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Veränderungen

Im Juli habe ich mich kritisch über all die Vereine, Gewerkschaften, Clubs oder Foren geäußert, deren Mitglieder sich darüber Gedanken machen, wie man die Arbeitsbedingungen und das öffentliche Ansehen der Berufskraftfahrer in Deutschland verbessern kann.
Meine Bilanz war eher ernüchternd.

An dieser Einstellung hat sich bis heute nichts geändert. Noch immer kocht jede dieser Verbindungen ihr „eigenes Süppchen“. Auch Neid und Zoff ist nicht aus der Welt. Im Gegenteil. So löscht z.B. ein Admin des „Kraftfahrerclubs Deutschland“ (KCD e.V.) seine Gruppe auf Facebook. Einer der Gründe ist – wen überrascht es – Missgunst einiger Gruppenmitglieder. Das genau die ähnliche Ziele wie der „KCD“ verfolgen, macht das ganze nicht besser.
Was mich aber ein wenig stutzig macht: Dieser Kraftfahrerclub(s) scheitert bereits daran, eine kleine virtuelle Gemeinschaft sauber zu halten. Wie wollen die große reale Aufgaben bewältigen?

Einer der ebenfalls etwas verändern will, ist Chris Radüge. Seit Dezember 2011 verdient er als Lkw-Fahrer seinen Lebensunterhalt. In dieser relativ kurzen Zeit ist Ihm aufgefallen, dass es vor allem an einem fehlt: Gemeinschaft in allen Belangen. Also auf der Straße, an der Rampe und ebenso auf den Rastplätzen.
Zumindest liest man das auf einer seiner Facebookseiten. Wo auch sonst.

Also hat auch er eine weitere Gruppe gegründet unterstützt. Diese nennt sich passenderweise „5 vor 12„. Sein Anliegen habe ich ja bereits erwähnt: Gemeinschaft in allen Belangen. Dafür hat er einen Flyer entworfen, den man ausdrucken kann.
Aber auch das ist nichts neues. Seit längeren gibt es eine ähnliche Aktion, welche sich „Hand in Hand“ nennt. Darauf wird sogar auf Radüges Blog hingewiesen. Warum also nicht gleich mit unterstützen?

Stattdessen wird eine neue Aktion gestartet. Immerhin hat er es geschafft, einige andere Gruppenbesitzer zu animieren, Ihn zu unterstützen. Darunter einen, dessen Gruppe mehr als zehntausend Likes hat. Da dieser immer wieder auf seine Aktion verweist, ist Ihm immerhin Aufmerksamkeit gewiss.
Vielleicht werden so ja doch einige Fahrer erreicht, die mit gutem Beispiel voran gehen. Auch wenn ich meine Zweifel habe. Von der virtuellen (Daten-)Autobahn zur realen Strasse ist es schließlich ein weiter Weg. Da kann man sich schon mal verfahren.

10 Comments

  1. Ralf
    Ralf 11/11/2012

    Online wirst du nicht viel erreichen. Das Internet ist ein Medium, keine Bewegung. Wenn man etwas erreichen will, dann muss man real tätig werden. Bedeutet: Treffen organisieren und sich zusammen setzen. Und an diesen Punkt scheint es ja doch sehr zu haken.

  2. Uwe
    Uwe 11/11/2012

    Stimmt Ralf. Das geht ja auch nicht. Es hat doch keiner Zeit etwas zu machen. Selbst wie ich im Nahverkehr gehe frühs um 6 aus dem Haus und bin abends nicht vor 18 Uhr daheim und dann ist Familie erste Wahl. Da frage ich mich wie das im Fernverkehr funktionieren soll.

  3. McFly
    McFly 12/11/2012

    KCD…Sorry aber die können nicht einmal einen Kindergeburtstag organisieren. „Große“ Demo in Braunschweig und was war? Waren es tatsächlich 2 oder doch 3 LKW´s die dort erschienen? Und das wo man eine Demo bei der Polizei angemeldet hatte…Und sich dann gegenseitig zerfleichen. Wer die Entstehung und die ersten 12 Monate des KCD verfolgt hat weiß schon wie die ticken. Der „Vorstand“ inkl. des „Vorstandvorsitzenden“ (….) kommen alle von trucker.de! Wurden ihnen dort Fragen gestellt wurden die Fragesteller auf übelste beleidigt und beschimpft! Kritik ist untersagt usw.
    Da darf man sich nicht wundern wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, wenn es auch völlig sinnlos ist.

  4. SpaceFalcon
    SpaceFalcon 12/11/2012

    Alle schreien sie nach ‚es muß besser werden‘, oder ‚es geht nur miteinander…‘ *blabla

    Wer was ändern will, der muß nur eines können!

    Überzeugen! Nicht mehr und nicht weniger und genau daran scheitern doch schon die diversen Gruppen.

    Entweder man ist dafür oder man ist ein Feind und wird gnadenlos niedergemacht.

    Das ist meine bisherige Beobachtung der diversen Foren / Gruppen / Gewerkschaften etc.

    Wer von mir was will (und vorrangig wollen hier ja alle ersteinmal mein Geld) sollte mir mehr bieten können, als das Argument: Wir haben recht und nun sei ruhig!

  5. Chris
    Chris 29/11/2012

    Nur mal so zu richtigstellung: Ich habe die Gruppe „5 vor 12“ auf Facebook nicht gegründet sondern war dort lediglich Mitglied und habe das meine dazu getan in dem ich Grafiken und Flyer entwickelt und der Gruppe zur Verfügung gestellt.

    Sicher will ich etwas verändern und mir ist auch klar as dies nicht allein über das WWW geht. Ich kann von mir behaupten mich auf der Straße, an den Rampen und meinen fahrenden Kollegen immer Fair und Hilfbereitschaft zu verhalten. Denn ich habe begriffen das Veränderung immer bei einem selbst beginnt. Oft werde ich dafür belacht oder komisch angeguckt, solchen Leuten kann ich nur sagen: Wenn ihr nicht begreift das ihr bei euch selbst mit der Veränderung beginnen müßt, dann könnt ihr lange auf Besserung hoffen, erleben werdet ihr siese aber nicht.
    Und wenn all die welche sich neuen Ideen gegenüber verschließen und nur an allem etwas zu nörgeln haben wünsche ich einfach nur „Gute BESSERUNG“.

    Dem verfasser des Artikels kann ich nur sagen: Erst recherschieren, dann schreiben denn ich betreibe lediglich einen Blog und eine Facebookseite. Und wenn man schon andere Seiten verlinkt dann fragt man den Inhaber nur der Höflichkeit halber, ob er dies auch wünscht.

    Allen eine Gute Fahrt und sicheres an eure Ziele kommen wünsche ich. Und immer schön Fair bleiben.

  6. maik
    maik 29/11/2012

    @Chris: Dann berichtige ich mich: Du hast diese Gruppe nicht gegründet, sondern „nur“ unterstützt.

    Aber zum eigentlichen Thema: Ich verweigere mich nicht für neue Ideen. Im Gegenteil. Nur darf die Frage erlaubt sein, wieso man nicht bereits bestehende Gruppen oder Initiativen unterstützt.
    Sind diese denn so schlecht? Oder liegt es vielleicht doch am eigenen Ego, welches man in anderen Verbindungen nicht ausleben kann?

    Immer fair und hilfsbereit zu sein, ist toll. Auch ich versuche das. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „Versuch“.

    Warum? Weil mir das nicht immer gelingt. Es gibt Tage, an denen bin ich weniger gut drauf. Da fällt es mir schwer, nett und freundlich sein. Ist das nicht menschlich?
    Ich bin schließlich kein Superheld.

    Wenn das andere können, Glückwunsch. Die sind dann reifer als ich. Vielleicht haben die auch einen besseren Charakter.
    Oder was auch immer.

  7. Detlev
    Detlev 30/11/2012

    Das sich Chris beschwert das du ihn verlinkt hast, dürfte sich ja nun erledigt haben. Denn schließlich hat er sich ja selber verlinkt.

  8. SpaceFalcon
    SpaceFalcon 30/11/2012

    @Chris: Ich hatte das aber bislang auch so verstanden, von wegen der Kampagne 5 vor 12…. :/

  9. maik
    maik 01/12/2012

    @SpaceFalcon: Sag ich doch.

  10. Chris!
    Chris! 01/12/2012

    Und wer sich „aufregt“ das er wegen einer Verlinkung (was für ein dummes Wort) nicht gefragt wurde, soll bitte nicht von Höflickeit etc schreiben. Klassisches Eigentor! Wenn einer so tickt ist er doch bei den „Experten“ vom kcd oder den Truckerfreunden ganz gut aufgehoben!
    Und ehrlich mir ist es völlig egal ob es „Kollegen“ gibt die sich ausbeuten lassen. Ich habe über 20 Jahre gekämpft und ständig dafür was auf die Schnauze bekommen, mir reicht es! Der deutsche Kutscher will jammern aber nichts ändern!

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