geachtet“.

… nur

„Der eigene Herr, so nur zum Schein, wird Ausbeutung für andre sein“.

Das hatte sich in all den Jahren nicht viel geändert und die Scheinselbstständigkeit nahm stetig zu, denn diese Transport-Unternehmer unternehmen ja nur das fahren für andere und mussten sich selbst versteuern, versichern sowie auch noch für alles alleine haften. Die Unternehmer hatten kein Urlaub, durften nicht krank werden und bekämen große Probleme, wenn ein sog. Sub-Unternehmer wegen der schlechten Tour bzw. dem Fracht-Angebot aufmuckte, so das ihm dann bei der Spedition – wo er im festen Auftrag fuhr – nur noch billige oder schlechte Touren angeboten wurden. Der Selbstfahrende Unternehmer der nur einen LKW sein Eigen nannte, hatte keine Rechte, sondern nur noch Pflichten.

Nur wenn er selbst entscheidet, für wenn, wann, was, wohin und wie viel er fährt, kann sich wirklich als Selbständig bezeichnen. Von den ca. 9.000 Fernverkehr-Transport-Unternehmern in der BRD, gab es schon im Jahr 1986 ca. 3.000 Selbstfahrende Unternehmer die nur ein LKW besaßen, wobei es insg. über 35.000 Konzessionen gab.

Die angestellten Fernfahrer hatten es natürlich auch nicht viel besser, obwohl sie theoretisch viel mehr Rechte hatten. Auch die kleinen sog. selbständigen Transport-Unternehmen waren besondere Firmen, die von Fernfahrern gerne windige Klitschen oder Buden genannt wurden, denn die waren fast immer kurz vor der Pleite und mancher Fahrer kann ein Lied davon singen, weil sie manch ein Monat keinen Lohn bekamen oder wieder vertröstet wurden. Auch standen diese Firmen Chefs meistens mit einem Bein im Knast, wobei das Heuern und Feuern (Hiere and fire) bei diesen Transport-Firmen eine übliche Maßnahme war und die Arbeitsverträge, waren wie das Küchenpapier nichts wert oder hatten überhaupt keine. Auch das innerbetriebliche Arbeitsverhältnis, wurde als Betriebsklima nach dem System „Zuckerbrot & Peitsche“ von vielen Unternehmern bewerkstelligt und ist immer noch bei mindestens 80 % der heutigen Transport-Unternehmen ein ganz spezielles Betriebsklima vorhanden.

Das hatte sich allerdings 1988 etwas geändert, da ab der Zeit mit einem ausgewachsenen LKW geübt & geprüft werden musste, was bei der Bundeswehr nicht immer der Fall war. Die Bundeswehr hatte zur Wiedereingliederung der der ausgeschiedenen Wehrpflichtigen ins Arbeitsleben, anschließend aus einem Geld-Topf bei einer normalen Fahrschule, alle Fahrerlaubnisse in Zivil bewerkstelligen lassen und bezahlt. Somit konnte derjenige, der grade nichts ordentliches als Beruf anfangen konnte, nach der Fahrschule, mal eben den Job als Fernfahrer ausprobieren.

Der Arbeitgeber gibt Arbeit an die Fahrer, nur vergessen viele von Ihnen, das auch Sie einmal unwissend als Fernfahrer anfingen. Bei Interessen-Auseinandersetzungen, die als berechtigte Forderungen der Fahrer beantragt wurden, kam dann der Patriarch- Charakter in den Vordergrund, indem er dann wohlwollend seine Bereitschaft erklärte, das aber andrerseits, wenn diese Ansprüche durchgedrückt würden, er aber leider die Bude (Firma) zumachen müsste. Außerhalb der großen Spedition-Konzerne, waren die Fernfahrer mit ihren Forderungen gegenüber dem Chef immer „Einzelkämpfer“.

Ein Fernfahrer-Alltag bedeutet, immer wieder Sonntags, anstatt mit Frau und Kinder diese Zeit zu verbringen, einige Stunden vor-schlafen und dann die Wochen-Utensilien vorher packen, um das 22 Uhr mit den LKW ab in die lange Nacht gefahren werden muss, um morgens beim weit entfernten Kunden selbst abzuladen.

Viele Fahrverbote oder / und regionale sowie Feiertage bewirkten iZm. den Lenk- und Ruhezeiten, vielfach nicht mehr rechtzeitig zum Wochenende nach Hause zu kommen und mussten dann unfreiwillig irgendwo auf einem einsamen Autobahn Parklatz, 2 Tage lang die schönste Freizeit ganz alleine totschlagen.

Gesetzliche Vorschriften waren eine 45 Std. Wochenend-Ruhezeit, so das es im Monats-Durchschnitt ca. neun (8,66) Tage Freizeit sein müssten. Im § 10 Nr. 2 Bundes-Manteltarifvertrag für den Güter- und Möbelfernverkehr (BMT-F) waren insg. 2 Sonntage am Heimatort frei und es gab noch zusätzliche 5 Tage Fernfahrer-Urlaub, die natürlich nur noch ab 01. Juli 1992 in der Nachwirkung gelten.

„Die Fernfahrer“ konnte leider der jeweilige zuständige Gewerkschafts-Sekretär der ÖTV (später Ver.di), nicht mehr richtig antreffen, weil diese Jungs natürlich immer Überall und Irgendwo unterwegs waren, somit eine besondere berufliche Sorte Mitglieder, sodass der regional zuständige Gewerkschafts-Betreuer seine Mitglieder, als Fernfahrer bzw. BKF, auch nicht ordentlich hilfreich zur Seite stehen konnte.

Natürlich konnte wegen den wenigen organisierten Fernfahrern, kein neuer BMT-F – ältester Bundes-Mantel-Tarifvertrag der Welt – abgeschlossen werden, weil kein dementsprechendes Druckmittel an Mitgliedern vorhanden war. Wenn derzeit nur 10 % aller Fernfahrer organisiert gewesen wären, ja dann hätte man … !?

Auch das gewerkschaftliche Zusammengehörigkeit – als ein sog. Wir-Gefühl -,war dementsprechend nicht mehr unter Fernfahrer vorhanden und das war das eigentliche Problem.

Die Arbeitgeberverbände im Güterkraftverkehr, BGL usw. hatten auf ihrer ordentlichen Mitglieder- Versammlung am 05. April 2005 in Bremen, u.a. dargelegt, das die Umsetzung einer neuen Arbeitszeit-Richtlinie 2003/88/EG, alle vor erheblichen Probleme stellen würde und sprachen von einem Supergau für das heimische Transport-Gewerbe.

Robert Völkel vom Güterkraftverkehrsgewerbe in seiner Rede wörtlich:

„Kompliziert ist die Gemengelage ohnehin, muß doch dringend der Bundesmanteltarifvertrag für den Güterfernverkehr (BMT-F.) völlig neu verhandelt werden. Die Auswirkungen auf das deutsche Güterkraftverkehrsgewerbe werden so oder so einschneidend sein. Einige halten die wirtschaftlichen Konsequenzen auf das Gewerbe für gravierender als die Einführung der LKW-Maut.“

Die Wahrheit wäre so die Meinung der Arbeitgeber, dass wenn es keine freiwillige Arbeitsbereitschaft als Bereitschaftsdienste (sog. Opt-out Klausel) gibt, müssten dann beim gleichen Gehalt, alle Arbeitsstunden automatisch registriert werden und die Transport-Unternehmer hätten dann ein echtes Problem. Das bedeutet, jeder Fernfahrer dürfte nur noch 3 Wochen im Monat für das derzeitige Gehalt arbeiten, so das über 200.000 Fernfahrer sofort fehlen würden und viele Unternehmer würden nicht überleben. Der freiwillige Bereitschaftsdienst ab dem Jahr 2007 hatten bei den BKF den Rückwärts-Gang eingelegt und die meisten haben es nicht einmal gemerkt. Wer im Monat eine Woche für Nichts und wieder Nichts als BKF unterwegs ist, ohne dafür eine Freie Zeit als Ausgleich zu bekommen, hat selber Schuld. Wieso stellen fast alle BKF die Black-Box auf Arbeitsbereitschaft ohne die Unterwegs-Stunden als echte Arbeitszeit aufzeichnen bzw. registrieren zu lassen. Können die meisten deutschen BKF nicht rechnen oder verstehen, was eine Opt-out Zeit ist ?

In Deutschland lag seit 2007 durchschnittlich der Anteil der Brutto-Personalkosten im gewerblichen Güterkraftverkehr für Fernfahrer bei nur 26,30 % der Gesamtkosten, wobei noch 2,26 % Spesen-Anteile hinzu gerechnet wurden. Was sagt uns BKF das nun ? Denkt doch mal nach !

So ähnlich sah der BKF-Berufsalltag in den letzten 20 Jahren wirklich aus, die diese Geschichte wieder gibt.

Bernd hatte Heinrich getroffen, der tüchtig über seine Situation als Fernfahrer schimpfte und ….

* Heinrich sagte: „Hi, Bernd haste gehört, Nichtstun, Arbeit, Stress macht krank & weinen soll gesund sein“. ? Da müsste ich ja den ganzen Tag weinen um nicht wieder krank zu werden“ ?… und: „Ich hab den Job fast 100 mal zum Teufel gewünscht und weil es eigentlich ein Scheiß-Job ist, würde ich am liebsten dem Alten die Brocken vor die Füße werfen“.

* Gewerkschaftler Bernd: „Gehe doch in die Gewerkschaft, die können helfen die Probleme zu lösen, z.B. den Anspruch auf Tarif und euch im Betrieb helfen einen Betriebsrat zu organisieren“.

* Heinrich: „Zu teuer, denn persönlich hab ich nichts davon, das Geld kann ich sparen und die können ja nichts ohne BMT für uns tun. Beim Wort Betriebsrat dreht der Alte sowieso sofort ab“.

* Bernd: „Heinrich, dann hält dich in eurer Speditions-Bude wohl nur noch die Erdanziehung. Bist du eigentlich auch Kirchen-Mitglied“ ?

* Heinrich: „Ne, ich bin Mitglied im Trucker-Club. Na hör mal Bernd, na klar bin ich auch Kirchen- Mitglied“.

* Bernd fragte: „Hast du etwas davon wenn du Trucker-Cub Mitglied bist oder bekommst du z.B. den Himmel auf Erden, wenn du jeden Monat ca. 20,- € Kirchen Mitgliedsbeitrag bezahlst“ ?

* Heinrich: „Nein, haben tue ich nichts davon, aber das ist doch selbstverständlich das ich Kirchensteuer bezahle und wieso willste das wissen“ ?

* Bernd antwortete: „Braucht nur 20,- € für deine Rechte investieren, damit du mehr Lohn bekommst, könntest so dazu beitragen, das auch deine anderen Probleme gelöst werden könnten“.

* Heinrich: „Der Chef ist im Arbeitgeberverband und die kümmern sich, das ich beim Kunde schneller selbst abladen kann. Der Chef wird mir das schon erzählen, was ich darf, kann oder soll“.

*Bernd sagte: „Du weißt, das du bei der Firma wo du anlieferst, eigentlich nicht abladen darfst und vor allem auch deshalb nicht, weil du auf dem Stapler nicht versichert bist“.

*Heinrich: „Das ist mir egal, was soll ich den machen ? Wenn der Alte mir meine feste Tour & mein LKW wegnimmt, höre ich einfach auf zu fahren und mache was anderes“.

* Bernd: „Schäm dich, nicht lamentieren und wenn’s nicht passt, den Beruf einfach hinschmeißen. Dann müsstest du ja als Büro-Hengst oder Fließband-Malocher anfangen“… und: „Wetten, das kannst du nicht, denn das ist wie beim Huhn auf dem Bauernhof das man in die Legeanstalt bringt, es krepiert“.

* Heinrich: „Was redest du da, das hört sich so an als wenn ich in der Fabrik-Halle krepieren soll, du hastse nicht alle, denn das passiert mir garantiert nicht“.

* Bernd: „Heinrich, wenn du schlau bist und den richtigen Berufskraftfahrer vor der IHK schaffst, dann könnte ich für dich als Fernfahrer noch Hoffnungen haben“.

* Heinrich: „Egal, alle reden blödes Kauderwelsch, wie Deregulieren, Liberalisieren, Harmonisieren und wollen Globalisieren“. Da weiß doch keiner was das heißt und was auf uns zukommt.

* Bernd: „Heinrich Donnerwetter, das hast du dir aber gut gemerkt, allerdings hast du „Humanisieren“ vergessen, denn das soll ein „Menschenfreundlich und Wohltätiges Instrument“ sein“.

* Heinrich: „Mir doch ganz egal, damit habe ich nichts zu tun, denn ich fahr mit meinen Truck, den der Alte mir zu Verfügung stellt, zum Trucker-Festival nach Geiselwind. Willste mit ?“.

* Bernd sagte: „Nein Heinrich, echte Fernfahrer verkleiden sich nicht und eine fünf Tage Woche reicht mir. Soll ich dir Rasierzeug, ein Stück Seife und auch Geld für eine neue Hose geben“ ?

* Heinrich: „Wieso, was hast du denn, ich hatte noch keine Zeit gehabt und übrigens hat der Chef gesagt ich könnte heute Abend mal kurz mit dem LKW zu Hause vorbei fahren“.

Was war oder ist hier richtig ? …….. Zuckerbrot & Peitsche … oder … Wissen ist Macht ?

Gute Ausgebildete BKF wurden in Deutschland im Jahr 2010 gesucht, nur das Gehalt hatte kein Anreiz gehabt, um überhaupt diesen Beruf zur Berufung werden zu lassen. Denn verdienen müsste der Fernfahrer erheblich mehr, nur leider ist ein guter Verdienst weiterhin nur ein frommer Wunsch …!

Das gibt auch der nachfolgende Satz aus dem FB auf den Punkt:

Ein ganz großer Witz und Hohn ist manch Truckers Arbeitslohn
Zeitdruck, Heimweh, volle Straßen halten seine Freud in Maßen.

Fazit =
Solidarität zeigen und die Organisation in die Gewerkschaft ist der Anfang !

Von Nichts kommt NICHTS und heute muss natürlich noch beachtet werden, dass demnächst viele Fernfahrer, die ab 10.09.2014 nur noch BKF heißen, eigentlich „nur“ noch durch eine Arbeits-Platz- & Wohnort-Flexibilität und / oder an einen anderen LKW-Standort-Wechsel weiter beschäftigt werden können (müssen). Wenn demnächst aus osteuropäischen oder Dritt-Staaten der Bedarf an BKF weiterhin gedeckt werden kann, gibt es fast keine deutschen BKF mehr. Das bedeutet, entweder gibt es eine einheitlichen EU-weiten BKF-Tarif-Vertrag, so dass die Frachtpreise erheblich steigen müssen, um ein hohes BKF-Gehalt zu zahlen, … oder es heißt noch vor dem Jahr 2025 …..

„Der Letzte deutsche BKF macht den Motor aus“.